ELTIF als ergänzende Anlage

  • ELTIFs sind doch auch enge Branchenfonds. Nur zusätzlich nicht liquide.

    Aber der Unterschied ist doch, dass nicht in die Aktien von Unternehmen einer Branchen investiert wird, sondern in Infrastruktur, also Sachwerte, oder? Solange das nicht in Projekte fließt, die dann nicht gebraucht werden, bleibt da ja ein Sachwert.

  • Thomas Beutler hat in seinem Webcast von Sonntag auch kurz über das Thema ELTIF gesprochen (Hr. Beutler ist unabhängiger Honorarberater).

    Seiner Ansicht nach sollte man immer vorsichtig sein, wenn eine Anlageklasse auch für Kleininvestoren investierbar wird.

    Die Gefahr besteht seiner Ansicht nach vor allem darin, dass man als Kleinanleger wohlmöglich nur in Projekte investieren kann, die große Investoren zuvor abgelehnt haben (z.B. Risikobewertung).

    Er sieht hier gewisse Parallelen zu den geschlossenen Fonds, bei denen viele Kleininvestoren schlussendlich auch Geld versenkt haben.

    Danke für die Infos, auch zu den Renditen im anderen Post. Die (negative) Projektauswahl ist in der Tat ein interessanter Punkt. Es gibt allerdings - das sehe ich auf der Projektentwicklerseite zum Beispiel bei Windkraft an Land - eine Investitionslücke bei mittelgroßen Projekten, die zu groß für Bürgerenergie-Modelle sind aber zu klein für die Großinvestoren.
    Bei geschlossenen Fonds wurde ja viel Geld eingesammelt und dann in unsinnige Projekte gesteckt. Gerade bei Energie-Investitionen ist aber für die nächsten zwei Jahrzehnten großer Bedarf da. Kann aber natürlich trotzdem sein, dass die Fonds das dann nicht vernünftig investieren.

  • Aber der Unterschied ist doch, dass nicht in die Aktien von Unternehmen einer Branchen investiert wird, sondern in Infrastruktur, also Sachwerte, oder? Solange das nicht in Projekte fließt, die dann nicht gebraucht werden, bleibt da ja ein Sachwert.

    Schiffe sind auch Sachwerte. Aber wenn sich ein Schiff nicht rentabel betreiben lässt besitzt es nachher nur noch Schrottwert!

    Man stelle sich vor, es wird eine Brücke oder ein Tunnel gebaut. Nachher stellt man dann fest, dass die Rentabilitätsberechnung von falschen Nutzungszahlen ausgegangen ist. Die Brücke der Tunnel ist daher nicht rentabel zu betreiben.

    Passiert ja nicht. :/

    Oder doch?

    Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Warnowtunnel


    PS: Ich habe kein Problem damit, dass private Gelder eingeworben werden um Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Aber dann bitteschön soll auch das Risiko zu 100% bei den privaten Geldgebern liegen und nicht im Falle des Falles wieder der Steuerzahler die Zeche zahlt. :/

  • PS: Ich habe kein Problem damit, dass private Gelder eingeworben werden um Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Aber dann bitteschön soll auch das Risiko zu 100% bei den privaten Geldgebern liegen und nicht im Falle des Falles wieder der Steuerzahler die Zeche zahlt. :/

    Weiteres Beispiel:

    Herrentunnel – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Fazit dort:

    Eine der ehemals meistbefahrenen Straßen zwischen Lübeck und Travemünde ist quasi ausgestorben.

    Die Anwohner fahren lieber Umwege statt die Maut zu bezahlen (Umwelt), Fußgänger und Radfahrer können die Trave nur noch im Shuttle queren (Inconvenience), die Differenz zur (vertraglich) versprochenen Traumrendite muss die öffentliche Hand zahlen.

  • Börsenregel Nr 1 kommt wieder mal ins Spiel, nur Anlagen die man zu 100% nachvollziehen kann, ich persönlich sehe das nicht als gegeben. Als erstes würde mir die Breite in die Anlage fehlen, auf einer Seite reden wir von weltweiten ETFs, da hier das Risiko am geringsten ist und auf der anderen Seite von ganz speziellen Investments, auf die man als Kleinanleger keinen Einfluss hat, egal ob das nun Windräder, Solarparks, Brücken, Tunnel oder sonst etwas betrifft. Aber Regel Nummer zwei gibt es auch noch, jeder macht mit seinem Geld was er für richtig hält.

  • Weiter oben wurde ja etwas zur Rendite des Klimavest geschrieben.

    Lt. Fondsweb beträgt die Rendite des Klimavest ELTIF in den letzten 12 Monaten 3,96%.

    Lt. Fondsweb liegt die Rendite eines Geldmarkt-ETF in den letzten 12 Monaten bei 3,88%

    Also ich finde das eigentlich gar nicht mal so schlecht und als langfristige Beimischung im Portfolio attraktiv.

    Klar, man kann langfristige, illiquide Produkte einem Depot beimischen. Das geht mit Immobilien, Aktien (buy and hold) oder auch geschlossenen Fonds.

    Aber auf keinem Fall sollte man dann die Rendite mit einem Geldmarkt-ETF vergleichen. Bei langfristigen Anlagen in Aktien oder Immobilien würde ich ca. 8% Rendite erwarten. Das müsste mich auch ein geschlossener Fonds erwarten lassen.


    Aber der Unterschied ist doch, dass nicht in die Aktien von Unternehmen einer Branchen investiert wird, sondern in Infrastruktur, also Sachwerte

    Aktien sind auch Sachwerte.

    Infrastruktur ist auch eine Branche.


    Genauer gesagt, wird nicht in eine Branche investiert, sondern sogar nur in wenige Einzelprojekte.

  • Aber auf keinem Fall sollte man dann die Rendite mit einem Geldmarkt-ETF vergleichen. Bei langfristigen Anlagen in Aktien oder Immobilien würde ich ca. 8% Rendite erwarten. Das müsste mich auch ein geschlossener Fonds erwarten lassen.

    Mir ging es bei dem Vergleich mit einem Geldmarktfonds rein um die Darstellung Risiko vs. Rendite. Bei einem Geldmarktfonds ist das (Verlust)Risiko sehr sehr gering.

    Wie sieht es da beim klimaVest aus? :/

    Die Rendite liegt vor Kosten seit Auflage des Fonds bei > 6% p.a. Es gehen halt (aktuell) min 2,42% p.a. an Kosten weg. Wer dann noch 5% Ausgabeaufschlag zahlt...

  • Hallo zusammen

    Ich berate gerade einen Freund, der ein siebenstelliges Vermögen geerbt hat

    Der größte Teil besteht aus geschlossenen Fonds,

    Schwerpunkt Gewerbe Immobilien die mit rund 30 % Zeit Kauf immer minus liegen

    Vom aktuellen Wert wird bekanntlich Erbschaftssteuer fällig,

    die in diesem Fall prozentual sehr hoch ist, weil es keine naher Angehöriger ist

    Jetzt kommt aber das eigentliche Problem:

    Die Bank hat uns mitgeteilt, dass die Anteile erst zum 31. Dezember 2025 also Ende nächstes Jahr gekündigt werden können.

    Man bekommt dann den Kurs, der an diesem Tag notiert wird.

    Will man jetzt gleich verkaufen, geht das wohl über die Börse, aber nur mit einem Abschlag von aktuell rund 20 % auf den aktuellen Wert

    Nun ist auch für mich gute Rate teuer.

    Abgesehen von der Erbschaftssteuer,

    die vom aktuellen Wert berechnet wird,

    stellt sich die Frage:

    „ wo steht der Kurs des Fonds Ende nächsten Jahres?“

    ist er noch niedriger wie zur Zeit dann könnte man auch den aktuellen Abschlag in Kauf nehmen und gleich verkaufen

    Da die Immobilien Fonds jedoch schon 40% im minus liegen, würde sich der Verlust nochmals drastisch erhöhen..

    Ich will von Euch keine Prognose zu diesen Fonds, sondern nur darauf hinweisen,

    Welche Probleme es gerade bei Anlagen gibt die einer Kündigungsfrist unterliegen.

    Daher mein Rat,

    vergesst diese Variante und bleibt bei euren guten alten klassischen Aktien.

    Viele Grüße McProfit