Kosten für ETF-Kauf

  • Hallo Gemeinde,

    habe gerade über die FFB einen ETF gekauft, Xtrackers MSCI World ESG UCITS ETF 1C.

    Ich dachte eigentlich, mit ETF hätte ich geringe Transaktionskosten - bis ich die Abrechnung bekommen habe und dort 0,61% für den Fondskauf aufgerufen wird. Das Gros rührt von "Umrechnung von Währungsgeschäften" in Höhe von 0,6%.

    Komme mir jetzt etwas veräppelt vor - jedesmal wenn ich ETF kaufe (zuletzt bei Comdirect Overnight-Anlagen) poppen plötzlich ominöse erhebliche Einzelpositionen auf.

    Auch die hier im Anhang gelisteten Jahreskosten von 0,51% PA plus 0,61% bei Kauf/Verkauf sind jenseits dessen, was ich bei der ETF-Anlage akzeptieren möchte.

    Da ich demnächst noch erheblich mehr ETF kaufen möchte: muß ich zu den Neos auswandern ..?

    Danke Euch

    GGA

  • Habe gerade über die FFB einen ETF gekauft, Xtrackers MSCI World ESG UCITS ETF 1C.

    Ich dachte eigentlich, mit ETF hätte ich geringe Transaktionskosten - bis ich die Abrechnung bekommen habe und dort 0,61% für den Fondskauf aufgerufen wird.

    Das ist nicht die Abrechnung, sondern die Vorab-Kosteninformation. Dort stehen bei mir auch immer seltsame Sachen drauf, die ich nicht verstehe, die nachher auch nicht auf meinem Konto landen.


    Warte mal die richtige Abrechnung ab. Wenn die allerdings genauso teuer ist, würde ich an Deiner Stelle die Bank wechseln.

  • hallo gga333

    Wenn du so eine Rechnung hast, kannst du doch mal in deinem Bank-Kostenverzeichnnis nachschauen.

    - Wie hoch sind die Kaufgebühren für Fondsanteile - EinmalAnlage/Sparplan?

    - Wie hoch sind die Verkaufgebühren für Fondsanteile?

    - Wie hoch ist deine Depot-Führungsgebühr?

    und dann vergleichen.

  • Hallo gga333 Du hast die Wurzel des Übels ja schon gefunden. Es sind die unverschämt hohen Umrechnungsgebühren, mit denen keiner rechnet, weil es sonst so etwas kaum (noch) gibt. Also dort nur ETF in EUR kaufen. Leider hat die FFB für ETF (bei denen keine Bestandsprovisionen gezahlt werden) auch noch eine jährliche Haltegebühr. Daher eignet sich die FFB nicht so sehr für ETF, sondern (dann am besten über Fondsdiscounter) für diejenigen unter Euch, die gerne aktive Fonds kaufen und halten möchten.

  • @PA, das ist es wohl.

    Habe natürlich vorher nichts davon mitbekommen, dass die die dreifachen Jahreskosten des Fonds für die „Fremdwährungsabrechnung“ haben wollen…

    Werde mich jedenfalls von denen verabschieden.

    Nur: wohin soll man denn noch gehen? FNZ und Comdirect sind nicht besser und von den Neo‘s liest man Gruselstorys bzgl Support im Problemfall

    Wer mag da was empfehlen?

    VG

  • Die meisten Welt-ETF sind in USD

    Habe jetzt mal recht mühsam die Kosten dafür bei den Brokern verglichen: die, die es ausweisen, nehmen dafür alle 0,5-1,5% (Kauf+Verkauf)!

    Stellt sich mir die Frage, ob ich da was übersehe / oder muss man da durch?

    Bei 10.000€ ist das ja nichts zum erwähnen, wenn man dann aber bei mehreren 100k€ ist…

  • Bei 10.000€ ist das ja nichts zum erwähnen, wenn man dann aber bei mehreren 100k€ ist…

    wären dann immer noch die gleichen Prozentsätze.

    Aber bei einigen, wie z.B.: bei meiner ING gibt es dann auch Höchstsätze, die dann greifen.

    Damit: je höher die Beträge, desto geringer die prozentualen Kosten.

  • Habe jetzt mal recht mühsam die Kosten dafür bei den Brokern verglichen: die, die es ausweisen, nehmen dafür alle 0,5-1,5% (Kauf+Verkauf)!

    Stellt sich mir die Frage, ob ich da was übersehe / oder muss man da durch?

    Welche Broker waren das?

    Die, die keine Gebühr nehmen, werden sie auch nicht ausweisen.

  • Ich fürchte, bei meinen Recherchen eben nicht alle die Positionen gefunden zu haben die beim Kauf plötzlich erhoben werden.

    So hat mir die Comdirect letztens für den Kauf eines Geldmarktfonds

    "Fremde Kosten Variable Börsenspesen : EUR 47,60"

    beschert.

    Nun die FFB mit Ihren "Kosten für Femdwährung". Die auch noch prozentual.

    Nur weil ich diese Positionen bei TR o.ä. in den Leistungsverzeichnissen nicht finde, heisst das für mich mittlerweile nicht mehr dass es diese (oder andere) Überraschungen nicht gibt - ich wusste bis dato auch von den obigen Positionen nichts.


    Ich frag mal anders: wenn Ihr in den nächsten Monaten für z.B. 500t€ Welt-ETF in USD und/oder EUR kaufen und 20 Jahre halten wollt - wo tut man das mit den geringsten Kosten bei trotzdem vertrauenswürdigem und im Bedarfsfall gut erreichbarem Partner?

    Danke!

  • Nur weil ich diese Positionen bei TR o.ä. in den Leistungsverzeichnissen nicht finde, heisst das für mich mittlerweile nicht mehr dass es diese (oder andere) Überraschungen nicht gibt - ich wusste bis dato auch von den obigen Positionen nichts.

    Die sind in den Preis-Leistungsverzeichnissen aber durchaus ausgewiesen. Ich habe gerade mal bei der FFB geschaut Preis_und_Leistungsverzeichnis_FFB_DE_14FFB1610_022024.pdf :



    Spaßeshalber habe ich auch mal bei "meinem" Broker geschaut, der ING. Dort sind es 0,25% auf den Devisenmittelkurs ing.de/dokumente/ing-diba-preise-leistungen/



    EDIT: Bei Trade Republic, eher wenig vertrauenerweckend, finde ich auf den ersten Blick gar kein richtiges Preis-Leistungs-Verzeichnis sondern nur ein Popup "Preisübersicht" mit Verweis auf die App und einen "folgenden" Wechselkurs, der leider nicht folgt. Kann sein, dass es ein richtiges Preis-Leistungs-Verzeichnis doch irgendwo gibt, es ist aber jedenfalls nicht ohne weiteres auf der Website auffindbar.


  • @12: genau das war mein Problem beim Herausfinden der Kosten bei den "billigen Jakobs". Kein echtes Preisverzeichnis, man kauft da wohl die Katze im Sack.

    Wie gesagt, kein Ding bei wenigen 1000€ Ordervolumen....


    @WE: klar habe ich mir die Übersicht auf FT angesehen, aber zu diesen "Spezialkosten" steht da da nix. Ich traue TR/Scalable/ etc. nicht so recht, ob die diese Kosten nicht genauso aufrufen.

    Daher meine Frage nach den Erfahrungen der User hier im Forum

  • Ich frag mal anders: wenn Ihr in den nächsten Monaten für z.B. 500t€ Welt-ETF in USD und/oder EUR kaufen und 20 Jahre halten wollt - wo tut man das mit den geringsten Kosten bei trotzdem vertrauenswürdigem und im Bedarfsfall gut erreichbarem Partner?

    Danke!

    Wenn du deine Wertpapiere bei einer soliden Bank halten möchtest musst du wohl die Gebühren von ING, maxblue, consors oder comdirect akzeptieren. Für langfristiges buy-and-hold mit etwas höheren Anlagebeträgen sollte die Gebührenhöhe der Direktbanken aber keine nennenswerte Rolle spielen. Ggf. käme noch flatex mit etwas niedrigeren Gebühren in Frage.

    So hat mir die Comdirect letztens für den Kauf eines Geldmarktfonds

    "Fremde Kosten Variable Börsenspesen : EUR 47,60"

    beschert.

    Ersten sind die Gebühren der Direktbanken für den Handel mit Geldmarkt-ETFs definitiv zu hoch. Hier solltest du auf klassische Geldmarktfonds ausweichen, die i.d.R. kostenlos über die KAG gehandelt werden können. Zweitens hattest du den Geldmarkt-ETF über Stuttgart bezogen. Diese Börse ist für Geldmarkt-ETFs besonders ungeeignet.


    @WE: klar habe ich mir die Übersicht auf FT angesehen, aber zu diesen "Spezialkosten" steht da da nix. Ich traue TR/Scalable/ etc. nicht so recht, ob die diese Kosten nicht genauso aufrufen.

    Bei TR oder Scalable hast du neben der Orderprovision keine weiteren Börsengebühren. Die Frage ist, ob du dir den nicht vorhandenen Service der Neobroker für die gesparten Gebühren antun willst. Für langfristiges buy-and-hold mag das in Ordnung sein, dabei kann nicht sonderlich viel schiefgehen.

  • Der ETF ist in US$ notiert.

    Wird, da Handel in EU, immer umgerechnet auf Euro.

    Nö, natürlich nicht. Die üblichen ETFs sind an hiesigen Börsen gehandelt und zwar in Euro. Das gleiche gilt für US-Aktien (z.B. Apple oder Microsoft), die werden bei uns gleich in Euro gehandelt, da wird auf dieser Ebene nichts mehr umgerechnet.


    Wohlgemerkt: Der EU-Kurs folgt dem USD-Kurs sehr eng, dafür sorgen schon die Arbitrageure. Aber ein Währungsgeschäft findet halt nicht statt.

  • Habe jetzt mal recht mühsam die Kosten dafür bei den Brokern verglichen: die, die es ausweisen, nehmen dafür alle 0,5-1,5% (Kauf+Verkauf)!

    Welche sind denn das?


    In meinen Augen hast Du den ETF bei der falschen Bank gekauft. Die Discounter geben sich untereinander nichts, die Neobroker liegen tiefer, die geben sich untereinander auch nichts. Discount-Broker berechnen (außerhalb von Sonderaktionen) 0,25% + Fixum (meist um 5 €) pro Richtung. Das sind für hin und her 0,5%. Damit sollte ein Buy- and Hold-Anleger leben können.


    Einen banalen ETF-Kauf schafft sogar Scalable Capital, ohne daß man reklamieren muß (jedenfalls meistens). Ein Kauf kostet dort 99 ct und die Depotführung ist kostenlos. Das ist freilich nochmal deutlich weniger. Das kann man in Prozenten schon garnicht mehr ausdrücken.


    Angesichts so geringer Spesen könnte ja mal ausprobieren, ob es stimmt, was ein Forist da behauptet. Die 500 Mille kannst Du ja hinterherschieben, wenn Du Dich versichert hast.


    Wenn Dir das zu windig ist, geh zu einem Discountbroker, vielleicht ING. Dort zahlst Du für größere Käufe zwischen 10 und 50 € Spesen (und die Depotführung ist auch kostenlos). Das ist auch noch mächtig billiger als Dein Kauf.


    Man kann übrigens auch bei mehreren verschiedenen Banken kostenlose Depots unterhalten. Ich bin vom Tagesgeld weggekommen und bin auf Geldmarktfonds umgestiegen. Damit das rund wird, braucht man niedrige Spesen. Das heißt: Wer des Tagesgeldhoppings müde ist, ist mit einem Neobrokerdepot gut beraten. Ob man dann die normalen ETFs auch dort hält oder bei einem weiteren Depot bei einem Discount-Broker, ist Geschmackssache.


    Den bereits gekauften ETF würde ich zum neuen Depot übertragen lassen (muß nach deutschem Recht für Dich kostenfrei sein). Das ist billiger als verkaufen und anderswo neukaufen.


    Ahem: War das eigentlich Dein erster ETF-Kauf überhaupt? Wie bist Du denn an diese komische Depotbank geraten?