Suche passenden ETF für Cashflow

  • Ein einzelner Welt Aktien ETF ist der beste Kompromiss aus Dividenden und Kurswachstum da dieser den Gesamtmarkt abbildet und Dividenden und Kurswachstum eben die Gesamtrendite darstellt. Warum auf einen Teil nur begrenzen ?

    Auch würde ich thesauriereren und anteilig verkaufen. Ist steuerfreundlicher und ich kann mir die Dividende manuell auszahlen in der Höhe und zu dem Zeitpunkt wo ich es möchte.

  • Ist der Fidelity Gloabl Quality Income geeignet für als 1 ETF Lösung?

    Hat der ETF eine ausreichende Diversifizierung?

    Der Kurs ist in der Vergangenheit ähnlich gewachsen wie beim FTSE ALL World

    Der Fidelity investiert glaube ich nur in Industrieländer und lässt die Schwellenländer weg oder?

  • Frankchief

    Für mich wären 220 Einzelaktien im ETF eine etwas zu geringe Diversifizierung, um in den Fidelity als Ein-ETF-Lösung zu investieren. Andererseits hat er bislang ziemlich gut performt, und dafür war die geringe Diversifizierung scheinbar kein Hindernis.

    In Bezug auf Allokation, Regionen, Branchen etc. schau einfach bei extraetf, justetf etc., da findest du alles 👍

  • Frankchief

    Für mich wären 220 Einzelaktien im ETF eine etwas zu geringe Diversifizierung, um in den Fidelity als Ein-ETF-Lösung zu investieren. Andererseits hat er bislang ziemlich gut performt, und dafür war die geringe Diversifizierung scheinbar kein Hindernis.

    Wenn es rein auf die Rendite ankommt, ist eine große Diversifikation sogar hinderlich.

    Es hätte gereicht sein Geld in den 1990'ern einfach nur auf Amazon oder nVidia zu setzten.

    Wenn man es rein rational betrachtet reichen selbst 30 Einzelaktien völlig aus um ein weltweit diversifiziertes Portfolio aufzubauen.

    Ich verweise auf den Stoxx Global Select Dividend 100 (100 Aktien).

    Wer 1999 mit 62 seine Lebensversicherung ausbezahlt bekommen hat (z.B. 50.000€) und dieses Geld in diesen Index investiert hätte, läge heute immer noch vor einem MSCI World Index! :/

    Der Mensch wäre heute dann 87 und man könne wohl behaupten, dass die Entscheidung goldrichtig gewesen wäre. :)

    Das Problem ist aber halt dass es 1999 noch gar keinen solchen ETF gegeben hätte und niemand die Entwicklung vorhersehen konnte.

    Ich weiß einfach nicht was die Zukunft bringt. Aber selbst die Rendite eines MSCI World in diesem Zeitraum hätte mir 'zum nicht Arm sterben' gereicht. Ob das dann auch in der Zukunft so sein wird, weiß ich dann in 30-40 Jahren. ;)

  • Ein guter Kompromiss aus höheren Ausschüttungsrenditen, ohne dass die Gesamtperformance leidet (liegt seit Auflage zwischen MSCI World and MSCI ACWI) ist mMn der IE00BYXVGZ48 / Fidelity Global Quality Income.

    Wer will das sagen können?

    Der "Kompromiß-ETF" hat in der Vergangenheit eine solche Performance gezeigt, obwohl er letzlich ein aktiv gemanagter Fonds ist. Ob der ETF in der Zukunft weiter so performt, sei dahingestellt.

    Etliche Anleger tun sich unglaublich schwer damit, einen langweiligen Markt-ETF zu kaufen.

    Sie wollen immer irgendwie optimieren, sei es, daß sie mehr Ausschüttungen haben wollen (in der sachlich falschen Annahme, davon einen Vorteil zu haben) oder irgendwelche Unternehmen aus ideologischen Erwägungen ausschließen wollen.

    Das kann man machen. Jeder legt sein Geld selber an und darf das auch. Aber eine prognosefreie Methode ist das halt nicht, sondern schlichtweg Stockpicking.

  • ich möchte auch natürlich eine gute Diversikation haben was die Anlage in Aktien quasi Sicher macht

    es gibt da nur die normalen Schwankungen aber das man über einen längeren Zeitraum damit gewinn macht ist fast schon Sicher

    Die Frage stellt sich für mich nur noch

    FTSE All World

    Fidelity Global income

  • FTSE All World

    Fidelity Global income

    Warum nicht Beide (50/50)? :/

    Damit gehst Du so gesehen den optimalen Kompromiss ein. Laufen Beide ETF dauerhaft gleich gut ist es eh egal.

    Läuft einer der ETF dauerhaft besser, wird Dein Depot zwar schlechter laufen als der 'bessere' ETF, aber immer noch 'besser' als der schlechtere ETF. ;)

    Hier mal am Beispiel des MSCI ACWI IMI und des STOXX Global Select Dividend 100 als ETF mit den längsten Daten bei Curvo (rein marktkapitalisiert vs. dividenenorientiert):

    Backtesting for the European index investor

    Viel Erfolg!

  • Ich glaube zum ursprünglichen Beitrag, dass folgendes Problem besteht.

    Einerseits würde man gern den Thesaurierer von der Kursperformance haben, andererseits will man im Alter nicht zwingend verkaufen müssen u.a. auch wegen FiFo oder allgemein der Steuerbelastung. Ein steuerunschädlicher Switch von Acc. zu Dist. ist leider nicht möglich.

    Heißt man setzt von Anfang an auf den Ausschütter, nimmt die Steuer jetzt in Kauf, um im Alter nicht oder nur weniger verkaufen zu müssen.

    Kann durch Nutzung des Steuerfreibetrags vielleicht sogar in Teilen sinnvoll sein.

    Das Problem bleibt trotzdem, dass man bei den geringen Ausschüttungsrenditen natürlich auch viel Kapital ansparen muss. Womit man schon im nächsten Dilemma steckt, man müsste eigentlich einen ETF, wie den Stoxx Global 100 oder noch schlimmer, den Global X Super Dividend nehmen, der oder die mit hohen Ausschüttungsrenditen von +5% locken. Allerdings spricht die Kursentwicklung und damit auch die Performance für sich.

    Letztlich muss einem klar sein, was man möchte und noch schwieriger, wie lange soll das Geld reichen und wie viel kann ich mir monatlich auszahlen/wie viel wird monatlich ausgeschüttet.

    Da es sich um keine Konstanten bei der Ausschüttung handelt und niemand die Steuergesetzgebung der nächsten Regierung(en) abschätzen kann, muss man sich auf die bisherigen Daten verlassen, bedeutet in der Ansparphase ist der Thesaurierer defnitiv besser für den Vermögensaufbau.

    Wenn man sich aber wohler fühlt, dass in bestimmten Zeitabständen eine Ausschüttung auf dem Konto landet, dann ist das doch auch völlig in Ordnung. Man sollte m.E. nur beachten, dass man die Ausschüttung möglichst schnell wiederanlegt, dann hat man zwar einen reduzierten Zineszinseffekt und Transaktionskosten, aber im Alter vielleicht genau das, was man möchte.

  • Einerseits würde man gern den Thesaurierer von der Kursperformance haben, andererseits will man im Alter nicht zwingend verkaufen müssen u.a. auch wegen FiFo oder allgemein der Steuerbelastung. Ein steuerunschädlicher Switch von Acc. zu Dist. ist leider nicht möglich.


    Heißt man setzt von Anfang an auf den Ausschütter, nimmt die Steuer jetzt in Kauf, um im Alter nicht oder nur weniger verkaufen zu müssen.

    Das ist aber irrational.

    Auch mit einem Ausschütter muss man sich im Alter noch kümmern, denn die Ausschüttungen kommen meist nur vierteljährlich und sind immer unterschiedlich hoch (es sei denn, das Vermögen ist so hoch, dass es völlig egal ist, in welchen Abständen und in welcher Höhe die Ausschüttungen eingehen).

    Eine monatlich gleichmäßige „Ausschüttung“ lässt sich mit einem Thesaurierer doch sogar viel besser erzeugen. Man verkauft einmal im Jahr einen Anteil, der nach Steuer dem gewünschten Monatsbedarf x 12 entspricht, parkt den auf einem Tagesgeld und überweist dann per Dauerauftrag jeden Monat den gewünschten Betrag. Da muss man sich nur einmal im Jahr damit befassen und bekommt Monat für Monat genau den gewünschten Betrag aufs Konto.

  • Das ist aber irrational.

    Auch mit einem Ausschütter muss man sich im Alter noch kümmern, denn die Ausschüttungen kommen meist nur vierteljährlich und sind immer unterschiedlich hoch (es sei denn, das Vermögen ist so hoch, dass es völlig egal ist, in welchen Abständen und in welcher Höhe die Ausschüttungen eingehen).

    Eine monatlich gleichmäßige „Ausschüttung“ lässt sich mit einem Thesaurierer doch sogar viel besser erzeugen. Man verkauft einmal im Jahr einen Anteil, der nach Steuer dem gewünschten Monatsbedarf x 12 entspricht, parkt den auf einem Tagesgeld und überweist dann per Dauerauftrag jeden Monat den gewünschten Betrag. Da muss man sich nur einmal im Jahr damit befassen und bekommt Monat für Monat genau den gewünschten Betrag aufs Konto.

    Nicht immer. Es gibt monatlich ausschüttende ETF, wie bspw. der CoveredCall ETF auf den Nasdaq 100 oder einige Anleihe ETF.

    Ansonsten müsste man drei ETF mit jeweils vierteljährlicher Ausschüttung besparen, also einer für den Januarturnus, den zweiten für den Februarturnus und den letzten

    für den Märzturnus.

    Die Ausschüttungen lassen sich absolut nicht steuern, vollkommen richtig. Bspw. hat der Wisdomtree Global Dividend Growth gerade sein Ausschüttungsrhythmus von halbjährlich auf vierteljährlich geändert. Genauso gut könnte es natürlich auch andersrum laufen, dann habe ich zumindest zwei Monate ein Problem.

    Das eine schließt aber das andere noch nicht aus, ich kann ja auch beim Ausschütter verkaufen.

    Ich glaube es ist einfach eine Geschmacksfrage auch wenn es eine rechnerisch eindeutige Lösung gibt. Ich mag persönlich auch die Ausschütter lieber, aber lege bspw. die Ausschüttungen sofort wieder an. Ja, ich verzichte auf die anfallenden Steuern, hoffe aber auch, dass ich bei eventuellen Gehalts- oder Liquiditätsengpässen (die derzeit zwar nicht zu erwarten sind) einen Teil der Ausgaben von Ausschüttungen decken kann. Derzeit sind es etwa 2 Monatsgehälter, die ich abdecken kann oder runtergebrochen etwa 2/12 meiner Gehälter.

    Und ja, du kannst die Verkäufe besser steuern. Du kannst entscheiden, wie viel du letztlich betragsmäßig verkaufst. Was dann aber nicht steuerbar ist, wie viele Anteile du dafür verkaufen musst. Bei Kurseinbrüchen um 30 oder 40% während der Entnahmephase muss ich eben mehr Anteile verkaufen, um auf meine gewünschte Entnahme-/Auszahlungssumme zu kommen.

    Und ein positives zum Ende. Wir diskutieren hier verschiedene Strategien, die alle in Teilen erfolgreich sein können. Von der Wahl des richtigen ETF für die nächsten 20-40 Jahre, über das richtige Depot, bis hin zur Struktur des Portfolios. Vor Jahren hätte man sich diese Gedanken so nicht gemacht.

  • Ich rate jeden der mich fragt aus den vielfach hier genannten Gründen zu Thesaurierern, auch wenn ich mich selbst als Ausschütungs-Pflegefall oute. Andere haben andere "Laster" wie z.b. Einzelaktien, häufige Trades, Themen- ETFs, Verkaufen im Crash usw.

    Ich denke man sollte irrationale weiche Faktoren nicht unberücksichtigt lassen, wenn einen das dennoch besser schlafen lässt oder es dafür sorgt im Crash nicht zu verkaufen.

    Vielleicht kann man sich von den Ausschüttungen tatsächlich im positiven Sinn eher mal etwas gönnen, anstatt immer nur dem Sparzwang zu erliegen oder es spornt zusätzlich an wie z.b. die Dividende/Ausschüttung zahlt mir meine Telefonrechnung, Stromrechnung, Miete etc. auch wenn dieses mentale Accounting irrational ist. Zudem muss man sich bei solchen Dividenden Strategien weniger mit Pleitewahrscheinlichkeiten in der Entnahmephase befassen. Ich kenne auch noch keinen Broker mit einem automatischen Auszahlplan z.b. fixer Betrag oder prozentualen Betrag, von komplexeren Varianten ganz zu schweigen. Hier erwarte ich in den nächsten Jahren noch einiges. Wenn man geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist, ist es wahrscheinlich besser, wenn man sich nicht mehr aktiv um das "Verkaufsmanagement" kümmern muss.

    Im Wertpapier Forum witzelt man im Faden zum Vanguard All World auch immer, was man mit der Auschüttung also "Extra-" oder "Gratisgreld" alles anstellen und gönnen würde und ich denke bei allem Spass ist manchmal doch etwas dran bzw. gibt es ein gutes Gefühl.

    Rational gesehen sollte also stets der Thesaurierer vorgezogen werden. Falls man merkt es geht wider besseren Wissens von den Gefühlen her gar nicht anders bzw. wenn es zusätzlich motiviert, würde ich als Kompromiss einen Standard (All) World ETF wählen und nicht zum Dividenden ETF greifen.

    Es fehlen sonst wichtige Aktien, die in einem Standard ETF für zusätzliche Performance sorgen und die Dividenden ETFs haben dauerhaft höhere Gebühren, die auf der Gesamtperformance lasten.

    Der von mir geschätzte Prof. Walz stellt es auch etwas differenzierter dar und erkennt die zusätzliche Motivation an, die ausschüttende ETFs auf manche Menschen haben können, rät jedoch zu Thesaurierern, wenn dies nicht erforderlich ist.

    Mit Dividenden-ETFs zur monatlichen Zusatzrente? - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Mit nur drei ausschüttenden ETFs können Sie sich Ihre private Zusatzrente selbst basteln. Mit drei Dividenden-ETFs zur monatlichen Zusatzrente? Monatliche…
    hartmutwalz.de

  • Und ja, du kannst die Verkäufe besser steuern. Du kannst entscheiden, wie viel du letztlich betragsmäßig verkaufst. Was dann aber nicht steuerbar ist, wie viele Anteile du dafür verkaufen musst. Bei Kurseinbrüchen um 30 oder 40% während der Entnahmephase muss ich eben mehr Anteile verkaufen, um auf meine gewünschte Entnahme-/Auszahlungssumme zu kommen.

    ...wobei ich bei einem Einbruch von 30 bis 40 Prozent keine Anteile verkaufen werde. In diesem Crash Szenario greife ich auf das Tagesgeld zurück dem Sicherheitsbaustein was hier auch immer empfohlen wird in entsprechender Höhe zu halten. Wenn der Aktien Crash sich erholt dann verkaufe ich Anteile um das Tagesgeld wieder aufzufüllen.

    Ganz nebenbei fließt ja auch noch die gesetzliche Rentenversicherung, Betriebsrente und Zinsen als Einnahmen.

  • Ich glaube es ist einfach eine Geschmacksfrage auch wenn es eine rechnerisch eindeutige Lösung gibt. Ich mag persönlich auch die Ausschütter lieber, aber lege bspw. die Ausschüttungen sofort wieder an.

    Das mache ich tatsächlich auch (bzw. die ING macht es per automatischer Wiederanlage für mich). Warum? Weil wir mit einem Ausschütter angefangen haben, als es noch keine Zinsen gab und das bis zur Ausnutzung des Freibetrags empfohlen wurde. Ja, ein Thesaurierer und Rollen wäre schlauer gewesen. Aber so tief steckte ich damals nicht drin. Und ich bin heute froh darüber, überhaupt angefangen zu haben. Nicht mit der perfekten Lösung, aber was soll’s. Immer noch sehr viel besser als wenn ich gar nicht investiert hätte und heute noch überlegen würde (und erst recht besser als irgendeine Riesterrente).

    Seit es wieder Zinsen (und eine Vorabpauschale) gibt, wird der (doppelte, weil Ehepaar) Freibetrag natürlich auch anderweitig ausgenutzt.

    Bei der letzten Ausschüttung wurde jetzt erstmals Steuer abgezogen, das heißt die Wiederanlage war (minimal) geringer als die Ausschüttung, bei der nächsten Ausschüttung wird der Steuerabzug dann voll zum Tragen kommen. Vielleicht stellen wir zum Jahreswechsel auf einen Thesaurierer um (lassen den bisherigen Ausschütter aber wahrscheinlich liegen). Perspektivisch wird es dann vermutlich aber doch ein Thesaurierer werden. Es sind ja noch einige Jahrzehnte…

    Wer weiß, vielleicht liegt in 30 Jahren die Kapitalertragsteuer auch bei 40% und ich bin froh über alles, was ich schon für dann rückblickend günstige 25% versteuert habe. So oder so wird es für die bis jetzt in den Ausschütter investierten Beträge nicht den riesigen Unterschied machen.

    Also ja, am Ende haben die meisten Leute keine 100% rationale Depotzusammensetzung. Entweder, weil es „historisch gewachsen“ ist und umschichten ungünstig wäre, oder weil es ihnen psychologisch ein besseres Gefühl gibt. Ich finde es trotzdem immer wichtig, Anfängern, die sich hier informieren wollen, zu erklären, dass „Cashflow“ durch einen ausschüttenden ETF, auch wenn es sich gut anfühlt, finanziell in der Regel die schlechtere Wahl ist und es rechnerisch keinen Unterschied für den „Werterhalt“ macht, ob ich Geld durch Ausschüttungen oder durch Teilverkäufe rausziehe. Denn intuitiv würde man eben was anderes vermuten.

  • Einerseits würde man gern den Thesaurierer von der Kursperformance haben, andererseits will man im Alter nicht zwingend verkaufen müssen u.a. auch wegen FiFo oder allgemein der Steuerbelastung. Ein steuerunschädlicher Switch von Acc. zu Dist. ist leider nicht möglich.

    Wie schön ist es doch, daß es diesen Unterschied gibt!

    Ohne ihn hätten wir bedeutend weniger zu diskutieren.

    Es mag ja erfreulich sein, regelmäßige Ausschüttungen zu bekommen, McProfit schwärmt immer wieder davon. Das leistet ein ausschüttender ETF aber nicht im erwünschten Maße, und zwar deswegen nicht, weil die Ausschüttungen zwar in regelmäßigen Abständen kommen, aber in ihrer Höhe nennenswert schwanken.

    Manche Leute strukturieren ihr Depot so, daß sie jeden Monat eine Auszahlung bekommen. Das heißt: Sie wählen den jeweiligen Depotbestandteil nicht danach, ob er ihnen erfolgversprechend scheint oder in die Depotstruktur paßt, sondern danach, ob er zu einem bestimmten gewünschten Zeitpunkt ausschüttet.

    Jedem Tierchen sein Plaisierchen!

    Ich bin ohnehin kein Anhänger fester Ausschüttungen. Wenn bei mir mal das Entsparen ansteht, werde ich mir natürlich einen Finanzplan machen, in dem ich auch die Entnahmen plane, und ich werde auch danach trachten, diesen Finanzplan prinzipiell einzuhalten.

    Wenn ich dann aber feststelle, daß ich in einem Monat weniger brauche als vorgeplant, dann werde ich eben weniger entnehmen. Und sollte ich mehr brauchen als geplant, dann entnehme ich eben mehr. Das ist ja fundamental anders als während der Berufstätigkeit, während derer an jedem Monatsende das gleiche Geld kommt, egal, ob man nur normal zu Hause ist oder im Urlaub, in dem die meisten Leute mehr Geld verbrauchen.

    Auch über dieses Detail kann man aber wunderbar streiten.

    Mit Schmunzeln erinnere ich mich an den Immobilieneigentümer, der sich seine kalkulatorische Instandsetzungsrücklage Monat für Monat vom Depot holt und dafür dann nach einer passenden Anlage sucht, statt daß er das Geld einfach im Depot liegen läßt, bis er es braucht.

  • Manche Leute strukturieren ihr Depot so, daß sie jeden Monat eine Auszahlung bekommen. Das heißt: Sie wählen den jeweiligen Depotbestandteil nicht danach, ob er ihnen erfolgversprechend scheint oder in die Depotstruktur paßt, sondern danach, ob er zu einem bestimmten gewünschten Zeitpunkt ausschüttet.

    Stimmt, gerade der vierteljährliche Rhythmus bietet im Januarturnus kaum geeignete ETFs. Da nimmt man sehr oft den Stoxx global Select 100. Ich finde den unterirdisch.

    Mittlerweile gibt es etwas mehr Alternativen, aber selbst in den gängigen ETF-Übersichtsseiten wird nach dem Ex-Tag Sortiert, nicht nach dem Ausschüttungstag. Die ETF von HSBC und JPM haben zwar den ex-Tag im Januar, aber den Zahltag erst im Ferbuar, aber auch hier, Stand Oktober 2024. Das ist sehr leicht zu ändern und dann passt es eben nicht mehr mit der 3* vierteljährlichen Auszahlung.

    Ein Beispiel war der Wisdomtree Global Quality Dividend Growth. Sein US Pendant schüttete vierteljährlich aus, der Global halbjährlich. Dies wurde im Oktober auf vierteljährlich umgestellt. Nun ja, was mache ich nun wieder mit den bereits besparten Anteilen in einem Alternativfonds... Stehen lassen, verkaufen und schon versaue ich mir wieder die Rendite mit der Steuer oder mit der Underperformance des Alternativfonds.

    Und auch die Schwankung der Ausschüttung, wie bereits von Achim Weiss beschrieben ist siginifikant.

    Für mich ist aber der Denkfehler entscheidender, dass man irgendwann von den Dividenden leben kann. Keine Frage, das schaffen sicher einige Menschen. Ich sehe es aber für mich und meinem Gehalt nicht als realistisch an.

    Angenommen ich benötige 3000€ netto zum Leben. Dann müsste ich eine Nettoausschüttung von 36.000€ erhalten.

    Vereinfacht 36.000€/75% = 48.000€ Bruttoausschüttung (ohne Teilfreistellung, pauschal 25% Steuer).

    Bei 500.000 Euro Vermögen benötige ich also eine Ausschüttungsquote von 9,6%
    Bei 1.000.000 Euro Vermögen benötige ich 4,8%.

    Bei der derzeitigen Ausschüttungsquote der MSCI-World ETF von etwa 2%, benötige ich 2.400.000 Euro.

    D.h. ich muss realistischerweise mit dem ETF 1.000.000 Euro angespart haben. Angenommene Rendite 7%, Spardauer 30 Jahre, Anfangskapital 0. Daraus ergibt sich eine monatliche Rate von 850,00€.

    Bei den 2.400.000 Euro für die MSCI World-ETFs und gleichen Bedingungen, sind es 2040€ monatliche Rate. Bei 8% Rendite sind es immerhin noch 1600€.

    Prinzipiell ne tolle Idee. Bei 2040€ wird es allerdings zunehmend fraglich, ob man das stemmen kann und wer das stemmen kann und klar, die Parameter sind beliebig festgelegt. Nachrechnen kann jeder selbst (40 Jahre, 9% Rendite etc.)

  • Ich bin mir nicht sicher, ob du dir über die steuerlichen Unterschiede komplett im klaren bist.


    Ausschüttende Fonds:

    Diese Fonds schütten Dividenden oder Zinsen regelmäßig an die Anleger aus. In Deutschland müssen diese Erträge sofort versteuert werden, sobald sie dem Anleger zufließen. Das bedeutet, dass jährlich Steuern auf die Ausschüttungen anfallen, auch wenn der Anleger die Erträge nicht direkt reinvestiert. Dies kann insbesondere für Personen, die ein regelmäßiges Einkommen benötigen, relevant sein, da sie so bereits versteuertes Kapital zur Verfügung haben. Du musst auf die vollen Ausschüttungen Kapitalertragsteuer zahlen – in der Regel 25 % plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.


    Thesaurierende Fonds:
    Bei thesaurierenden Fonds werden die Erträge automatisch reinvestiert, was den Zinseszinseffekt verstärken kann. Steuerlich gesehen gibt es in Deutschland jedoch eine Besonderheit: Auch wenn die Erträge nicht ausgeschüttet werden, unterliegen thesaurierende Fonds der sogenannten Vorabpauschale. Diese Pauschale ist eine fiktive Steuer, die jährlich auf die im Fonds erzielten, aber nicht ausgeschütteten Gewinne anfällt. Sie ist in der Regel niedriger als die Steuern auf tatsächliche Ausschüttungen, und die Steuerzahlung wird bis zum Verkauf des Fonds gestundet, was einen gewissen Steuerstundungseffekt bietet. Wenn du den ETF verkaufst, wird die bereits gezahlte Vorabpauschale auf die Steuer auf den Verkaufsgewinn angerechnet. Das bedeutet, dass die Steuerlast am Ende nicht doppelt anfällt, sondern die Vorabpauschalen deine spätere Steuer reduzieren.


    Zusammengefasst bieten thesaurierende Fonds steuerliche Vorteile, insbesondere durch den Stundungseffekt, während ausschüttende Fonds regelmäßige Liquidität verschaffen, aber unmittelbar steuerpflichtig sind. Die Wahl hängt also stark von den persönlichen Steuer- und Liquiditätsbedürfnissen des Anlegers ab.

    Ausführlicher kannst du das hier nachlesen.

    ..

  • Auch wenn die Erträge nicht ausgeschüttet werden, unterliegen thesaurierende Fonds der sogenannten Vorabpauschale. Diese Pauschale ist eine fiktive Steuer, die jährlich auf die im Fonds erzielten, aber nicht ausgeschütteten Gewinne anfällt. Sie ist in der Regel niedriger als die Steuern auf tatsächliche Ausschüttungen, und die Steuerzahlung wird bis zum Verkauf des Fonds gestundet, was einen gewissen Steuerstundungseffekt bietet. Wenn du den ETF verkaufst, wird die bereits gezahlte Vorabpauschale auf die Steuer auf den Verkaufsgewinn angerechnet. Das bedeutet, dass die Steuerlast am Ende nicht doppelt anfällt, sondern die Vorabpauschalen deine spätere Steuer reduzieren.

    Es sei der Hinweis erlaubt, dass die Vorabpauschale nicht zwingend in jedem Jahr anfällt. So fiel die Vorabpauschale seit Ihrer Einführung 2018 nicht an, sondern wurde erst in diesem Jahr zu ersten mal fällig.

    Die Vorabpauschale entfällt, wenn der zu Grunde liegende Basiszins zu gering ist oder der thesaurierende ETF im Vorjahr keine Kursgewinne erzielt hat.

    Wird also immer mal Jahre geben in denen keine Vorabpauschale anfällt und der Freibetrag anderweitig genutzt werden kann -> steuerlicher Vorteil für den thesaurierenden ETF

  • Thesaurierende Fonds:

    unterliegen ... der sogenannten Vorabpauschale. Diese Pauschale ist eine fiktive Steuer, die jährlich auf die im Fonds erzielten, aber nicht ausgeschütteten Gewinne anfällt.

    Das glauben viele Leute, das stimmt aber nicht.

    Die Vorabpauschale ist keine Steuer, sondern ein fiktiver Gewinn, der versteuert werden muß. Das heißt: Man zahlt die Vorabpauschale nicht, sondern man versteuert sie.