Erweiterung einer Balkonsolaranlage

  • Hallo Zusammen,


    ich habe eine Balkonsolaranlage, 2 x 425W, mit einem 800W Wechselrichter.

    1. Erweiterung: nochmal die gleiche Anlage an eine weitere Steckdose

    2. nochmal 2 x 425W an einen neuen 800W Wechselrichter, der für 4 Panele ausgelegt ist

    Führen beide Möglichkeiten zu einer Verdopplung der Stromproduktion, natürlich vorausgesetzt, gleiche Verschattung, gleicher Wirkungsgrad etc., und natürlich ist die Grenze bei 800W?

    Vielen Dank

  • Die 800W-Grenze besteht, egal wie du es drehst und wendest. Da ist es auch egal ob du mit einen zusätzlichen BKW einen anderen Stromkreis belastest. Die 800W-Grenze pro Haushalt bleibt bestehen.

    Du kannst die 2000W Panelleistung voll ausschöpfen, das geht. Dann hast du auch einen positiven Effekt bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen oder nicht idealen Jahreszeiten. Kenne jetzt deine Verhältnisse nicht, aber da die meisten Leute am Tag eh nicht zuhause sind, kann man die Energie des BKW auch nur begrenzt an dieser Tageszeit nutzen. Es sei denn du kannst viele stromhungrige Verbraucher wie Waschmaschine, Spülmaschine oder allgemein recht hoher Grundverbrauch in diese Tageszeit schieben.

    Da inzwischen die Batteriespeicher recht ausgereift und halbwegs erschwinglich sind, würde ich vielleicht darin investieren. Aber da müsstest du für dich mal durchrechnen ob es sich bei dir finanziell rechnet. Die Batterie könntest du dann noch vor dem Wechselrichter mit höheren Leistungen beladen und dann aus dem Batteriespeicher wieder mit 800W oder noch besser: gezielt zu jeder Tageszeit ins Hausnetz einspeisen. Denn: Der höchste Verbrauch ist generell der späte Nachmittag bis zum schlafen gehen und dann morgens zwischen aufstehen und zur Arbeit gehen. Da wird die Energie benötigt und in der übrigen Zeit eher weniger. Da wird nur der Grundverbrauch des Haushaltes anfallen.

    Ansonsten, wenn du es trotzdem unbedingt machen willst, kann dich niemand aufhalten, aber ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass die Erweiterung auf einem anderen Stromkreis ins Haus gespeist wird. Sonst kann es im schlimmsten Fall zu einer Überlastung der Leitungen führen, wenn auf diesem noch andere stromhungringe Geräte betrieben werden. Die dir angedachte Erweiterung kannst du natürlich nicht mehr als BKW im Marktstammregister anmelden, da dies so nicht möglich ist. Das sollte klar sein.

  • Nein ich glaub ihr habt das falsch verstanden. Bei Variante 2 würden 4 Panele mit 425w an einem 800W Wechselrichter hängen. Heißt es kommen maximal 800W raus nur wenn halt weniger Sonne scheint kommen halt immer noch 800W raus. Das ist somit föllig legal.


    Und nein Variante 1 und 2 sind nicht das gleiche. Bei V1 kommen bei guter Sonne 1600w raus bei V2 nur 800.

  • Also: V1 geht nicht, da nur 1 Balkonsolaranlage pro Haushalt möglich ist.


    Bei V2 würden die beiden zusätzlichen Solarmodule nur in den Randzeiten zusätzlichen Strom einspeisen. Das klingt nicht sehr effektiv.

    Vielleicht lohnt sich das irgendwann im Zusammenhang mit einem Speicher.

  • Meines wissens kannst auch z.B. in der Summe 3200 Watt Solarpanele anbringen, die aber dann alle an einem Wechselrichter hängen müssen der dann auf die Max 800 Watt drosselt. Vorteil: Hast die max Ausbeute längere Zeit und kommst auch bei nicht guten Bedingungen an mehr Watt um evt. die Grundlast unter Tag komplett zu kompensieren.


    Einschränkungen gibt es wie ich gehört habe, aber dann beim Brandschutzvorgabebn das bei überdimensionierten Balkonkraftwerken irgend ein Versicherungsschutz ausfällt und man selbst voll haftet.

  • Bau doch gleich 4 oder 6 Anlagen auf. Ich wollte schon immer wissen, was dann so passiert und ob Elektriker zu Recht warnen.

    Tun sie. Schon die 800 W sind technisch hart am Wind. Mein Freund der Elektroingenieur hat mir auch schon mal erklärt, was genau das Problem ist. Aber es ist bei mir wie bei ihm, wenn ich den Unterscheid zwischen Thesaurierer und Ausschütter erkläre.

  • Meines wissens kannst auch z.B. in der Summe 3200 Watt Solarpanele anbringen, die aber dann alle an einem Wechselrichter hängen müssen der dann auf die Max 800 Watt drosselt. Vorteil: Hast die max Ausbeute längere Zeit und kommst auch bei nicht guten Bedingungen an mehr Watt um evt. die Grundlast unter Tag komplett zu kompensieren.


    Einschränkungen gibt es wie ich gehört habe, aber dann beim Brandschutzvorgabebn das bei überdimensionierten Balkonkraftwerken irgend ein Versicherungsschutz ausfällt und man selbst voll haftet.

    Wenn eine übergroßes Balkonkraftwerk aber mit einem Batteriespeicher verbindest und der Batteriespeicher speißt ins Stromnetz die 800W kannst die großen Spitzen in die Akkuladung stecken statt in Wärme umwandeln zu lassen und damit auch abends oder nachts die Grundlast ganz oder teilweise aufheben. In deinem Fall z.B. ein Balkonkraftwerk regulär angeschlossen und das andere läd nur den Akku der dann z.B. ab 22 Uhr aktiv wird und in dein Stromnetz abgibt. Youtube ist voll mit Videos zu dem Thema.

  • Tun sie. Schon die 800 W sind technisch hart am Wind. Mein Freund der Elektroingenieur hat mir auch schon mal erklärt, was genau das Problem ist.

    Theoretisch könnten die Leitungen im entsprechenden Stromkreis überlastet werden, ohne dass die Sicherung das "merkt". Das lässt sich aber recht einfach lösen, in dem beispielsweise die üblicher Weise verwendeten 16A-LS gegen einen mit 13A getauscht werden.

  • Vorteil: Hast die max Ausbeute längere Zeit und kommst auch bei nicht guten Bedingungen an mehr Watt um evt. die Grundlast unter Tag komplett zu kompensieren.

    Das stimmt, der Effekt ist aber nicht so groß, wie man denkt.

    Ich habe 2kwp an einem 800W Wechselrichter mit geregeltem Speicher. Wenn die Sonne scheint, kommen tatsächlich auch fast 1900W an (wenn der Akku nicht schon voll ist).

    Wenn es aber bewölkt ist, bricht die Leistung praktisch exponentiell ein. D.h. man hat dann nicht nur ein bisschen weniger, sondern es geht dann schnell auf 300-500W runter.

    Das ist aber natürlich immer noch doppelt so viel wie mit nur 2 Panels.