Verkauf vom World-ETF zum Reinvestieren in Dividenden

  • Hallo Community,


    als Neuling in diesem Forum möchte ich mich zu einem Thema austauschen, was mich seit längerer Zeit beschäftigt.


    Als ich vor ca. 2 Jahren begonnen habe in mein Depot zu investieren, habe ich mit zwei ETF's begonnen, um etwas in Richtung "Altersarmut" zu tun:


    - MSCI World

    - FTSE All-World

    (beide in thesaurierender Ausführung)


    Bevor die Frage kommt, wieso kein EM-ETF gewählt wurde: Ich war damals von den EM nicht überzeugt und habe deswegen einen FTSE All-World genommen, der breiter diversifiziert ist, als der MSCI World. Das kann man mir in diesem Zusammenhang gerne übel nehmen. ^^


    Anschließend habe ich mein Depot hinsichtlich einer Dividenden-Strategie erweitert. Aktuell besitze ich neben den beiden ETF's z.Z. 14 weitere Positionen, mit Fokus auf Ausschüttungen und Diversifikation.


    Da sich die beiden ETF doch sehr ähneln und im "engeren Sinne" die gleiche Funktion erfüllen, überlege ich meinen MSCI World aufzulösen, um den Betrag in meine Dividenden-Positionen zu reinvestieren.


    Als kleine Randinformation: Den FB von 1.000,00€ wird durch Dividenden (und situationsbedingte Käufe) noch lange nicht ausgeschöpft.


    Daher meine Frage in die Community: Wie würdet Ihr vorgehen, oder anhand welcher Faktoren würdet Ihr die Entscheidung ausmachen?


    Ich freue mich, auf eure Meinungen! :thumbup:


    Beste Grüße,

    Mark

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die beiden decken überwiegend die gleichen üblichen Verdächtigen ab, der All world logischerweise etwas mehr. Warum sollen es jetzt auf einmal Dividenden sein? Den Freibetrag kann man auch mit Verkäufen und wieder anlegen ausschöpfen. Wichtig ist deine Zufriedenheit, da kann dir keiner helfen. Wenn du damit leben kannst in zwei ähnliche ETFs zu investieren ist doch alles gut, ich habe seit 10 Jahren nur noch einen auf den MSCI World und gut ist, dieser wird bereits entspart. Viele machen (lieben) es einfach kompliziert, aber jeder wie er mag.

  • Ist ja Dein Geld, daher nehmen wir Dir hier nicht übel, wie Du investierst!

    Du bist also nicht von den EM überzeugt, investierst aber mit dem FTSE All World rund 10% in die EM!? :/

    Verstehe ich jetzt nicht!

    Anschließend habe ich mein Depot hinsichtlich einer Dividenden-Strategie erweitert. Aktuell besitze ich neben den beiden ETF's z.Z. 14 weitere Positionen, mit Fokus auf Ausschüttungen und Diversifikation.

    ...

    Als kleine Randinformation: Den FB von 1.000,00€ wird durch Dividenden (und situationsbedingte Käufe) noch lange nicht ausgeschöpft.

    Also aktuell 16 Positionen im Depot um noch nicht mal 1.000€ p.a. zu erzielen? :huh:

    Viel hilft viel! ;)


    Daher meine Frage in die Community: Wie würdet Ihr vorgehen, oder anhand welcher Faktoren würdet Ihr die Entscheidung ausmachen?


    Ich freue mich, auf eure Meinungen! :thumbup:

    Ganz einfach, ich würde erstmal nur den thesaurierenden FTSE All World ETF besparen. Und zwar bis Dein Depot 6-stellig ist.

    Und dann kannst Di Dir ja nochmal überlegen, wie es zukünftig weiter geht. ;)

  • Als ich vor ca. 2 Jahren begonnen habe in mein Depot zu investieren, habe ich mit zwei ETF's begonnen, um etwas in Richtung "Altersarmut" zu tun:

    - MSCI World

    - FTSE All-World

    (beide in thesaurierender Ausführung)

    MSCI World und FTSE All-World sind einander hinreichend ähnlich, so daß man vertreten kann, den einen aufzulösen und den Erlös in den anderen zu stecken. Man kann sie aber auch beide nebeneinander herlaufen lassen.

    Anschließend habe ich mein Depot hinsichtlich einer Dividenden-Strategie erweitert. Aktuell besitze ich neben den beiden ETF's z.Z. 14 weitere Positionen, mit Fokus auf Ausschüttungen und Diversifikation.

    Also Fokus auf maximale Verzettelung.

    [Ich] überlege [mir,] meinen MSCI World aufzulösen, um den Betrag in meine Dividenden-Positionen zu reinvestieren.

    Dich also noch weiter zu verzetteln.

    Der FB von 1.000,00€ wird durch Dividenden noch lange nicht ausgeschöpft.

    Wie würdet Ihr vorgehen?

    1. Börsenzeitschrift und -newsletters abbestellen.

    2. Dividendenpositionen verkaufen - ein letztes Mal groß Spesen machen, groß handeln.

    3. Den Erlös in einen der ETFs stecken, egal welchen.

    4. Zugangsdaten zum Depot wegwerfen, bis Du ruhiger geworden bist.


    Ja, mir ist schon klar, daß Du eigentlich etwas anderes hören wolltest. So ist das aber nun einmal, wenn man im Forum fragt. :)

  • Fokus auf Ausschüttung und Diversifikation.....mit Fokus auf Ausschüttungen verzichtet man auf Rendite, denn diese setzt sich nun mal aus Kurswachstum und Dividende zusammen. Viele Unternehmen wie beispielsweise Berkshire Hathaway oder Amazon zahlen keine Dividenden. Warum möchtest du diese denn explizit ausschließen bzw begrenzen ? Menschen konsumiere auch bei Unternehmen die keine Dividenden zahlen und diese Unternehmen erzielen aber auch Gewinne. Und warum willst du nur ein Stück vom Kuchen? Ich will den ganzen Kuchen 😁


    Auch bin ich der Meinung dass das Halten des Gesamtaktienmarktes per buy and hold die beste Art und Weise ist am Aktienmarkt zu investieren. Die langjährigen empirischen Daten der Kapitalmarktforschung zeigen dass auf. Diversifikation is the only free lunch in investing. Diversifikation senkt das Risiko aber nicht die Rendite. Fokussiert du dich aber nur auf einen bestimmten Teilbereich des Aktienmarktes erhöht es das Risiko aber nicht zwangsweise die Rendite. Warum willst du / bist du von deiner ursprünglichen Strategie (1 Welt etf) überhaupt abweichen / abgewichen ?

    Der Tod eines guten Plans ist das Streben nach einem perfekten Plan!


    Ist dir der Begriff Dividendenabschlag bekannt? Dividenden sind kein gratisgeld auch wenn es sich emotional so anfühlen mag.


    Und nein, auch hast du damit keine breitere Streuung. Du hast nur eine übergewichtung von einzelnen Firmen.


    Ich würde den msci world behalten und den ftse behalten und den ftse weiter besparen und mich von den Dividendentiteln trennen. Unnötiges einzelrisiko.


    Mein Rat:

    Stick with the market return and dont try to do it better.


    Ein ernsthaftes und gutes Portfolio ist ein langweiliges Portfolio.

  • Je nach dem welchen Wert die ETFs haben und was du sonst an Vermögen hast kann es sinnvoll sein einen ETF abzulösen und in Dividendentitel zu investieren.


    Gutes Vorgehen dabei ist einen Rentenlückenrechner zu bemühen um einen Eindruck zu bekommen wie viel dein Depot später mal haben muss. Ich pauschalisiere aber wer um die 30 bis Mitte 30 rund 150 000€ z. B. in einem World ETF oder auch All World hat der wird vermutlich ohne weitere Einzahlungen seine Rentenlücke schließen können.


    Ab diesem Zeitpunkt kann man dann schon über das weitere Vorgehen in Dividendentitel nachdenken und die finanzielle Situation des "muss" Geld verdienen peu a peu verkleinern.


    Allerdings solltest du dann meiner Meinung nach auf keinen Fall einen World ETF Ausschüttend oder ähnliches nehmen.


    Wenn du die 150 000€ noch nicht im Depot hast dann wäre es aus Sicht den bestmöglichen Gewinn im Vergleich zum Risiko zu haben sinnvoller erstmal nicht in Dividendentitel zu investieren.


    ABER was du jetzt hast würde ich dann auch auf keinen Fall verkaufen und umschichten.

    (zumindest sehr wahrscheinlich nicht)

  • Je nachdem, welchen Wert die ETFs haben, und was du sonst an Vermögen hast, kann es sinnvoll sein, einen ETF abzulösen und in Dividendentitel zu investieren.

    Der Threadstarter hat 13 verschiedene ETFs und 14 Dividendentitel. Da macht er sicherlich nicht viel kaputt, wenn er irgendeine Position verkauft und irgendeine andere aufstockt.


    Ein Plan ist das aber nicht.


    Mich würde die Zusammensetzung dieses Portfolios interessieren, ich glaube aber nicht, daß uns der Threadstarter diesen Einblick gewähren wird.

    Gutes Vorgehen dabei ist einen Rentenlückenrechner zu bemühen, um einen Eindruck zu bekommen, wie viel dein Depot später mal haben muss. Ich pauschalisiere, aber wer um die 30 bis Mitte 30 rund 150 000€ z. B. in einem World ETF oder auch All World hat der wird vermutlich ohne weitere Einzahlungen seine Rentenlücke schließen können.

    In der Tat. Wer andererseits mit 30 bereits 150 T€ auf der Seite hat, dürfte zu den Reicheren im Lande gehören.


    Laut Statista liegt der Median der Altersgruppe 30-34 bei 18 T€; das 90%-Perzentil bei 202 T€.

    Ab diesem Zeitpunkt kann man dann schon über das weitere Vorgehen in Dividendentitel nachdenken und die finanzielle Situation des "muss" Geld verdienen peu a peu verkleinern.

    Kann man. Ein thesaurierender ETF ist für die meisten dennoch der bessere Ansatz. Sogar der große Dividendenfreund McProfit hat angefangen, Geld in thesaurierende ETFs zu stecken.

    ABER was du jetzt hast würde ich dann auch auf keinen Fall verkaufen und umschichten.

    (zumindest sehr wahrscheinlich nicht)

    Bevor ich das Portfolio nicht gesehen habe, würde ich mich zu einer solchen Aussage noch nicht hinreißen lassen. Rein angesichts der Zahl der Titel könnte ich mir aber durchaus vorstellen, daß ich zum gegenteiligen Schluß komme, wenn das Portfolio dereinst mal auf dem Tisch liegen sollte.

  • Wie kommst du denn auf 13 ETFs? ich gehe bisher davon aus 2 ETFs und 14 Dividendentitel



    Laut Statista liegt der Median der Altersgruppe 30-34 bei 18 T€; das 90%-Perzentil bei 202 T€.

    Leider sieht man ohne Account nicht viel



    Kann man. Ein thesaurierender ETF ist für die meisten dennoch der bessere Ansatz. Sogar der große Dividendenfreund McProfit hat angefangen, Geld in thesaurierende ETFs zu stecken.

    Wenns ums Wachstum geht ja, muss ja nicht bei jedem so sein.

    Erstrebenswerte wäre sicher auch eine Immo zu haben

  • Wie kommst du denn auf 13 ETFs?

    Ich gehe bisher davon aus 2 ETFs und 14 Dividendentitel.

    Hoppala! Stimmt.

    Laut Statista liegt der Median der Altersgruppe 30-34 bei 18 T€; das 90%-Perzentil bei 202 T€.

    Leider sieht man ohne Account nicht viel

    Einfach das Cookie löschen, dann kommt die Graphik auch bei Dir.

    Erstrebenswerte wäre sicher auch, eine Immo zu haben

    Du bist ein mächtiger Protagonist von Dividenden, kommst immer wieder darauf zurück. Dividenden sind sicherlich erfreulich, aber stock picking bringt es halt nicht.


    Zu viele Leute glauben, mit einer Dividende werde ihnen etwas geschenkt. Das stimmt aber nicht. Die Dividende ist ein Kapitalertrag, Aktien, die viel Dividende zahlen, übertreffen nicht etwa welche, die keine zahlen, sondern bleiben im Gegenteil hinter diesen in der Regel zurück. Dem üblichen Kleinanleger - also uns hier - fehlen üblicherweise die Mittel für eine vernünftige Diversifizierung, also sind Dividendendepots riskanter als Depots mit möglichst neutralen ETFs.


    Wenn ich mich recht erinnere, wollte ich Dir neulich mal die Seite Divantis ans Herz legen. Der Inhaber dieser Seite ist ein Stockpicker vor dem Herrn. Ich habe aus alten Zeiten vor 2009 noch einige Einzelwerte. Bei mir klingeln durchaus nennenswert Dividenden herein. Es ist nicht so, daß ich nicht wüßte, was Dividenden sind.


    Wenn ich dann aber daran denke, wie der Inhaber Ben auf Divantis treuherzig von 27,66 € Dividende berichtet, kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das ist primär Steckenpferd und nicht primär Geldanlage. Ich habe einfach nur den ersten Artikel verlinkt, er berichtet auch von Dividendenzahlungen von 7,66 € oder weniger.


    Immerhin: Cisco ist ein amerikanischer Wert, bei denen hat man keinen Zirkus mit der Quellensteuer. Das ist mit spanischen, französischen, italienischen, schweizerischen etc. Werten ganz anders. Mich würde es ärgern, wenn bei jeder Dividendenzahlung wieder 20% oder 35% fremde Quellensteuer abgezogen werden, die ich nur zum Teil oder auch überhaupt nicht auf die deutsche Steuer anrechnen lassen kann, die also einfach nur wieder verloren sind, weil es vom Aufwand her unrealistisch ist, die fremde Quellensteuer zurückzuholen, was prinzipiell möglich ist (bei jedem Land anders). Das überlasse ich lieber dem Manager eines ETFs, der diesbezüglich andere Möglichkeiten hat. Und selbst, wenn er sie nicht hat, schreibt mir der deutsche Fiskus über die Teilfreistellung die fremde Quellensteuer indirekt gut.


    Neulich ist ein entfernter Bekannter verstorben, Aktionär seit langen Jahren. Er hat den Erben ein Depot in nicht unerheblicher sechsstelliger Höhe mit 180 Werten hinterlassen. Über 700 Buchungen pro Jahr allein von den Dividenden! Da waren dann solche Sachen dabei wie die Wasserversorgung der australischen Stadt Sydney, also kleine Auslandswerte aus fernen Ländern. Das war seine Altersversorge, das war sein Hobby, aber die Erben haben jetzt den Salat. Wenn man ein solches Depot einigermaßen konsolidieren will, zahlt man sich halbtot an Spesen. Auch sind derlei Werte illiquide, die Spreads erreichen ungeahnte Höhen. Die Erben waren völlig überfordert damit.


    "Dividendendepots" sind in meinen Augen für Kleinanleger einfach Unsinn.

  • " sind in meinen Augen für Kleinanleger einfach Unsinn

    Du musst halt immer sehen was der Kleinanlger so für Finanzprodukte hat. Ein Dividendendepot ist in meinen Augen viel vorteilhafter wie die meisten Kleinanleger überhaupt anlegen. Da ist außer Tagesgeld, Festgeld und Kapital-Lebensversicherung nicht viel zu finden.


    Da ist ein Dividenden Depot schon im Schulnotenbereich 2+ anzusiedeln und eine 2+ empfinde ich nicht als Unsinn.


    Es ist auch nicht perfekt immer perfekt zu sein, da man es sowieso nie schafft immer perfekt zu sein.

  • "Dividendendepots" sind in meinen Augen für Kleinanleger einfach Unsinn.

    Du musst halt immer sehen, was der Kleinanleger so für Finanzprodukte hat.

    Der Threadersteller hatte ETFs gekauft, bevor er Lust aufs Zocken bekam.

    Es ist auch nicht perfekt, immer perfekt zu sein, da man es sowieso nie schafft, immer perfekt zu sein.

    Was soll mir dieses Bonmot in diesem Zusammenhang sagen?

  • Das man mit einer 2+ auch versetzt wird, obwohl es noch besser geht.

    Dein Vergleich hinkt gewaltig. Die unterschiedlichen Ergebnisse in Form von Schulnoten haben in fast allen Fällen mit mehr oder weniger Leistung zu tun.


    Die Entscheidung für oder gegen einen Dividendenfokus erfordert nur die Eingabe einer anderen Wertpapierkennnummer und die Entscheidung dafür basiert ausschließlich auf einer kognitiven Verzerrung.

  • Selbst mit dieser kognitiven Verzerrung legt man mit einer Dividendenstrategie aber deutlich besser an als der Durchschnittsanleger. Und dieser "Unsinn" ist einfach sehr viel besser wie es bei einer großen Anzahl der Anleger aussieht, da diese die Anlageklasse Aktien komplett meiden.

    Also lieber mit Dividenden in Aktien investiert sein als überhaupt nicht.

    Besser geht´s immer, aber alles hat so seine Vor- und Nachteile.