Haus Kaufen

  • Zur Erklärung User123


    Der Grund, weshalb die Aussage "Mieten ist rausgeschmissenes Geld" hier kritisch gesehen wird, ist folgender:


    Möchtest du dir z.B. 400.000 € von einer Bank leihen, bekommst du diesen Betrag und zahlst Zinsen dafür. Ich kenne mich mit Immobilienfinanzierung nicht besonders gut aus, aber unter der Annahme, dass Zinsen in Höhe von 3,5 % pro Jahr anfallen und du 30 Jahre lang den Kredit abbezahlst, würde es dich bei einer Rate von 1.500 € etwa 245.000 € kosten, dir 400.000 € zu leihen. Insgesamt redest du dann mit der Bank über 645.000 €, wenn du dir 400.000 € leihen willst. Spiele am besten selber mal mit diesem Rechner rum: https://www.zinsen-berechnen.de/kreditrechner.php



    Viele User in diesem Forum legen ihr Geld an der Börse in ugs. "Welt-ETF" an. Dort kann man ohne jetzt tiefer in die Materie einzusteigen, ca. 6% Rendite pro Jahr bekommen. Also (bitte nicht steinigen. Stark vereinfachte Rechnung, die das Konzept grob darstellen soll):


    Szenario 1: du zahlst keine Miete mehr, dafür aber 1.500 € pro Monat für den Kredit (darin enthalten: die Mehrkosten von 245.000 €)


    Szenario 2: du zahlst 1.000 € Miete und sparst monatlich 500 € welche du mit 6 % Rendite anlegst. Du hast keine Mehrkosten, dafür aber nach 30 Jahren ca. 475.000 € auf deinem Konto. Hier der Rechner dazu: https://www.finanzfluss.de/rechner/zinseszinsrechner/



    Miete ist nicht einfach "rausgeschmissenes Geld" da ein Kredit verdammt teuer ist und man Geld an die Bank "rausschmeißt". Außerdem kann man überschüssiges Geld anlegen. Miete wäre nur dann rausgeschmissenes Geld, wenn man bereits Geld hat und keinen oder nur einen kleinen Kredit aufnehmen müsste.


    P.S. ich sehe gerade, dass in dem Rechner oben sogar eine Rate von 1.700 € rauskommst. Aber ich denke mein Punkt ist klar geworden.

  • Ich nehme mal an, dass die k eigentlich € sein sollten...bei 1000€ Kaltmiete für 2 Zimmer ist es extrem unwahrscheinlich, dass ihr für 1500€ im Monat ein Haus abzahlen könnt. Selbst eine größere Wohnung ist hier kaum realistisch. Bei aktuellen Zinsen und Preisen müsst ihr - egal was ihr konkret macht - mit mindestens 2000€ rechnen, sinnvoller wären in Richtung 2500€. Ist euch das zu viel, dann lasst es besser sein. Mit der niedrigen Rate werdet ihr in keinem Haus glücklich, da gehen viele teure Sachen kaputt, bevor ihr das auch nur annähernd abbezahlt habt.

    Aber lass uns das Thema mal von vorne aufziehen. Wie viel netto habt ihr als Haushalt? In der Metallindustrie wird ja ganz ordentlich bezahlt und dein Gehalt kommt ja noch dazu. Wo gehen die Gehälter hin (Stichwort Haushaltsbuch). Ich vermute, dass ihr durchaus in der Lage wärt, eine vernünftige Rate zu stemmen, dafür aber halt das Haus priorisieren müsstet.

    Zustimmung! Das Pferd von vorne aufzäumen.


    Wie auch schon von mir geäußert:


    1.) Finanzbildung durch die empfohlenen Bücher und ggfls. durch Finanztip, Gerd Kommer, Andreas Beck usw.

    2.) Schauen wo man steht

    3.) solide aufstellen (kurzfristiger Bedarf, mittelfrister Bedarf und langfristig (Alter), Notgroschen)

    4.) Schauen, was da und übrig ist

    5.) festlegen, wie viel man für den Bereich wohnen ausgeben kann und will

    6.) Entscheiden ob Miete oder Kauf oder egal

    7.) Objektsuche


    Singulär und einzelfallbezogen Finanzentscheidungen zu treffen ist schwierig.


    Auch mit Nennung des Nettoeinkommens usw. hier, bleibt es am Ende Eure Entscheidung und Ihr müsst Euch wohlfühlen. Auch muss das ganze ja auch zu den sonstigen Zielen und Wünschen im Leben passen. Daher sind konkrete Aussagen im Forum immer nur persönliche Meinungen und müssen ja nicht zu Euch passen.


    Übrigens: Wir führen kein Haushaltsbuch, aber wir ermitteln immer am Letzten des Monats den Konto- und Vermögensstand über alles. Das machen wir nun seit 5 Jahren. So erhält man einen guten Überblick, ob und was in einzelnen Monaten und auch im Schnitt übrig bleibt. Muss man natürlich eine gewisse Zeit machen, damit es aussagekräftig wird, denn es fallen ja nicht alle Kosten monatlich an und Ein- und Ausgaben schwanken.

  • Bin hier nur mal drüber geflogen. Zwei Aspekte würde ich aus meiner Sicht - als Finanz-Laie - vorab kurz ansprechen.

    ... das Geld monatlich auch aus dem Fenster schmeißt - weil es eben nicht dein Eigentum wird.

    Die (in aller Regel) monatliche Miete ist schlicht der "Preis" für die monatliche "Überlassung einer Immobilie" (so wie man beispielsweise auch ein Auto, Boot, Gerät usw. für eine bestimmte Zeit der Überlassung und Nutzung "mieten" kann). "Aus dem Fenster geschmissen" oder "verlorenes Geld" ist daher eine Miete - jedenfalls ganz überwiegend - auf keinen Fall. Dabei enthält die Miete auch einen Anteil für die Abnutzung (sprich das Abwohnen) der Immobilie.


    Bei einer hohen Fremdfinanzierung der Immobilie zahlt der Käufer und Darlehensnehmer - jedenfalls in den ersten Jahren - einen (sehr) hohen Anteil seiner Rate (Annuität) an die Bank (als Zinszahlung) - und damit nicht "in die eigene Tasche". Erst im Laufe der Zeit dreht sich dieser Prozess sukzessive um (annuitätische Tilgung), weil über die Jahre die Rate zwar stets gleich bleibt, aber der in der Rate enthaltene Zinsanteil kontinuierlich sinkt, während der Tilgungsanteil kontinuierlich steigt.


    Bei der Entscheidung "Mieten oder Kaufen" spielen neben den objektiven Rahmenbedingungen (finanzielle Möglichkeiten (Eigenkapital, Einkommen, freies Vermögen, Altersvorsorge-Planung usw.), Miet- und Immobilienmarkt vor Ort, abgeschlossene Familienplanung, Gewissheit längere Zeit an einem Ort zu bleiben etc. pp.) auch subjektive Rahmenbedingungen und Präferenzen eine Rolle (wie Flexibilität vs Sesshaftigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten das Zuhause betreffend, Einstellung zu langfristigen Schulden, Disziplin beim anderweitigen Vermögensaufbau, Bereitschaft sich um eine Immobilie zu kümmern vs eher daran kein Interesse zu haben usw.).



    Über diese drei Sachverhalte sollte man sich zumindest klar sein.

    Nur wenige Hausbesitzer führen sich vor Augen, daß der Hauskauf primär eine Konsumentscheidung ist und keine Investition.

    Es ist eine Binse, daß ein Immobilienkauf (zur Selbstnutzung - Immobilien zur reinen Kapitalanlage "spielen" in einem "anderen Stadion" und sind in praxi auch eine "andere Sportart") stets eine Melange aus "Lebensstil/Konsum" einerseits und "Altersvorsorge/Investment" andererseits darstellen. Mit im Einzelfall sehr unterschiedlichen Gewichtungen der beiden Elemente.


    Für meinen Teil habe ich schon den Kauf von Immobilien zur Eigennutzung (insbesondere auch ziemlich luxuriösen) gesehen, die zu 80% oder 90% reiner Konsum waren - aber auch schon den Kauf von Immobilien (beispielsweise kompakten, zügig getilgten, und/oder ganz aus Eigenmitteln bezahlten, altersgerechten usw.), die zu einem ebenso hohen Anteil von 80% oder 90% reine Altersvorsorge bzw. damit Investment waren (u. a. unter dem Gesichtspunkt, daß zwar nicht kostenfreies aber mietfreies Wohnen keine Steuerpflicht auslöst im Gegensatz zu Kapitalerträgen und/oder Gewinnen aus Kapital).


    Die obige Aussage wäre mir - ganz persönlich - daher deutlich zu pauschal, einseitig und unterkomplex sprich zu wenig differenziert. Welche Faktoren da überwiegend ist eine Frage des Einzelfall. So kann es im Einzelfall auch eine gleichgewichtige Mischung aus beiden Elementen sein oder eben irgendetwas dazwischen.

  • Also mein Mann verdient 2500€ Netto (für die Metallindustrie definitiv zu wenig und ich 2300€ Netto)... Auch nur in Vollzeit.. Wir sind in der Lage zu sparen und mit Geld achtsam umzugehen.. allerdings möchte ich beruflich auch mal kürzer treten vor allem wenn es in die Kinderplanung geht. D.H. evtl nur 1000€ Elterngeld oder ähnliches.


    Ich glaube auch das ich durch mein hohes Erspartes dachte ,,der Hauskauf'' wäre nun realistischer - aber ich sehe dass es keineswegs einfach ist. In Stuttgart und Umgebung zumindest nicht.


    Zudem wenn es so sein sollte dass wir die Raten auch noch 40 Jahre einzahlen müssen. Ich denke mit 60 plus haben wir nicht mehr die Kraft dazu Vollzeit arbeiten zu gehen. Eventuell müssten wir dann viel über die Jahre ansparen um ordentliche Sondertilgungen voltzunehmen, aber hier haben einige ja auch noch von teuren Reparaturen gesprochen.

  • gemeinsam mit meinen Mann möchten wir den Schritt wagen und uns ein Haus kaufen.

    Dazu wurde hier schon einiges Wichtiges und Richtiges geschrieben.

    Bei der Tilgung wollten wir uns für 1% Tilgung entscheiden, da wir so monatliche noch einigermaßen uneingeschränkt wären.


    Da eine solche Entscheidung - für den Normalbürger jedenfalls - meist zu den finanziell bedeutsamsten zählt, sollte man sich vorher über seine eigene Lage Klarheit verschaffen (Einkommen, Sicherheit desselben, Einnahmen/Ausgaben, Sparquote, Zahlungsströme im Haushalt, Familienplanung, Lebens- und Berufsplanung soweit absehbar usw.).


    Zudem sollte das keine (besser niemals) eine isolierte Entscheidung sein - sondern ein integraler Bestandteil einer (hoffentlich vorhandenen) schlüssigen Gesamtplanung die Themen "Vermögensaufbau" und "Altersvorsorge" betreffend.


    Dazu kommt: Eine Immobilie (selbst eine im Alter dann abbezahlte sprich lastenfreie) ist für sich genommen noch keine finanziell auskömmliche Alterssicherung.


    Hier scheint es mir - bei allem gebotenen Respekt - noch etwas an Transparenz die relevanten Daten betreffend und auch an Kenntnissen zu fehlen.


    Um nur einen Aspekt herauszugreifen

    Bei der Tilgung wollten wir uns für 1% Tilgung entscheiden, da wir so monatliche noch einigermaßen uneingeschränkt wären.

    Bei einer (vermutlich) hohen Fremdfinanzierung - ich würde dem Normalverbraucher immer zu mindestens 30% Eigenkapital bezogen auf den Gesamtkaufpreis (also inkl. aller Transaktionskosten) empfehlen - ist es (jedenfalls auf den ersten Blick) kein gutes Zeichen, wenn der finanzielle Spielraum so gering ist (oder die Bereitschaft sich einzuschränken so gering ist ...), daß die Anfangstilgung auf lediglich 1% eingestellt werden soll.


    Ganz unabhängig von der Frage, ob dies eine finanzierende Bank so überhaupt mitmachen würde (Stichworte: EU-Regulatorik (EU-WIKR), Kreditwürdigkeitsprüfung, Kapitaldienstfähigkeit über die gesamte Laufzeit, fiktive kalkulatorische Annuität berechnet auf die Restschuld bei Ablauf der Zinsfestschreibung).


    Zu berücksichtigen ist hierbei auch, daß bei hoher Fremdfinanzierung (sprich hohem Beleihungsauslauf) die Zinskonditionen deutlich schlechter sind als bei einer geringerem Beleihungsauslauf.



    Dir/Euch weiter gute Gedanken und Überlegungen und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Ich glaube auch das ich durch mein hohes Erspartes dachte ,,der Hauskauf'' wäre nun realistischer - aber ich sehe dass es keineswegs einfach ist. In Stuttgart und Umgebung zumindest nicht.

    Stuttgart ist leider eine der teuersten Gegenden in Deutschland. 100k Eigenkapital sind da eigentlich noch nicht einmal die Mindestvoraussetzung, schließlich geht ein Großteil davon für die Kaufnebenkosten drauf.

  • Also mein Mann verdient 2500€ netto (für die Metallindustrie definitiv zu wenig und ich 2300€ netto).

    Bundesweit gesehen sind das knapp durchschnittliche Verdienste, für die Stuttgarter Gegend dürften das unterdurchschnittliche Verdienste sein.

    Wir sind in der Lage zu sparen und mit Geld achtsam umzugehen, allerdings möchte ich beruflich auch mal kürzer treten, vor allem, wenn es in die Kinderplanung geht. D.h. evtl. nur 1000€ Elterngeld oder ähnliches.


    Ich glaube auch das ich durch mein hohes Erspartes dachte ,,der Hauskauf'' wäre nun realistischer - aber ich sehe dass es keineswegs einfach ist. In Stuttgart und Umgebung zumindest nicht.

    Wenn Du in der Stuttgarter Gegend ein Haus kaufen willst, sind 100 T€ nicht viel. Vielleicht hast Du Dich am Markt schon etwas umgehört und festgestellt, daß Du dort mit 6 Ziffern nicht so richtig weit kommst. Kann schon sein, daß die Immobilienpreise zurückgehen, wenn die Wirtschaft schwächelt - aber mit schwächerer Wirtschaft sind halt auch Eure Arbeitsplätze von der Tendenz unsicher.

    Zudem: Wenn es so sein sollte, dass wir die Raten auch noch 40 Jahre einzahlen müssen. Ich denke, mit 60 plus haben wir nicht mehr die Kraft dazu, Vollzeit arbeiten zu gehen.

    Frag mal Deine Eltern, ob die noch die Kraft haben, mit über 60 Vollzeit zu arbeiten.


    Im Schwäbischen gibt es den Spruch: Schaffa, schaffe, Heisle baua. Mit schaffa ist sicherlich Vollzeit gemeint - und nicht etwa die 4-Tage-Woche vom Beginn des Berufslebens an.


    Es ist sicherlich komfortabel, in einem Einfamilienhaus zu wohnen. Aber man muß es halt auch bezahlen können (oder zumindest finanzieren).

  • Danke Manuel.91 ! Eine solche Rechnung habe ich etwas abstrakter schon aufgemacht. Schön, dass Du da in die Kerbe auch nochmals schlägst.


    Rausgeschmissenes Geld ist wirklich ein denkbar schlechtes Entscheidungskriterium.


    Wohnen muss man. Wohnen kostet. Das Geld ist so oder so nicht rausgeschmissen, sondern dient einem Zweck. Ob dieses Geld dem Vermieter überwiesen, der Bank gezahlt oder schlicht als Opportunitätskosten anfallen ist absolut unerheblich und eine rein emotionale Bewertung.


    Auch Deine Rechnung ist nur indikativ. Die Sparrate, also das Delta zwischen Annuität und Miete - müsste man halt linear zu erwarteten Mietsteigerungen über die Zeit senken. Das sind aber Feinheiten. Es geht um das Prinzip.


    Ich denke aber auch, dass die Fragestellerin wegen des Traums vom Eigenheim bisher "sicher" gespart hat und nun einen Nominalbetrag in Händen hält der real weniger ist, als selbst angespart. Sie ist noch nicht mit soliden Anlagestrategien am Kapitalmarkt in Berühung gekommen. Daher setzt sie sparen und Kapital mit einem Erwartungswert von 0 oder weniger gleich. Würde sie das nicht tun sähe die Geschichte selbst beim Barkauf des Hauses anders aus. Wenn ich 500k (das wird im Stuttgarter Raum eher nicht für was Schönes reichen) in ein Eigenheim stecke, dann spare ich mir bei 3,5% Eigenmietvorteil etwa 1.450€ im Monat, also eine Rendite von 3,5% p.a. . Wertsteigerungen bringen ihr nichts, da sie ja da wohnen bleibt. Wäre sie schon am Kapitalmarkt aktiv, würde Sie dort mit einer durchschnittlichen Rendite von 7% auf 30 Jahre rechnen. Dann würde ihr der Unterschied sofort auffallen und die Frage nach dem wirtschaftlichen Sinn nicht aufkommen.


    Das ihr im Laufe der Ansparphase bereits 5 bis 6 stellige Beträge entgangen sind , die eine langfristige Kapitalanlage gebracht hätten, ist ihr nicht bewusst. So wird ein eigenes Haus selbst dann zum Groschengrab, wenn man es nie kauft.


    Gerade vor diesem Hintergrund habe ich die Bücher von Kommer und Walz dringend ans Herz gelegt.

  • Das stimmt in der Tat.. meinst du 350k wäre realistischer .. also quasi nur 300.000€ oder 270.000€ von der Bank zu leihen und dies 1% zu tilgen.. oder würdest du uns gänzlich davon abraten?


    Und gibt es denn Banken/Kreditinstitutionen, die bei solch einem ,,normalen'' Gehalt, Kredite verleihen?

  • Das stimmt in der Tat.. meinst du 350k wäre realistischer .. also quasi nur 300.000€ oder 270.000€ von der Bank zu leihen und dies 1% zu tilgen.. oder würdest du uns gänzlich davon abraten?

    Du solltest anders Vorgehen!

    Wie viel Rate glaubst du, könnt ihr euch in Zukunft leisten und Wie lange möchtest du die Raten zahlen? Wenn du das weisst, dann kannst du mit einem angenommenen Zins (zB 3,7%) und einer angenommenen Tilgung (zB 2%) genau ausrechnen, wie viel Kredit du dafür im Gegenzug bekommst.

  • Du solltest anders Vorgehen!

    Wie viel Rate glaubst du, könnt ihr euch in Zukunft leisten und Wie lange möchtest du die Raten zahlen? Wenn du das weisst, dann kannst du mit einem angenommenen Zins (zB 3,7%) und einer angenommenen Tilgung (zB 2%) genau ausrechnen, wie viel Kredit du dafür im Gegenzug bekommst.

    ja wie oben bereits beschrieben.. max 1400€ damit wir uns auch noch Urlaub und andere Dinge Leisten können. Nur möchte ich eben diese 1400€ Rate nicht 40 Jahre lang zahlen müssen.


    Vielen Dank für dein Beitrag. Ich schaue es mir mal gleich an.


    P.s dass ist wirklich etwas verwirrend.. also ich nutze den Rechner bei Immoscout.. wenn ich dann den Hauspreis / Wohnungspreis eingebe & mein Eigenkapital, zeigt es mir an, wie viel meine monatliche Rate ungefähr aussehen würde bei zb. 1% Tilgung, 2% Tilgung usw.


    Allerdings steht dann dort ne Sollzinsbindungazeit, die ich mir aussuchen kann: (5 Jahre, 10 Jahre ..)


    Da steht aber nicht, wie lange ich dafür brauche, dies abzubezahlen.


    Kannst du mir evtl. ein Rechenbeispiel schicken?

  • User123

    Aus meiner Sicht - als Finanz-Laie - passen die Aspekte "Nettoeinkommen zu zweit < 5.000 €", "lediglich 100.000 € EK", "Hauskauf" und das im "Stuttgarter Raum" - kaum bis eher gar nicht zusammen.

    Wäre sie schon am Kapitalmarkt aktiv, würde Sie dort mit einer durchschnittlichen Rendite von 7% auf 30 Jahre rechnen. Dann würde ihr der Unterschied sofort auffallen und die Frage nach dem wirtschaftlichen Sinn nicht aufkommen.

    "Wäre" ist halt Konjunktiv. In praxi bedeutet dies, der Betreffende muß a) konsequent sparen, b) diese Mittel (ganz oder überwiegend) kontinuierlich in die Kapitalmärkte schieben und c) die üblichen Schwankungen von 10-20% oder ggf. auch mal einen MDD von 50% oder mehr aushalten. Hilfreich ist auch noch d) sprich ein relativ günstiges Wohnen, keine oder nur wenige Umzüge, keine Eigenbedarfskündigungen usw.


    Für disziplinierte Protagonisten spielt der "Zwangsspareffekt" bei Immobilien keine Rolle - ich wage aber stark zu bezweifeln, daß ein solches Special-Interest-Forum für Finanzen annähernd repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist.

    Das ihr im Laufe der Ansparphase bereits 5 bis 6 stellige Beträge entgangen sind , die eine langfristige Kapitalanlage gebracht hätten, ist ihr nicht bewusst.

    Wie auch, wenn man - Immobilie hin oder her - vermutlich ohnehin nicht in Aktien (oder Aktien-ETFs) investiert ... ?


    Das "Schicksal" hat hier vor Ort übrigens auch so einige ereilt. Diese haben ganz "lege artis" auf eine Immobilie gespart (sprich "risikoarm" und "renditeschwach") und dabei nach Inflation und Steuern kontinuierlich real Geld verloren - während auf der anderen Seite die Immobilienpreise (aufgrund der niedrigen Zinsen) immer weiter und höher gestiegen sind. Manche sind auf der Suche nach ihrer Immobilie so fünf, 10 oder noch mehr Jahre verfahren. Schließlich hatten sie dann in der langen Phase weder ihren Vermögensaufbau voran getrieben noch am Ende die Immobilie erworben.


    Da gilt dann wohl:

    So wird ein eigenes Haus selbst dann zum Groschengrab, wenn man es nie kauft.

  • Kreditrechner für Annuitätendarlehen - Kreditzinsen online berechnen


    Mit einer Rate von 1400 Euro über eine Dauer von 30 Jahren kannst du einen Kredit von ca. 300.000 Euro bei einem angenommenen Zinssatz von 3,7% zurückzahlen.

    Plus deine 100.000 Euro EK kann euer Haus also 400.000 Euro kosten. Allerdings Musst du ja noch die Kaufnebenkosten von ca. 40.000 Euro beachten!


    Zur Sollzinsbindung: Tja, je kürzer die Sollzinsbindung, desto günstiger der Zins (normalerweise zumindest...). Aber desto unsicherer ist natürlich auch der Zins. Eine lange Sollzinsbindung ist nunmal eine Versicherung gegen steigende Zinsen

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    Plus deine 100.000 Euro EK kann euer Haus also 400.000 Euro kosten. Allerdings Musst du ja noch die Kaufnebenkosten von ca. 40.000 Euro beachten!

    die würde ich von meinen Eltern bekommen... Das hat mir gerade wirklich Zuversicht gegeben...


    Ich hoffe wirklich sehr dass mein Traum einmal in Erfüllung gehen wird, auch wenn es nicht gerade das schickeste Haus sein wird. Habe auch schon ordentliche Doppelhaushälften BJ 90 in der Preisklasse gesehen.


    Vielen Dank für deinen Beitrag.

  • Das hat mir gerade wirklich Zuversicht gegeben... Ich hoffe wirklich sehr dass mein Traum einmal in Erfüllung gehen wird

    Wenn man deine letzten zwei Beiträge ließt User123 merkt man, wie wichtig dir der Traum vom Eigenheim ist. Wenn du so weitermachst und nicht ordentlich von vorne anfängst wie jetzt schon mehrfach beschrieben, kann das ein richtiges Eigentor werden.


    Mein letzter Tipp zu diesem Thema: starte neue Threads in diesem Forum und organisiere deine Finanzen von vorne bis hinten und widme dich dann dem Thema Hauskauf. Auch Fragestellungen wie "Hilfe, ich will meine Finanzen sortieren, wie fange ich an?" sind erlaubt.


    Wenn nicht, ist das natürlich auch nicht schlimm. Dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg!

  • Wenn man deine letzten zwei Beiträge ließt User123 merkt man, wie wichtig dir der Traum vom Eigenheim ist. Wenn du so weitermachst und nicht ordentlich von vorne anfängst wie jetzt schon mehrfach beschrieben, kann das ein richtiges Eigentor werden.


    Mein letzter Tipp zu diesem Thema: starte neue Threads in diesem Forum und organisiere deine Finanzen von vorne bis hinten und widme dich dann dem Thema Hauskauf. Auch Fragestellungen wie "Hilfe, ich will meine Finanzen sortieren, wie fange ich an?" sind erlaubt.


    Wenn nicht, ist das natürlich auch nicht schlimm. Dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg!

    Was genau meinst du mit ,,von vorne anfangen''? Sparen? Anlegen? Kaufen? Stehe gerade bisschen auf den Schlauch, was deine Aussage betrifft. Ich finde dass ich es schon einigermaßen weit gebracht habe. Denn nicht viele in meinen Alter können behaupten, sich etwas angespaart zu haben bzw. hartnäckig ihre Ziele zu verfolgen.


    Ich bin fleißig, Ehrgeiz und sparsam. Dass sind doch die perfekten Vorraussetzungen um seine Träume erfüllt zu bekommen. Lediglich der Umgang mit Finanzen/Kredite/Zinsen etc. und das ausrechnen diverser Sachen rund um den Kauf einer Immobilie fehlen mir noch. :)

  • Was genau meinst du mit ,,von vorne anfangen''?

    Nachzufragen ist genau die richtige Einstellung :) Ich verweise einfach mal auf meine Antwort (#32) RE: Haus Kaufen


    Du hast noch gar nichts dazu geschrieben wie eure sonstige Situation aussieht. Habt ihr einen Plan für eure Altersvorsorge (Riesterrenten, Rüruprenten, Sparpläne, Tagesgeldkonto, Festgeldkonto, Anleihen, Aktien)? Wie ist eure Versicherungssituation?

  • Ich hoffe wirklich sehr dass mein Traum einmal in Erfüllung gehen wird, auch wenn es nicht gerade das schickeste Haus sein wird. Habe auch schon ordentliche Doppelhaushälften BJ 90 in der Preisklasse gesehen.

    Auf diese Preisklasse (um die 400.000 € inkl. Kauf-NK) bin ich bei meiner überschlägigen Berechnung und der vorgegeben "Wunschrate" auch gekommen.


    Auf mich wirkt das Ganze - Traum hin oder her - eher unstrukturiert (siehe schon Nr. 46).


    Bei einer - immer zu empfehlenden - sachlich-nüchternen Betrachtung ist dabei auch zu berücksichtigen, daß neben der Annuität (Kreditrate) auch weitere einmalige Kosten anfallen (wie Umzugskosten, ggf. Reparaturen vor Einzug, ggf. zusätzliche Möbel, neue Küche usw.) sowie weitere laufende Kosten anfallen (Unterhaltskosten (monatliche Nebenkosten) für das Haus sowie eine monatliche Instandhaltungsrücklage; unbedingt zu empfehlen ist, wenn dafür parallel "freie Mittel" für solche Fälle nicht vorhanden sind).


    Daneben sollte das Projekt "Haus" in die Altersvorsorge eingebunden sein. Sprich ist nach 30 jähriger Kreditlaufzeit und mit dann beide 60 + im Alter der Ruhestand via zu erwartender Rente(n) auskömmlich (eingedenk des Unterhalts für das Haus) ? Oder besteht berechtigte Hoffnung (höheres Einkommen, höhere Sparquote, ggf. Erbschaft usw.) die Darlehenslaufzeit zu verkürzen (ggf. via Sondertilgungen und/oder Tilgungen bei Ablauf der Zinsfestschreibung). Ist beispielsweise das Darlehen mit 50 oder 55 Jahren getilgt, blieben noch gut 10 oder 15 Jahre für den Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge.


    Auf mich wirkt das Ganze (siehe schon Nr. 53 Abs. 1) arg auf Kante genäht. Zudem: Hier vor Ort und in der Region ist zu dem Preis weder ein RH noch eine DHH zu bekommen, die in einem guten Zustand ist. Wie die Preise konkret bei Dir vor Ort sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Kenne nur einige Preise direkt in und um Stuttgart herum.



    Gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich !

  • Es ist in der Tat noch alles etwas unstrukturiert, da ich mich so allmählich der Materie nähern möchte und definitiv noch viel dazu lernen muss.


    Ich bin froh dieses Forum entdeckt zu haben, so kann ich ganz bequem um Ratschläge bitten und bekomme total hilfreiche Informationen und Antworten.


    Naja direkt Stuttgart wird es nicht sein, da mich Stuttgart nie gereizt hat. Eher Landkreis Ludwigsburg (hier sind definitiv auch vernünftige Doppelhäuser und Reihenhäuser in der Preisklasse enthalten).


    Aber vielen Dank für deinen Beitrag. Das hat mir nochmal so einiges verdeutlicht.