Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Gold hat allerdings drei Vorteile im Vergleich zu BTC:

    • extrem langer track record (Lindy-Effekt)
    • geringe Korrelation mit dem Aktienmarkt (nicht immer, aber oft) - BTC säuft eigentlich immer ab, wenn es am Aktienmarkt mal kriselt
    • weltweite Akzeptanz

    Und es ist nicht auf eine dauerhaft laufendes Energie-intensives Netzwerk angewiesen. Ohne dauernden Verbrauch von Ressourcen (Hardware und Energie) funktioniert Bitcoin nicht.

  • Wir reden also nur darüber, dass Gold ein tiefes Vertrauen besitzt das über Zeit entstanden ist. Jetzt die Kernfrage: warum soll das bei BTC in einer jetzt digitalen Welt nicht auch geschehen und zwar viel schneller, weil eben alles jetzt viel schneller geht, auch die Akzeptanzkurve.

    Ich wüsste nicht, wie man eine Wahrscheinlichkeit dafür abschätzen könnte, dass irgendetwas von jetzt an Vertrauen aufbauen wird bzw. garantiert nicht durch etwas anderes ersetzt werden könnte. „Bisher nicht, aber ab jetzt“ ist eine Prognose – kein Merkmal von Vertrauen.

    Wie bereits erwähnt, bin ich ein Fan von Assets, die niemanden benötigen, der irgendwann einmal (vielleicht) mehr dafür bezahlt, sondern die intrinsischen Wert durch Cashflows erzeugen. ,,Wird schon werden" wäre mir zu riskant. Zumal in einer digitalen Welt, die sich schnell verändert, auch (oder insbesondere) BTC ebenfalls disruptiert werden könnte.

    Eine Übergewichtung von BTC (oder Gold oder anderen Segmenten) ist eine Prognose. Eine Disziplin in der wir Menschen keinen guten track record haben. Prognosefrei bedeutet, dass man in möglichst alle Ideen investiert und mitschwimmt. Man akzeptiert, dass viele scheitern und wenige (sehr) erfolgreich sein werden. In Summe ergibt das eine deutlich positive reale Rendite. Mehr ist einfach nicht drin.

  • Mmhhh? Wer?

    ich natürlich. 😝

    Nach etwas besserer Recherche scheint der IQ von 276 zumindest fragwürdig, auch wenn der hier genannte Koreaner sicherlich hochintelligent ist (auch wenn ich hohe Intelligenz und relifiösen Glauben nicht gut zusammen bringen kann).

    Taust:

    Ich kenne einige kluge Leute. Bin da schon froh, wenn ETFs ein Thema sind. Oft sind es Einzelaktien. Für mein Bitcoininvest werde ich (zumindest im beruflichen Kontext) gerne belächelt. Die Leute, auf die ich große Stücke halte und die auch wirklich kluge Köpfe sind, halten Bitcoin. Auch wenn da die wenigsten davon Hodler sind.

    So gut wie niemand hat einen klaren Plan, geschweige denn ein strukturiertes Portfolio.

    Da werden Einzelaktien, Themen ETFs, Dividendenaktien, Länder ETFs etc bunt gemischt ohne klare Ziele oder Vorstellung, in was da konkret investiert wird oder es wird nicht kritisch geprüft, ob es Sinn macht nen Dax ETF, nen EU ETF und nen Welt ETF gleichzeitig zu halten. Die Verteilung der ETFs dann auch eher nach "Würfel geworfen" aussieht.

  • Taust, ganz generell scheint mir vor dem Hintergrund der hierzulande eher typischen Aufstellung in Sachen Finanzen

    Billionen Euro in reinen nur Nominalwerten auf Giro-, Spar-, Tagesgeldkonten usw. sowie in Versicherungen, bei gleichzeitig einer sehr niedrigen Aktienquote (minimale Beteiligung am Produktivkapital) im internationalen Vergleich (m. W. lediglich um die 17/18%) bei parallel auch noch der niedrigsten Wohneigentumsquote (Immobilien) in der gesamten Eurozone (sprich geringes Sachvermögen).

    ein gewisses Desinteresse an solchen oder auch speziellen Finanzthemen (Stichwort: Bitcoin) nicht ungewöhnlich - sondern vielleicht sogar eher eher symptomatisch ... ?

    Ich war gestern Abend auf einer Geburtstagsfeier, rel guter Querschnitt der Gesellschaft

    Unabhängig von der Frage, inwieweit eine "Geburtstagsfeier" einen relativ "guten Querschnitt der Gesellschaft" in ihrer Gesamtheit darstellen und damit abbilden kann - und nicht vielleicht doch eher Richtung anekdotischer Evidenz und persönlicher Empirie tendiert ...

    ... könnten da auch sowohl das eigene (sprich spezifische) persönliche (mehr oder weniger finanz-affine) nähere und weitere Umfeld als auch der Standort (Geographie) eine Rolle spielen. Hier vor "Ort" beispielsweise (Bankenstadt, Börsenplatz mit der wichtigsten deutschen Wertpapierbörse aber auch Devisen-, Waren- usw. -Börsen, Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB), Sitz der Deutschen Bundesbank, mit einem Sitz auch diverser ausländischer Banken usw.) spielen Finanz-Themen (vermutlich auch aufgrund der vielen in dem Bereich Beschäftigten) eher eine Rolle - als beispielsweise in (vielen) anderen Städten.

    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Da kam auch das Thema Geld, Aktien, Bitcoin in der Männerrunde auf.

    Hier vor Ort hat es auch ziemlich viele weibliche Beschäftigte in der Finanzbranche (im weitesten Sinne), die schon allein deshalb etwas finanz-affiner sein dürften als die Damen in Duisburg, Wuppertal oder Kaiserlautern beispielsweise.

    Generell würde ich daher meinen, daß hier "vor Ort" Finanzthemen - einen Hauch jedenfalls -präsenter und virulenter sind als in vielen anderen Städten.


    Aktuelles Beispiel: Die historische 180 Grad-Kehrtwende der Deutschen Bundesbank in dieser Woche beispielsweise ("Bundesbank wirbt für Eurobonds", "Bundesbankpräsident Nagel unterstützt gemeinsame Schulden in Europa für die Verteidigung" - obwohl es weder eine Europäische Armee noch einen Europäischen Verteidigungsminister gibt und zudem die EU-Verträge (siehe Art. 311 AEUV "Eigenmittelgebot") eine gemeinsame Verschuldung explizit ausschließen...) war hier in der Stadt bei nicht ganz wenigen ein Gesprächsthema. Selbst hier in immerhin einem Finanz-Forum fand das dagegen mit keiner einzigen Silbe eine Erwähnung ...


    In Sachen Bitcoin könnte hier "vor Ort" zudem ein Hauch eine Rolle spielen, daß ein sozusagen nicht gänzlich unbekannter Ortsansässiger (geschäftsführender Gesellschafter einer nicht ganz kleinen bankenunabhängigen Fondsgesellschaft) in der Stadtgesellschaft und der Finanz-Community unterwegs ist, der schon vor langer Zeit begonnen hatte (nach meiner Erinnerung im Herbst 2016) Mittel in BTC zu schieben - sowohl für sich selbst als auch in einen seiner Fonds. Und der darüber hin und wieder auch kommuniziert (angefangen vom persönlichen Umfeld über die Finanz-Community in der Stadt bis hin zur überregionalen Presse).

    Das Thema Bitcoin ist hier also vermutlich einen Hauch präsenter als in so manchen anderen Städten - in Bitcoin engagiert sind aber - nach meinen persönlichen Beobachtungen - auch hier nur ganz wenige. Davon wiederum schon damals ziemlich viele ohne großes Hintergrundverständnis (auch die technische Seite betreffend) sondern nur aus dem Gedanken der Diversifikation heraus, sprich auch da "ein Boot auf die eventuell steigende Flut bzw. Welle" ins Wasser gesetzt zu haben.

    Und wer, wie diverse dieser Protagonisten, in BTC zu Kursen von 2016 eingestiegen ist (um die 600 € nach meiner Erinnerung) - dürfte das ganze Thema Bitcoin nunmehr ohnehin relativ gelassen sehen.

  • Ich wüsste nicht, wie man eine Wahrscheinlichkeit dafür abschätzen könnte, dass irgendetwas von jetzt an Vertrauen aufbauen wird bzw. garantiert nicht durch etwas anderes ersetzt werden könnte. „Bisher nicht, aber ab jetzt“ ist eine Prognose – kein Merkmal von Vertrauen.

    Wie bereits erwähnt, bin ich ein Fan von Assets, die niemanden benötigen, der irgendwann einmal (vielleicht) mehr dafür bezahlt, sondern die intrinsischen Wert durch Cashflows erzeugen. ,,Wird schon werden" wäre mir zu riskant. Zumal in einer digitalen Welt, die sich schnell verändert, auch (oder insbesondere) BTC ebenfalls disruptiert werden könnte.

    Eine Übergewichtung von BTC (oder Gold oder anderen Segmenten) ist eine Prognose. Eine Disziplin in der wir Menschen keinen guten track record haben. Prognosefrei bedeutet, dass man in möglichst alle Ideen investiert und mitschwimmt. Man akzeptiert, dass viele scheitern und wenige (sehr) erfolgreich sein werden. In Summe ergibt das eine deutlich positive reale Rendite. Mehr ist einfach nicht drin.

    Du gehst dabei aber davon aus bzw setzt darauf, dass es immer bei einem inflationärem Geld- und Welt-Wirtschaftssystem bleibt. Ein deflationäres wäre aber genauso denkbar gerade in einer Welt, die immer stärker die Frage nach Nachhaltigkeit stellt. Die Frage ist ob und wenn ja wann es dazu kommt und wie schnell/langsam die Umstellung dann erfolgt. Für mich ist BTC daher auch eine Absicherung für so eine Entwicklung. Sollte sie schnell geschehen hätte das kurzfristig starke Auswirkungen auf die Realwirtschaft, aber auch eine schleichende Umstellung ist denkbar ohne Kollaps.

    Blocktrainer – News & Blog rund um das Thema Bitcoin
    Blocktrainer behandelt aktuelle News rund um Bitcoin und liefert tiefgehende Blog-Artikel zu wirtschaftlichen und technischen Themen mit BTC-Bezug.
    www.blocktrainer.de
  • Und es ist nicht auf eine dauerhaft laufendes Energie-intensives Netzwerk angewiesen. Ohne dauernden Verbrauch von Ressourcen (Hardware und Energie) funktioniert Bitcoin nicht.

    Es ist aber wichtig, dass es diesen Mechanismus gibt. Siehe:

    Einundzwanzig
    19. Oktober 2025 um 00:05

    Im Gegensatz zu unseren Fiat-Währungen, die beliebig und ohne materiellen Aufwand vermehrt werden können, ist Bitcoin an reale Kosten und physische Grenzen gebunden.

    Zum Use Case: Den definiert letztlich jede und jeder für sich selbst. Aus unserer westeuropäischen, vergleichsweise privilegierten Perspektive mag Bitcoin heute für viele noch wie ein spekulatives Spielzeug wirken. Doch ein Blick über den Tellerrand zeigt ein ganz anderes Bild:

    In Ländern mit instabilen Währungen ist Bitcoin heute schon der einzige Schutz vor dem völligen Wertverlust des eigenen Geldes. Beispiel: Türkische Lira oder der Simbabwe-Dollar. Hier läuft Bitcoin schon heute gegen unendlich.

    Türkei 🇹🇷

    2012: 1 BTC ≈ 24,35 TRY

    2025: 1 BTC ≈ 4.473.934 TRY


    Simbabwe 🇿🇼

    2012: 1 BTC ≈ 4.900 ZWD

    2025: 1 BTC ≈ 36.849.854 ZWD

    Für Menschen dort ist Bitcoin ein Weg, Kaufkraft zu bewahren, wenn das eigene Geldsystem versagt.

    Und wenn man sich die Geschichte des Fiat-Geldes anschaut, zeigt sich ein klares Muster: Am Ende ist bisher jede Währung gescheitert – angefangen im Römischen Reich, über die Weimarer Mark bis hin zu zahllosen Papiergeldsystemen, die durch Inflation oder politische Eingriffe entwertet wurden. Was in den letzten Jahren (bzw. Jahrzehnten) mit dem Euro und Dollar passierte, brauch ich nicht sagen. Bitcoin ist genau die Antwort auf dieses wiederkehrende Problem. Aber dazu kann euch Sovereign mehr und sehr viel fundierter erzählen als ich.

    Ein anschauliches Beispiel an dieser Stelle trotzdem, ab 14:18 min. Die bringt es gut auf den Punkt und dauert auch nur 30 Sekunden :) :

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    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Im Gegensatz zu unseren Fiat-Währungen, die beliebig und ohne materiellen Aufwand vermehrt werden können...

    Das ist aber auch ein Vorteil. Wenn ein Staat ausschließlich BTC als Währung hat, kann er in einer Krise im Bedarfsfall, keine neuen liquiden Mittel aufbringen, wodurch die Gefahr entsteht, dass er zerfällt da Sicherheits-Institutionen oder Soziale-Absicherungen nicht mehr bezahlt werden können...

    Und wenn man sich die Geschichte des Fiat-Geldes anschaut, zeigt sich ein klares Muster: Am Ende ist bisher jede Währung gescheitert – angefangen im Römischen Reich..

    Und beim BTC, als Währung, kann das nicht geschehen?

  • Das ist aber auch ein Vorteil. Wenn ein Staat ausschließlich BTC als Währung hat, kann er in einer Krise im Bedarfsfall, keine neuen liquiden Mittel aufbringen, wodurch die Gefahr entsteht, dass er zerfällt da Sicherheits-Institutionen oder Soziale-Absicherungen nicht mehr bezahlt werden können...

    Guter Punkt. Meine Meinung: Wenn ein Staat in einer Krise einfach neues Geld erzeugt, löst er damit ja kein reales Problem oder schafft Wohlstand – er verteilt nur den Schaden auf alle, indem die Kaufkraft der bestehenden Währung sinkt. Das ist keine Stabilität, sondern eine schleichende Enteignung.

    In der Logik der Bitcoiner zwingt ein Bitcoin-basiertes System Staaten, diszipliniert zu wirtschaften, weil sie nicht unbegrenzt neue Mittel „aus dem Nichts“ schaffen können. In der kurzen Frist mag das unflexibel wirken, langfristig sorgt es aber für nachhaltigere Strukturen, weniger Schuldenblasen und weniger Fehlanreize. Und wenn ein Staat nur überlebt, weil er unbegrenzt Geld drucken kann, dann liegt das eigentliche Problem sicher nicht bei der Währung, sondern bei der Politik dahinter.


    Und beim BTC, als Währung, kann das nicht geschehen?

    Doch, theoretisch kann alles scheitern – auch Bitcoin. Der entscheidende Unterschied ist aber das Warum. Fiat-Währungen scheitern immer an menschlichen Fehlanreizen: zu viel Verschuldung, Machtmissbrauch, Korruption oder schlicht das „Gelddrucken“, um kurzfristige Probleme zu lösen.

    Bitcoin kann daran nicht scheitern, weil diese menschliche Komponente bewusst aus dem System entfernt wurde. Es gibt keine Regierung, die den Code ändern oder die Geldmenge ausweiten kann.

    PS: Diese Visionen haben natürlich einen utopischen Unterton – das ist mir völlig bewusst. Und nein, das Ganze wird nicht morgen passieren. Fiat-Geld wird uns alle überleben, da mache ich mir keine Illusionen. Aber Bitcoin wird meiner Meinung nach parallel bestehen, sich weiterentwickeln und mit der Zeit immer mehr Raum gewinnen – schlicht, weil Fiat so schlecht funktioniert, wie die Geschichte es uns immer wieder gezeigt hat.

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Du gehst dabei aber davon aus bzw setzt darauf, dass es immer bei einem inflationärem Geld- und Welt-Wirtschaftssystem bleibt. Ein deflationäres wäre aber genauso denkbar gerade in einer Welt, die immer stärker die Frage nach Nachhaltigkeit stellt.

    Du willst dich also mit Bitcoin, Gold, Immobilien und Aktien vor der ausufernden Geldpolitik, dem instabilen FIAT-Geld und der Inflation schützen – und siehst gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass die ganze Welt in eine Degrowth-Fantasie einstimmt und wir deflationäre Tendenzen bekommen werden?

    Als humorvolle Zwischeneinlage auf einem VWL-Kongress wäre das ein Brüller.:D

  • Fiat-Währungen scheitern immer an menschlichen Fehlanreizen: zu viel Verschuldung, Machtmissbrauch, Korruption oder schlicht das „Gelddrucken“, um kurzfristige Probleme zu lösen.

    Echt? Das Pfund gibt es schon 1200 Jahre. Den Rubel seit dem 13. Jahrhundert. Yen, Dollar, Franken . . .alle aus 1700 oder 1800. Inklusive Zinsen sehe ich da nichts von Scheitern. Auch heute sind sie noch Tauschmittel und funktionieren einwandfrei. :/

  • Guter Punkt. Meine Meinung: Wenn ein Staat in einer Krise einfach neues Geld erzeugt, löst er damit ja kein reales Problem oder schafft Wohlstand – er verteilt nur den Schaden auf alle, indem die Kaufkraft der bestehenden Währung sinkt. Das ist keine Stabilität, sondern eine schleichende Enteignung.

    Besser ein Staat, in dem Millionen Menschen leben, die Last verteilen, dadurch Staatsorgane und Institutionen am Laufen halten und somit Menschenleben retten. Da, so meine Meinung, ist diese negative Art der Flexibilität doch vorteilhafter für das Überleben vieler.

    In der Logik der Bitcoiner zwingt ein Bitcoin-basiertes System Staaten, diszipliniert zu wirtschaften, weil sie nicht unbegrenzt neue Mittel „aus dem Nichts“ schaffen können. In der kurzen Frist mag das unflexibel wirken, langfristig sorgt es aber für nachhaltigere Strukturen, weniger Schuldenblasen und weniger Fehlanreize. Und wenn ein Staat nur überlebt, weil er unbegrenzt Geld drucken kann, dann liegt das eigentliche Problem sicher nicht bei der Währung, sondern bei der Politik dahinter.

    Normalerweisen sind Krisen nicht planbar und lieber überleben Menschen, weil man unbegrenzt Geld drucken kann.


    Bitcoin kann daran nicht scheitern, weil diese menschliche Komponente bewusst aus dem System entfernt wurde. Es gibt keine Regierung, die den Code ändern oder die Geldmenge ausweiten kann.

    Naja solange Menschen oder Gruppen, riesige Mengen an BTC halten, ist der Faktormensch immer mit drin, was Manipulation etc angeht.

  • Wollte dazu, obwohl erwähnt bzw. angesprochen (siehe 2.746), eigentlich nichts schreiben.

    Vor dem Hintergrund dieser Aussage

    Lieber nicht. :(

    werde ich das aber lieber bzw. gerne doch kurz tun ... :)


    Wie stets natürlich mit Realitätsbezug:

    Preis meines ersten Krügerrands in ZAR (südafrikanischer Rand) : 27 - Preis aktuell: 73.842.

    Aber dazu kann euch Sovereign mehr und sehr viel fundierter erzählen als ich.

    Für meinen Teil bin ich nur

    Finanz-Laie und Generalist

    wenn auch ein an solchen Themen Interessierter.

    Das kann aber - in Kombination mit Realitätssinn, gesundem Menschenverstand, Ausdauer und intensiver Nutzung des eigenen Humankapitals - auch zu einem recht ansehnlichen Vermögen führen.


    Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom

    Paragraph Eins - jeder macht Seins.


    PS: Tomarcy und in dem Kontext

    ich die taz präferiere.

    zu Deiner Info: Wie ich im TV gesehen habe, wird die Printausgabe der taz eingestellt (bis auf die Wochenend-Ausgabe).

  • Das Pfund gibt es schon 1200 Jahre.

    Stimmt, meiner bescheidenen Kenntnis nach. Das ist aber auch die Währung mit der längsten Historie aller Währungen. Die Einheitswährung Euro beispielsweise gibt es als Bargeld erst seit dem Jahr 2002 und mußte bereits nur 10 Jahre später (2012) schon gerettet werden - und zwar "Whatever it takes" ...

    Währungen können auf verschiedene Arten und Weisen untergehen. Beispielsweise eruptiv, beispielsweise aber auch schleichend und konsensual (wie bei Währungsunionen in der Vergangenheit üblich) oder beispielsweise auch indem ihre Kaufkraft komplett oder nahezu komplett erodiert.

    Siehe das Beispiel ZAR in Nr. 2.754. Schlechte Politik hat in der Regel auch eine schlechte Währung zur logischen Folge (s. ZWL, IRR, VND, LAK, TRY usw.). Um einen südafrikanischen Rand (ZAR) zu kaufen brauchte es damals - nach meiner Erinnerung - rund 5,5 Deutsche Mark und immerhin auch rund 1,5 US-Dollar. Heute braucht es über 20 ZAR um einen Euro zu kaufen ... der wiederum von 1,67 zum CHF kommt auf nunmehr nur noch 0,92 ...

  • Besser ein Staat, in dem Millionen Menschen leben, die Last verteilen, dadurch Staatsorgane und Institutionen am Laufen halten und somit Menschenleben retten. Da, so meine Meinung, ist diese negative Art der Flexibilität doch vorteilhafter für das Überleben vieler.

    Du hast absolut recht: Geld drucken kann in Krisen Leben retten, wenn es schnell Liquidität schafft. Nur darf man nicht vergessen, dass dieses „Rettungsinstrument“ immer auf Kosten der Zukunft funktioniert.

    Irgendwann kommt der Punkt, an dem die Rechnung bezahlt werden muss – durch Inflation, Schuldenkrisen oder Währungsreformen. Fiat-Systeme lösen Probleme nicht, sie verschieben sie nur, meist auf die nächste Generation.


    Naja solange Menschen oder Gruppen, riesige Mengen an BTC halten, ist der Faktormensch immer mit drin, was Manipulation etc angeht.

    Aktuell ist das auch so. Ein „Wal“ kann den Preis kurzfristig beeinflussen, aber nicht das System selbst. Er kann keine neuen Bitcoin erschaffen, keine Regeln ändern, keine Transaktionen zensieren.

    Das ist der entscheidende Punkt: In Bitcoin ist Macht nicht gleich Kontrolle. Besitz bedeutet hier keinen Einfluss auf das Netzwerk, nur Marktteilnahme. Und mit der Zeit verteilt sich das Ganze ohnehin weiter – durch Verkäufe, Erbschaften, neue Marktteilnehmer, Miner!! ( Grossrat) und das konstante Schrumpfen des relativen Anteils jedes Einzelnen.

    Wir dürfen nicht den Fehler machen, die Erwartung zu haben, dass Bitcoin von heute auf morgen alles umkrempelt, und wenn er es nicht tut, er gescheitert ist. Das wird nicht passieren (siehe Erfahrungen von Taust in Beitrag #2.734). Es gilt nicht in Jahre zu denken, sondern in Dekaden. Die aktuelle Akkumulation von Gold in riesigem Umfang kommt nicht von ungefähr. Dem aktuellen System wird immer weniger vertraut und das meiner Meinung nach zu Recht.

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Echt? Das Pfund gibt es schon 1200 Jahre. Den Rubel seit dem 13. Jahrhundert. Yen, Dollar, Franken . . .alle aus 1700 oder 1800. Inklusive Zinsen sehe ich da nichts von Scheitern. Auch heute sind sie noch Tauschmittel und funktionieren einwandfrei. :/

    Es ging um FIAT Währungen, also ungedeckte Währungen. Den Unterschied könntest Du in einer VWL Grundvorlesung erfahren, genauso wie es da inzwischen zum Grundstoff gehört, langfristig deflationären Bitcoin vs inflationärem FIAT Geld zu verstehen.

    Bsp

    https://www.uni-regensburg.de/assets/wirtschaftswissenschaften/fakultaet/modulkataloge/SoSe_2023/modulkatalog_bsc_vwl_07.03.pdf#page100

  • Bitcoin kann daran nicht scheitern, weil diese menschliche Komponente bewusst aus dem System entfernt wurde. Es gibt keine Regierung, die den Code ändern oder die Geldmenge ausweiten kann.

    Die menschliche Komponente wurde nicht generell aus dem System entfernt und statt einer Regierung gibt es eine Gruppe von Menschen auf der Welt (alles andere als auch nur im Ansatz demokratisch), die über die Änderung des Codes entscheidet.

    Das ist übliche Trick: ein kleiner Teilaspekt von Bitcoin (Konsensmechanismus zur Einigkeit auf ein gemeinsames Register) wird auf das ganze System ausgeweitet. Du vermischt die Ebenen.

    Dadurch das so viele Menschen so wenig von IT verstehen funktioniert es so gut, die Leute zu täuschen.

  • Es ging um FIAT Währungen, also ungedeckte Währungen. Den Unterschied könntest Du in einer VWL Grundvorlesung erfahren, genauso wie es da inzwischen zum Grundstoff gehört, langfristig deflationären Bitcoin vs inflationärem FIAT Geld zu verstehen.

    Genau. Es ging um FIAT-Währungen. Genau die habe ich aufgezählt. Ich glaube, du verstehst weder, was das ist, noch die Tatsache, dass diese Währungen einwandfrei funktionieren. Sie haben es bisher auch inklusive Zinsen meistens ohne Probleme geschafft, die Inflation auszugleichen. Kann es sein, dass du (wieder mal) Verschwörungstheoretiker nachplapperst? :/ Ich finde es auf jeden Fall interessant wie FIAT-Geld-Gegner immer den Zins ,,vergessen" und die Hauptaufgabe von Geld (Tauschmittel) nicht mit ihre Märchen einbeziehen. Das dauert noch bei BTC, oder?

    Den Bitcoin gibt es seit wenigen Jahren, und trotzdem gehst du von einem „langfristig deflationären“ Asset aus? Ist dein Overconfidence-Bias wirklich so stark ausgeprägt, dass du keine Wahrscheinlichkeit siehst, dass Bitcoin irgendwann abgelöst und/oder weniger wert bis wertlos wird? Wäre er dann immer noch deflationär?

    Alles nicht sehr überzeugend, was du hier schreibst. Ich bleibe weiterhin bei 90 % Weltwirtschaft und 10 % kurzlaufenden Staatsanleihen. Das hat bisher immer funktioniert. Und in dem Bereich vertraue ich darauf, dass man die Natur des homo sapiens nicht so einfach ,,umkehren" kann.

  • Die menschliche Komponente wurde nicht generell aus dem System entfernt und statt einer Regierung gibt es eine Gruppe von Menschen auf der Welt (alles andere als auch nur im Ansatz demokratisch), die über die Änderung des Codes entscheidet.

    Das ist übliche Trick: ein kleiner Teilaspekt von Bitcoin (Konsensmechanismus zur Einigkeit auf ein gemeinsames Register) wird auf das ganze System ausgeweitet. Du vermischt die Ebenen.

    Dadurch das so viele Menschen so wenig von IT verstehen funktioniert es so gut, die Leute zu täuschen.

    Niemand „entscheidet“ zentral über Änderungen am Bitcoin-Code. Jeder kann theoretisch eine eigene Version des Codes schreiben und veröffentlichen – das nennt man einen Fork.

    Ob sich diese Version durchsetzt, entscheidet aber nicht eine kleine Gruppe, sondern das gesamte Netzwerk:

    Nur, wenn die Mehrheit der Full Nodes (für alle hier: Nutzer, die eine vollständige Kopie der Blockchain betreiben) diese Änderung akzeptiert und verwendet, wird sie Teil des aktiven Bitcoin-Netzwerks. Wenn nicht, bleibt sie einfach wirkungslos – oder spaltet sich als eigene, alternative Version ab (wie damals bei Bitcoin Cash).

    Das ist also kein Trick, sondern genau das, was Dezentralität bedeutet: Niemand kann dich zwingen, einem Update zu folgen. Du entscheidest selbst, welcher Code für dich „Bitcoin“ ist.

    Dass du als jemand mit eher linken Überzeugungen das anders siehst, ist völlig legitim und nachvollziehbar. Nur erinnert deine Argumentation stark an ein klassisch sozialistisches Muster: die Annahme, dass die breite Masse „es ohnehin nicht versteht“ und man deshalb besser zentrale Instanzen entscheiden lässt – natürlich immer zum Wohl aller ;)

    Genau diese Haltung ist aber das Gegenteil von dem, wofür Bitcoin steht: für Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Vertrauen in dezentrale Strukturen statt in staatliche Bevormundung. Da werden wir wohl nicht zusammenkommen – und das ist auch völlig in Ordnung. Nur sollte man aus der Geschichte wissen, wohin Zentralismus und sozialistische Experimente am Ende immer geführt haben. Und damit möchte ich jetzt unbedingt keine politische Diskussion aufmachen, die wird zu nichts führen, ich hoffe, dass du dies auch so siehst :)

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.