Mittelfristige Geldanlage

  • Hallo zusammen,


    ich bespare seit ein paar Monaten einen breitgestreuten weltweiten ETF (A1JMDF) für meine langfristige Geldanlage.

    Außerdem habe ich ein Tagesgeldkonto zum Schnellen Hin- und Herschieben und einen Geldmarkt-ETF als Sicherheitspuffer.


    Mich würde eure Meinung zu mittelfristigen Geldanlagen interessieren.

    In ca. 3 bis 5 Jahren benötige ich ca. 15.000 bis 20.000 Euro für ein Auto für meine Kinder.


    Ich überlege gerade, ob ich das Geld dafür auf den bereits bestehenden Geldmarkt-ETF anspare oder es wagen sollte einen ETF zu besparen, der zumindest in den letzten Jahren eine höhere Rendite gebracht hat (zB A113FM oder A142N1), aber natürlich auch ein höheres Risiko mit sich bringt.

    Monatlich würde ich 1000 Euro für diese mittelfristige Geldanlage zurücklegen können.

    Was sind eure Gedanken dazu?

  • ETF werden bei einer Laufzeit von 15 Jahren empfohlen.

    Bei kürzeren Anlagen sind Tagesgelder, Festgelder, Anleihen, Geldmarkt-ETF besser geeignet.

    Was würde passieren, wenn du 4 Jahre lang ansparst, also 4*12*1000 € drin hast und dann die Kurse um 50 % sinken? Von knapp 50 k€ auf 25 k€.

  • Es kommt auf Deine Risikotoleranz und -tragfähigkeit an. Wie wichtig ist ein konkreter Nominalbetrag nach 5 Jahren? Was macht es mit Dir, wenn da am Ende der 5 Jahren eine negative Rendite steht? Usw.


    Die Anlage muss ja nicht aus einer Anlageklasse bestehen. 50/50 ist durchaus möglich, für den ein oder anderen aber vieleicht noch zu risikoreich. Da Du ja den Betrag auch nicht einmalig anlegen, sondern monatlich ansparen willst, nimmt der Anlagehorizont über die Zeit ab. Das bitte beachten.


    Aber auf Tech-Fonds würde ich da nicht setzen. Ich setzte die Aktienallokation immer möglichst prognosearm und weltweit auf, aus meiner Überzeugung heraus.


    Für diesen Zeithorizont können auch Unternehmensanleihen interessant sein. Hier aber Investmentgrade und nicht einzeln, sondern als Fonds/ETF.

  • Mittelfristige Geldanlage würde ich Festgeld oder deutsche Staatsanleihen mit entsprechender Laufzeit nehmen. Ich präferiere jedoch die Staatsanleihen da sie in der Zwischenzeit auch veräußert werden kann falls Not besteht.

  • ich bespare seit ein paar Monaten einen breitgestreuten weltweiten ETF (A1JMDF) für meine langfristige Geldanlage.

    Außerdem habe ich ein Tagesgeldkonto zum Schnellen Hin- und Herschieben und einen Geldmarkt-ETF als Sicherheitspuffer.

    Doppelt gemoppelt. Wenn Du einen Geldmarktfonds hast (und wenig Spesen dafür bezahlst), brauchst Du kein Tagesgeld.

    In ca. 3 bis 5 Jahren benötige ich ca. 15.000 bis 20.000 Euro für ein Auto für meine Kinder.

    Ich überlege gerade, ob ich ... es wagen sollte, einen ETF zu besparen, der zumindest in den letzten Jahren eine höhere Rendite gebracht hat (zB A113FM oder A142N1), aber natürlich auch ein höheres Risiko mit sich bringt.

    Ich würde das bedenkenlos machen, werde einem, der so fragt wie Du ("wagen", "höheres Risiko"), aber nicht zuraten.


    Ich habe in meinem Portfolio außer der Rente keinerlei Sicherheitsbausteine und das in den letzten 20 Jahren oder so nicht bereut. Dieses Jahr ist mein gesamtes Depot an die 20% gelaufen. Sollte es nun im Verlauf des Jahres 2025 um 20% einknicken, dann wäre das halt so. Da stünde ich dann nicht schlechter da als am 01.01.2023 - und damals stand ich schon ziemlich gut da.


    Die oft genannten Werte ("Langfristiges Geld erst ab 15 Jahren Haltedauer!") sind Faustregeln und keine Naturkonstanten. Du brauchst das Geld ja nicht auf Termin. Die von Dir genannten 5 Jahre sind eher flexibel und der Betrag vermutlich auch. Davon abgesehen stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, in ein Auto "für die Kinder", die dann vermutlich Führerscheinanfänger sind, 20 T€ stecken sollte.


    Aber jeder legt sein eigenes Geld selber an, das darfst Du also alles selber entscheiden.

  • Ich finde das Wort „Risikotragfähigkeit“ in dem Zusammenhang einen Euphemismus.

    Worüber Du nachdenkst ist eine Sektorwette für einen sehr kurzen Zeitraum (bei dem Plan liegen ja nur die ersten Sparraten 3-5J im ETF, der Rest kürzer).

    Da geht es nicht darum, ob man sich mit 80:20 oder lieber mit 60:40 wohler fühlt, sondern um einen Zock, der auch einfach schief gehen kann.


    Das lässt sich auch nicht mit einer 100% Aktienquote vergleichen, die man über längere Zeit aufgebaut hat und bei der man den Konsum an die Marktlage anpasst. Dafür ist der Zeitraum zu kurz und der ETF nicht breit genug diversifiziert.


    Trotzdem: wenn Dir klar ist, was Du tust, Du einfach Bock auf Nervenkitzel hast und damit leben kannst, wenn der ETF am Ende bei -50% steht, go for it.


    Ansonsten gab es hier ja schon gute Tips zu gängigen Ansparvehikel für die mittlere Frist (Bundesanleihen/Festgeld/GMF).