Hallo zusammen,
da für mich die Empfehlungen, wie viel Geld man auf ein Tagesgeldkonto packen soll, ziemlich unterschiedlich zu sein scheinen, möchte ich hierzu mal euren Rat einholen.
Es gibt, soweit ich weiß, mindestens 2 Vorgehensweisen, die man bei der Rücklage auf dem Tagesgeldkonto befolgen könnte/sollte, wenn man parallel für seine Altersvorsorge ETFs bespart.
1. Notgroschen mit ca. 3 Netto Monatsgehältern
2. Je nach Risikoprofil, einen gewissen prozentualen Anteil seines Gesamtvermögens immer im Tagesgeld
Nun, zunächst mal ist es so, dass ich kürzlich auf das Konto von TradeRepublic aufgrund der sehr attraktiven Zinsen gewechselt bin. Jedoch bin ich mir eben nicht sicher, ob ich bei der Höhe der Rücklagen des Tagesgeldkontos einen Denkfehler habe.
Ich weiß jetzt nicht, inwiefern man in diesem Forum die Höhe seines Vermögens angeben sollte, daher halte ich es etwas bedeckt. Es ist so, dass ich aktuell ca. 10 Netto Monatsgehälter auf dem Konto von TradeRepublic liegen habe. Was natürlich weit weg von den 3 Netto Monatsgehältern liegt. Und es ist auch nicht so, dass ich ein Eigenheim oder ähnliches hätte, für das ich das Geld kurzfristig ggf. brauchen könnte. Zudem ist auch kein Immobilienerwerb in naher Zukunft geplant.
Lediglich möchte ich diese Rücklagen ggf. dafür nutzen, meinen Eltern im Fall der Fälle bei ihrem Eigenheim aushelfen zu können, oder aber auch, wenn ein Autokauf (gebraucht) anstehen sollte, was in der Regel alle 5-10 Jahre passiert.
Letztes Jahr war es bspw. so, dass ich einen neuen Gebrauchtwagen im geringeren fünfstelligen Bereich bar gekauft habe (möchte nichts auf Kredit/Leasing etc. in die Richtung machen). Anschließend habe ich versucht, diese ca. 10 Netto Monatsgehälter so schnell es geht wieder aufzustocken und parallel ist nur noch ca. 100€ monatlich in die Sparrate der ETFs geflossen.
Nun bin ich wieder bei meinem Tagesgeld "Wunschbetrag" angekommen und ich starte nun, nach etwas mehr als über 1. Jahr, wieder mit der vollen Rate für die ETFs. Der Wunschbetrag kann dann wie gesagt dafür her genommen werden, ggf. meinen Eltern in der Not beim Eigenheim aushelfen zu können (dort ist aber in nächster Zeit auch keine größere Ausgabe geplant), oder das nächste Auto anzuschaffen, was auch vermutlich auch wieder ca. 10 Jahre in der Zukunft liegt.
Dadurch, dass evtl. Modernisierungen des Eigenheims der Eltern und auch die Ausgabe für ein neues gebrauchtes Auto weiter in der Zukunft liegen (mal mindestens 8-10 Jahre) frage ich mich, ob mir durch das sehr hohe Tagesgeld-Polster zu viel Rendite flöten geht, die ich hätte, wenn ich stattdessen einiges mehr in ETF's stecken würde. Mit den aktuell hohen Zinsen auf TradeRepublic wird das ja ggf. aktuell etwas kompensiert, diese Zinsen wird es ja aber nur für absehbare Zeit geben.
Ich kann mich aber auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, bspw. 5 Netto-Monatsgehälter mehr in die ETF's zu stecken, sodass nur noch um die 5 Netto-Monatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto liegen und dann in 8 Jahren müsste ich meinen ETF stückweise verkaufen, wenn bspw. ein neues gebrauchtes Auto her muss. Das würde mit einer Umschichtung ja ggf. mit einhergehen.
Klingt vielleicht etwas sehr verkopft, jedoch mache ich mir darüber schon seit einiger Zeit Gedanken, ob ich mein Tagesgeld-ETF Verhältnis nicht doch etwas umschichten sollte, da ich diese Rücklagen ja theoretisch eigentlich nicht akut bräuchte, nach derzeitigem Stand.
Vielen Dank für eure Tipps und Ratschläge hierzu.
Grüße
Mojotrap