Hallo zusammen,
Nein, ich hab keine Frage dazu was meine persönliche Risikobereitschaft ist.
Das muss Jeder selbst wissen und daraus folgern, welche Allokation er/sie wählt beim
Thema Sparen und Anlegen. Aber es geht mir um den Weg dahin und die üblichen Empfehlungen und Daumenregeln.
Beispielsweise wird häufiger, auch bei Finanztip, von 80% Aktien-ETFs (diversifiziert, weltweit usw.) und 20% als (relativ) sicheren Teil gesprochen. Meinetwegen auch sowas wie die 100 - Lebensalter-Daumenregel, auch wenn ich die nicht unbedingt für sinnvoll halte. Ist erstmal egal, das sind nur Beispiele. Gleichzeitig wird ein Notgroschen von 3-6 Netto-Monatsgehälter empfohlen, wenn man will auch Monatsausgaben. Soweit so klar.
Dabei sind mir aber ein paar miteinander zusammenhängende Punkte nicht klar wie diese Empfehlungen zu verstehen sind:
1. Ist mit so einer Aufteilung von zum Beispiel 80/20 das GESAMTE Vermögen gemeint?
1.a) Oder geht es dabei in erster Linie um den Sparplan?
1.b) Oder geht es „nur“ um den Teil des Vermögens, den man zum langfristigen Investieren hat und die 20% sind generell dafür die Volatilität des Aktien-ETFs etwas auszugleichen, eine gewisse „Garantie“ fürs Alter.
2. Ist der Notgroschen automatisch Teil der in dem Beispiel 20%, also im sicheren Teil, oder soll der besser aus dieser Allokation rausgenommen werden, sodass er nochmal als extra Sicherheit genommen wird? Die Frage hängt eng mit 1. zusammen, halte ich aber nochmal für besonders wichtig, weil der Notgroschen ja so wie ich ihn verstehe eben nicht für den langfristigen Vermögensaufbau gedacht ist, da man ihn ja jederzeit wenn es eben nötig ist ausgeben können sollte.
3. Eine etwas konkretere Frage zu meiner aktuellen Strategie: Ich sehe den Notgroschen momentan als Untergrenze für mein Tagesgeld. Darüber hinaus wandern auf mein Tagesgeld aber auch meine aufbauenden Budgets für:
- Urlaube
- Anschaffungen/Reparaturen (Notwendiges)
- Hobby (überschneidet sich teils mit Anschaffungen, da es viel mit Technik zutun hat)
- Mobilität (Reisen zu Familie und Freunden, die ich nicht als Urlaub bezeichnen würde)
- Kleidung
- Gesundheit (ein bisschen was für die langfristige Gesundheit anstelle von irgendwelchen Zusatzversicherungen)
Also alles, was ich nicht unbedingt monatlich mache, sondern irgendwie mal punktuell in einem Jahr oder alle paar Jahre, bei Gesundheit sogar eher in fernerer Zukunft. Ich möchte nicht das grundsätzliche Für und Wider von Budgets diskutieren, mir geht es vor allem um einen bewussteren Umgang mit meinem Geld. Ob ich das nun mein ganzes Leben lang so mache… mal sehen.
Aber nun meine Frage: ich bekomme das mit dem Notgroschen noch nicht ganz überein. Was aus diesen Budgets würdet ihr sagen, gehört eigentlich zum Notgroschen? Ich hab den bisher immer eher als extra Sicherheit betrachtet eben über diese Budgets hinaus. Aber wenn die sich nun über Jahre hinweg aufbauen frage ich mich, ob ich hier nicht eine Übersicherheit generiere.
4. die Frage, die da noch dran hängt: zählen solche Budgets mit in so eine 80/20 Allokation? Also mit zu den 20%?
Mir geht es bei meinen Fragen in erster Linie darum, wie eben diese Allokationsempfehlungen und der Notgroschen gemeint (!) sind. Dass ich es selbst entscheiden muss und selbst wissen muss, wieviel Sicherheit und wieviel Risiko ich will und kann, ist mir klar Aber es würde mir helfen die Empfehlungen besser zu verstehen.
Danke und viele Grüße!