Denkt ihr mein ETF Portfolio ist gut aufgestellt?

  • Ich stehe seit letztem Monat auf 0/0 (habe also keine Schulden aber auch kein Vermögen außer die "eiserne Ration" auf dem Sparbuch die sich auch nur auf etwas mehr als 2K beläuft und "zweckgebundenes Vermögen" in Höhe von knapp 8k in Form eines Bausparers wobei ich mir den nur auszahlen lassen würde wenn ich wirklich kurz vor der Privatinsolvenz stehe(er ist schon seit letztem Jahr zuteilungsreif)... Ich verdiene 2000 netto und habe mir meine Sparrate jetzt auf 530 Euro im Monat (300 Euro auf Tagesgeldkonto, 130 Euro in ETFs und 100 Euro in den Deka Divident Strategie Fonds) festgelegt.

    Als allererstes mal Notgroschen aufbauen. Und den aufs Tagesgeldkonto - nicht auf dem Sparbuch lassen.


    Am besten in das Vier Töpfe Prinzip einlesen. Und dann eine sinnvolle Anlagestrategie überlegen.

  • Was ich mich frage:


    1. Warum am Bausparer festhalten? Eigentum wird mit dem Einkommen/Vermögen so bald nichts, oder sehe ich das falsch

    2. Wie sieht es mit absehbaren Ausgaben in den kommenden Jahren aus? Auto, Umzug, Küche, Möbel...?


    Geldanlage und Finanzen sollte man stets ganzheitlich angehen. Ich verstehe den Drang möglichst rasch mit Aktien bzw. langfristigem Vermögensaufbau zu beginnen. Man sollte aber das Pferd nicht von hinten aufnehmen.


    Ich würde wahrscheinlich aus den 2k Sparbuch und 8k den Notgroschen und den kurz- bis mittelfristigen Bereich (Tagesgeld, Geldmarkt und/oder kurz laufende Staats-/Unternehmensanleihen) aufbauen, je nachdem, was da so gewünscht/benötigt wird. Den Rest dann in den langfristigen Topf. Diesen dann simpel aufbauen (Tipps gab es ja hierzu schon) und angemessen weiter besparen (der kurz bis mittelfristige Topf ist ja dann bereits etwas gefüllt)


    Die Gefahr ist halt, wenn man es mit dem langfristigen Topf übertreibt und den Rest vernachlässigt, dass man dann an die Aktien muss, wenn diese nicht gut stehen. Zwischen 26 und 36 erhöht sich in der Regel das Einkommen, aber es ist auch oft eine Phase mit größeren Ausgaben (Umzug, Hochzeit,Kinder, Auto...). Ich vermute die Geschichte mit Millionär mit 36 ist nur als Scherz gemeint? Oder rechnest Du mit einer entsprechenden Erbschaft/Schenkung? Auch solche müssten natürlich in eine ganzheitliche Betrachtung mit rein.

  • Bausparvertrag weg. Um Himmels Willen, bei welcher schrecklichen Verkäuferbank hast du dich da bequatschen lassen? Kreissparkasse…

    Exakt... Ehrlich gesagt hätte mir das auch schon früher auffallen müssen das unser Bankberater ein tüchtiger Verkäufer ist. Der hat den Deka Fonds damals schon von meinem Konto abbuchen lassen bevor ich überhaupt unterschrieben hatte das ich das möchte, ist mir erst im Nachhinein auf dem Kontoauszug aufgefallen...

  • Ich erwarte in den nächsten 30 Jahren 2 große Erbschaften - einmal Bargeld in einer Höhe in der man schon ein schönes Häusschen kaufen könnte (ich nenne jetzt keine Zahlen aber ungefähr 40% des "Millionärswunsches" sind damit dann abgedeckt) und einmal ein altes, renovierungsbedürftiges Haus mit riesigen Grundstück (2100 qm) in einem 800 Seelen Dorf auf dem Land. Mein Plan ist eigentlich das alte Haus dann abreißen zu lassen und ein neues drauf zu bauen. Der Abriss wird allerdings schonmal extrem kostspielig wegen Asbestverbau. Was dann noch von dem Barkapital übrig bleibt wird in das neue Haus gesteckt. Was ich momentan gerade spare soll dann mehr oder weniger für Reparaturen ect. Und natürlich auch das private Vermögen sein. Meine Altersvorsorge ist ja zum Glück durch meinen unkündbaren Job im ÖD abgesichert.

  • Ich erwarte in den nächsten 30 Jahren 2 große Erbschaften

    30 Jahre ist ein langer Zeitraum. Ob da ein Bausparer Sinn ergibt? Du weißt ja nicht, wie dann die Zinsen sind, usw.


    Die Entscheidung was mit dem Erbe getan werden soll, ist perspektivisch schwierig zu fällen. Das Immoprojekt müsste man halt mal kalkulieren. Das geht mit einem vagen und darüber hinaus langen Zeithorizont nicht verlässlich. Ist hat auch die Frage, ob da eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung im Vordergrund steht, oder, ob es ein Herzensprojekt sein wird.


    Auf so lange Zeit ist ja auch schlicht garnicht klar, ob es zu den Erbschaften in der erwarteten Höhe kommen wird (Lebensstil, Pflege des Erblassers...). Vieleicht sollte man hier aber schon jetzt mal im Familienkreis konstruktiv nach Lösungen suchen. Denn, wenn da -schon jetzt - Bargeld in Höhe eines EFH vorhanden ist, dann ist die Frage, ob die Asset Allokation an dieser Stelle sinnvoll vorgenommen wurde. Ein bisschen höhere Inflation und aus dem Bargeld in Höhe eines EFH wird dann Bargeld in Höhe eines Mittelklasseautos. Wieso ist dieses Geld nicht angelegt/investiert? Wie gesagt, immer ganzheitlich planen.


    Ein 8000€ Bausparer macht Dich im Zweifel bezogen auf das Immoprojekt weder arm noch reich. Ich würde das Ding weghauen, denke ich.

  • Wir haben das Geld zum Großteil tatsächlich auch angelegt und aufgeteilt auf mehrere Banken, bloß meine Verwandten möchten das Geld immer nur für kurze Zeiträume bei der Bank anlegen (maximal 6 Monate) und bloß nicht in ETFs oder andere "modernere" Investments. Sie lassen sich halt auch gerne von unserem verkaufstüchtigen Sparkassenberater bequatschen...

  • ETFs oder andere "modernere" Investments

    "Modern"? Indexfonds gibt es seit Mitte der 70er!! Aktien seit dem 17. Jahrhundert....


    Ja, das ist aber oft ein Problem... Schade. Während Du schaust, was Du mit rund 500€ pro Monat machst, liegen da hohe 6 (oder 7?) stellige Beträge bei Banken und sind voll dem Inflationsrisiko ausgesetzt. Überreden ist da aber keine so gute Idee. Wenn es dann kurz drauf mal 20% abwärts geht, dann ist man der Dumme.


    Vieleicht aber mal darauf hinwirken einen Berater zu konsultieren und zu Weihnachten mal die Bücher von Prof. Walz verschenken?


    Die "Sicherheitssparer" haben meist ein merkwürdiges Risikoverständnis. In den letzten 4 Jahren verloren sie nach Zinsen wahrscheinlich 15-20% ihres Vermögens auf nimmer Wiedersehen und machen weiter wie vorher. Die nominalen Zahlen sind ja gestiegen... Aber noch ist es ja nicht Dein Geld und, wenn da keine Gesprächsbereitschaft ist, dann musst Du das akzeptieren. Aber gerade dann ist es wichtig, dass Du Dich nicht auf das Erbe und erst recht nicht auf die reale Höhe verlässt, sondern selbst Deine eigenen Finanzen vernünftig anpackst. Wenn da mal ein paar Jahre mit zweistelligen Inflationsraten kommen, dann ist da nicht mehr viel übrig an Erbe...

  • Danke für deine ausführliche Antwort! Ja, ich versuche mal auf sie einzureden...

    Mein Bekannter der in der Finanzbranche ist hat mich ja gewarnt das "wilde Zeiten" in den Aktienmärkten in den nächsten Monaten kommen würden, allerdings hat er nicht prognostiziert ob negativ oder positiv... Ich hoffe ja das mit der Amtszeit von Trump noch etwas mehr Schwung in den MSCI World kommen wird, auch wenn ich persönlich denke das er ein Idiot ist, aber nützlich für die US Wirtschaft wird er sicherlich sein...

  • Ich habe es jetzt mal etwas "riskanter" aufgebaut, ich investiere jetzt 150 Euro monatlich in den iShares Core MSCI World und 50 Euro in den Scalable Xtrackers All World ACWI AC ETF, in der Hoffnung das er als brandneuer ETF besser als die anderen performen wird

  • 50 Euro in den Scalable Xtrackers All World ACWI AC ETF, in der Hoffnung das er als brandneuer ETF besser als die anderen performen wird

    Auch von mir der Ratschlag sich nochmals intensiv mit solidem Basiswissen bezgl. des Kapitalmarktes zu beschäftigen!!!!


    Hier liegt ein merkwürdiges Verständnis bezüglich ETF vor, finde ich!


    Was ist das für eine Assetallocation? Du hast Deinem Sparplan nun 2,5% Emerging Markets hinzugefügt. Zum Einen ist diese Quote nicht geeignet das Gesamtergebnis signifikant zu verändern, zum Anderen ist es auf Grund höherer Diversifikation nun nicht riskanter, sondern weniger riskant.


    Wenn es um die 0% TER geht, so ist diese nur 1 Jahr gegeben, danach steigt sie auf die Höhe es bereits langfristig existierenden SPDR MSCI ACWI IMI, der bereits einen gewissen Trackrecord besitzt. Am Ende kommt es auf die TD an, die ist bei einem neuen Produkt eher ungewiss. Darüber hinaus ist der hybrid, also teilweise als Dachfonds aufgebaut. Soweit ich das verstehe, kommen daher die Kosten der gehaltenen ETF noch hinzu.


    Riskanter bist Du also nur bezüglich des Vehikels unterwegs. Ein unsystematisches Risiko, das nicht prämiert wird. Bezüglich der Assetklasse Aktien bist Du (minimal) risikoärmer unterwegs.


    Aber Sinn ergibt die Aufteilung des Sparplanes nicht.


    Bitte beschäftige Dich nochmals mit den Basics. Die aktuell - auf ggfls. falschen Annahmen und Schlussfolgerungen - getätigten Aktionen gefährden das Gesamtergebnis sicher nicht signifikant, aber wer weiß zu was diese falschen Ansichten bzw. mangelnden Kenntnisse noch führen???

  • Schlechte Aktienentscheidungen haben leider durchaus in meiner Familie Tradition... Mein Vater hat damals als die Finanzkrise 2007/2008 war, mit Hebelgeschäften und Derivaten 50.000 Euro in den Sand gesetzt, deswegen lasse ich auch die Finger von Einzelaktien. Ich habe mir von Gerd Kommer das Buch "Der leichte Einstieg in ETFs" gekauft, das lese ich gerade.

  • Ich erwarte in den nächsten 30 Jahren 2 große Erbschaften - einmal Bargeld in einer Höhe in der man schon ein schönes Häusschen kaufen könnte (ich nenne jetzt keine Zahlen aber ungefähr 40% des "Millionärswunsches" sind damit dann abgedeckt) und einmal ein altes, renovierungsbedürftiges Haus mit riesigen Grundstück (2100 qm) in einem 800 Seelen Dorf auf dem Land. Mein Plan ist eigentlich das alte Haus dann abreißen zu lassen und ein neues drauf zu bauen. Der Abriss wird allerdings schonmal extrem kostspielig wegen Asbestverbau. Was dann noch von dem Barkapital übrig bleibt wird in das neue Haus gesteckt. Was ich momentan gerade spare soll dann mehr oder weniger für Reparaturen ect. Und natürlich auch das private Vermögen sein. Meine Altersvorsorge ist ja zum Glück durch meinen unkündbaren Job im ÖD abgesichert.

    Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen,

    aber die nächsten 30 Jahre kann (und wird!) noch viel in Deinem Leben passieren.

    Sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen, was man mit einem evtl. Erbe anfängt ist m.E. in Deiner aktuellen Situation nicht zielführend.

    Sorge lieber dafür, dass Dir ein evtl. Erbe egal sein kann.

    Ich sehe ein evtl. Erbe als eine Kirsche auf der Torte, dich mir selbst gebacken habe an. Zumal ein Erbe i.d.R. immer einen persönlichen Verlust mit sich bringt!


    Nur mal so zum drüber nachdenken. In unserem Bekanntenkreis gibt es Menschen, die mit Anfang 60 Ihre Immobilie im ländlichen Bereich aufgeben und sich lieber eine seniorengerechte Wohnung im städtischen Bereich suchen. Dort kann man dann in Ruhe alt werden und hat dann z.B. kulturelle Angebote und auch eine bessere ärztliche Versorgung. Und dass dann häufig auch noch fußläufig erreichbar bzw. mit einem ÖPNV-Angebot Vor-Ort.

    In 30 Jahren bist Du Mitte 50.

    Willst Du ggf. dann auf dem Dorf nochmal neu bauen?

    Ich bin mit Mitte 50 inzwischen heilfroh, dass ich mir nie eine Immobilie ans Bein gebunden habe.

    JustMy2Cent

  • Sorge lieber dafür, dass Dir ein evtl. Erbe egal sein kann.

    Ich sehe ein evtl. Erbe als eine Kirsche auf der Torte, dich mir selbst gebacken habe an. Zumal ein Erbe i.d.R. immer einen persönlichen Verlust mit sich bringt!

    Ich werde (vermutlich) auch mal Geld und Immobilien erben. Wenn meine Eltern ähnlich alt werden wie die meisten in ihren Familien werde ich bis dahin vermutlich um die 70 sein. 😁


    Und man weiß nie, ob es am Ende überhaupt ein Erbe gibt. Pflegeheim ist teuer, da sind schon manches Mal die Ersparnisse eines ganzen Lebens inklusive Eigenheim für drauf gegangen. Auf ein mögliches Erbe würde ich mich bei meiner Lebensplanung nie verlassen.

  • Habe jetzt mein Portfolio erweitert auf einen kleinen Teil S&P 500 Information Technology Sector, momentan halte ich 30€ ishares emerging markets, 300€ ishares Core MSCI World und 50€ ishares s&p 500 information Technology sector, wie findest du die Mischung?

  • Habe jetzt mein Portfolio erweitert auf einen kleinen Teil S&P 500 Information Technology Sector, momentan halte ich 30€ ishares emerging markets, 300€ ishares Core MSCI World und 50€ ishares s&p 500 information Technology sector, wie findest du die Mischung?

    Mit den Basics scheinst du dich noch nicht befasst zu haben. Begründe doch erst mal vor dir und ggf. hier, wie du gerade auf diese Gewürzmischung gekommen bist, bevor du Wildfremde nach ihren Meinungen fragst. Der heißeste Tipp war der nach 1 (in Worten einem) Welt-ETF.