Anlagetipps für meine Mutter (Ü70)

  • Man muss nur aufpassen, dass man vor lauter Angst nicht wieder in die typisch deutsche Falle des Sicherheitssparers und Überversicherers fällt.


    Ich kenne eine ältere Dame, die ist pflegebedürftig und sie hat kein Geld. Das Sozialamt übernimmt ihr Einzelzimmer im Pflegeheim. Das Heim ist erstklassig und ich könnte mir selbst vorstellen dort unterzukommen. Es werden um die 5000 Euro im Monat bezahlt. Dort wohnt auch ein ehemaliger Geschäftsführer (Selbstzahler). Beide haben mittlerweile keine großen Ansprüche (mehr).


    Kommt wirklich stark darauf an welches Heim und welche Ansprüche man hat.

    Man sollte sich auf keinen Fall verrückt machen lassen.

  • Man muss nur aufpassen

    Wer auch immer mit "man" gemeint sein sollte: Das ist - nach meinen Erfahrungen - bei Finanz-Themen immer und generell zu empfehlen.

    dass man vor lauter Angst nicht wieder in die typisch deutsche Falle des Sicherheitssparers und Überversicherers fällt.

    Ob diese Deine Behauptung zutrifft, daß es eine "typische deutsche Falle" des "Sicherheitssparers" und "Überversicherers" gibt, wäre eine eigene Frage. Den Assekuranzbereich betreffend: Zumal es - meines Wissens - hierzulande gerade bei den wichtigsten Versicherungen überhaupt (wie PHV, BU-V, private PV (als Ergänzung zur GPV)) in der Fläche eher mau bestellt ist


    Nur am Rande aber in dem Kontext:


    Um in der geographischen Nähe zu bleiben: Habe häufiger auch in Österreich, der Schweiz, in Liechtenstein usw. gearbeitet. Einen signifikanten Unterschied in Sachen "Sicherheitsbedürfnis" und "Versicherungsverhalten" zu Deutschland konnte ich da jedenfalls nicht ausmachen.


    Zudem ist die sog. "Versicherungsdichte" (Verhältnis Prämienaufkommen zur Einwohnerzahl) meines Wissens - im internationalen Vergleich gesehen - in diversen anderen vergleichbaren Industrienationen (zum Teil deutlich) höher als hierzulande. Deutschland liegt da nicht mal unter den Top Ten sondern (teilweise) weit hinter Ländern wie der Schweiz, Irland, Niederlande, UK, Frankreich usw.

    Ich kenne eine ältere Dame, die ist pflegebedürftig und sie hat kein Geld. Das Sozialamt übernimmt ihr Einzelzimmer im Pflegeheim. Das Heim ist erstklassig und ich könnte mir selbst vorstellen dort unterzukommen. Es werden um die 5000 Euro im Monat bezahlt. Dort wohnt auch ein ehemaliger Geschäftsführer (Selbstzahler).

    Anekdotische Evidenz. Oder: Ausnahmen bestätigen die Regel. Siehe schon hier:

    Natürlich gibt es auch einige Heime, die "Ausnahmen" bilden (Preis/Leistung samt Zuwendung). Aber Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen nur die Regel. Zudem muß man - unter dem dann oft bis meist üblichen Zeitdruck - da erstmal ein Zimmer (am besten Einzelzimmer) ergattern.

    Bleibe daher bei meiner Aussage (immerhin sozusagen persönliche Empirie aus der eigenen Familie und auch aus meinem Umfeld):

    Der genannte Betrag hat in einigen dieser Fälle für 1,5 bis 1,0 Jahre gereicht ... (jedenfalls, wenn auch "im schlimmsten vorstellbaren Pflegefall" (nur um Deine Formulierung aufzugreifen) noch eine Rest-Lebensqualität erhalten bleiben soll).

    In dem Kontext

    Beide haben mittlerweile keine großen Ansprüche (mehr).

    In meinen familiären Fällen und den mir bekannten Fällen in meinem Umfeld ging es längst nicht mehr um "große Ansprüche" - sondern um den Erhalt einer "Restlebensqualität" im Sinne einer "Schadens- und Leidensminimierung".

    Man sollte sich auf keinen Fall verrückt machen lassen.

    Wer auch immer mit "man" gemeint sein sollte: Dies ist - nach meinen Erfahrungen - bei Finanz-Themen immer rund generell zu empfehlen.

  • Man kann das Risiko auch versichern, wie es die Mutter des TE getan hat. Das halte ich sogar für sehr sinnvoll,

    Das sehe ich ganz ähnlich.


    Bei Beiträgen zu dem speziellen Aspekt der Pflegebedürftigkeit mit einem solchen Tenor

    Die Mutter wird doch auch den schlimmsten vorstellbaren Pflegefall relativ problemlos stemmen können ...

    Dafür sollten die 140k reichen ...

    (nachträglich gefettet von mir)


    hat sich mir die Frage aufgedrängt, ob da entsprechender Praxis- bzw. Realitätsbezug und/oder eigene Erfahrungen gegeben sind.

    wenn man die Versicherungsbeiträge entbehren kann.

    Die Versicherungsbeiträge kann man schlechter oder ggf. gar nicht entbehren, wenn gilt:

    Sie hat meinem Bruder und mir zu gleichen Teilen bereits vor ca. 8 Jahren einen Großteil ihres Vermögens vermacht.

    Frei nach Friedrich Dürrenmatt ("Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat") würde ich - ganz persönlich - die Geschichte finanzielle "Altersvorsorge bzw. Ruhestandsplanung" dann als zu Ende gedacht betrachten, wenn auch der Fall einer Pflegebedürftigkeit (auch einer längeren und/oder schlimmeren) finanziell möglichst gut abgedeckt ist. Sei es nun aus (freiem oder zumindest zeitnah liquidierbarem) Vermögen oder aus einer privaten Pflegezusatzversicherung (als Ergänzung zur GPV) oder eben aus dem Zusammenspiel dieser drei Elemente.


    Dem kann ich aufgrund meiner Erfahrungen nur zustimmen

    Aus beruflichen Gründen komme ich regelmäßig in verschiedene Altenpflegeheime, auch hinter die Kulissen. Ganz ehrlich: In den allerwenigsten wünsche ich irgendwem aufbewahrt zu sein.

    Ansonsten gilt wieder

    Also hilft nur, auch im hohen Alter noch genug Kohle zu haben.

    Wenn denn das Leben ein "Wunschkonzert" wäre - auch diese Variante klingt sehr gut

    Oder - besser - gesund altwerden und dann schnell sterben.

  • Man muss nur aufpassen, dass man vor lauter Angst nicht wieder in die typisch deutsche Falle des Sicherheitssparers und Überversicherers fällt.


    Kommt wirklich stark darauf an welches Heim und welche Ansprüche man hat.

    Risikovorsorge gegen existenzielle Lebensrisiken hat nichts mit „Sicherheitssparen“ oder gar „Überversicherung“ zu tun.


    Risikovorsorge ist schon überhaupt kein Sparvorgang.


    Eine „Fehlversicherung“ (Über- und Unterversicherung gleichzeitig) wäre es, wenn ich mir eine Vollkasko für das Auto leiste oder eine Hausrats- oder Zahnzusatzversicherung - Dinge die im Zweifel aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden können oder auf die man sogar verzichten kann - aber das existenzielle Risiko der Haftpflicht, BU oder des Pflegefalls unversichert lasse.


    Kommt es darauf an, welche „Ansprüche“ man hat? Sicherlich.


    Die Frage ist nur, ob es ein hoher Anspruch ist,

    auch im Pflegefall noch eine Restlebensqualität oder Restautomomie zu haben: z.B. frische Luft, Bewegung (und sei sie nur passiv), Appetit auf Essen, Gesellschaft, Freiheit von unnötigen Schmerzen, Wundliegen etc.


    Jeder prüfe selbst, welche „Ansprüche“ einem da angemessen erscheinen würden, wenn es einen selbst beträfe.

  • Risikovorsorge gegen existenzielle Lebensrisiken hat nichts mit „Sicherheitssparen“ oder gar „Überversicherung“ zu tun.

    :thumbup:


    Zu meiner diesbezüglichen (kritischen) Sicht (auf Versicherungen) siehe beispielsweise hier

    Versichern (nur das Nötigste - das aber ausreichend) kommt vor dem Investieren.

    Oder beispielsweise hier

    Vor jede, wie auch immer geartete, Geldanlage gehört - jedenfalls für mich - übrigens eine vernünftige Risikovorsorge. Bin kein Freund von Versicherungen, um es noch subtil zu formulieren (Motto: Nur das Nötigste - das aber unbedingt und ausreichend).

    In dem Kontext

    aber das existenzielle Risiko der Haftpflicht, BU oder des Pflegefalls unversichert lasse.

    :thumbup:

    Jeder prüfe selbst, welche „Ansprüche“ einem da angemessen erscheinen würden, wenn es einen selbst beträfe.

    Vollumfängliche Zustimmung.


    Das gilt noch mehr (sorgfältige Prüfung der Angemessenheit), wenn man für Dritte (wie Angehörige) entscheiden muß und/oder für deren Versicherungsstatus und Vermögenslage (mit)verantwortlich ist.

  • Risikovorsorge gegen existenzielle Lebensrisiken hat nichts mit „Sicherheitssparen“ oder gar „Überversicherung“ zu tun.

    Ich denke nicht, dass es ein existentielles Lebensrisiko darstellt in ein ,,normales" Pflegeheim zu gehen, anstatt in ein luxuriöses Pflegeheim. Ich kenne einige ,,normale" Pflegeheime, die vom Sozialamt bezahlt werden und für mich ist das kein ,,existentielles Risiko"


    Zitat von Wanderslust

    Risikovorsorge ist schon überhaupt kein Sparvorgang.

    Das nicht, aber die sehr ausgeprägte Liebe jedes nur erdenkliche Risiko abzusichern und vor allem Angst zu haben hat direkte Auswirkungen auf die Höhe und die Art des Sparens in diesem Land. Schließt man die sozialen Sicherungssysteme ein (von der Mehrheit so gewollt) sind wir weltweit fast ganz oben beim Thema Absicherung. Das hat auch viele Nachteile. Auch beim Thema ,,Lebensqualität".



    Zitat von Wanderslust

    Eine „Fehlversicherung“ (Über- und Unterversicherung gleichzeitig) wäre es, wenn ich mir eine Vollkasko für das Auto leiste oder eine Hausrats- oder Zahnzusatzversicherung - Dinge die im Zweifel aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden können oder auf die man sogar verzichten kann - aber das existenzielle Risiko der Haftpflicht, BU oder des Pflegefalls unversichert lasse.

    Das kommt sehr stark auf den Einzelfall an und kann man so pauschal nicht sagen. Für sehr viele Menschen ist eine Haftpflichtversicherung und eine BU notwendig. Für sehr viele auch nicht. Eine Zusatzversicherung für die Pflege ist meines Erachtens auch nicht zwingend notwendig. Da gehen die Meinungen auseinander. Ich sehe es so.


    Zitat von Wanderslust

    Die Frage ist nur, ob es ein hoher Anspruch ist,

    auch im Pflegefall noch eine Restlebensqualität oder Restautomomie zu haben: z.B. frische Luft, Bewegung (und sei sie nur passiv), Appetit auf Essen, Gesellschaft, Freiheit von unnötigen Schmerzen, Wundliegen etc.

    Wir haben diesbezüglich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich bin nicht der Meinung, dass ein ,,normales" Pfegeheim automatisch bedeutet, dass man keine Restlebensqualität, keine Gesellschaft und keine frische Luft mehr hat. Meine Erfahrungen sind diesbezüglich sehr positiv.

  • Für sehr viele Menschen ist eine Haftpflichtversicherung und eine BU notwendig. Für sehr viele auch nicht.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Um nur mal die Haftpflichtversicherung kurz aufzugreifen:


    Habe im Kontext mit dem Thema Finanzen - im Laufe meines inzwischen langen Lebens - schon viel Groteskes, Bizarres und auch völligen Unsinn gelesen. Eine Aussage wie "eine Haftpflichtversicherung" ist "für sehr viele Menschen nicht notwendig" schafft es dabei aber in die absolute Spitzengruppe.


    Den Verzicht auf eine PHV (die bei der Abwehr unberechtigter an den Versicherten gestellte Schadensersatzansprüche - im weitesten Sinne von Regressfällen zu verstehen - übrigens auch wie eine Rechtsschutzversicherung wirkt, bezüglich der Abwehr derselben) würde ich ab einem Vermögen von 150 Mio. € aufwärts als "theoretische" (!) Möglichkeit in Erwägung ziehen (die empfohlenen Deckungssummen bei Abschluß einer PHV dürften sich inzwischen übrigens bei 50 oder 100 Millionen € bewegen ...).


    Bei der Ratio "potentielle Schadenshöhe" (Multi-Millionenhöhe) vs "Jahresbeitrag für eine gute PHV" (40 - 70 € für einen Single ?) bleibt das aber denknotwendig eine rein "theoretische" Möglichkeit. Mir ist kein einziger kundiger Protagonist in der gesamten Finanz-Community bekannt, der nicht eine PHV als erstes nennt, wenn es um die unverzichtbaren Versicherungen (worst-case) geht ... Und auch keiner mit etwas Vermögen, der darauf verzichtet.


    Du siehst es anders ...


    In dem Kontext

    Man muss nur aufpassen, dass man vor lauter Angst nicht wieder in die typisch deutsche Falle des ... Überversicherers fällt.

    (nachträglich gefettet von mir)


    bleibt festzuhalten, daß (nach der letzten mir bekannten Zahl) immerhin 17% der deutschen Haushalten nicht über keine PHV verfügen samt deren Versicherungsschutz. Da hierbei von "Haushalten" gesprochen wird, dürfte die Zahl der einzelnen Menschen ohne Schutz einer PHV ggf. noch höher sein. Es kursieren auch Zahlen wie jeder Fünfte oder sogar jeder Vierte sei ohne PHV-Schutz. Was hier - ein paar Prozentpunkten mehr oder weniger - völlig dahinstehen kann: Die PHV ist eine Versicherung, die jeder haben sollte. So viel zu den deutschen "Überversicherern" ...


    Es sei denn, der Protagonist hat schon ein zumindest gewisses Vermögen (siehe oben). Wer aber ein solches Vermögen hat, wird kaum auf den Schutz desselben gegen eine Versicherungsprämie um 40 bis 70 € per annum verzichten, denn er hat im Ernstfall viel zu verlieren. Otto Normalverbraucher bzw. der Durchschnittsbürger wird im Ernstfall (worst-case) kein Vermögen sondern "nur" seine finanzielle Existenz verlieren - dafür wurden 40 bis 70 € Jahresprämie "gespart" ...



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Habe im Kontext mit dem Thema Finanzen - im Laufe meines inzwischen langen Lebens - schon viel Groteskes, Bizarres und auch völligen Unsinn gelesen. Eine Aussage wie "eine Haftpflichtversicherung" ist "für sehr viele Menschen nicht notwendig" schafft es dabei

    Deine überhebliche Art zu schreiben fällt auf. Nicht nur mir. Ich bitte dich ein letztes Mal das zu unterlassen.


    Welches konkrete Risiko soll eine private Haftpflichtversicherung für z.B. einen 85-jährigen Pflegefall, der von Grundsicherung lebt, absichern? :/

  • Das kommt sehr stark auf den Einzelfall an und kann man so pauschal nicht sagen. Für sehr viele Menschen ist eine Haftpflichtversicherung und eine BU notwendig. Für sehr viele auch nicht.

    Interessante These. „Sehr viele“ Menschen könnten einen teuren Haftpflichtfall oder eine BU also aus eigener Kraft stemmen?


    Bankrott ist natürlich immer eine Option.


    Ich denke nicht, dass es ein existentielles Lebensrisiko darstellt in ein ,,normales" Pflegeheim zu gehen, anstatt in ein luxuriöses Pflegeheim.


    Wir haben diesbezüglich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich bin nicht der Meinung, dass ein ,,normales" Pfegeheim automatisch bedeutet, dass man keine Restlebensqualität, keine Gesellschaft und keine frische Luft mehr hat. Meine Erfahrungen sind diesbezüglich sehr positiv.

    Was ist genau ein „normales Pflegeheim“?


    Nichts bedeutet einen „automatischen Verlust“ der Restlebensqualität. Aber nichts garantiert auch ihren automatischen Erhalt, vor allem nicht gratis. Ich habe ein paar Beispiele genannt. Wenn man nichts davon brauchen oder schätzen würde, ist man vermutlich (noch) kein schwerer Pflegefall und kann sich selbst helfen.

  • Deine überhebliche Art zu schreiben fällt auf. Nicht nur mir. Ich bitte dich ein letztes Mal das zu unterlassen.

    Wo er recht hat, hat er recht, der Forist Sovereign. Im hier anstehenden Diskussionspunkt - Sinnhaftigkeit einer Haftpflichtversicherung - aber ganz sicher.

    Welches ganz konkrete Risiko soll eine private Haftpflichtversicherung für z.B. einen 85-jährigen Pflegefall, der von Grundsicherung lebt, absichern?

    Aha, wenn Dir sonst niemand einfällt. um deine Position "sehr viele Menschen brauchen keine Haftpflichtversicherung" zu belegen, wandelst du auf ganz dünnem Eis.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Interessante These. „Sehr viele“ Menschen könnten einen teuren Haftpflichtfall oder eine BU also aus eigener Kraft stemmen?


    Bankrott ist natürlich immer eine Option.

    Ich sehe bei Menschen, die nichts haben keine Notwendigkeit für eine Haftpflichtversicherung. Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege. Hat ein Sozialhilfeempfänger ein Risiko?


    Bei der BU sieht es anders aus. Die ist für jeden, der auf sein Einkommen aus Arbeit angewiesen ist, wichtig. Das trifft allerdings auf viele nicht zu. Auch für Menschen, die viele Ausschlüsse haben, können oder müssen sich anders entscheiden. ,,Für jeden" ist ein starker Begriff. Ein 50-jähriger Angestellter auf dem Amt, der einen Ausschluss für psychische Erkrankungen hat? Da kann man schon ins Grübeln kommen . . .


    Versicherungen sind eine individuelle Entscheidung und hängen von der Einzelsituation ab.

    Ich persönlich finde Pauschalaussagen wie ,,das braucht jeder" immer schwierig. Insbesondere bei der Pflege.

  • Wo er recht hat, hat er recht, der Forist Sovereign. Im hier anstehenden Diskussionspunkt - Sinnhaftigkeit einer Haftpflichtversicherung - aber ganz sicher.

    Aha, wenn Dir sonst niemand einfällt. um deine Position "sehr viele Menschen brauchen keine Haftpflichtversicherung" zu belegen, wandelst du auf ganz dünnem Eis.

    Du kannst mich sehr gerne widerlegen. Ich begrüße das. Was ich nicht mag sind persönliche Angriffe. Es gibt keinen Grund emotional zu werden.


    Welches konkrete Risiko bzgl. der Haftpflicht hat ein Sozialhilfeempfänger?

  • Ich sehe bei Menschen, die nichts haben keine Notwendigkeit für eine Haftpflichtversicherung. Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege. Hat ein Sozialhilfeempfänger ein Risiko?

    Gegenfrage: Ist Sozialhilfe zu empfangen und „nichts“ zu haben, für Dich ein lebenslanges unentrinnbares Schicksal?


    Die meisten Menschen leben zum Glück nur vorübergehend von Sozialtransfers.


    Haftpflichtansprüche können aber bis zu 30 Jahre vollstreckt werden.

  • Welches konkrete Risiko bzgl. der Haftpflicht hat ein Sozialhilfeempfänger?

    Keins, zumindest, solange er aus dieser Nummer nicht rauskommt. Und das sollte er doch wollen? Und ja, davon - Sozialhilfeempfänger - gibts leider Gottes sehr viele.


    Punkt für dich, und das Eis ist um 1 Zentimeter dicker geworden. Zufrieden?

    Weitere Millimeter gefällig?

    Studenten, über ihre Eltern*

    Ehemänner über ihre Gattinnen*

    Kinder unter 7 Jahren **


    * sofern die hinter "ihre" genannten Herrschaften sich eine passable PHV nicht verkniffen haben
    ** sogar dann, wenn ihre Altvorderen die Prämie für die PHV lieber vers
    xxxxen


    Nicht im Traum daran gedacht, dass du das dünne Eis schon als impetus ad personam einstufst. Austeilen, aber nicht einstecken können, das haben wir hier eher selten. :S

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Gegenfrage: Ist Sozialhilfe zu empfangen und „nichts“ zu haben, für Dich ein lebenslanges unentrinnbares Schicksal?


    Die meisten Menschen leben zum Glück nur vorübergehend von Sozialtransfers.


    Haftpflichtansprüche können aber bis zu 30 Jahre vollstreckt werden.

    Das ist ein guter Punkt. Es gibt noch einen weiteren Punkt, der mir gerade eingefallen ist: Ohne Haftpflichtversicherung schädigt man (selbstverständlich) auch den Geschädigten. Wenn der nämlich nichts (von der Versicherung) holen kann, bleibt er meistens auf seinem Schaden sitzen. Es geht also nicht nur um Selbstschutz, sondern auch um den Schutz seiner Mitmenschen.

  • Das ist ein guter Punkt. Es gibt noch einen weiteren Punkt, der mir gerade eingefallen ist: Ohne Haftpflichtversicherung schädigt man (selbstverständlich) auch den Geschädigten. Wenn der nämlich nichts (von der Versicherung) holen kann, bleibt er meistens auf seinem Schaden sitzen.

    Da ist was Wahres dran. Und nicht ohne Grund bieten bessere Haftpflichtversicherungen auch die sogenannte Schadenausfalldeckung an. Die sich dann um die Interessen Deiner Witwe kümmert, wenn so ein unversicherter Hansel Dich mit seinem Fahrrad mal eben auf die Fahrbahn geschubst hat, auf der gerade der Bus zum Zuge kommt.


    Zugegeben: Es ist kälter geworden, und Dein dünnes Eis hat gerade etliche Zentimeter Zuwachs erhalten. ;)

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Ich bitte dich ein letztes Mal das zu unterlassen.

    "Ein letztes Mal" - das kling fast wie im Western und/oder wie eine Drohung ... Da bekommen ich Angst, die ja bekanntlich ein schlechter Ratgeber sein soll. Siehe hier:

    Man muss nur aufpassen, dass man vor lauter Angst nicht wieder in die typisch deutsche Falle ...

    Bei allem gebotenen Respekt: Solche Drohungen nehme ich daher als humoristische Einlage

    Deine überhebliche Art

    Zum einen und nur am Rande: Eine geschätzte Kollegin begegnete einmal im TV den Vorwurf der Arroganz mit dem Hinweis, daß dies "in Sachen Kompetenz und Sachkenntnis, wenn überhaupt, nur von unten betrachtet als Überheblichkeit wahrgenommen werden könnte" ... Die Aussage der Dame möchte ich mir hier aber ausdrücklich nicht zu eigen machen.


    Zum anderen und direkt zur Sache: Angefangen von den Verbraucherschützern bzw. Verbraucherzentralen über beispielsweise eine Initiative wie "Finanztip" und Versicherungsfachleute, Versicherungsberater, Versicherungsmakler usw. bis hin zu Financial Planning Menschen oder sogar Family Offices - mir ist niemand bekannt, der in Sachen PHV ernsthaft eine andere Sicht vertritt (Einhelliger Tenor: Unverzichtbar und damit die wichtigste Versicherung überhaupt).


    Da nachträglich spezielle Sonderfälle zu nennen, wirkt auch mich wenig überzeugend.

    Deine überhebliche Art zu schreiben fällt auf. Nicht nur mir.

    Vage Andeutungen oder gar kryptische Anmerkungen liegen nicht auf meiner Linie. Kannst Du bitte konkrete (Foren)Namen nennen ?!


    Zur Sache: Eine Aussage wie die Deinige in Nr. 107 "sehr viele Menschen benötigen keine Haftpflichtversicherung" kann und will ich nicht unkommentiert hier stehen lassen.


    Auch wenn ich vom Thema Versicherungen nahezu nix weiß - nach meinen Erfahrungen gibt es dennoch immer noch Leute, die noch weniger wissen und die hier vielleicht mitlesen. Da kann eine solche Aussage fatale Folgen haben.


    Fast könnte man zwar sagen, daß sich bei mir zunehmend der Eindruck verdichtet, daß manche tatsächlich glauben, man könne ein Industrieland sein und bleiben - aber ohne Industrie ...

    Welches konkrete Risiko bzgl. der Haftpflicht hat ein Sozialhilfeempfänger?

    dennoch bilden "Sozialhilfeempfänger" (bzw. "Bürgergeldempfänger" für jene, die einer Arbeit nachgehen können) aber (noch jedenfalls) nicht die Mehrheit der Bevölkerung ...


    Und sollten die dann immer ihre PHV je nach derzeitiger Arbeits- und Lebenslage kündigen (wenn sie keine PHV brauchen) bzw. wieder neu abschließen (wenn wieder eine PHV erforderlich ist) ...?


    Wünsche Dir generell, daß Du nie eine solchen größeren Schadensfall hast sprich verursachst aber beispielsweise auch nie mit der Konstellation eines Forderungsausfalls konfrontiert wirst, wenn also ein verantwortlicher Dritter nicht für den Schaden aufkommen kann, dessen Ersatz Dir zusteht. Weil er Deiner These gefolgt ist und sich die paar Euro für eine PHV gespart hat ... Kann man meines rudimentären Wissens nach - in Sachen Versicherungen bin ich ein noch größere Laie, als bei Finanz-Themen ohnehin schon - via einer in der PHV zusätzlich enthaltenen Ausfalldeckung (bei manchen Tarifen inkludiert bei anderen für wenige Euro zukaufbar) mit abdecken.


    By the way: Verzichtest Du denn selbst auf eine PHV ... ? :)



    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Warum denkt ihr eigentlich immer gleich an ein Seniorenheim? Meine bis dato rüstige Mutter hatte z.B. mit 89 einen Schlaganfall bekommen und rutschte damit in Pflegegrad 3. Da sie aber in kein Heim wollte, hatte ich ihr einen Pflegedienst daheim organisiert. Meine Mutter hatte eine gute Rente von ca 3.500 monatlich, was aber eh nicht für die Deckung von Heimkosten gereicht hätte! Selbst wenn sie alle Ersparnisse aufgebraucht hätte, hätten diese gerade mal für ein Jahr gereicht. Danach hätte sie auf soziale Leistungen als Zuzahlung zurückgreifen müssen. Heutzutage kann doch kaum mehr jemand ein Heim aus eigenem Vermögen bestreiten.