ChatGPT (und andere Kisten)

  • Ein Mensch würde vielleicht in diesem Fall fragen. Wieviele Fragen kann ich den Zwilling stellen? ChatGBT geht aber davon aus, nur eine Frage ist erlaubt, weil das bei dem bekannten Problem so ist.

    Nein, weil Sie ChatGPT gesagt haben "welche Einzahl Frage" gestellt werden soll.


    Sie haben quasi die Möglichkeiten der Antwort bereits eingeschränkt.

    Sie können ChatGPT aber sagen:
    Du bist eine Frau, 24 Jahre alt und liebst Mode. (ja ja ja stereotypisch ... Es geht nur um die Idee)
    Welche Fragen würdest Du stellen?

    Du kannst quasi ChatGPT vorgeben, wer er/sie/es sein soll in Deinem Szenario.


    @Rojiblanco


    Wie nutzt du ChatGBT?
    Schreibst du? Gib mir einen Text über den Eifelturm und den menschlichen Knochenbau?

    Oder schreibst du den Text selbst und läßt es anschließend von ChatGBT korrigieren?

    Nein, die Arbeit hat das Team (Lehrer*innen der verschiedenen Kurse des Jahrgangs) erstellt.
    ChatGPT könnte auch Arbeiten und Aufgaben erstellen, in dem Fall war die Arbeit aber schon vorhanden.

    Ich habe ChatGPT lediglich die Arbeit (als .pdf) gegeben und den Transparenzbogen, mit der Bitte um eine Musterlösung (für einen Grundkursschüler einer 8. Klasse an meiner Schulform).

    Und das Ergebnis war tatsächlich denkbar/machbar, wenn auch von meiner Bande natürlich nicht erreicht, was aber bei einer Musterlösung absolut OK ist.



    Zitat

    (...)

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Stamme aus finanziell-wirtschaftlich armen (heute würde man wohl von prekär sprechen) Verhältnissen.

    Für meinen Teil war ich eher ein typischer Schulversager (auch weil ich als Schüler schon nebenher gearbeitet habe, um Geld zu verdienen). Erfolgreich (wenn man das überhaupt so nennen kann) war meine Schulbiografie nur insoweit, daß ich trotz sehr häufiger Abwesenheit das Abitur gemacht hatte.

    Dann sind Sie bereits (nach meiner Definition) ein Schulgewinner. Klar haben Sie Anekdoten und auch mal "Krisen" in der Schulzeit gehabt, aber Sie haben es geschafft. Durch Eigenleistung und Unterstützung von Dritten. Das ökonomische Umfeld ist dabei gar nicht so entscheidend, jedoch kumuliert es häufig.


    Zitat

    Wie mir von einige Professoren in meinem Umfeld bekannt ist, sind bei nicht wenigen Studenten (mit Hochschulreife) teilweise schon erhebliche Defizite bezüglich der unverzichtbaren Grundkenntnissen zu konstatieren (Sprach- und Ausdrucksfertigkeit, Erfassen von Texten, Rechenarten usw.). Zitat eines Mathematik Professors: "Kompetenzen sind eine gute Sache. Mir wäre es lieber, wenn meine neuen Studenten die Grundrechenarten beherrschen würde, was im Bereich Mathematik generell von Vorteil ist".

    Ja ja die Professoren...
    Eine besondere Sorte Mäuse.

    Oft vergessen diese Professoren, in welchem Zustand sie selber an die Uni kamen und noch häufiger, was viele Studierende heutzutage nebenbei noch leisten müssen, was früher in vielen (nicht allen!) Fällen kein Problem war.


    Ja, die Grundkenntnisse (Orthografie, Kopfrechnen, etc.) sind ein Problem. Das ist so, aber wie gesagt... Noch krasser bei allen, die nicht das Abitur erreicht haben.

    Jedoch muss man eben auch sagen, dass viele Schüler*innen erheblich mehr Kompetenzen im Bereich der SoftSkills haben, wie wir damals.
    Bspw. unterrichten wir in Jahrgang 5-7 "Soziales Lernen".
    Ähnliches in den Grundschulen.


    Und das ist soooooooo wichtig! Aber ja, davon rechnet man nicht schneller 8*7 oder kann Schifffahrt korrekt schreiben.

    Daher ja mein Plädoyer, diese Hilfen für diese Kinder nicht zu verteufeln.


    Zitat

    Wenn das in anderen (abseits der Gymnasien) schulischen Bereichen (die mit 63,4% - Ihren Ausführungen folgend - den deutlich größeren Teil ausmachen) noch deutlich schlechter aussieht - wirkt das auf mich eher beunruhigend. Meine mich zudem an eine Zahl von um die 6% der Schüler zu erinnern, die ohne jeden Abschluß eine Schule verlassen (um die 50.000 - 60.000 per annum ?) ? Was machen die danach ?

    Ich möchte Ihnen ja keine Angst machen, aber ohne Abschluss ist tatsächlich nahezu unmöglich, da sie ja mit der Versetzung in Klasse 10 automatisch den 1. Schulabschluss bekommen, den sogenannten Hauptschulabschluss nach Klasse 9 (in NRW).

    Da man aber zehn Jahre schulpflichtig ist und es die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) – Übergang Schule-Beruf NRW“ gibt, werden seeeeeeeehr viele Problemfälle statistisch gar nicht erwähnt, obwohl sie real existierend "da" sind.

    Kurz um: Es ist schlimmer als Sie anhand der Zahlen glauben...


    Für meinen Teil habe ich nie so recht verstanden, warum ein eher rohstoffarmes Land wie Deutschland (Erdöl, Erdgas, Seltene Erden, Gold, Silber, Kupfer, Diamanten usw.) nicht deutlich stärker auf Bildung ("Rohstoff im Kopf") setzt ... ?

    Auch wenn ich kein Pädagoge bin so wie Sie offensichtlich: Das erscheint mir relativ schwer vorstellbar.

    Ich bin kein Pädagoge, ich bin "nur" Lehrer. An meiner Schulform kippt zudem das Verhältnis zwischen "Begleiter" und "Stoffvermittler" mehr und mehr zu Begleiter.

    Mir gefällt das, wird aber dem Bild eines Lehrers, so wie wir beide den womöglich selber mal kennengelernt haben, nicht mehr gerecht.

    Wie gesagt, wir brauchen einen Thread zum Thema Bildung. :)
    Ich teile aber Ihr Fazit: Wir brauchen mehr Geld und mehr positives Denken in der Bildung.
    Das Zweitere aber bitte nicht unterschätzen. Wenn die Kinder von zu Hause nur hören, wie doof die Lehrer sind, wie doof die Schule ist, wie unfähig die Politik ist, etc. ... dann kann Schule nichts bestellen.


    Zitat

    Wenn ich beispielsweise in einem Meeting sitze und kann mich nicht ausdrücken, Themen nicht erfassen, Probleme nicht strukturieren, nicht analytisch denken, Dynamiken nicht wahrnehmen, Seilschaften nicht erkennen etc. pp. - wie sollen mir dann derartige "Programme" live helfen ?

    Die Schüler*innen, die ich im Blick habe und die den größten Teil der 6X% ausmachen, werden in ihrem Berufsleben niemals in einem Meeting sitzen und wenn, dann würden sie sich nicht trauen irgendetwas zu sagen.

    Die berufliche Realität wird eine andere sein und das ist auch vollkommen OK.
    Es ist halt eine andere Lebenswelt, die wir nur am Rande wahrnehmen.

  • Prof. Kurt Schmidt: "Nur in der Provinz kann man mit Kleinigkeiten für Aufmerksamkeit sorgen"



    Horst Talski: Einfach toll, was ChatGTB zu wissen meint ... und auch explizit zu dem, was ich nur sagen "könnte" (Konjunktiv) ...


    Für meinen Teil habe ich über eine derartige Petitesse (einzelnes Wort) niemals so weit, so tiefgehend und derart ausführlich nachgedacht. :)



    Zudem ist diese schlichte Terminologie zugegebenermaßen eher zufällig bei mir und noch dazu sozusagen als Plagiat in meinen eher bescheidenen Wortschatz gewandert.


    Das erste Mal aufgeschnappt auf einer Baustelle (da hatte ich als Schüler ausgeholfen), als der Bauherr irgendeinen Tölpel anbrüllte: "Wenn ich Dir mit dem Vorschlaghammer vors Knie haue, dann ist Dein Knie kaputt, das ist auch eine Sachgesetzlichkeit, Du Vollidiot" ... Bis dahin hatte ich das Wort noch nie gehört.


    Wieder eingefallen und bewußt aufgefallen ist mir der Begriff erst einige Jahre später auf der Uni, weil ich bei Prof. Kurt Schmidt (Lehrstuhl Volkswirtschaft und Finanzwissenschaften in Mainz) gehört habe und der die diese Formulierung häufiger verwendete. Wie kompetent der Mann wirklich war, ist mir erst viele Jahre später bewußt geworden im Rahmen der beruflichen Praxis (trotz guter Abschlüsse kam ich weitgehend ahnungslos fast wie ein Tölpel von der Uni ins Berufsleben).


    Nach meiner Erinnerung gehört damals Prof. Schmidt übrigens sehr lange (glaube fast 20 Jahre) zu den im Volksmund sogenannten "Wirtschaftsweisen" also dem SVR (Sachverständigenrat zu Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung; oder so ähnlich zumindest).



    Der Ansatz der Sachgesetzlichkeit (taucht übrigens auch in der Jurisprudenz häufiger auf) hat mir - ganz persönlich - in Sachen private Finanzen an einigen entscheidenden Stellen sehr geholfen (prominentester Fall war damals Ende der 90er die bevorstehende Einführung einer Einheitswährung).


    Vielleicht wäre dieser schlichte aber probate Ansatz der Sachgesetzlichkeit inklusive mehr Realitätsbezug auch für den ein oder anderen hier eine Empfehlung wert ...



    Wie auch immer ...



    Dir weiter viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen und toll, daß Du Dir die Mühe gemacht hast. Sollte es denn eine gewesen sein, da der lange Text in Nr. 80 wohl (bin nicht technik-affin) nur künstlich erzeugt wurde ?

  • Sovereign , die Mühe war überschaubar. Einfach die Frage in die App eingeben und dann dauerts nicht lang mit der Antwort.


    Das Wort Sachgesetzlichkeit war mir in deinen Posts das ein oder andere mal in Auge gesprungen und da fiel mir beim Lesen des Chats die Frage ein….

  • Auch hier hätte man ChatGPT hervorragend einsetzen können, um das „Ich habe gehört“ zu (über-)prüfen.


    Dann hätte man sofort erfahren können, dass das so eben nicht stimmt und darüber hinaus Quellen bekommen, wie zum Beispiel diese hier: https://voyapon.com/de/ja-und-nein-auf-japanisch-sagen/ um das Gehörte zu überprüfen.

    Vielen Dank für die Info, das war der Stand meiner Kenntnis. Ich fürchtete schon, ich müßte demnächst, wenn ich mal wieder in Japan bin, den Japanern beibringen, wie sie "Nein" sagen müssen. Zum Glück nicht.


    PS: Du könntest ChatGPT mal dazu einsetzen zu prüfen, was "Ich habe gehört" alles bedeuten kann.


    PPS: Es ist bei Zitaten ausgesprochen praktisch, wenn man erkennen kann, welcher Vorredner das Zitierte geäußert hat. Wie Du an meinen Postings erkennen kann, bekommt man das sogar mit dieser Forensoftware hin.

  • Dann sind Sie bereits (nach meiner Definition) ein Schulgewinner.

    Wenn man die Meßlatte so tief hängt ...

    Klar haben Sie Anekdoten und auch mal "Krisen" in der Schulzeit gehabt,

    Statt auch "mal Krisen" wäre "Dauerkrise" die präzise Formulierung (allein wegen meiner arbeitsbedingten Fehlzeiten).

    aber Sie haben es geschafft. Durch Eigenleistung und Unterstützung von Dritten.

    "Unterstützung von Dritten" war (außer Kost und Logis zu Hause - zu letzterem (Miete) habe ich selbst finanziell mit beigetragen) sehr überschaubar.

    Ich möchte Ihnen ja keine Angst machen

    "Ängste" sind mir in solchen Bereichen (da subsumiere ich auch das Thema Finanzen darunter) fremd. "Bedenken" oder "Sorgen" trifft es daher besser.

    aber ohne Abschluss ist tatsächlich nahezu unmöglich, da sie ja mit der Versetzung in Klasse 10 automatisch den 1. Schulabschluss bekommen, den sogenannten Hauptschulabschluss nach Klasse 9 (in NRW).

    Da man aber zehn Jahre schulpflichtig ist und es die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) – Übergang Schule-Beruf NRW“ gibt, werden seeeeeeeehr viele Problemfälle statistisch gar nicht erwähnt, obwohl sie real existierend "da" sind.

    Kurz um: Es ist schlimmer als Sie anhand der Zahlen glauben...

    Ich ahnte etwas in der Art.

    Ich bin kein Pädagoge, ich bin "nur" Lehrer. An meiner Schulform kippt zudem das Verhältnis zwischen "Begleiter" und "Stoffvermittler" mehr und mehr zu Begleiter.

    Wenn mir hier vor Ort mehrfach Lehrer (an öffentlichen Schulen jedenfalls) sagen, daß sie schon seit Jahren zunehmend immer weniger zu ihrer eigentlichen Aufgabe (Wissensvermittlung) kommen, weil ein Großteil der Schüler nicht mal die deutsche Sprache beherrscht, weil eine Kommunikation mit den Eltern nicht möglich, nicht erwünscht ist und/oder konfrontativ-ablehnend verläuft, weil Selbstverständlichkeiten wie zivilisatorische Grundregeln nicht gegeben sind etc. pp. - dann ist das Ganze jedenfalls auf keinem guten Weg.


    Wenn dann - wie in meinem Umfeld häufig zu beobachten - nach dem Motto "Rette sich, wer kann" für die eigenen Kinder der Weg in Privatschulen gesucht wird, gibt das auch zu denken. Nur wenige Meter von meinem Gymnasium war ein sehr kleines Privatgymnasium. Damals "Ultima Ratio" für alle, bei denen nach mehrmaliger Nichtversetzung keine Chance mehr auf das Abitur zu bestehen schien. Heute ist das ein Riesenladen und da gehen (ganz überwiegend) nicht mehr die "Sitzenbleiber" hin, sondern solche, die statt guten sehr gute Note anstreben und/oder deren Eltern schlicht auf ein gesittetes Umfeld in der Schule Wert legen und eine halbwegs lernfähige Zusammensetzung der Klassen.

    Die Schüler*innen, die ich im Blick habe und die den größten Teil der 6X% ausmachen, werden in ihrem Berufsleben niemals in einem Meeting sitzen und wenn, dann würden sie sich nicht trauen irgendetwas zu sagen.

    Ob Lebenswege wirklich und für alle Zeit derart "zementiert" sind, vermag ich nicht zu sagen. Gut möglich aber, daß es bei sehr vielen tatsächlich so ist.


    Aber selbst für (sehr) einfache Tätigkeiten sind gewisse Minimalanforderungen (Lesen, Schreiben, Rechnen usw.) erforderlich bzw. unverzichtbar. Habe teilweise selbst erlebt, daß man diese Basics nicht mal mehr bei einem vorhanden Hauptschulabschluß als selbstverständlich voraussetzen kann. In einigen Bundeländern mag das noch anders sein (Bayern, Sachsen usw.). Hier vor Ort war das jedenfalls (in diversen Fällen) so.

    Es ist halt eine andere Lebenswelt, die wir nur am Rande wahrnehmen.

    Mein Umfeld war und ist immer noch ein sehr heterogenes. Wobei zugegebenermaßen mir nur einer bekannt ist ohne jeden Schulabschluß. Der hat aber sein Glück im Handel mit Gebrauchtwagen gefunden ...



    Sehr wahrscheinlich sind die Probleme in Sachen Bildung (und auch bezüglich der Schulen) hierzulande struktureller Natur. Ob und inwieweit da solche technischen "Krücken" (KI, ChatGPT) die Lösung sind, scheint mir eher fraglich. Wenn es in praxi eine kleine Hilfe ist, umso besser. Die wirklich wirksamen Hebel dürften an anderen Stellen zu suchen sein. Eine Priorisierung seitens der Politik wäre der erste Schritt. Siehe schon hier

    Für meinen Teil habe ich nie so recht verstanden, warum ein eher rohstoffarmes Land wie Deutschland (Erdöl, Erdgas, Seltene Erden, Gold, Silber, Kupfer, Diamanten usw.) nicht deutlich stärker auf Bildung ("Rohstoff im Kopf") setzt ... ?

    Mir ist es schwer begreiflich, wie man über Jahre hinweg hierzulande einen Rekord nach dem anderen bei den Steuereinnahmen hat (jedenfalls bis vor kurzer Zeit) - und parallel einen derartigen Zustand an und in diversen Schulen, wie man das hier vor Ort "bewundern" kann. ...

  • Sovereign , die Mühe war überschaubar. Einfach die Frage in die App eingeben und dann dauerts nicht lang mit der Antwort.

    Eine Ahnung in die Richtung hatte ich schon; siehe hier

    daß Du Dir die Mühe gemacht hast. Sollte es denn eine gewesen sein, da der lange Text in Nr. 80 wohl (bin nicht technik-affin) nur künstlich erzeugt wurde ?


    Das Wort Sachgesetzlichkeit war mir in deinen Posts das ein oder andere mal in Auge gesprungen und da fiel mir beim Lesen des Chats die Frage ein….

    Verstehe.


    Das besagte Wort wird (heutzutage ?) wohl eher selten verwandt. Was natürlich nichts über die Qualität der Begrifflichkeit aussagt. Aus meiner Sicht kann dieser Ansatz der Sachgesetzlichkeit auch als Überlegungen in Sachen Folgen, Auswirkungen, Entwicklungen usw. ein durchaus probater sein.

    Beispiel für den Einsatz:


    Wenn Sovereign z.B. über die Auswirkungen von Inflation, Zinspolitik oder Marktmechanismen spricht, könnte er sagen:

    • „Es ist eine Sachgesetzlichkeit, dass steigende Zinsen zu sinkenden Anleihekursen führen.“

    Auch wenn ich es seltsam finde, daß eine "Maschine" zu wissen meint, was ich sagen "könnte": Diese obige Aussage ist so zutreffend wie diese hier in Nr. 82:

    Das erste Mal aufgeschnappt auf einer Baustelle (da hatte ich als Schüler ausgeholfen), als der Bauherr irgendeinen Tölpel anbrüllte: "Wenn ich Dir mit dem Vorschlaghammer vors Knie haue, dann ist Dein Knie kaputt, das ist auch eine Sachgesetzlichkeit, Du Vollidiot" ...

  • Offtopic: Feuerzangenbowle?

    Wieso "Off-Topic" ? (siehe Beitrag Nr. 73 zum Thema immer mehr Einser Abiturienten).


    Prof. Crey: "Sehen Sie, Pfeiffer (das ist übrigens der mit den drei "f" ... Anmerkung von mir), es ist nichts mit Ihnen, Sie werden immer dömmer" ...


    Nach den Abiturnoten aber werden unsere Schöler immer klöger ...

  • Nach den Abiturnoten aber werden unsere Schöler immer klöger ...

    „Klug“ und „dumm“ sind mMn nicht die entscheidenden Parameter für "gute Noten".


    Meistens sind die Erfolgsgaranten für gute Noten Angepasstheit, Motivation und Struktur.
    Hinzukommt ein wenig Fleiß, ab und an Talent und vor allem Glück!


    Ich verstehe, dass Noten für viele das Fundament für Bildung sind, ich würde sie jedoch rundheraus abschaffen. Um den Leistungsstand meiner Schüler*innen zu ermitteln und ihnen Rückmeldungen zu geben, brauche ich keine Klassenarbeiten oder Noten.

    Ich verstehe, dass das in bildungsnahen Haushalten unabdingbar ist, auf der anderen Seite gibt es viele, für die Noten keine Rolle spielen - schlechte Noten nicht und gute Noten nicht.

    Aber das wäre ein ganz eigenes Thema für sich.


    Warum die Abiturnoten alle so gut werden...

    Meine Vermutung: Nunja, weil die NCs das Einfordern.


    Wenn Sie Medizin studieren wollen und der NC so unfassbar hoch ist, werden sie das ihren Lehrer*innen mitteilen und eben auch ranklotzen dafür.


    Dann bekommen wir viele tolle Abiturienten, die hervorragend aus Büchern lernen können und dann halt im zwischenmenschlichen vielleicht Versäumnisse haben.

    Aber hey, bei Chirurgen ist es fast egal, oder? ;)

  • Wenn mir hier vor Ort mehrfach Lehrer (an öffentlichen Schulen jedenfalls) sagen, daß sie schon seit Jahren zunehmend immer weniger zu ihrer eigentlichen Aufgabe (Wissensvermittlung) kommen, weil ein Großteil der Schüler nicht mal die deutsche Sprache beherrscht, weil eine Kommunikation mit den Eltern nicht möglich, nicht erwünscht ist und/oder konfrontativ-ablehnend verläuft, weil Selbstverständlichkeiten wie zivilisatorische Grundregeln nicht gegeben sind etc. pp. - dann ist das Ganze jedenfalls auf keinem guten Weg.

    Dann sind das in der Regel die Kolleg*innen vom Gymnasium (A13 - Studienrat) oder von den Realschulen, die noch richtig etwas auf sich halten (und bei denen erst jetzt langsam, gaaaanz langsam ankommt, was woanders schon Gang und Gebe ist).


    Klar, wenn man seinen Beruf als "Wissensvermittler" definiert und glaubt, dass man die Kinder mit Goethe beglücken muss, wird es schwer mit der Zufriedenheit.

    Kennt jeder diese Kolleg*innen...


    Ist ja auch irgendwo verständlich. Die haben unter Umständen vor Jahrzehnten studiert und vor Jahrhunderten selbst die Schule besucht... Das war "damals" eine andere Welt.


    Nun haben wir Inklusion, Migration, Konfession und vor allem "andere" Familienmodelle.

    Das macht nichts einfacher... Im Gegenteil.

    Wie gesagt, ich sehe mich als Begleiter und fahre damit sehr gut.
    Ich habe eine hohe persönliche Bindung zu meinen Kids und ziehe daraus eine hohe Arbeitszufriedenheit. Würde ich diese an Noten knüpfen, Allgemeinwissen oder Lerneifer und Motivation, würde ich verzweifeln und hätte längst den Beruf wechseln müssen.


    Zitat

    Wenn dann - wie in meinem Umfeld häufig zu beobachten - nach dem Motto "Rette sich, wer kann" für die eigenen Kinder der Weg in Privatschulen gesucht wird, gibt das auch zu denken. Nur wenige Meter von meinem Gymnasium war ein sehr kleines Privatgymnasium. Damals "Ultima Ratio" für alle, bei denen nach mehrmaliger Nichtversetzung keine Chance mehr auf das Abitur zu bestehen schien. Heute ist das ein Riesenladen und da gehen (ganz überwiegend) nicht mehr die "Sitzenbleiber" hin, sondern solche, die statt guten sehr gute Note anstreben und/oder deren Eltern schlicht auf ein gesittetes Umfeld in der Schule Wert legen und eine halbwegs lernfähige Zusammensetzung der Klassen.

    Das Thema "konfessionelle" Schulen haben wir dabei noch ausgeklammert.

    In meiner Heimatstadt gehen 25% aller beschulten Kinder auf eine AHF-Schule.

    (Die haben neben Gesamtschule, Gymnasium und Hauptschule sogar eine Grundschule, KiTa und ein "Altenheim")

    Die Stadt hat 21 allgemeinbildende Schulen mit rund 8.000 Schüler*innen.

    Mein Kopfrechnen ist mies, aber Google Suche sagt, dass das 2000 Schüler*innen sind.
    Gut, AHF ist eine Schule, die Kinder im christlichen Glauben erzieht. Wäre dem nicht so, würden alle etwas von Radikalisierung und Parallelgesellschaften fabulieren und politisch solche Konstrukte zerstören.
    Aber wir argumentieren ja mit dem Markt und dass solche Schulen alle Schulen besser machen, weil man ja im Wettstreit steht. "Weltbeste Bildung" und so...

    Klappt hervorragend, nicht!

  • Meistens sind die Erfolgsgaranten für gute Noten Angepasstheit

    Wohl mit ein Grund (neben der Arbeit außerhalb der Schule), warum ich ein Schulversager war. Angepasstheit liegt nicht unbedingt auf meiner Linie.

    Ich verstehe, dass Noten für viele das Fundament für Bildung sind, ich würde sie jedoch rundheraus abschaffen.

    Bewertung im Ermessen der jeweiligen Punktrichter wie beim Eiskunstlauf ... ?

    Um den Leistungsstand meiner Schüler*innen zu ermitteln und ihnen Rückmeldungen zu geben, brauche ich keine Klassenarbeiten oder Noten.

    Du eventuell nicht. Aber andere wohl schon ...


    Wie soll da noch eine halbwegs valide Vergleichbarkeit gewährleistet und der Zugang zu knappen Studienplätzen organisiert werden ?


    (Auch wenn ich lieber von einem Uhrmachertalent als studiertem Zahnmediziner mit Abinote 3,5 behandelt würde, als von einem studierten Zahnmediziner mit zwei linken Händen und Abinote 1,0 - so ist aber unser System nicht angelegt. Mein Zahnarzt hatte zuvor noch eine Zahntechnikerlehre abgeschlossen und ist seit Schulzeiten ein begnadeter Schrauber an Autos, Motorrädern und Oldtimern ;) )

  • Wie soll da noch eine halbwegs valide Vergleichbarkeit gewährleistet und der Zugang zu knappen Studienplätzen organisiert werden ?

    Bewerbungen und Auswahlgespräche.

    Lebensläufe prüfen. Neigungsfächer in Schulen ermöglichen.

    FSJ einbeziehen.

    Willkürlich handeln, aber dadurch Spielräume schaffen.


    Ich würde z. B. immer die Krankenschwester nehmen, die Ärztin werden möchte und eine fundierte Ausbildung sowie "Menschlichkeit" gelernt hat.

    Solange sie die Berechtigung zum Studieren hat, wäre mir da jeder NC egal.


    Einige Unis machen das ja bereits und bei anderen gibt es Anteile in der Vergabe, wo so gehandelt wird.


    Das könnte man problemlos ausbauen.

  • Auswahlgespräche.

    Wie soll das ein "Personaler" in praxi machen - bei Hunderten von Bewerbungen ?


    Erste schnelle Filter sind die Noten in Abschlußzeugnissen, bei Examen, Diplomen usw. und dann, wo diese erzielt bzw. absolviert wurden (der Ruf beispielsweise mancher Unis ist in bestimmten Fachrichtungen sehr mau, der von anderen gut oder top).

  • Der Fachmann spricht.

    Oder lesen wir mal wieder was von ChatGPT?


    So eine Auswahlkommission besteht aus 3 Leuten: Ein sinnvolles Gespräch dauert an eine halbe Stunde (einschließlich Entscheidung, knappes Protokoll). Das sind 1,5 Lehrendenstunden pro Bewerber. Nehmen wir mal 500 Bewerbungen an, das wären dann 750 Zeitstunden (oder 250 für jeden oder 6 Wochen Vollzeit für jede der Lehrpersonen). Und es gibt ein Sommersemester und ein Wintersemester ...


    Wenn man in die Realisierungsphase kommt, erweist sich so mancher anfänglich als genial erscheinende Geistesblitz als schwer durchführbar (angesichts der ohnehin knappen Personaldecke an den Hochschulen).


    Vermutlich ist es sinnvoller, man setzt die Hochschullehrer für Vorlesungen ein statt für Auswahlgespräche.

  • Wie soll das ein "Personaler" in praxi machen - bei Hunderten von Bewerbungen ?

    Wenn ich mir überlege wieviel Personal die Behörde hat, die die Studierenden im ganzen Land verteilt, sehe ich da wirklich gar kein Problem!


    Die „Stiftung für Hochschulzulassung“ hat nach eigenen Angaben 150 Mitarbeitende.


    So oder so kann man ja langsam sich der Verteilung widmen. Erst 80% bis NC, dann 50%, dann 30% …


    Wie auch immer! Erste Schritte sind ja bereits gegangen in diese Richtung, in dem man die Unis in die Lage versetzt hat einen Teil der Studierenden selber auszuwählen!

  • So eine Auswahlkommission besteht aus 3 Leuten: Ein sinnvolles Gespräch dauert an eine halbe Stunde (einschließlich Entscheidung, knappes Protokoll). Das sind 1,5 Lehrendenstunden pro Bewerber.

    Was Sie so alles meinen zu wissen und gehört zu haben ist beachtlich!


    Ich werde es dem Rektor (m)einer Uni morgen dann mal schonend beibringen, dass er alles ganz falsch macht!


    Danke für den Hinweis!



    Aber mal im Ernst, dass für örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge die Universitäten selbst entscheiden WIE sie Plätze vergeben, ist Ihnen doch bekannt, oder?!


    Ich habe Sport studiert, da wurde das zum Beispiel durch ein Aufnahmetest geregelt. Da gab es mein Gremium von 3 Personen, die von mir wissen wollten, wo die erste Olympiade stattgefunden hat oder wieviele Gelbe Karten Kaiser Franz für Hamburg erfoulte.


    Im Bereich Musik und Kunst ist so etwas ebenfalls denkbar und gängige Praxis.


    Möglichkeiten gibt es viele…


    Seien Sie mal etwas offener und positiver gestimmt!


    „Wir schaffen das!“ - frei nach Mutti!

  • Was Sie so alles meinen zu wissen und gehört zu haben, ist beachtlich!

    Was dieses Thema anlangt: Langjährige einschlägige Erfahrung.

    Aber mal im Ernst, dass für örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge die Universitäten selbst entscheiden, WIE sie Plätze vergeben, ist Ihnen doch bekannt, oder?!

    Wie viele Auswahlgespräche hast Du eigentlich geführt?

    Ich habe Sport studiert ...

    ... ein hartes Numerus-clausus-Fach, wie allgemein bekannt ...

    ... da wurde das zum Beispiel durch ein Aufnahmetest geregelt.

    Ja. Auch in den Musikhochschulen muß man Aufnahmeprüfungen machen, das ist fachlich ja auch gut zu begründen.


    Was allerdings die zeitliche Belastung der Lehrpersonen in harten NC-Fächern nicht verringert. Ging es oben nicht um diese?

  • Da es mir an dieser Stelle zu persönlich und zu wenig themenbezogen wird,

    ... und außerdem die Argumente aus sind ...

    ... würde ich mich Ihnen gegenüber hier ausklinken.

    Gute Idee!



    Wieviel Gespräche ich mit wem und wann geführt habe sind, so glaube ich, nicht von Interesse für das Thema ChatGPT!

    Also keins. Das unterscheidet uns beide.




    Ich habe Sport studiert ...

    ... ein hartes Numerus-clausus-Fach, wie allgemein bekannt ...

    Es ging oben um Medizin. Das ist ein hartes NC-Fach, und zwar an allen inländischen Universitäten.