Depot ohne Musk

  • Bei Realitätsbezug ist es um den Euro wie folgt bestellt: Die permanente Mißachtung der eigenen (!) EU-Verträge führten denknotwendig zur Eurokrise (ab 2010 ff) und ohne das massive Eingreifen der EZB (2012 "Whatever it takes") wäre das Projekt schon 2012 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geplatzt.


    Ich darf mich wiederholen: Es scheitert genau dann, wenn wir nicht massiv mehr Integration in die EU anstreben und genau die, genau die halte ich für zwingend und genau die ist das einzige Gegengift gegen den Zangengriff der Libertären und Kriegstreiber aus Ost und West, Putin und Trump (Grönland, Kanada, Panama, Mexiko).


    Und ich glaube, dass Du genau das nicht willst. die wahren Motive dahinter, kann ich nicht benennen. Nur mal fragen, sofern Du die Integration wirklich ablehnst:


    Ist es vielleicht, dass Du libertäre Ziele als erstrebenswert erachtest und die Regularien die sie blockieren deshalb nicht schätzt? Ja? Ist es das? Ja?

  • Mit scheint die Frage zu sein, was man erreichen will. Wenn man ernsthaft den Versuch unternehmen möchte, jemanden von Populisten und Extremen abzubringen, sollte man ihn nicht unmittelbar davor beschimpfen. Denn meiner Erfahrung nach ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einem zuhört, deutlich höher, wenn man ihm nicht unmittelbar davor gesagt hat, dass man ihn für dumm hält.


    Und, ganz ernsthaft: Was wäre denn die Alternative?


    Klar, die „guten Menschen“ können sich natürlich auch in ihrer Bubble zusammenfinden und die anderen beschimpfen. Tendenziell scheinen mir dadurch aber eher die anderen mehr und die Guten weniger zu werden. Jedenfalls lese ich das aus den Wahlergebnissen im zeitlichen Verlauf.

  • In dem Kontext

    Ich darf mich wiederholen:

    Ich darf mich ebenfalls wiederholen: Die real existierende EU ist nicht einmal autark in unverzichtbaren Basics wie der Verteidigungsfähigkeit. So viel zur in Brüssel gern und vielbeschworenen "europäischen Souveränität" - in dem Fall die äußere Sicherheit betreffend.


    Zur Erinnerung (hast Du Dich jemals mit der Geschichte der Zusammenarbeit in Europa - Montan-Union (EGKS), Römische Verträge, EWG, EFTA, EAG (Euratom; Europäische Atomgemeinschaft), EU, Vertag von Maastricht, AEUV usw. - beschäftigt ?):


    Die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) war ein geplantes politisches Projekt schon (m. W.) im Jahr 1952. Ziel war eine gemeinsame europäische Armee (sog. Pleven-Plan; nach dem gleichnamigen m. W. französischen Ministerpräsidenten benannt, der den Plan ausformuliert hatte). Das Projekt scheiterte (meine in 1954), weil es ausgerechnet im französischen Parlament keine Mehrheit erhielt. Eine europäische Armee gibt es bis heute nicht. Die Verteidigungsfähigkeit steht und fällt weitgehend mit den USA (Stichwort: Nato).

    Und ich glaube, dass Du genau das nicht willst.

    Dein Glaube trügt Dich auch hier.


    Für meinen Teil (hast Du meinen Beitrag Nr. 103 gelesen ?) hätte ich sowohl die "Vereinigten Staaten von Europa (VSE) "gewollt", als sozusagen "Königsweg" für die EU aber insbesondere auch als "Conditio sine qua non für die Einheitswährung" als auch den Weg der "Krönungstheorie" (unverzichtbare vorherige Angleichung (Homogenität) der an einer Einheitswährung beteiligten Länder) "gewollt" sowie auch eine Einheitswährung für passende Ländergruppen (Nord- und Südeuro für die Hart- bzw. Weichwährungsländer) "gewollt" und selbst den Versuch einer hoch fragilen Einheitswährung (wegen dem schwerwiegenden Konstruktionsfehler des Auseinanderfallens von zentralisierte Geldpolitik (EZB) einerseits und fragmentierter Fiskalpolitik (Länder) andererseits) und somit nur mittels eines Vertragswerks zusammengehalten zumindest wohnwollend begleitet - wenn nicht schon vor Einführung des Euro der Vertragsbruch dieser EU-Verträge den Euro betreffend begonnen hätte ...

    Und ich glaube, dass Du genau das nicht willst. die wahren Motive dahinter, kann ich nicht benennen.

    Ich "weiß", was "ich genau nicht will": Projekte, die entweder schon sachgesetzlich nicht funktionieren können oder die so umgesetzt werden, daß sie schon sachgesetzlich nicht funktionieren werden (instruktiv dazu Nr. 103). Das gilt übrigens auch für das Thema "private Finanzen".


    Meine "wahren" Motive kann ich (noch jedenfalls) selbst am besten "benennen": Für meinen Teil mag ich das Gelingen und den Erfolg von Projekten. Was übrigens auch für das Thema "private Finanzen" gilt.



    Dir weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • In dem Kontext

    Ich darf mich ebenfalls wiederholen

    Es gibt in deinem Argument einige vielleicht im Ansatz noch nicht völlig unzutreffende Punkte, die jedoch durch eine einseitige Sichtweise ziemlich verzerrt werden.


    Zunächst zur Sache der „europäischen Souveränität“, die du scheinbar mit der heutigen EU gleichsetzt: Es ist durchaus richtig, dass die Union in vielen Bereichen, vor allem im militärischen, noch weit von einer echten Autonomie entfernt ist. Aber du übersiehst, dass die Frage der Verteidigung nie als alleinige Aufgabe der EU gedacht war. Es war immer das Ziel, die europäische Zusammenarbeit durch eine starke NATO und enge transatlantische Bindungen abzusichern – eine Sichtweise, die auch de Gaulle teilte.


    Der Versuch, die EU zu einer militärischen Supermacht zu machen, verkennt zumindest bislang (das wird sich vielleicht jetzt ändern, da man Trump nicht trauen kann) nicht nur die geopolitische Realität, sondern auch die Geschichte Europas, das schon immer auf regionale Partnerschaften und Kooperationen gesetzt hat.


    Das „Fehlen einer europäischen Armee“ als Argument gegen die EU ist deshalb eine Vereinfachung. Die EU hat sich mit den Jahren weiterentwickelt, vor allem in ihrer diplomatischen und sicherheitspolitischen Rolle. Und wenn wir weiterhin auf die USA als Partner angewiesen sind, so gibt es doch auch in der EU zunehmend glücklicherweise Bestrebungen, ihre Verteidigungsfähigkeit massiv zu stärken, vor allem über Initiativen wie den „Strategischen Kompass“.


    Auch wenn das nicht gleich einer Armee entspricht, zeigt es doch, dass die Union Schritte unternimmt, ihre Souveränität in sicherheitspolitischen Fragen auszuweiten.


    Der Euro ist ein weiteres Thema, das du in deinem Text ansprichst. Natürlich gibt es schwerwiegende strukturelle Probleme – das steht außer Frage.


    Die Einführung des Euro ohne eine engere politische und fiskalische Union war ein Fehler. Aber den Euro als totalen Misserfolg darzustellen, wird der Situation nicht gerecht. Der Euro hat trotz aller Krisen und Schwächen Bestand. Er ist nach wie vor die zweitwichtigste Weltwährung und hat Europa über die Jahrzehnten hinweg auch Stabilität gebracht – vor allem durch die Verknüpfung der Wirtschaft und die Möglichkeit, als Union in einer globalisierten Welt zu agieren.


    Die Idee, dass eine „Vereinigte Staaten von Europa“ die Antwort auf alle Probleme wären, ist eine Vision, die ich zukünftig als interessant erachten würde, die aber bislang gescheitert ist.


    Aber noch einmal, zum dritten (!) mal nun: die von dir kritisierte fehlende politische Union ist der wahre Grund für die Schwierigkeiten der EU. Der Euro wäre ohne diese politische Einheit nicht tragfähig, und die Störungen, die wir heute erleben, sind genau das Resultat dieser Kluft zwischen wirtschaftlicher und politischer Integration. Trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass die EU in vielen Bereichen – zum Beispiel im Binnenmarkt, in der Umweltpolitik oder auch in der digitalen Sphäre – enorme Fortschritte erzielt hat.


    Es gibt durchaus vieles an der EU zu kritisieren, aber es bleibt ein Unterschied, zwischen berechtigter Kritik und einem verzerrten Bild, das die Union als absolut fehlerhaft darstellt.


    Eine stärkere europäische Zusammenarbeit ist unbestreitbar von Vorteil. Der Weg dahin sollte jedoch nicht auf Illusionen von Souveränität beruhen, sondern auf praktischer Kooperation – mit Augenmaß und der nötigen Achtung vor den nationalen Interessen der Mitgliedsstaaten bis die nationale Souveränität in einem echten politischen Bund geteilt wird.


    Auch die atomare Teilhabe betreffend. Macron hat da vorgelegt - Deutschland bleibt eine Antwort schuldig!

  • Es gibt in deinem Argument einige vielleicht im Ansatz noch nicht völlig unzutreffende Punkte,

    Ein - nach meinem Dafürhalten - Understatement das nicht einmal die britischsten meiner britischen Freunde hinbekommen hätten ...

    Es ist durchaus richtig, dass die Union in vielen Bereichen, vor allem im militärischen, noch weit von einer echten Autonomie entfernt ist.

    Wenn sich etwas durch die Geschichte als roter Faden zieht: "Si vis pacem pare bellum"

    Aber du übersiehst, dass die Frage der Verteidigung nie als alleinige Aufgabe der EU gedacht war.

    Übersehe ich nicht ansatzweise.

    Es war immer das Ziel, die europäische Zusammenarbeit durch eine starke NATO und enge transatlantische Bindungen abzusichern –

    Umso verwunderlicher, wie lange und wie (meilen)weit diese EU bzw. die meisten EU-Länder hinter den erforderlichen (!) und/oder versprochenen bzw. fest zugesagten (!) verteidigungspolitischen Anstrengungen zurückgeblieben sind ...


    Die militärische Lage der EU ist hochfragil und ohne massiven Beistand der USA im Ernstfall desolat. Erst recht nach dem Brexit (damit verbleibt nur eine einzige noch dazu winzige Atommacht in der EU (Frankreich)). Da vertraue ich bezüglich der Sachkenntnis auf zwei mir persönlich bekannte Experten (einer davon hochrangig).

    Das „Fehlen einer europäischen Armee“ als Argument gegen die EU ist deshalb eine Vereinfachung.

    Schon unter der Obama-Administration (das ist 16 Jahre her), war es common sense, daß es nicht einsehbar ist, warum die USA so viel mehr in Relation zum BIP ausgeben, als die von ihnen beschützten Länder. Nach Putins Rede auf der 43. Münchner Sicherheitskonferenz mußte jedem halbwegs klar denkenden Menschen bewußt sein, mit wem man es ab nun zu tun bekommt (das ist 18 Jahre her). Seit der Annexion der Krim mußte auch das auch nicht so klar denkenden Menschen bewußt sein (das ist 11 Jahre her). Nach der ersten Amtszeit von Donald Trump war evident, mit wem man es zu tun bekommt und wie dieser Protagonist denkt (das ist 8 Jahre her) ...


    Logisch ist, daß eine adäquate militärische Verteidigungsfähigkeit keine Angelegenheit von Tagen, Wochen, Monaten oder auch Quartalen ist. Die oben genannten Zeiträume spielen aber in ganz anderen Dimensionen ... Passiert ist so gut wie nix.

    Der Euro ist ein weiteres Thema, das du in deinem Text ansprichst. Natürlich gibt es schwerwiegende strukturelle Probleme – das steht außer Frage.

    Huch ... =O und ^^

    und hat Europa über die Jahrzehnten hinweg auch Stabilität gebracht

    Eurokrise ? Eurorettung ? Erosion der Rechtsstaatlichkeit (siehe die EU-Verträge) ? Erosion der Wettbewerbsfähigkeit (starke Währung zwingt zu Steigerungen der Produktivität) ? Massive Fehlanreize im System (Moral Hazard, Tragik der Allmende) ? Vermögenspreisblasen (Stichwort: Immobilien) ? Die Liste ließe sich leicht verlängern.


    Mir fällt zudem nichts ein (außer dem Thema Migration und insbesondere der illegalen Migration natürlich) was in der EU für mehr Ärger, Streit, Stress, Verbitterung usw. bis hin zu offenem Hass gesorgt und die Eurozone mehr gespalten hat - als ausgerechnet der Euro bzw. die Eurorettung ... ?!


    An deutsche Politiker mit Hitlerbärtchen auf Plakaten bei den Massenprotesten in Greece beispielsweise kann ich mich noch bestens erinnern ...- ebenso beispielsweise - auf der rein informellen Ebene - an sich anschreiende hochranginge Protagonisten zu jener Zeit in Brüsseler Restaurant-Tempeln ... Ebenso - auf der ganz offiziellen Bühne - an Wut- und Hassreden im EU-Parlament beispielsweise ... Auch diese Liste könnte übrigens fast nach Belieben verlängert werden.


    Es scheint mir mehr als fraglich, ob der immer weitere Weg (entgegen den EU-Verträgen) in eine Haftungs-, Schulden - und Transferunion das geeignete Mittel ist. Es ist jedenfalls das von den EU-Eliten bevorzugte und wohl auch noch letzte verbliebene.


    Eine Eurozone mit dem digitalen Euro und ohne Bargeld wäre vermutlich eine weitere "Lösung" - aus Sicht der EU und EZB jedenfalls. Einer solchen Welt möchte und werde ich aber nicht ausgesetzt sein (Restlebenserwartung bzw. Tod, ggf. Umzug zu dem schon länger vorgehaltenen zweiten Standort).



    Nur am Rande

    Ist es vielleicht, dass Du libertäre Ziele als erstrebenswert erachtest

    Solche Ziele sind mir fremd (Du scheinst in ständiger Wiederholung "Libertäre" pauschal als gezielte Diskreditierung oder gar als Schimpfwort zu verwenden ..?). Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit im Rahmen einer ausgewogenen aber auch in Teilen marktwirtschaftlich ausgerichteten Ordnungspolitik haben (jedenfalls für mich) eine Bedeutung.


    Auch sehe ich mich als mündigen Verbraucher und ebensolche Bürger - und nicht als paternalistisch zu beschützenden und ebenso zu leitenden und zu lenkenden Untertan. Mir ist niemand bekannt, der eine solche bürgerliche Grundhaltung und bürgerliches Selbstverständnis unter libertär subsumiert.



    Dir weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Sovereign : "Ein - nach meinem Dafürhalten - Understatement das nicht einmal die britischsten meiner britischen Freunde hinbekommen hätten ..."


    Ich hatte mich wirklich bemüht doch wenigstens etwas Honig aus dem zu ziehen, was mir da in Deinen Aussagen auffiel und wieder ist es misslungen. Wirklich bedauerlich.


    "(Du scheinst in ständiger Wiederholung "Libertäre" pauschal als gezielte Diskreditierung oder gar als Schimpfwort zu verwenden ..?)"


    Aber wie kommst Du denn drauf? Elon Musk bezeichnet sich so und hier fragt doch jemand, wie man ihn in seinem Depot vermeiden könne.


    Wenn Du Dich aufgrund meiner Frage wiederum angesprochen fühlst und Dich mit ihm identifizierst, obliegt es mir fern Dich dafür zu rügen. Ich wollte ja nur ein einziges mal so etwas wie Klarheit und Du hast zumindest kein flammendes Statement dafür abgegeben, dass Du fanatischer Libertärer bist - das kann ich fest halten.


    Registriert.


    Was den Rest der Aussagen betrifft, habe ich dann halt doch eine leicht davon abweichende Betrachtung.


    Wenn das dann abermals als britisches Understatement durchgeht, möge es so sein.


    "EU-Eliten"


    Ja die Eliten halt....

  • Die Menschen, die nicht wollen, dass Rechtspopulisten und -extreme einen signifikanten Anteil der Wählerstimmen bekommen, werden deren Wähler kaum umstimmen, indem sie die Populisten und Extremen beschimpfen und ihre Wähler dumm heißen. Man muss sich doch vielmehr überlegen: Was muss man tun, dass die Menschen nicht mehr auf die Populisten und auf die Extremen anspringen? Irgendetwas muss diese Menschen ja so enttäuscht und erzürnt und verzweifelt gemacht haben, dass sie auf deren einfache Lösungen hereinfallen. Jetzt kann man es sich natürlich einfach machen, und sagen, dass die alle doof seien - aber das stimmt die ja nicht um. Und dann erscheint mir das, es sich einfach gemacht zu haben, wiederum auch nicht gerade schlau.

    Kluge und weise Worte - aus meiner Sicht.


    Die Wähler einer in Teilen fraglos unleidigen (und in bestimmten Teilen auch rechtsextremistischen) Partei wie der AfD werden auf keinen Fall zu 100% alle Nazis sein. So wie auch die Wähler des BSW (eine Melange aus weit links(populistischer) Ausrichtung in Sachen Wirtschaft und Finanzen und gleichzeitig auch weit rechts(populistischer) Ausrichtung in Sachen Gesellschaft, Migration, Verteidigung) nicht zu 100% das eine oder das andere sein werden.


    Es wird immer einen Teil bei diesen Wählern geben (ein Parteienforscher hat mal von einem harten Kern von 30% der nicht mehr "Erreichbaren" und/oder nicht mehr "Rückholbaren" gesprochen - keine Ahnung, ob das stimmt, bin kein Parteienforscher). Erinnere mich an "Diskussionen" mit Kommunisten oder Sozialisten, die mir ähnlich vorkamen - trotz aller geschichtlicher Erfahrungen (den "richtige" Kommunismus gab es noch nie", der "wahre" Sozialismus" kommt erst noch usw.).


    Was ist aber mit dem großen Rest ? (demnach von 70%). Das dürfte jede Anstrengung wert sein. Auch wenn manche Politiker Parteienverbote bevorzugen (unabhängig davon wie lange, schwer, anspruchsvoll und gefährlich - bei einem Scheitern - dieser Weg sein wird). Selbst wenn das überhaupt gelingen würde (dürfte Jahre dauern) - die Wähler solcher Parteien sind mit dem Parteienverbot ja nicht gleichzeitig mit "verboten" oder "weg" ... !?


    Zudem können erneut andere solche Parteien gegründet werden.


    Mir scheint es deutlich zielführender die Probleme zu adressieren, anzugehen und zu lösen auf denen diese Parteien zu ihren Wahlerfolgen "reisen und reiten".

  • Mir scheint es deutlich zielführender die Probleme zu adressieren, anzugehen und zu lösen auf denen diese Parteien zu ihren Wahlerfolgen "reisen und reiten".

    Gerade auf der Autofahrt Lanz & Precht gehört (mag jeder zu stehen, wie er will; bitte keine Grundsatzdiskussion dazu).


    Jedenfalls war das Schlussfazit der letzten Folge, dass die "etablierten" Parteien endlich anfangen müssten, die echten Probleme nicht mehr wegzunuscheln, sondern ganz konkret anzusprechen und - wichtiger noch! - anzugehen. Man muss sich wieder trauen dürfen, alle Probleme anzusprechen, ohne dafür in die eine oder andere Ecke gestellt zu werden.


    In der Tat - daran krankt unser System! Solange wir auf breiter Front zusammenzucken, weil jemand versehentlich "Negerkuss", "Zigeunerschnitzel" oder "Oberindianer" gesagt/gesungen hat, so lange werden wir die echten Probleme nicht beim Namen nennen können. Nicht jeder, der die Wahrheit sagt, ist ein Populist!

  • Nur am Rande

    fischermsnn du kannst auf soveeeigns profil

    heißt der Forist hier nicht fischermann25 und meine Wenigkeit nicht Sovereign ... ?


    Offensichtlich hast Du in dem Kontext die gleiche Art von "Sorgfalt" walten lassen

    Er überspült Chatbot/Propaganda artig

    So etwas (Chatbot) habe ich in meinem ganzen Leben noch nie verwandt. :)


    By the way: Ist das übrigens der "freundliche und wertschätzende Umgangston, der von der Moderation hier gerne gesehen" wird ... <X


    Oder eher so was:

    Autisten

    ?

    es lohnt sich nicht und ermüdet...

    Wen ? Mag vielleicht für jemand wie Dich gelten ... ?


    Wie ich aus diversen anderen Quellen (u. a. "Konversationen") weiß und auch aus Bewertungen ("Reaktionen") ersehen kann, scheinen das andere Menschen teilweise (ganz) anders zu sehen. :)


    Apropos

    ausblenden.

    Das "Ausblenden" von Problemen, kritischen Aspekten, negativen Folgen, Kollateralschäden usw. hat sich für die Politik hierzulande und für die der EU sowie insbesondere der Eurozone als hoch erfolgreicher Weg erwiesen - wie die vergangenen Jahre eindrucksvoll belegen ...



    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !




    PS: So wie es in Deutschland (noch) meines Wissens keine Wahlpflicht gibt - gibt es meines Wissens in dem Forum hier (noch) auch keine Lesepflicht oder gar Lesezwang ... ?

  • In der Tat - daran krankt unser System! Solange wir auf breiter Front zusammenzucken, weil jemand versehentlich "Negerkuss", "Zigeunerschnitzel" oder "Oberindianer" gesagt/gesungen hat, so lange werden wir die echten Probleme nicht beim Namen nennen können.

    Man kann also immer nur ein Problem zur Zeit angehen?


    Ist das Deine Einschätzung oder die der beiden Aufmerksamkeitsökonomen?

  • Gerade auf der Autofahrt Lanz & Precht gehört (mag jeder zu stehen, wie er will; bitte keine Grundsatzdiskussion dazu).


    Jedenfalls war das Schlussfazit der letzten Folge, dass die "etablierten" Parteien endlich anfangen müssten, die echten Probleme nicht mehr wegzunuscheln, sondern ganz konkret anzusprechen und - wichtiger noch! - anzugehen. Man muss sich wieder trauen dürfen, alle Probleme anzusprechen, ohne dafür in die eine oder andere Ecke gestellt zu werden.


    In der Tat - daran krankt unser System! Solange wir auf breiter Front zusammenzucken, weil jemand versehentlich "Negerkuss", "Zigeunerschnitzel" oder "Oberindianer" gesagt/gesungen hat, so lange werden wir die echten Probleme nicht beim Namen nennen können. Nicht jeder, der die Wahrheit sagt, ist ein Populist!

    Ich bin Deiner Meinung. Ich stimmt dem zu, was Du oben schreibst. Kommen wird das trotzdem nicht, und zwar deswegen nicht, weil der Wähler die fromme Lüge belohnt und die Wahrheit abstraft.


    Lafontaine hat damals völlig richtig gesagt: Die Wiedervereinigung ist nicht aus der Portokasse zu bezahlen. Kohl hat blühende Landschaften versprochen und damit die Wahl gewonnen.


    Ein Politiker will gewählt oder wiedergewählt werden. Daß er auch gegen besseres Wissen den Wähler anlügt, ist ein höchst rationales Verhalten. Ich kann es dem Mann nicht vorhalten, wenngleich ich es lieber hätte, wenn im Umgang der Menschen die Wahrheit herrschte.


    Das ist übrigens auch im Kleinen nicht anders: Ein guter Bekannter kennt zwei Antworten: Entweder ja (das ist ja) oder vielleicht. Wer ihn kennt, weiß, daß dies Vielleicht ein klares Nein ist. Wer ihn nicht kennt, ist angesichts dieser Antwort guter Hoffnung, die (was ich weiß) völlig unbegründet ist.


    Auch international. Bezeichnet ein Anglophoner Deinen Vorschlag als interesting idea!, bedeutet das: Totaler Mist, kommt keinesfalls in Frage.


    Menschen sind primär Seelenwesen, die Psychologie spielt eine bedeutende Rolle.


    PS: Ach ja, und noch eins: Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand eines woken Menschen heutiger Ausprägung ist die Goldwaage. Auf diese legt er zwar nicht die eigenen Worte, wohl aber die des Gegenüber. Und wehe, eins ist zu schwer! Dann fühlt er sich berechtigt, auszukeilen mit Worten, die seine Goldwaage platzen ließen, wenn er sie darauf legte.


    Wer hilft, vielleicht sogar schnell hilft, aber dabei nur ein Wort fallen läßt, das ein Superwoker als Nanoaggression einstufen könnte, ist zweifellos ein schlechter Mensch. Viel besser angesehen ist der, der an der Seitenlinie wartet, wie der TE mit seinem Problem alleine zurechtkommt.

  • alpha_zulu :



    Dein Text spricht ein wichtiges Anliegen an, aber er greift an den entscheidenden Punkten zu kurz und lenkt die Debatte aus zumindest meiner Sicht in eine Richtung, die eher schadet, als hilft.


    Klar, die etablierten Parteien haben viel Nachholbedarf, wenn es darum geht, die echten Probleme unseres Landes klar zu benennen und endlich anzupacken.


    Aber deine Darstellung, dass das „Zusammenzucken“, weil jemand Begriffe wie „Negerkuss“ oder „Zigeunerschnitzel“ benutzt, der Grund für fehlenden Fortschritt sei, geht völlig am Kern vorbei. Ich habe noch nie jemanden deshalb ausrasten und sich auf den Boden werfen sehen.


    Das Problem liegt nicht darin, dass solche Begriffe kritisch gesehen werden – das eigentliche Problem ist, dass diese Diskussionen von bestimmten Akteuren bewusst genutzt werden, um von den echten Herausforderungen abzulenken.


    Teilweise werden auch Sachen einfach unterstellt und erfunden. Niemals haben die Grünen gesagt, alle sollen nur noch vegetarisch essen aber das greift der politische Gegner halt so auf wie es ihm nützt und sagt: "unter den Grünen wird nicht mehr gegrillt, mindestens kein Fleisch". Ich habe von solchen Touren echt genug, sie bringen keine Substanz in der Debatte. Sie sind aber aus einer bestimmten Ecke so beliebt, dass ich deutlich frage:


    Wer regt denn wirklich sinnlose Scheindebatten an?


    Die neue Rechte inszeniert sich hier geschickt als vermeintlicher Verteidiger der Meinungsfreiheit, während sie gezielt spaltet und den Diskurs vergiftet.


    Sich dann hinzustellen und so zu tun, als wäre die Debatte um alte Begriffe der Grund für die aktuelle Politikverdrossenheit, ist einfach zu kurz gedacht. Wer sich darüber aufregt, dass sich gesellschaftlicher Fortschritt auch in der Sprache zeigt, und das als Symbol für eine „verkümmerte Debattenkultur“ hernimmt, trägt eher dazu bei, die wirklich wichtigen Themen weiter zu verdrängen.


    Die echten Probleme, die du ansprichst, sind ja da. Aber das Gerede davon, dass „man wieder alles sagen dürfen muss“, schürt am Ende genau die Rhetorik von Populisten, die du doch eigentlich kritisierst. Wahrheit braucht keine Pose des „Tabubrechers“, sondern den Mut, sich ernsthaft mit den Themen auseinanderzusetzen – faktenbasiert und lösungsorientiert.


    Das heißt: Beim Krieg in der Ukraine geht es nicht um „klare Worte“, sondern um klare Taten. Massive Waffenlieferungen und eine konsequente Aufrüstung sind notwendig, um Russland zu stoppen. Weich zu bleiben oder die Verantwortung kleinzureden, ist keine Option. Unsere Sicherheit und die Europas stehen auf dem Spiel.


    Beim wirtschaftlichen Umbau geht es nicht darum, ewig über E-Autos, erneuerbare Energien oder Heizungen zu jammern. Das Gerede vom „Recht auf den Status quo“ ist tödlich, wenn wir die Zukunft sichern wollen. Andere Länder wie China und Indien zeigen längst, wie Innovation aussehen kann. Hier weiter auf Zeit zu spielen oder jede Veränderung als Zumutung zu sehen, ist einfach verantwortungslos.


    Die Migration? Natürlich ist das ein großes Thema, und ja, da gibt es Probleme, die wir ansprechen müssen. Aber die pauschale Schuldzuweisung oder das ewige Gerede davon, Migranten seien die Wurzel aller Probleme, ist destruktiv und falsch. Die Herausforderung ist, Migration besser zu steuern und die Integration konsequent voranzutreiben. Wer sich weigert, mitzuziehen, darf gehen – klar.


    Aber wer Menschen pauschal ablehnt, ignoriert nicht nur unsere wirtschaftlichen Bedürfnisse, sondern trägt auch zur Spaltung der Gesellschaft bei.


    Und was diese ganze Debatte um Begriffe wie „Negerkuss“ angeht: Das ist einfach nicht das Problem. Klar gibt es Leute, die aus solchen Begriffen Grundsatzfragen machen, und ja, das kann nerven. Aber es ist genauso nervig, wenn diese Debatten von anderen künstlich aufgeblasen werden, um zu behaupten, „man dürfe ja nichts mehr sagen“. Beide Seiten tragen dazu bei, dass der eigentliche Diskurs ins Lächerliche abdriftet. Und das ist wirklich das Letzte, was wir jetzt brauchen.


    Nicht jeder, der die Wahrheit sagt, ist ein Populist – da hast du recht. Aber viele Populisten nutzen die Ausrede, sie würden „nur die Wahrheit sagen“, um Ressentiments zu schüren und Probleme zu verschärfen, statt sie zu lösen.


    Wer echte Probleme ansprechen will, sollte nicht an Symbolen oder künstlichen Tabus hängen bleiben, sondern an Lösungen arbeiten. Und genau das ist der Punkt, an dem unser System wirklich krankt.


    Und ich wiederhole das noch einmal, um den Kontext richtig zu stellen: ich empfinde diese Art von Starre hat wirklich autistische Züge; ich empfinde Blockade der Blockade wegen als autistisch im Charakter dessen, der sinnlos blockiert.


    Ich habe natürlich keinem hier gesagt, er sei ein Autist - so oft man das auch wiederholen will.

  • Und ich wiederhole das noch einmal, um den Kontext richtig zu stellen: ich empfinde diese Art von Starre hat wirklich autistische Züge; ich empfinde Blockade der Blockade wegen als autistisch im Charakter dessen, der sinnlos blockiert.


    Ich habe natürlich keinem hier gesagt, er sei ein Autist - so oft man das auch wiederholen will.

    Trotzdem ist die Benutzung das Begriffs komplett daneben. Es genügt rein inhaltliche Argumentation. Die abstrakte Zuschreibung einer Eigenschaft "Leuten, die ..." ist keinen Deut besser. Belass den Begriff als Befund, wohin er wirklich gehört. Es gibt genügend Möglichkeiten, sich erst einmal zu bilden, bevor du dich in der verbalen Kiste vergreifst.

  • Lafontaine hat damals völlig richtig gesagt: Die Wiedervereinigung ist nicht aus der Portokasse zu bezahlen

    Und Gregor Gysi im Bundestag (28. April 1998) hat damals in seiner Rede zur Währungsunion völlig richtig gesagt, daß man "einen Kontinent nicht über das Geld einen kann" und hatte ausdrücklich vor der damals bevorstehenden Euroeinführung gewarnt.


    Er läßt seine Rede übrigens wie folgt enden:


    "Lassen Sie mich als letztes sagen: Der Hauptmakel dieser Währungsunion wird bleiben, daß sie die deutsche Bevölkerung nicht gefragt haben. Sie hätten in dieser entscheidenden Frage einen Volksentscheid durchführen müssen. Dann hätten Sie auch ihrer Aufklärungspflicht nachkommen müssen". Das widerspricht, Herr Kollege Merz, nicht parlamentarischer Demokratie. Auch Frankreich, Dänemark und Irland sind parlamentarische Demokratien und haben dennoch Volksentscheide durchgeführt. Nein, man kann das Volk nicht nur wählen lassen. In wichtigen Sachfragen muß man es auch zu Entscheidungen und zum Mitmachen aufrufen. Anders wird man Integration in Europa nicht erreichen"


    (gefettet von mir)



    Wie eine solches Referendum in Deutschland wohl ausgegangen wäre ? ^^