Sehr große Einmaleinlage in 2025—sinnvoll?

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
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  • Servus!


    Ich hab vor Kurzem eine recht große Geldsumme geerbt und hab mich deshalb etwas Aktien-ETFs eingelesen, um das Geld entsprechend der Empfehlungen langfristig (15+ Jahre) anzulegen.


    Scheinbar war 2024 ja ein sehr starkes Jahr was USA/Techsektor angeht, aber mit der kommenden politischen Situation sieht das ganze in 2025 ja doch eher ungewiss aus (auch in Europa). Ich würde am liebsten den Löwenanteils des Geldes sofort in einen MSCI World investieren und den Rest per Geldmarkt und Tagesgeld halbwegs absichern. Aber falls nun ein Crash ansteht würde ich ungern massive Verluste hinnehmen, selbst wenn sich das über 15 Jahre wieder korrigiert. Mir wäre lieber, während des Crashes günstiger kaufen zu können, falls irgendwie möglich. Andererseits besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der Crash gar nicht erst kommt oder erst in ein paar Jahren—was heißt, dass ich beim Nichtinvestieren ordentliche Rendite verschwenden würde.


    Hab mich diesbezüglich versucht etwas zu informieren und mir auch ein Video mit Gerd Kommer angeschaut, welches dieses Thema anspricht. Er erwähnt auch ein Szenario, dass meiner Situation sehr Nahe kommt, aber empfiehlt lediglich den USA-Anteil im Portfolio auf 50% zu senken. Nicht aber, ob man überhaupt eine größere Summe in 2025 investieren sollte. Alles andere was ich gelesen habe konnte mir auch nicht wirklich weiterhelfen. Daher bin ich momentan noch etwas verunsichert bzw. unentschieden.


    Ich wäre sehr dankbar für jegliche Ratschläge und Meinungen!

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich hab vor Kurzem eine recht große Geldsumme geerbt und hab mich deshalb etwas Aktien-ETFs eingelesen, um das Geld entsprechend der Empfehlungen langfristig (15+ Jahre) anzulegen.


    Ich wäre sehr dankbar für jegliche Ratschläge und Meinungen!

    Du bist heute schon der zweite oder dritte mit der gleichen Frage. Anfragen wie Deine kommen durchschnittlich zweimal in der Woche,


    Vorschlag: Such die alten Threads und arbeite sie durch. Wenn dann noch Fragen sind, komm gern wieder.

  • Achim hat es ja schon klar geschrieben. Das richtet sich nicht persönlich gegen dich, sondern generell gegen diesen Typus Anfragen.. ..

    Natürlich ist es immer schwierig zu investieren, wenn die Märkte hoch sind. Zudem sind die Märkte seit Anfang Dezember eigentlich nicht mehr signifikant gestiegen.

    Die Warnsignale, dass es zumindest einen ordentlichen Rücksetzer geben wird, sind klar zu sehen. Ob er dann überhaupt kommen wird, weiß natürlich niemand.

    Hier gibt es generell Verhaltensmöglichkeiten: entweder geht man vorsichtig in mehreren Etappen in den Markt hinein, an dem man interessiert ist.

    Oder man investiert eine große Summe mit einer Diversifikation, die bei einem deutlichen Rücksetzer statt zum Beispiel 20 % nur 17,5 % verliert.

    Dazu braucht man aber keinen Heiligen Gerd, der ist auch nicht besser weiß.


    Es gibt auch eine dritte Option:

    Das jetzige wirklich ordentliche Zinsniveau nutzen und einen Großteil des Geldes erst mal parken. Aber dann hat man ja wieder Angst, dass man irgendwie nicht dabei ist….

  • Es ist immer das gleiche. Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Zuallererst muß der Anleger wissen, was er überhaupt will. Das ist in den meisten Fällen nicht gegeben. Dann muß man abklopfen, was der Anfrager übers Geldanlegen überhaupt schon weiß. Meistens wenig bis nichts. Als nächstes fragt man, was er schon hat (wobei die meisten herumdrucksen ohne Ende) und wie er das bisher angelegt hat. Schließlich rät man ihm, sich die Grundlagen anzulesen, etwa Walz - Ihre Finanzen fest im Griff.


    Ich habe genau das heute schonmal geschrieben und in den letzten Wochen viele Male. Ich finde, es ist nicht zuviel verlangt, wenn ein Neuling sich erstmal etwas ins Forum einliest, bevor er seine höchst individuelle, jede Woche mindestens dreimal behandelte Frage hier stellt.


    Diese Frage kommt derart häufig, daß Saidi echt mal ein Video oder gar einen Lehrgang dazu machen könnte.

  • Vorschlag: Such die alten Threads und arbeite sie durch. Wenn dann noch Fragen sind, komm gern wieder.

    Gibt es eigentlich die Möglichkeit, Threads „anzupinnen“, dass die immer als erste angezeigt werden? Vielleicht brauchen wir hier FAQ. Die ständige Maßregelei ist m.E. auch nicht zielführend.


    Oooder: Könnte es nicht sogar eine zum Finanztip-Forum zugehörige Website geben, auf der dergleichen Fragestellungen leicht auffindbar und verständlich aufbereitet sind? Damit das Motto nicht lautet „Finanzen kannst du selber, und zwar selber suchen“.


    Spaß beiseite: ob die Redaktion wohl auch manchmal ins Forum schaut?

  • Kaoum: Zu Deinem Titel "Sehr große" Einmalanlage in 2025 sinnvoll ?



    Was ist eine "sehr große" Einmalanlage ? : Für manche sind das 10.000 €, für andere 100.000 €, für wieder andere 0,5 Mio. € oder 1 Mio. € - und für nochmal andere sind 10. Mio. € eine kleine Einmalanlage ?


    Was "sinnvoll" ist oder nicht definieren außerdem die objektiven und subjektiven Bedingungen des jeweiligen Einzelfalls.



    Aus einem anderen Strang:

    Da hier (nicht selten bis häufig) - auch von Neulingen - ziemlich "konkrete" Finanz-Fragen vom TE gestellt werden - aber über die "konkrete" Finanz-Situation des Fragenden wenig oder fast gar nix mitgeteilt wird (was meine Erachtens "Conditio sine qua non" für jeden halbwegs seriösen Rat (als ohnehin Ferndiagnose) ist), geht mein Vorschlag (in Anlehnung an ein Autorforum) vom Ansatz her in Richtung Nr. 4 von ThomasPfister als sozusagen "Überthema".


    Stichwort Autoforum. Typische Frage: "Habe 100.000 € (wahlweise auch 50.000, 20.000 oder 10.000) - welches Auto soll ich mir kaufen, welches ist das beste, was ist das Sinnvollste" usw. Was soll man darauf zielführend antworten ?


    Daher vielleicht eine Art Raster für die Basics - im Sinne von Minimalanforderungen - bei der Eröffnung von Themen als Grundlage jedenfalls für "konkrete Finanz-Fragen" erstellen (wie Alter, Familienstand, wichtigste Versicherungen (wie PHV, BU-V) vorhanden ? Adäquate Rücklage für Notfälle vorhanden ? Bestehen noch (Konsum)Schulden ? Besteht ein Immobilienkredit ? Schon vorhandene Altersvorsorgeansprüche ? Anlageerfahrungen vorhanden ? Bezüglich welcher Anlageklassen ? Sonstiges Vermögen ? Wohneigentum vorhanden ? Wohneigentum geplant ? Versorgungslücke absehbar ? Falls ja, wie hoch ? Wie ist die eigene subjektive Risikotragfähigkeit bzw. Risikotoleranz ? Ziel der geplanten Anlage ? Anlagehorizont ? - nur beispielhaft).


    Punkte nur von mir "gesponnen" und ganz spontan aufgeschrieben. Darüber könnten sich Klügere als meine Wenigkeit Gedanken machen (in vielen Fällen müssen nicht unbedingt Zahlen genannt werden; obwohl auch das besser wäre)


    Könnte bzw. dürfte das Ganze in diesen Fällen (deutlich) effizienter gestalten. Für den TE sprich Fragenden und auch für die um Antwort bemühten Protagonisten. Anstatt viel Zeit und Aufwand (wie nicht selten) mit Spekulationen, Stochern im Nebe, Nachfragen und tröpfchenweise fließenden auf solche Nachfrage nachgeschobenen Infos zu vergeuden.

    (nachträglich gefettet von mir)



    In diesem Sinne ...

  • Ich sehe es so: Das All Time High von heute ist der günstige Kaufkurs von morgen.


    Es zählt für mich nur der Blick auf "the long run" und nicht kurzfristig. Mein Anlagehorizont ist entsprechend lang und ich gehe persönlich davon aus, dass der Aktienmarkt nicht wie mit dem Lineal gezogen nach oben steigt, sondern bzw aber langfristig sich nach oben schwankt.


    Und solange es Menschen gibt die Güter und Dienstleistungen zwingend benötigen oder zumindest gerne kaufen bin ich langfristig positiv gestimmt und nehme die up and Downs wie sie kommen.

  • Scheinbar war 2024 ja ein sehr starkes Jahr was USA/Techsektor angeht, aber mit der kommenden politischen Situation sieht das ganze in 2025 ja doch eher ungewiss aus (auch in Europa). Ich würde am liebsten den Löwenanteils des Geldes sofort in einen MSCI World investieren und den Rest per Geldmarkt und Tagesgeld halbwegs absichern. Aber falls nun ein Crash ansteht würde ich ungern massive Verluste hinnehmen, selbst wenn sich das über 15 Jahre wieder korrigiert. Mir wäre lieber, während des Crashes günstiger kaufen zu können, falls irgendwie möglich. Andererseits besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der Crash gar nicht erst kommt oder erst in ein paar Jahren—was heißt, dass ich beim Nichtinvestieren ordentliche Rendite verschwenden würde.

    Ja, das ist so.


    Deine Frage kann Dir niemand seriös beantworten. Es gibt einfach niemanden, der die Märkte vorhersagen kann (nein, auch nicht in der Tendenz).


    Ich habe Ende 2021 einen (für mich) ziemlich großen Betrag in einer Einmalanlage in einen Welt-ETF angelegt. Das war - ähnlich wie jetzt - nach einem Jahr mit einer krassen Rally und ich habe zu damaligen Höchstkursen gekauft. Aber ich dachte mir "time in the market beats timing the market" und habe alles auf einen Schlag investiert. Dann kam 2022 der Ukrainekrieg. Und mein Depot war plötzlich ca. 20% im Minus. Kein schönes Gefühl, kann ich Dir sagen.


    Trotzdem würde ich es genau so wieder machen. Warum? Weil es statistisch die erfolgreichste Variante ist, und weil die "Höchstkurse" von damals aus heutiger Sicht extrem günstig sind.


    Und Du hast es ja selbst schon geschrieben, es gibt keine Garantie, dass es überhaupt zeitnah einen Crash gibt. Wie lange willst Du denn warten? Wenn nochmal 2-3 gute Jahre kommen, sind die Kurse im Vergleich zu heute vielleicht 30-50% im Plus. Da wird es dann auch nach einem heftigen Crash nicht "günstiger", sondern die Kurse sind vielleicht am Ende immer noch höher als heute. Und dann?


    Die Frage ist ja auch, wie definierst Du "Crash"? Wie entscheidest Du, wann es "tief genug" ist? Steigst Du schon bei minus 10% ein? Was wenn es dann weiter auf minus 30% geht? Oder wartest Du auf minus 30%? Aber was, wenn es gar nicht soweit runter geht? Dann wartest Du, und am Ende gehen die Kurse wieder hoch und Du bist immer noch nicht investiert. Rückblickend ist das immer leicht, zu sagen "hätte ich doch am Tiefpunkt investiert". Aber was der Tiefpunkt ist, weißt Du erst in der Rückschau.

  • Servus Kaoum ,


    ich kann die Aussagen von John Bogle und 12345 nur nochmal unterstreichen mit meiner persönlichen Erfahrung.

    Vor ca. einem Jahr ist bei mir ein Betrag frei geworden zur Anlage und ich habe damals dummerweise nicht alles in einen Welt-ETF investiert, weil:

    - die weltweiten ETFs standen auf Allzeithoch, da darf man doch auf keinen Fall alles investieren...

    Warte ich lieber auf den nächsten Crahs ab. So wie die Aktien in letzter Zeit liefen kann das doch nicht weitergehen. Die müssen doch bald fallen.


    Ok, ich war Anfänger (bzw bin es immer noch)...aber schlecht für die Rendite war es trotzdem.

    Klar, im Nachgang ist man immer schlauer.


    Mein Tipp für die langfristige Anlage: investiere den Betrag, den du in den (mindestens) nächsten 15 Jahren nicht benötigst, sofort und komplett.

    Den Rest in einen Tagesgeld-ETF.


    Und falls möglich, monatlich einen Sparplan laufen lassen.



    Aaaaaber, ob der Aktienmarkt in der Breite vielleicht morgen fällt und es Jahre braucht, bis er sich erholt hat, das kann dir keiner sagen und du musst dieses Risiko alleine tragen und aushalten (können).