Depot auflösen-unabhängig beraten lassen, aber wie, von wem, was ist zu beachten?

  • Und dir steht es nicht zu, mir zu sagen, was ich zu sagen habe.

    Dein Einwand verfehlt den Kern der Sache. Es geht hier nicht um ein autoritäres „Sprechverbot“, sondern um eine ethisch wie logisch begründete Kritik an einer pauschalisierenden Ausdrucksweise.


    Zunächst zur Logik: Wenn du von „den Deutschen“ sprichst, ohne den Begriff präzise zu definieren oder empirisch zu belegen, begehst du einen Fehlschluss der unzulässigen Verallgemeinerung (Fallacy of Hasty Generalization). Einzelne Beobachtungen oder subjektive Eindrücke auf eine ganze Bevölkerungsgruppe zu übertragen, ist nicht nur methodisch unhaltbar, sondern erzeugt auch ein Stereotyp, das komplexe gesellschaftliche Realitäten verzerrt.


    Aus ethischer Perspektive – insbesondere unter Berufung auf Prinzipien der Diskursethik (z. B. Habermas) – ist eine solche Pauschalisierung problematisch, da sie dem Anspruch auf Gleichheit und individuelle Würde aller Menschen widerspricht. Eine verantwortliche Rede setzt voraus, dass man sich der Wirkungen der eigenen Aussagen bewusst ist, insbesondere wenn diese ganze Kollektive betreffen.


    Mein Hinweis zielte also nicht darauf ab, dir das Recht auf freie Meinungsäußerung abzusprechen – dieses Recht bleibt unangetastet. Doch Meinungsfreiheit entbindet niemanden von der Verantwortung für den Inhalt und die Form der eigenen Aussagen. Kritik an pauschalisierenden Aussagen ist keine Einschränkung deiner Freiheit, sondern Ausdruck eines diskursiven Korrektivs, das in einer pluralistischen Gesellschaft notwendig ist.

  • Ich bin immer wieder erstaunt (oder soll ich sagen: entsetzt?), wie hartnäckig sich der Begriff "Bankberater" hält. Unglaublich wenige Kunden führen sich vor Augen, daß es in einer Bank vordringlich ums Verkaufen geht und die "Beratungsgespräche" keineswegs kostenlos sind, als das sie regelmäßig beworben werden. Ganz im Gegenteil, sie tragen sogar weiter, was man ihnen einredet und stellen es als besonderen Vorteil heraus: Warum sollte ich Geld für einen Berater bezahlen? Meine Bankfiliale macht das doch kostenlos - und ich bekomme sogar noch einen Kaffee dazu!


    Es ist nicht per se ehrenrührig, daß ein Dienstleister für seine Dienstleistung Geld bekommt. Ob der Preis angemessen oder überhöht ist, erkennt man nicht am Vorzeichen (das muß für den Dienstleister zumindest im Durchschnitt ein Plus sein), sondern an der Höhe.


    Aber viele Bankkunden möchten das vermutlich gar nicht so genau wissen.

  • Wir würden, in Rücksprache mit unserem Vater, gern das Depot komplett auflösen, haben aber selbst keine Zeit und auch kein Interesse uns mit dem Thema Aktien-Fonds zu beschäftigen und kennen uns beide überhaupt nicht aus.

    Ohne Wissen zu Fonds und andere Kapitalanlagen:

    Du entscheidest ob ihr "alles" oder "Stück für Stück" das Depot auflösen wollt.

    Ihr beiden könnt einen Termin beim Bankberater vereinbaren und ihm darlegen, warum und welches Anliegen ihr anbringt.

    Beim Termin mit dem "Bankbeamten":

    - Wir wollen NICHTS kaufen oder balancen, nichts neu abschließen.

    und dann Entweder:

    - Wir wollen alles verkaufen ----> fertig.

    (Steuern muss man immer zahlen, mal chargenweise, mal große Brocken.)

    oder

    - wir wollen Stückchenweise verkaufen (z.B.: 10% oder 20% der Summe des ges. Depots)

    Frage: Welche Posten sind in den letzten Jahren am schlechtesten gelaufen?

    - Diese Posten werden als erstes verkauft.

    - Sind ImmobilienFonds dabei, werden die jetzt fristgemäß gekündigt (dauert je nach Fonds 6 bis 12 Monate bis das Geld frei wird.)

    - Das Geld geht dann aufs GiroKonto. (Man kann dann einen Teil davon aufs Tagesgeldkonto packen (Nicht Festgeld) um ein paar Zinsen zu bekommen.)

    ---> fertig.

    Bei der nächsten Ebbe auf Giro und Tagesgeld auf dem selben Weg des nächsten Brocken ´rüberholen.


    Für mich wäre das die einfachste Lösung.

    Der/die/das Gegenüber bei der Bank kann dann eigentlich nichts falsch machen.


    Und dann kann man sich um die wirklich wichtigen Sachen kümmern. :) Familie :)

  • Ich werde das nicht weiter kommentieren und noch mehr Off-Topic in den Thread gießen.

    Von meiner Seite habe ich alles gesagt, was es zu sagen gibt.

    Was ich aber sehr interessant finde, dass du dir genau diese zwei Passagen ausgesucht hast.


    Naja, falls dein vorheriger Eintrag eine "Bitte", anstelle einer "Aufforderung" war bitte ich VIELMALS um Verzeihung. Kommunikationsmodell "Sender - Empfänger" (Aber es ist ja immer der Empfänger, oder? ;))


    Aber ich werde jetzt kein weiteres Öl mehr ins Feuer gießen und mich nochmal beim TE entschuldigen für diesen Nonsense.

    Trotz alledem bleibe ich bei meinem Kern des Beitrags.


    Schönen Tag noch.

  • die haben alle interne (Verkaufs)Ziele für Ihre Mitarbeiter...wie sollen die Mitarbeitenden da denn rein kundenorientiert handeln?

    Verkaufsziele gibt es sicherlich in allen Banken. Dennoch können die auch erreicht werden, wenn zum Kunden passende Produkte vermittelt werden. Übrigens auch eine Grundlage für eine langfristige Geschäftsbeziehung. Das sinnvoll zu steuern, liegt dann in der Verantwortung der jeweiligen Bank. In meinem Umfeld ist das der Fall.


    Natürlich wird dabei auf die eigene Produktpalette zurückgegriffen. Verkaufsziele gibt es aber in allen Branchen. Und die wenigsten Läufer werden sich auch unabhängig beim Laufschuhkauf beraten lassen, sondern vom Verkäufer im Sportartikelgeschäft.

  • Verkaufsziele gibt es aber in allen Branchen. Und die wenigsten Läufer werden sich auch unabhängig beim Laufschuhkauf beraten lassen, sondern vom Verkäufer im Sportartikelgeschäft.

    Mit einem überteuerten Laufschuh gerät kein Kunde in die Pleite. Mit einer falschen Anlageverkaufung kann das aber sehr wohl passieren. Das ist dann schon ein Unterschied.

  • Mit einem überteuerten Laufschuh gerät kein Kunde in die Pleite.

    Mit einem falschen Laufschuh steigt die Verletzungsgefahr und die Belastung wird erhöht. ?( Und wenn ein Kunde einer Bank 50 Euro monatlich in einen Fond einer Bank investiert, wird ihn das sehr wahrscheinlich auch nicht in die Pleite treiben.

  • Mit einem überteuerten Laufschuh gerät kein Kunde in die Pleite. Mit einer falschen Anlageverkaufung kann das aber sehr wohl passieren.

    Mit einem falschen Laufschuh steigt die Verletzungsgefahr, und die Belastung wird erhöht. ?( Und wenn ein Kunde einer Bank 50 Euro monatlich in einen Fond einer Bank investiert, wird ihn das sehr wahrscheinlich auch nicht in die Pleite treiben.

    Aber der Finanzprodukteverkäufer erfüllt mit einem Fondssparplan zu 50 €/m sein Verkaufsziel nicht. Deswegen werden typischerweise größere Anlagen verkauft. Zugegeben, nicht jeder Kunde ist ein Goldvögelchen (oder ein LEO, wie man ihn im Bankjargon nennt).


    PS: Ich finde es bemerkenswert, wenn ein Finanzprofi "Fond" schreibt. Bei jedem anderen wäre das ein Vertipper, bei einem Profi ist es erstaunlich. Aber Du setzt mich ohnehin immer mal wieder in Erstaunen (beispielsweise mit Deinem privaten Portfolio).

  • In dem Kontext

    Ich finde es bemerkenswert, wenn ein Finanzprofi "Fond" schreibt. Bei jedem anderen wäre das ein Vertipper, bei einem Profi ist es erstaunlich.

    Siehe erst jüngst mal wieder hier (Finanzthemen vs Kulinarik)

    Fond (französisch für Grundlage), auch Grundbrühe genannt, ist eine Flüssigkeit, die beim Braten, Dünsten oder Kochen von Gemüse, Fleisch und Knochen von Schlachttieren, Fisch, Geflügel oder Wild entsteht und als Grundlage von Saucen und Suppen dient.

    Mit so einem Fond angerichtet munden jedenfalls die meisten Gerichte deutlich besser - als so manche aktive Fonds der Banken und deren assoziierter Fondsgesellschaft ...


    Wobei auch da gilt: Keine Regel ohne Ausnahmen (bei den Kosten muß man dann auch bei den ganz weniger dieser Art aber genau hinschauen).

  • Mein Beileid an den Vater, dass er zwei Kinder hat, die angesichts eines Depots mit mehreren 100.000 Euro Null Bock haben sich damit zu beschäftigen. "Keine Zeit" ist eine faule Ausrede und "kein Interesse" ist beschämend und traurig zu gleich.

    Etwas zu hart :rolleyes: aber im Grunde hast Du ja recht. Die irrige Fehlannahme ist ja immer, dass man da waaaahnsinnig viel wissen muss und sich zeitlich und gedanklich ständig mit dem Depot beschäftigen.

    Fühlt sich irgendwie an wie ein Kampf gegen Windmühlen.

  • Hallo zusammen,

    es ist für viele ein Buch mit sieben Sigeln.


    Da bei ist Geld alltäglich und „das einfachste von der Welt“.

    Mit einigen Videos von Finanztip ist das wenige wissen rasch drauf.

    Im Wege steht dabei vieles:

    „Über Geld spricht man(n) nicht“.

    „Dafür habe ich keine Zeit“.

    „Das verstehe ich nicht“.

    „Geld ist mir nicht wichtig“.

    Dabei könnt ein kleines Video so viel mehr


    an Lebensqualität bringen.


    Finanzen endlich verstehen: Alles was Du wissen musst in 16 Minuten


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    Es wird nicht gebohrt. Versprochen.

    LG