Alles anzeigenTja,
solche Tabellen sind wirklich schön.
Nur kann es in der Praxis eben doch anders aussehen. Wer z.B. mit 65 Geld aus seiner Lebensversicherung oder einem Erbe in den Aktienmarkt schiebt hat einen Anlagehorizont von 25-30 Jahren.
Und wer von 2000-2001 dieses Geld aus der Lebensversicherung/Erbe einmalig in einen Dividenden-ETF wie den Stoxx Global Select Dividend 100 investiert hätte, würde sich heute noch besser stellen als, wenn der zum gleichen Zeitpunkt in einem MSCI World investiert hätte.
https://curvo.eu/backtest/de/v…IAsAMgKwCaAnABwDMOAjALpdA
Man hat eben in seinem Leben häufig genug nur den einen Schuss, der dann treffen muss. Und es nutzt Dir eben gar nix, wenn es genau in diesem Zeitraum von 20-25 Jahren doch mal anders läuft als in den 50 Jahren zuvor und den 50 Jahren danach.
Ob man richtig gehandelt hast, weißt Du eben erst am Ende. Und auch der rein rationale Anleger, kann einen Zeitraum erwischen in dem es mal gegen Ihn läuft.
Ich hoffe, dass es mich als rationalem Anleger eben auch nicht erwischt, wenn ich in der 'heißen' Phase meiner Entnahme bin (so von 65-80). Aber wissen kann ich es auch erst, wenn ich mit 80 zurück blicke.
Deine Argumentation ist absurd. Für die schlechte risikoadjustierte Rendite eines Dividendenfokus auf globaler Basis gibt es Daten, die über 120 Jahre zurückreichen (siehe Kommer-Blog). Das was du betreibst ist cherry picking. Klar, weiß man erst am Ende, ob man richtig gehandelt hat. Ist es deshalb klug selektiv zu investieren und eine Anlagekategorie zu wählen, die nachweislich mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter rentiert und ein höheres Risiko hat, nur weil es einige wenige Zeiträume gibt in denen es nicht so war? Nach der Logik kann man jedes fokussierte Investieren rechtfertigen (Branchen-ETFs, Stock picking,....). Ich glaube du hast den Begriff ,,Risiko" nicht verstanden. Risiko ist auch dann vorhanden, wenn es sich (noch) nicht materialisiert hat.
Risiko ist nur sinnvoll steuerbar in dem man die Aufteilung risikobehaftet/risikoarm ändert. Ein Fokus auf Dividendentitel führt immer zu mehr Risiko bei weniger Rendite. Cherry picking ändert dies nicht.
Es fasziniert mich wie Diskussionen bzgl. Dividendenfokus und Immobilien immer gleich ablaufen. Erst wird versucht sachlich zu argumentieren (Inflation, Rendite, Risiko,....). Dann merkt man, dass die Fakten gegen einen sprechen und es kommt der overconfidence bias (,,nicht bei mir", ,,ich kenne mich aus",, Aktien XY oder Objekt XY laufen besser....). Nachdem man merkt, dass auch das unwahrscheinlich ist, kommt immer . . . wirklich immer . . .die emotionale Keule: ,,Jeder ist anders". ,,Das fühlt sich besser an". ,,Nicht jeder muss rational sein". ,,Ist halt ne andere Meinung".