Rente - Lohnsteuer anlegen?

  • Hallo zusammen,


    ich gehe nächstes Jahr in Rente. Laut meinen Recherchen wird die anfallende Lohnsteuer nicht sofort abgezogen, sondern man muss sie am Ende des Jahres über eine Lohnsteuererklärung abführen (Nachzahlen). Da man logischerweise das Geld dann monatlich zur Seite legt, wäre es unsinnig, es als totes Kapital liegen zu lassen.

    Mich würde es interessieren, wie würdet ihr das Geld anlegen oder wie macht ihr das oder was würdet ihr empfehlen? Als ETF, Ratensparen mit der Summe der monatlichen Lohnsteuerzahlung oder auf ein Tagesgeldkonto oder als Wertpapiere oder oder?

    Danke für eure Rückmeldung.


    Gruß Detlef

  • Da du das Geld sicher zu einem mehr oder weniger festgelegten Zeitpunkt brauchst (Abgabetermin für die Einkommensteuererklärung), kommt nur Tagesgeld in Frage.

    Bei Aktien hast du das Risiko, dass diese zum Zeitpunkt der Steuerzahlung deutlich im Wert gefallen sind und damit der Betrag nicht zum Begleichen der Steuerschuld reicht.

  • Wenn Du extra dafür zurücklegen möchtest ... Tagesgeld.


    Ich persönlich habe ein Tagesgeldkonto auf welches ich einen fixen Betrag monatlich einzahle um damit jährliche Zahlungen (Grundsteuer, Gebäudeversicherungen, Jahresbeiträge Versicherungen usw.) zu zahlen. Darin würde ich auch für die Steuer zurücklegen ... aber das ist mein Konzept.

  • Für das erste Jahr liegst du richtig, also Geld zurück halten, danach wird, bei einer entsprechenden Höhe der Steuerzahlung, eine Vorauszahlung festgelegt, diese ist in der Regel vierteljährlich.

  • Ich gehe nächstes Jahr in Rente. Laut meinen Recherchen wird die anfallende Lohnsteuer Einkommensteuer nicht sofort abgezogen, sondern man muss sie am Ende des Jahres über eine LohnsteuerEinkommensteuererklärung abführen (nachzahlen). Da man logischerweise das Geld dann monatlich zur Seite legt, wäre es unsinnig, es als totes Kapital liegen zu lassen.


    Mich würde es interessieren, wie würdet ihr das Geld anlegen oder wie macht ihr das oder was würdet ihr empfehlen? Als ETF, Ratensparen mit der Summe der monatlichen LohnsteuerEinkommensteuerzahlung oder auf ein Tagesgeldkonto oder als Wertpapiere oder oder?

    Der Thread ist schon etwas älter, ich antworte trotzdem.


    Die Steuer, die Dir der Arbeitgeber vom Lohn/Gehalt/Einkommen gleich abzieht, nennt man Lohnsteuer. Sie ist eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer, die Du letztlich zu bezahlen hast. In vielen Fällen ist die Lohnsteuer, die der Arbeitgeber abzieht, schon so nah an der Einkommensteuer, daß Du als Werktätiger keine Steuererklärung abgeben mußt.


    Für Rentner ist das anders.


    Rentner bekommen (anders als viele Werktätige) oft aus verschiedenen Quellen Einkommen (beispielsweise gesetzliche Rente und Betriebsrente), so daß das mit dem Steuerabzug an der Quelle rechnerisch schwierig wäre. Also zahlen Rentner, für die ihr Berufsleben lang ihre Arbeitgeber den Steuerabzug vorgenommen haben, nun erstmals in ihrem Leben ihre Einkommensteuer selbst.


    Und das geht so:


    Wir nehmen mal an, daß Du im Jahr 2026 noch bis zum 30.06.2026 Lohn bekommst (dafür führt der Arbeitgeber die Lohnsteuer ab), ab dem 01.07.2026 bekommst Du Rente. Die gesetzliche Rente wird nachschüssig gezahlt, die erste Zahlung kommt also am 31.07.2026. Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag sind schon abgezogen, die Steuer aber nicht.


    Die Steuererklärung für 2026 ist am 02.08.2027 fällig (eigentlich am 31.07.2027, aber das ist ein Samstag). Bis Du einen Steuerbescheid hast, werden wohl 3 Monate ins Land gehen, also hast Du Deinen Steuerbescheid nicht viel von einem Jahr nach Ende des Veranlagungszeitraums 2026. Weil Du für Deine Rente 2026 nicht versteuert hast, wird das eine Nachzahlung für 2026 geben.


    Du kannst Dir die Nachzahlung ab Januar 2027 ausrechnen, weil ab dann die Steuerprogramme für das Jahr 2026 auf dem Markt sein werden. Wenn Du nicht den genauen Wert brauchst, sondern die Größenordnung reicht, kannst Du auch eine frühere Version Steuerprogramm nehmen. Sie wird Dir eine etwas zu hohe Steuerzahlung ausrechnen.


    Der Steuerrechner des Bundesfinanzministeriums (den Horst Talski angibt) hilft einem Steuerlaien wenig, weil bei ihm die Eingabegröße das zu versteuernde Einkommen ist - und das muß man erstmal ausrechnen können. Es liegt deutlich unter der Rente, weil a) von der Rente nur ein gewisser Prozentsatz angerechnet wird und b) der Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag abgezogen wird.


    Dieser Rechner hier ist für Rentner besser, löst aber nicht Dein Problem, daß Du ein Teil des Jahres 2026 noch Einkommen beziehst und nur einen Teil des Jahres Rente.


    Nimm also besser ein "richtiges" Steuerprogramm, etwa das hier, das kostet kein Geld, solange Du über die Steuererklärung nicht einreicht. Und Du möchtest ja erstmal nur wissen, was auf Dich zukommt. Kleiner Nachteil: Wenn man das Programm das erste Mal benutzt, dauert es eine lange Weile, bis man ein Ergebnis hat.


    Neben der Nachzahlung für 2026 (Dein erstes halbes Rentenjahr) wird man Dir dann auch eine "nachträgliche Vorauszahlung" für 2027 abverlangen, sowie laufende Vorauszahlungen ab 2028 festsetzen, die Du ab jetzt viermal im Jahr, zum 10.03, zum 10.06., zum 10.09. und zum 10.12. entrichten mußt.


    Du hast für die zweite Hälfte 2026 und das ganze Jahr 2027 bisher noch keine Steuer bezahlt, die will das Finanzamt jetzt auf einen Batzen sehen. In der Zukunft wird es nicht mehr so dick kommen, weil Du ab jetzt ja viermal im Jahr Vorauszahlungen leistet.


    Die Kollegen schreiben richtig, daß Du das Geld für die Steuer auf einem Tagesgeldkonto zurücklegen könntest. Mit 10% der Rente dürftest Du auf der sicheren Seite sein, vermutlich zahlst Du weniger. Wenn Du es genauer wissen willst, mußt Du Dir das mit Deinen Zahlen ausrechnen.


    :)