Trade Republic will Einkommensnachweis

  • Hallo zusammen, ich profitiere gern von den Zinsen von TR. Für Einkäufe und Lohn benutze ich aber nach wie vor CoBa. Ich überweise immer mein Gehalt aufs TR-Konto und dann wieder in Portionen zurück, um Einkäufe zu tätigen. Anfang des Monats habe ich 9000 überwiesen (das waren noch Ersparnisse auf dem CoBa-Konto und das Gehalt) Heute bekomme ich folgende Meldung:

    mit Deiner letzten Einzahlung hast Du einen erheblichen Betrag auf Deinen Account eingezahlt, was Dich zu einem aktiven Investor bei Trade Republic macht. Um unsere regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, müssen wir Dir noch weitere Fragen stellen. Bitte öffne die Trade Republic App und überprüfe Deine Timeline!

    In der App wurde ich aufgefordert, die Einkommensnachweise zu liefern. Ich habe meine letzte Gehaltsabrechnung hochgeladen, die Summe in welcher den Gesamtbetrag fürs halbe Jahr aber nicht deckt. Würde aber passen, wenn ich die Gehaltsabrechnungen für 2 Jahre hochlade.

    Meine Frage ist aber die folgende: wie tief gehen sie? Muss ich dann noch weitere Nachweise hochladen? Muss ich auch meine Ausgaben zeigen?

  • Kater.Ka 31. Mai 2025 um 21:02

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Irgendwann, als du das Depot und das Konto bei TradeRepublic angelegt hast wurdest du nach deinen Einkünften und deinem Vermögen gefragt.

    Manche Leute kommen manchmal auf die Idee, sich "ärmer" darzustellen, als sie eigentlich sind. Dann kommt eine Summe auf das Konto, die nicht in diesen "Rahmen passt", dann fragt die Bank halt nach. Das geschieht nicht nur bei TradeRepublic, sondern ist auch bei anderen Geldhäusern so üblich.

  • Manche Leute kommen manchmal auf die Idee, sich "ärmer" darzustellen, als sie eigentlich sind.

    hab ich nicht. Ich hatte schon mein Depot bei CoBa gehabt, das ich vor einem Jahr zu TR übertragen habe, weil die Konditionen der CoBa sich verschlechtert haben. Ansonsten, wie gesagt, passt es in der Summe mit der Gehaltsabrechnung, aber nur wenn ich die aus 2024 mit dazunehme. Ich dachte, bei Einzahlungen unter 10k kann nichts passieren, geschweige denn Überweisungen. Und nun sowas.

  • In der App wurde ich aufgefordert, die Einkommensnachweise zu liefern. Ich habe meine letzte Gehaltsabrechnung hochgeladen, die Summe in welcher den Gesamtbetrag fürs halbe Jahr aber nicht deckt.

    Es geht nicht darum, ob du den Betrag X mit deinem Jahresgehalt abdecken kannst, sondern, ob die betreffenden Summe zu deinen "Verhältnissen" passen kann.

    Warte einfach ab, was jetzt passiert - vermutlich ist alles ok.

  • Ich profitiere gern von den Zinsen von TR. Für Einkäufe und Lohn benutze ich aber nach wie vor CoBa. Ich überweise immer mein Gehalt aufs TR-Konto und dann wieder in Portionen zurück, um Einkäufe zu tätigen.

    Du bist also offensichtlich ein Zinsoptimierer. Lohnt sich dieser Zirkus für Dich?

    Teil des Datensatzes bei Überweisungen ist der sog. purpose code (den Du als Laie bei manchen Banken sehen kannst, aber nicht bei allen). Bekommst Du ein Gehalt, ist die entsprechende Buchung beispielsweise als SALA markiert (salary). Überweist Du selber Geld, bleibt der purpose code oft leer oder es steht etwas anderes drin.

    Es ist bekannt, daß die Leute bei Trade Republic besonders argwöhnisch sind und hinter allem und jedem Geldwäsche wittern. Deswegen sind sie nun neugierig und wollen von Dir wissen, wo Du das Geld her hast.

    Ich würde mir diese Neugier nicht gefallen lassen und mich von einem so neugierigen Broker tendenziell trennen - aber das darf jeder mit seinem Geld so handhaben, wie er es möchte.

  • Ich würde mir diese Neugier nicht gefallen lassen und mich von einem so neugierigen Broker tendenziell trennen

    Die sind alle argwöhnisch nach meiner Erfahrung, wenn die Summen plötzlich ansteigen. Mit Gehaltsnachweis + der unbelegten Behauptung ein hohes frei verfügbares Vermögen zu besitzen, war aber bisher immer Ruhe.

  • Ist das unabhängig von der Zahlungsmethode, man kann bei der ING zum Beispiel das Geld per Lastschrift monatlich abbuchen lassen. Passiert das vielleicht nur, wenn man Geld selber überweist?

  • Sollte unabhängig sein, ja.

    Wenn ich von ING aufs ING Depot kaufe, ist es natürlich egal.

    Die Broker müssen reagieren, wenn von außen eine für das Kundenprofil ungewöhnlich hohe Summe an Geld kommt. wobei es glaube ich ein unteres Limit gibt. 4k oder 5k oder so in der Richtung. Also wenn du bisher 100 euro ETF sparplan hattest und einmalig 3k überweist, sollte nix passieren. Wenn du 10k überweist, kommt wahrscheinlich eine Abfrage zur Herkunft.

    Das hält sich aber alles sehr in Grenzen nach meiner Erfahrung. Die Fragen nach weil sie es müssen, nicht weil es sie tatsächlich interessiert. Die akzeptieren auch mehr oder weniger jede einigermaßen plausible Antwort.

  • Ich kann das nur bestätigen, es handelt sich hier um das Geldwäschegesetz. Ich hatte damals mein Investmetfond-Depot bei Consors aufgelöst, um danach bei TR ca. 300k in einen ETF zu investieren. Darauf hin kam eine ähnliche Anfrage. Zwar musste ich keinen Gehaltsnachweis liefern, aber erklären, woher die Kohle kommt. Obige Erzählung hat genügt, was irgendwie auch zeigt, dass das diese Überprüfung wenig wert ist. Das Geld hätte auch aus Drogen-Geschäften kommen können. Nur würde ich das ja nicht angeben. Aber im Zweifel kann man ja weitere Belege liefern.

  • Aus eigener Erfahrung muss ich beisteuern, dass es auch ganz schnell anders laufen kann. Bei mir jedoch mit Bison/Solaris:

    Hatte 300k aus einer Erbschaft in mehreren Tranchen zu je ca. 40k überwiesen und in Geldmarkt-ETFs investiert.

    Die Frage nach der Herkunft kam. Ich habe, vielleicht etwas mürrisch, alles hochgeladen und drei Tage später war mein Login gesperrt. Dachte wegen inklarer Fehlermeldung erst an einen Hack und erfuhr sieben Tage später (!), dass es wohl Stress von der Solaris-Bank gibt. Man bemüht sich, kann aber nichts weiter sagen.

    Weitere sechs Wochen und etliche Anfrage später wurde mein Account wieder aktiviert und mir ohne Angabe von Gründen gekündigt.

    Krasse Aktion.

    TR und FN Zero sind da jedoch (bisher) sehr pflegeleicht.

  • dude Wirklich schlimm war auf jeden Fall das Pingpong zwischen Frontend-Betreiber (Bison) und eigentlicher Bank (Solaris). Niemand wollte Schuld sein und keiner wusste, was los ist.

    Ich finde auch den Passus in vielen AGBs sehr schwierig, welcher der Bank das Recht gibt, Dir "aus wichtigen Gründen" zu kündigen, ohne sie Dir nennen zu müssen.

  • Schon die "wichtigen Gründe" sind vorgeschoben. Eine Bank kann einem Geschäftspartner aus jedem Grund kündigen. Diese Republik ist bekanntlich völlig diskriminierungsfrei, dafür sorgt schon eine Armada an Gesetzen. Infolgedessen wird kein Geschäftspartner, der klaren Sinnes ist, einen Grund für eine Kündigung nennen, wenn er nicht unbedingt muß, weil er sich mit der Nennung des Kündigungsgrunds nämlich angreifbar macht.

    Immerhin: Wenn es sich um den Anbieter nicht um einen (Quasi-)Monopolisten handelt, kann der Kunde ja noch ausweichen.