Wohin mit überschüssigem Geld?

  • Das ist eine grundsätzliche Frage der Strategie, die man persönlich verfolgt. Eigentlich sollte genau das geklärt sein, bevor man auch nur damit beginnt, einen einzigen Cent zu investieren.

    Lege für Dich fest, wie die prozentuale Aufteilung zwischen riskanten und sicherem Anteil sein soll und halte diese Aufteilung. Das ist eigentlich der grundsätzliche Rat, den ich jedem geben kann.

    Die Aufteilung ist abhängig von der persönlichen Risikotragfähigkeit (das Risiko, was Du Dir aufgrund Deiner persönlichen Situation objektiv leisten kannst) und Deiner persönlichen Risikotoleranz (deine subjektiven Ängste). Das kannst nur Du selbst entscheiden.


    Und schon stellen sich derartige Fragen nicht mehr.



    Nur neige ich dazu, das darin befindliche Geld als gebunden anzusehen.

    Lege diese Neigung ab.


    ... z.B. kann bald mal wieder meine Mietwohnung gestrichen werden.

    Eine Mietwohnung gibt es also auch noch.

    Wenn man Ratschläge geben soll, dann muss unbedingt das gesamte Vermögen mit in die Überlegungen einbezogen werden. Sonst wird das nichts.

    Vielleicht erfahren wir ja gleich noch, dass noch Schulden vorhanden sind, für die 4% p.a an Zinsen fällig sind?


    Mich stört am Geldmarkt, dass er nur die Inflation ausgleicht.

    Warum machst Du es dann?


    Vielleicht ist son Unternehmensanleigen-ETF eine gute Diversifikation, die etwas mehr Rendite bei etwas mehr Risiko bietet?

    Was soll das bringen?

    Das Risiko steuert man sinnvollerweise über die Gesamtaallokation. Wenn Du mehr Ertragschancen bei mehr Risiko möchtest, musst Du lediglich den Aktienanteil erhöhen.

  • Wieviel sind denn drei Jahresbedarfe, also wieviel Geld soll in 15 Jahren im Geldmarktfonds bereit liegen? Rechnest Du damit, dass die nächsten 15 Jahre bis zur Rente dein Einkommen und deine Sparrate so bleiben wie jetzt?


    Ich würde den noch fehlenden Rest zum Dreijahresbedarf einfach mal durch 15 teilen und auf der Basis schauen, wieviel du in den nächsten 15 Jahren im Schnitt jährlich in den Puffer einzahlen müsstest und wie sich das zu deiner regulären Sparrate verhält. Reicht es, wenn du wenige Jahre vor Rentenbeginn die Sparraten in den Geldmarkt „umleitest“? Dann würde ich zusätzlich übriges Geld vermutlich in den ETF stecken und erst in einigen Jahren den Puffer weiter befüllen. 15 Jahre bis Rentenbeginn sind noch ziemich lange!

  • Das Bier kostet dann nicht 5 Euro sondern 5 Euro plus der entgangenen Rendite auf die 5 Euro.

    Hmm, Vorschläge die ich hätte, wurden bereits alle genannt, ich empfehle aber auch im jetzt zu leben und die momentane gute Gesundheit zu nutzen. Man möchte doch nicht der reichste Bewohner auf dem Friedhof sein. Sicherlich ist auch ein Hobby immer hilfreich, allerdings kann man das alles nur selbst entscheiden.

  • Wäre mir - ganz persönlich (!) - eine deutlich zu geringe "Rücklage für Notfälle" und auch generell eine zu geringe Liquidität (für meinen Teil halte ich generell auch eine "strategische Liquidität" vor, um bei sich bietenden Gelegenheiten einfach zugreifen zu können und auch, um verschiedene Szenarien (auch weniger wahrscheinliche) mit abzubilden).

    Versteh ich nicht ETFs sind hochliqide, selbst wenn ich kurzfristig 50€ bräuchte, könnte ich die doch plus Steuern aus jedem der ETFs entnehnen.

    Geld für Börsenrücksetzter zurückzuhalten, ist market timing, woher willst du wissen, wann das Tief erreicht ist, wann die Kurse wieder wie hoch steigen, daher lieber regelmäßig investieren.



    Eine oder mehrere vermietete Immobilien sind ein eigenes Thema. Wenn man es einfach, pflegeleicht und bequem halten will (sieht bei Dir eher so aus), dürfte das (Bewirtschaftung der eigenen Mittel, Arbeit mit Kredithebeln usw.) eher nicht in Betracht kommen.

    Also ich möchte nicht der Vernieter meiner Wohnung sein, die Nettokaltmiete bewegt sich dank Hamburger Mietenspiegel und der von mir selbst eingebauten Bremse, kaum nach oben, die Inflation ist nicht reingeholt.


    Was machste denn mit der Rendite auf die 5€? Reichster Mann am Friedhof ist kein sinnvolles Ziel. Geld ist kein Selbstzweck…das 5€ Bier und gerade das 2., 3. und erst Recht das 4. mit Freunden bringt Sinn ins Leben 😉 Nicht täglich, aber ab und zu 😄

    Stimmt, ist ja nicht so, dass ich das nicht auch mache. So ist das nun nicht.

  • Meine Rentenlücke sollte ich aber längst gedeckt haben, besonders, wenn man meine Sparrate abzieht.

    Sollte oder hast? Und zwar hochgerechnet inkl. Deiner (vermuteten) persönlichen Inflation bis zur und während der Rentenphase.


    Dann würde man Überschüsse verkonsumieren, auch wenn es schwer fällt.

    Je nach Job muss man das Geld nicht zwingend verkonsumieren. U.U. kannst Du auch Deine Arbeitszeit kürzen und damit Geld gegen Freizeit tauschen.

  • Eine Mietwohnung gibt es also auch noch.

    Wenn man Ratschläge geben soll, dann muss unbedingt das gesamte Vermögen mit in die Überlegungen einbezogen werden. Sonst wird das nichts.

    Ich wohne zur Miete, wollte danit nur betonen, dass ich keine Eigentumswohnung habe.

    Warum machst Du es dann?

    Der Geldnarkt-ETF ist der Sicherheitsbaustein. Dient als eiserne Reserve und reduziert die Schwankungen im Aktien-ETF etwas an. Zudem dient er später als Entsparpuffer.

    Was soll das bringen?

    Das Risiko steuert man sinnvollerweise über die Gesamtaallokation. Wenn Du mehr Ertragschancen bei mehr Risiko möchtest, musst Du lediglich den Aktienanteil erhöhen.

    Seh ich letztlich auch so. Ich mag die Einfachheit, zwei ETFs, fertig.

    Wieviel sind denn drei Jahresbedarfe, also wieviel Geld soll in 15 Jahren im Geldmarktfonds bereit liegen?

    Das weiß ich leider nicht.

    Ich befürchte eh, dass meine Sparrate viel zu hoch ist und damit auch mein Endvermögen zu hoch sein wird.

    Rechnest Du damit, dass die nächsten 15 Jahre bis zur Rente dein Einkommen und deine Sparrate so bleiben wie jetzt?

    Das weiß ich natürlich nicht. Könnte steigen, gleich bleiben oder auf Null sinken durch Krankheit oder/und Arbeitslosigkeit. Wer weiß schon was in 15 Jahren passiert.

    Hmm, Vorschläge die ich hätte, wurden bereits alle genannt, ich empfehle aber auch im jetzt zu leben und die momentane gute Gesundheit zu nutzen. Man möchte doch nicht der reichste Bewohner auf dem Friedhof sein. Sicherlich ist auch ein Hobby immer hilfreich, allerdings kann man das alles nur selbst entscheiden.

    Daran muss ich wirklich arbeiten. Zur Zeit ist die Geldanlage auch eines meiner Hobbys. Führt zu Frugalismus.

  • Sollte oder hast? Und zwar hochgerechnet inkl. Deiner (vermuteten) persönlichen Inflation bis zur und während der Rentenphase.

    Ich hab das nicht durchgerechnet, aber wenn man von meinem Gehalt meine Sparrate abzieht, lebe ich quasi schon von dem späteren Rentenniveau. Wenn dann kolpotiert, dass mein Vermögen ohne eigenes Zutun über 15 Jahre um 5 bis 6% steigt. Dazu kommt aber noch meine Sparrate, sollte ich zu Rentenbeginn mehr Geld zu Verfügung haben als jetzt.


    Natürlich können Krankeit und/oder Arbeitslosigeit, plus diverser Börsencrashs alles verändern.

  • Nur der guten Ordnung halber

    ETFs

    Für meinen Teil halte ich keine ETFs sondern nur Direktanlagen - auch bei Aktien sprich Einzelwerte.

    Versteh ich nicht ETFs sind hochliqide

    Auch Einzelwerte sind hochliquide.


    Wie schon kurz angedeutet (Nr. 16), halte ich auch strategische Liquidität, um andere Szenarien ein bißchen (mit)abzubilden (Rezession, Deflation, Depression) - auch wenn ich vermute, daß es eher so weiter geht, wie in den vergangenen Jahrzehnten (im Zweifel oder Ernstfall werden "Probleme" seitens der Notenbanken mit frischem Geld "weggedruckt" und/oder eine orchestrierte "Finanzielle Repression" (negative Realzinsen) organisiert; bei weiter steigender "Fallhöhe" sprich immer höherer insbesondere auch Staatsverschuldung. Keine Ahnung, wie lange man das treiben kann, bis auch die breite Masse das (Rest)Vertrauen in die staatlichen Papiergeld-Währungen verliert. Eine gewisse Flucht in Sachwerte (aber auch Alternativen; Stichwort Bitcoin) ist ja schon länger zu konstatieren.

    Geld für Börsenrücksetzter zurückzuhalten, ist market timing, woher willst du wissen, wann das Tief erreicht ist ...

    Es gibt noch andere Märkte als nur die Aktienmärkte ("Börsenrücksetzer"). Auch Märkte, die deutlich weniger transparent und damit weniger effizient als Aktienmärkte sind.


    Für meinen Teil bin ich beispielsweise auch am Immobilienmarkt unterwegs und beispielsweise auch am Markt für Tangible Assets.

    Also ich möchte nicht der Vernieter meiner Wohnung sein, die Nettokaltmiete bewegt sich dank Hamburger Mietenspiegel und der von mir selbst eingebauten Bremse, kaum nach oben, die Inflation ist nicht reingeholt.

    Da wird es neben der persönlichen sprich subjektiven Einstellung bzw. Grundhaltung (siehe schon Nr. 16) auch auf die ganz individuelle objektive Situation ankommen.


    Diese kann - aus Mietersicht jedenfalls - günstig sprich "gutmütig" sein (strukturschwache Gegend mit niedrigen Mieten, Leerstand bzw. entspannter Wohnungsmarkt, länger bestehender Mietvertrag (Altmietvertrag), netter und/oder phlegmatischer langjähriger Vermieter, keine Eigentümerwechsel, keine Eigenbedarfskündigung(en) usw.) aber eben auch eher anspruchsvoll bis herausfordernd (Region mit eher (sehr) angespanntem Wohnungsmarkt, relativ hohen Mieten, eher "neuer" Mietvertrag (privat oder berufsbedingte (häufigerer) Wohnungswechsel), engagierter, unternehmerisch denkender Vermieter, Eigentümerwechsel, Eigenbedarfskündig(en) usw.).

    Zur Zeit ist die Geldanlage auch eines meiner Hobbys. Führt zu Frugalismus.

    Das kann ich in dieser Form und Allgemeinheit - als sozusagen Automatismus - nicht unbedingt bestätigen. Ein bißchen zum Hobby ist die Bewirtschaftung meiner Mittel (zwangsläufig) auch bei mir geworden - zum Frugalismus neige ich aber nicht sprich die Dinge, die mir Spaß und Freunde bereiten, praktiziere ich ausgiebig (und das genehmige ich mir schon sehr lange).



    Dir weiter viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Zur Zeit ist die Geldanlage auch eines meiner Hobbys

    Ich fürchte, Du verwechselt hier Hobby mit extremer Sparsamkeit wenn nicht Geiz gegen sich selbst. Echt nicht böse gemeint, das kommt Dir evtl. selber gar nicht so vor.

    Führt zu Frugalismus.

    Frugalismus ist nicht die Lust am Sparen, man will Geld für sinnvolle Dinge ausgeben. Das ist aber auch mein Problem mit Frugalismus, die Grenze ist sehr schmal das für sich selber abgrenzen zu können. Ich finde gut, dass man zb seine Wohnsituation überdenkt oder überlegt ob man ein Auto braucht o.ä., aber es darf nicht dazu führen, dass einem 5€ für ein Bier mit Freunden reuen.

    Ich brauche keinen Neuwagen und schon gar nicht Oberklasse, ich brauch kein 180m2 EFH für meine Familie, RH reicht und ich muss auch nicht in Luxusklamotten rumlaufen, aber nen USA Urlaub für 15k€ leisten wir uns wegen den Erinnerungen. Gestern habe ich 2 Konzerttickets für meine Frau und mich gekauft für 370€. Sündhaft teuer für 2h Konzert, aber das wird für uns ein Erlebnis das wir nicht mehr vergessen werden und reut mich kein €, so wie wir letztes Jahr mit den Kids bei Adele waren wo andere dafür in Urlaub fahren. Echt nicht böse gemeint, aber überleg wirklich warum du sparst und für was und was wirklich wichtig ist im Leben… und das sind für mich neben Familie € Freunde eben Erlebnisse für Erinnerungen

  • Ich habe die Lösung für dich, wie du dein überschüssiges Geld schnell und bequem los wirst.

    Dafür müsste ich dich aber privat anschreiben ;)


    Ne aber mal Spaß beiseite: Ich kenne das Problem ebenfalls. In meinen jungen Jahren habe ich leider aufgrund von Abhängigkeiten das Geld nur so rausgehauen, ich war ständig pleite, musste jeden Euro umdrehen, verdiente wenig und bin haarscharf an einer Insolvenz vorbeigerauscht.


    Als ich mich dann entschlossen habe "erwachsen" zu werden, pendelte sich mein Konsumverhalten von einer Stelle auf die gegensätzliche Stelle. Sparrate ist immens hoch, Ausgaben nur wenns es dringend nötig ist. Man muss da echt aufpassen, da nicht in einen Zwang zu verfallen. Das fällt mir aktuell noch schwer.


    Man muss halt die Balance finden zwischen Knauserigkeit und verschwenderisch.

    Mein "professioneller Rat" anhand deiner Werte? : Hau mal ordentlich Geld raus, gibt´s nix was du schon immer haben wolltest? Auto? Motorrad? Anzug? Reise? Frauen? Männer? Nasenkorrektur? Gesichtslifting? Spezialmassagen? Einmal Helikopter fliegen? Mit´n Fahrrad nach Holland fahren?


    Hoffe du findest deine Lösung :)

  • keine ETFs sondern nur Direktanlagen - auch bei Aktien sprich Einzelwerte.

    Ist ja allgemeine Lehrmeinung, dass Einzelaktien gehenüber breitgestreiten ETFs langfristig nur selten funktionieren. Ist somit mehr Glücksspiel, denn echte Invedtition. Bzw. bedarf es sicher viel Arbeit und Wissen, welches ich nicht habe.

    Keine Ahnung, wie lange man das treiben kann, bis auch die breite Masse das (Rest)Vertrauen in die staatlichen Papiergeld-Währungen verliert. Eine gewisse Flucht in Sachwerte (aber auch Alternativen; Stichwort Bitcoin) ist ja schon länger zu konstatieren.

    Eine Währung ist ein Zahlungsmittel, keine Anlageform. Das verstehen viele falsch. Daher muss man sein Geld, wenn man es nicht verkonsumieren möchte, in Sachwerte wandeln.


    Ich fürchte, Du verwechselt hier Hobby mit extremer Sparsamkeit wenn nicht Geiz gegen sich selbst. Echt nicht böse gemeint, das kommt Dir evtl. selber gar nicht so vor.

    Das ist gut möglich, da gebe ich dir recht. Ich sehe es als Luxus an, da Geld ausgeben zu können, wo ich es muss.


    Ich denke, es gibt genügend Menschen, die diesen Luxus nicht haben.

  • Ich habe die Lösung für dich, wie du dein überschüssiges Geld schnell und bequem los wirst.

    Dafür müsste ich dich aber privat anschreiben ;)

    Deine Bankverbindung kannst du doch auch hier posten. Bin mir sicher, hier haben auch noch andere Mitglieder den ein oder anderen Euro übrig. 😄

    Man muss da echt aufpassen, da nicht in einen Zwang zu verfallen. Das fällt mir aktuell noch schwer.

    Da gebe ich dir Recht, ich versuche preisbewusst mit mir selbst zu sein, aber nicht gegenüber anderen.


    Mein "professioneller Rat" anhand deiner Werte? : Hau mal ordentlich Geld raus, gibt´s nix was du schon immer haben wolltest? Auto? Motorrad? Anzug? Reise? Frauen? Männer? Nasenkorrektur? Gesichtslifting? Spezialmassagen? Einmal Helikopter fliegen? Mit´n Fahrrad nach Holland fahren?

    Grad tatsächlich nicht. Ich könnte mir z.B. nen Porsche 911er bar kaufen und hätte noch genügend Geld für dessen Unterhalt. Reizt mich aber nicht. Fahr lieber Rad, da hab ich mir grad ne neue Felge kaufen müssen, sie war durchgebremst.


    Ein Exkollege sagte mal: Man glaubt gar nicht, was man alles nicht braucht. Ich finde, er hat Recht.

  • Ein kurzer Blick auf diese Aussagen und man sieht, was für unkonstruktive Aussagen im Internet über Einzelwerte und Währungen hier einherhoppeln.


    Für die ernsthafte Zielgruppe von Finanztip gilt immer noch im Sinne des Verbraucherschutzes:

    Finger weg von Einzeltiteln und wirren Aussagen über Währungen !!


    Saubere Anlage prognosefrei in die Weltmärkte über ETFs.


    In den Schwabenquellen ging heute das Thema über Heidelberger Cement , BioNTech und Bristol Myers und die Aussichten von Schweizer Zulieferern der Bauindustrie….


    Ja…Gernot hat zum Spaß 3000 Pfizer und 1000 BMS gekauft. Dividendenstrategie mit Überradchungsturbo nennt er das.

    Sein Depot ist bei knapp 15….sagt er immer grinsend. Da hauen Quartalsdividenden mit 7 und 5 Prozent rein.


    Man zockt.


    McProfit kennt vielleicht die Jungs aus den Schwabenquellen.

  • Also was du Fuchs73 auch machen könntest wäre ein Rechenspiel wie viel Geld du in der Rente brauchst, wie du dafür gerade finanziell stehst und wenn du "zu gut" dazu stehst wäre eine anschließende Frage ob es nicht interessant wäre mal auszurechnen wie viel Geld du bräuchtest um z. B. 10 Jahre vor der offiziellen Rente schon einiges kürzer zu treten.


    So ähnlich mach ich das auch obwohl ich noch das doppelte an Jahren vor mir habe.

    Aber die Idee in der Rente in übermäßigem Konsum zu leben den ich nicht mal heute so ausleben scheint mir auch hirnverbrannt.


    Ich finde auch dass Konsum nur weil man es sich leisten kann auch idiotisch ist. Selbst unter dem Motto gönn dir was. Ich hab mir mal ein paar wenige male ein Luxusurlaub gegönnt, weil ich dachte das ist besser. Aber am Ende bin ich wieder beim einfachen Campingplatz gelandet und mach das so wie ich es im Urlaub will. Z. b. zum Frühstück grillen.

  • Ich befürchte eh, dass meine Sparrate viel zu hoch ist und damit auch mein Endvermögen zu hoch sein wird.

    Klar, die Zukunft kennt niemand. Aber mit einer gewissen Grundannahme geht man in der Regel an seine Geldanlage. Persönlich setze ich die erwartet Rendite meiner Aktien-ETFs mit 2-3% nach meiner persönlichen Inflation an, wenn es um 10-30 Jahre geht.


    Daher fließt bis ein paar Jahre vor Rente mein gesamten überschüssiges Geld in die Aktien-ETFs. Denn, wie Du schon geschrieben hast, auch den ETF kann man kurzfristig verkaufen, wenn man Geld benötigt.

    Das weiß ich natürlich nicht. Könnte steigen, gleich bleiben oder auf Null sinken durch Krankheit oder/und Arbeitslosigkeit. Wer weiß schon was in 15 Jahren passiert.

    Für mich ist das nicht natürlich. Das liegt aber nur an meiner persönlichen Situation mit 55:

    • stelle ich nichts illegales an, dann ist mein Arbeitsplatz bei der Firma (am Standort) sicher.
      Das werden sich die VW-Mitarbeiter in Wolfsburg vor einem Jahr zwar auch noch gedacht haben, aber bis man dort als echter interner MA ohne entsprechende Abfindung vor die Tür setzt, dürfte es hoffentlich noch etwas dauern.
    • Krankheit: kommt es ganz schlimm, dann zahlt die BU, die meinen Lebensstandard absichter. Zur Not bis 65. Dann "fehlt" die Sparrate, aber wenn ich nicht "nur" BU, sondern EU bin (also auch keine Chance, mir in den kommenden 10 Jahren einen Nebenerwerb aufzubauen), habe ich andere Probelem und muss sowieso alles komplett umplanen.

    aber wenn man von meinem Gehalt meine Sparrate abzieht, lebe ich quasi schon von dem späteren Rentenniveau.

    Genau diese Erkenntnis war bei mir der Punkt, an dem ich mir überlegt habe, was mir das bringt.


    Da für mich meine Arbeit nicht mein Hobby ist (insb. so, wie sie sich mittlerweile darstellt), habe ich nach ein paar Jahren Überlegung/Rechnungen die Konsequenz gezogen und nuzte die Möglichkeiten meines AGs zum Vorruhestand. Kolllegen nutzen es eher zur massiven Reduzierung der Arbeitszeit, was bei deren Familiensituation auch ein tolle Option ist.


    Die Wandlung von Geld in Freizeit bleibt nicht immer nur der jüngeren Generation vorbehalten, wenn man es sich leisten kann.

  • Ist ja allgemeine Lehrmeinung, dass Einzelaktien gehenüber breitgestreiten ETFs langfristig nur selten funktionieren. Ist somit mehr Glücksspiel, denn echte Invedtition.

    Bliebe die Frage, wie dann eine Investition in Aktien über die vielen vergangenen und letzten Jahrhunderte (vor ETFs) überhaupt möglich war ... ?


    Unabhängig von der Tatsache, daß Aktien ein extrem "junges Vehikel" im Anlageuniversum sind - jedenfalls im Vergleich zu beispielsweise Gold aber noch mehr im Vergleich beispielsweise zu Grund und Boden (sprich Real Estate): Selbst Aktien haben aber eine gewisse Historie - beim Blick auf die Finanzgeschichte: Ob man die erste Aktien nun auf das Jahr 1288 (Schwedische Kupfermine) oder das Jahr um 1600 (British East India Company) datiert, kann dabei dahinstehen. ETFs sind in dem Kontext der Finanzhistorie jedenfalls nur einen "Wimpernschlag lang" am Start.


    Seit wann kann man hierzulande ETFs kaufen ? Seit 25 Jahren ... ?

    Eine Währung ist ein Zahlungsmittel, keine Anlageform.

    Ist das so ?


    So stand und steht das nämlich in unzähligen Fachbüchern, um nur ein Beispiel aus vielen zu nennen

    Nach meinem damaligen Kenntnisstand - als Schüler und Student - und auch dem aktuellen (siehe beispielsweise Deutsche Bundesbank Website; u. a. Unterrichtsmaterial für Schüler) wird Geld über seine drei Geldfunktionen definiert: Zahlungsmittel (Tauschfunktion), Recheneinheit (Funktion als Wertmaßstab) und - last but not least (!) - als Wertaufbewahrungsmittel (Schatzcharakter von Geld).


    Das scheint aber nur noch in der Theorie so zu sein und so propagiert zu werden ...

    Und Geld taucht ja offiziell (nur) in der Form von Währungen auf


    Last but not least

    Das verstehen viele falsch.

    Für meinen Teil hatte ich meine diesbezügliche Einstellung schon im Verlauf der 70er, 80er und 90er Jahren (gezwungenermaßen) minimal verändert - und dann Ende der90er Jahre - inklusive meiner Asset-Allocation - (notgedrungen) schließlich signifikant. Die Einheitswährung in der EU halte ich für eine Konstruktion mit massiven Konstruktionsfehlern. Insoweit meine ich jedenfalls halbwegs "verstanden" zu haben, wie das "Spiel" inzwischen läuft. Ohne, daß mir deshalb dieses "Spiel" unbedingt gefallen muß.


    Das sehen übrigens viele in meinem Umfeld ähnlich. Und wer will schon ausnahmslos auf eine einzige Anlageklasse (Aktien) setzen ? So kam beispielsweise die "Ur-Währung" sprich "Gold" wieder ins Blickfeld, bei manchen Jüngeren kam beispielsweise "Bitcoin" als Alternative in den Fokus, sogar "historische Autos", "Vintage-Uhren" und Ähnliches sind auf diesem Weg zu einer Art alternativen "Währung" an und für sich geworden. Weil bei manchen Gruppen jedenfalls der Glaube und das Vertrauen in staatliche Währungen und die Geldfunktion "Wertaufbewahrungsmittel" zunehmend erodiert ist.

  • Finger weg von Einzeltiteln

    Ein Bekannter hat nur Apple-Aktien. Nach eigener Aussage wohl nur im Wert von 10k. Dennoch erinnert mich das daran, wie gut es ist, breit aufgestellt zu sein. Apple findet er gut, ist auch mal gut gestiegen, und er hält daran fest. Wird sicher auch damit untergehen, weil die Aktie ja mal gut gestiegen ist. Die Leute verstehen halt nichts von Aktien.


    z. B. 10 Jahre vor der offiziellen Rente schon einiges kürzer zu treten.

    Vielleicht muss man das ja mal. Wer weiß wie es wirtschaftlich weiter geht. Und dann mit 57 findet man sicher nicht so leicht was neues.


    Ich finde auch dass Konsum nur weil man es sich leisten kann auch idiotisch ist.

    Zumal, wenn es einen nicht zufriedener mehr. Wie in deinem Beispiel, wo du einfach gern zeltest.


    Daher fließt bis ein paar Jahre vor Rente mein gesamten überschüssiges Geld in die Aktien-ETFs.

    Überlege ja auch, erst 5 Jahre vor Renteneintritt nur noch in den Geldmarkt-ETF zu investieren. Das wären dann am Ende 130k im Geldmarkt-ETF.


    nuzte die Möglichkeiten meines AGs zum Vorruhestand.

    Wenn ich es richtig sehe, bekommt man bei meinem Arbeitgeber ein Angebot, was man nicht ablehnen kann. Es gehen verdächtig viele Kollegen in den Vorruhestand. Also schon mit 65 statt mit 67.


    Und Geld taucht ja offiziell (nur) in der Form von Währungen auf

    Wie kann Geld ein Wertspeicher sein, wenn es eine eingebaute Inflation hat. Es wird gewollt weniger wert.


    Wertaufbewahrungsmittel

    Wie gesagt, ich bezweifle die gewollte Funktion von Geld als Wertaufbewahrunsmittel. Aber vielleicht ist damit die kurz- bis mittelfristige Aufbewahrung gemeint.

  • Wie kann Geld ein Wertspeicher sein, wenn es eine eingebaute Inflation hat. Es wird gewollt weniger wert.

    Die Frage solltest Du nicht an mich sondern an die vielen Autoren von unzähligen Sach- und Fachbüchern adressieren, die das so geschrieben haben und weiter schreiben. Wie Nr. 38 zeigt, schreibt das beispielsweise auch die Deutsche Bundesbank auf ihrer Website (Unterrichtsmaterial) genau so ...


    Noch besser an die gemäß dem EU-Vertrag für Preisniveaustabilität (sprich Kaufkraftstabilität) zuständige EU-Behörde sprich die EZB (siehe Art. 119 Abs. 2 und Art. 127 Abs 1 AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union) richten.


    Diese hat das, was unter "Preisniveaustabilität" zu verstehen ist, immerhin vier Mal hintereinander neu definiert ... - und zwar immer nur nach oben ...

    Wie gesagt, ich bezweifle die gewollte Funktion von Geld als Wertaufbewahrunsmittel.

    Wenn das (von der Obrigkeit als Münzherr und Inhaber des Geldmonopols) nicht "gewollt ist" - dann sollte man diese Definition von Geld via der Geldfunktion "Wertaufbewahrungsmittel" auch aus den Büchern verbannen - und die Deutsche Bundesbank ebenso von ihre Website ("Unterrichtsmaterial") ...

    Aber vielleicht ist damit die kurz- bis mittelfristige Aufbewahrung gemeint.

    Die von mir - im Alltag jedenfalls - gezwungenermaßen zu verwendende Einheitswährung Euro (§ 14 BundesBankG Abs 1, Satz 2 sowie Art. 128 Abs. 1, Satz 3) dürfte weder zur kurz-, mittelfristen noch langfristen Wertaufbewahrung taugen.


    Was mehr (Beispiel: TRY) oder weniger (Beispiel: CHF) auch für andere solche staatlichen Papiergeld-Währungen gelten dürfte. Daher auch - schon lange - die intensive Suche und der Drang viele Protagonisten nach Surrogaten (siehe Nr. 38 letzter Absatz).

    Die Leute verstehen halt nichts von Aktien.

    "Die Leute" und "nichts" - empfinde ich in dem Kontext (Aktien) zum einen als eine ziemlich "unbestimmte" sprich sehr bis äußerst pauschale Formulierung und zum anderen auch ggf. etwas bis ziemlich übertriebene Aussage.


    Es reicht oftmals schon von einer Sache nur ein bißchen was zu verstehen und rudimentäre Kenntnisse zu haben, um damit bereits bescheidene Erfolge erzielen zu können. War in meinem Fall beispielsweise sowohl bei Aktien als auch bei Immobilien der Fall. Und ich weiß wirklich wenig im Vergleich zu den Profis.


    Die Deutschen (um einen Versuch der Präzisierung zu starten) jedenfalls scheinen davon (Aktien) tendenziell "nichts zu verstehen" (nur um deine Formulierung zu verwenden) oder wollen damit tendenziell jedenfalls nichts zu tun haben. Wenn die mir zuletzt erinnerliche Zahl von lediglich hierzulande 17% Aktienquote zutrifft ... ? Ähnliches scheint auch für das Thema Wohneigentum (Immobilie) zu gelten - wenn der mir zuletzt erinnerliche letzte Platz beim Thema Wohneigentum für Deutschland in der gesamten Eurozone ebenfalls zutrifft ... ?