Rumnerden zum Ausführungstag

  • Und wenn der Sparplan am ersten eines Monats ausgeführt werden soll, dann gebraucht es eine Bank/Broker die auch an diesem Tag kaufen, was zum Beispiel Scalable nicht macht. Dort geht nur der 19. eines Monats.

    Und was veranstalten die an ihren "Ausführungstagen" 1., 4., 7., 10., 13., 16., 22. oder 25., wenn da nix gekauft wird?

  • Das Problem, was die Finanz-Communities haben ist, dass einfach alles relevante zu dem Thema schon gesagt ist. Um im Gespräch zu bleiben, werden also nun Videos zu jedem kleinsten Themchen produziert. Hauptsache Klicks produzieren...

    Mit Büchern ist es ja mittlerweile das gleiche. Da noch eins extra für Frauen, da für Beamte, da für Leute mit Schuhgröße 39... und überall steht am Ende das gleiche drin.

  • Das nenne sich wohl "turn of the month" Effekt.

    Wenn alle am gleichen Tag kaufen, dann steigt die Nachfrage an diesem Tag - unabhängig von sonstigen Markteinflüssen auf die Kurse.

    Das bedingt, dass der Fondsherausgeber, sofern der ETF tatsächlich physisch repliziert (was ja auch nicht jeder tut), unmittelbar die Positionen kaufen müsste - was ja auch nicht zwingend der Fall sein muss.

  • Hornie Gibt's noch eine Begründung bzw. Gegenargumentation, auf Basis deiner gewählten Reaktion auf meinen Beitrag?

    Ich habe vermutlich einfach nicht verstanden, was Du uns damit sagen wolltest.

    Unabhängig davon, dass der Markteinfluss von Privatanlegern vernachlässigbar ist: Glaubst Du, der Markteinfluss ist unterschiedlich, ob es sich um einen physischen oder synthetischen Fonds handelt?

  • Das bedingt, dass der Fondsherausgeber, sofern der ETF tatsächlich physisch repliziert (was ja auch nicht jeder tut), unmittelbar die Positionen kaufen müsste - was ja auch nicht zwingend der Fall sein muss.

    Spielt an der Börse nicht auch die Erwartungshaltung (GL projected) eine Rolle?

    Und muss nicht früher oder später nachgekauft werden? (bei physischer Replikation)

    Noch vorhandene Bestände können doch einen Kauf höchstens etwas verzögern.

    Das bestätigt übrigens, dass es dem aktiv handelnden (auch dem Emittenten und dem Broker) wieder mehr Freiheitsgrade gibt - wann er etwas macht.

  • Ich habe vermutlich einfach nicht verstanden, was Du uns damit sagen wolltest.

    Wer sich mit ETFs beschäftigt, der sollte auch irgendwann mal über die Replikationsmethoden von ETFs gestolpert sein. Das ist der Kontext, auf den sich meine Antwort bezieht.

    Zitat

    Glaubst Du, der Markteinfluss ist unterschiedlich, ob es sich um einen physischen oder synthetischen Fonds handelt?

    Ja, das glaube ich, da physisch replizierende ETFs in der Tat die zu Grunde liegenden Wertpapiere mindestens teilweise (vollständige vs. Sampling) erwerben müssen, wodurch sich in der Tat ein Einfluss auf den Markt ergeben könnte.

    Bei synthetischer Replikation sind's beispielsweise Swaps und diese führen nicht (zwangsläufig) zu einem Kauf oder Verkauf des Basiswerts auf dem Markt.

  • Bei synthetischer Replikation sind's beispielsweise Swaps und diese führen nicht (zwangsläufig) zu einem Kauf oder Verkauf des Basiswerts auf dem Markt.

    Swaps sind Derivate, die zum Beispiel den Handel von Aktienkörben deutlich vereinfachen. Sie verschieben aber nur die Risiken z.B. von einer Wertpapierdienstleister zu einer Investmentbank. Auch die Investmentbank wird schnell versuchen, wieder deltaneutral zu werden.

    Letztlich sollte eine erhöhte Nachfrage preiserhöhend wirken, egal ob diese Nachfrage direkt in Aktien geht oder erst über einen Fonds oder ein Derivat indirekt in den Markt geht.

  • Hier hat das mal jemand durchgespielt: https://www.jantau.com/post/sparplantag/

    Ich habe aber keine Ahnung, wie belastbar diese Zahlen sind.

    Referenziert wird er aber z.B. auch hier:

    Wann sollte ich meinen ETF-Sparplan ausführen? Der beste Rhythmus
    ETF-Sparpläne können z. B. monatlich oder quartalsweise ausgeführt werden. ► Welche Faktoren eine Rolle spielen, wann ein Sparplan ausgeführt wird.
    extraetf.com

    Demzufolge kann man eine um 1,08% schlechtere Rendite haben.

    Wenn man sich einerseits um Zentelprozent bei der TER Gedanken macht, dann sollte man diesen Effekt vielleicht auch mal unter die Lupe nehmen.

    Weiter Links/Artikel z.B. hier:

    Global mutual fund market: the turn of the month effect and investment strategy - Journal of Asset Management
    Turn of the month (TOM) is a widely recognized anomaly and studied majorly in the context with equity markets. However, the global mutual fund market has not…
    link.springer.com
  • Guten Abend,

    um nochmal das ursprüngliche Thema aufzugreifen, weil es mich nach wie vor interessiert und auch weiterhin Fragen offen sind.

    Ich habe eine Excel Datei erstellt, und es ist genau so wie hier einige beschrieben haben:

    Person A, die ihren Sparplan am 01. ausführt, gewinnt gegenüber der Person B, die ihren Sparplan 15 Tage später startet und dann konstant zum 15. jedes Monats ausführt, jeden Monat aufs Neue die besagten 1.25€, also 15€ im Jahr. Ich hab das ganze inkl. Zinseszins auf 4 Jahre berechnet, es sind genau 64,90€ die Person A gegenüber Person B mehr hat.

    Daraus ergibt sich für mich aber eine neue Frage (die ich noch nicht in Excel eingegeben habe), nennen wir es Fall #2:

    Sagen wir, Person B ist nun diejenige, die zuerst investiert, setzen wir den Start auf den 15.01.2000 und führt den Plan nun immer Mitte des Monats aus. Person A beginnt ihren Sparplan nun am 01.02.2000 und führt immer zum 01. des Monats aus. Es besteht also auch eine 15-tätige Differenz.

    Nach der Theorie --> investiere zum Beginn jeden Monats wegen "Time in the Market" müsste es ja jetzt so sein, dass Person A zu einem Zeitpunkt X Person B in ihrem Sparplan eingeholt hat bzw. langfristig sogar überholt.

    Nach meinem Verständnis sollte der finanzielle Abstand der beiden Personen in Fall #2 aber identisch zu dem ursprünglichen Beispiel sein.

    Wenn dem nicht so ist, wo liegt mein Denkfehler (z.B. Zinsintervalle bzw. Renditesysteme von ETF's noch nicht ganz durchblickt)?

    Wenn dem aber so ist, zeigt das Beispiel, dass der Zeitpunkt der Ausführung tatsächlich egal ist, weil im Vakuum betrachtet der"optimale" Startpunkt immer "heute" ist und erst bei einem direkten Vergleich zu einem zweiten Sparplan als "schlechter" bezeichnet werden kann. Das wiederum würde die Begründung "Time in the Martket" für diese Tagesanalyse (https://www.jantau.com/post/sparplantag-reloaded/) nichtig machen..
    Wenn ich diese Frage noch klären kann, gebe ich mich auch zufrieden.. versprochen :)

  • Sagen wir, Person B ist nun diejenige, die zuerst investiert, setzen wir den Start auf den 15.01.2000 und führt den Plan nun immer Mitte des Monats aus. Person A beginnt ihren Sparplan nun am 01.02.2000 und führt immer zum 01. des Monats aus. Es besteht also auch eine 15-tätige Differenz.

    Jetzt ist B derjenige, der zuerst investiert. Analog zu

    A ist jeden Monat 2 Wochen eher investiert, als B. Also verdient er jeden Monat die 1,25€ in diesen 2 Wochen. In der jeweils zweiten Monatshälfte haben A und B gleich viel Geld im Markt investiert.

    gilt nun:

    B ist jeden Monat 2 Wochen eher investiert, als A. Also verdient er jeden Monat die 1,25€ in diesen 2 Wochen (jeweils 2. Monatshälfte). In der jeweils ersten Monatshälfte haben A und B gleich viel Geld im Markt investiert.


    Oder anders begründet: Im Fall #2 hat A eine Rate in Höhe von 500€ weniger investiert, als in Fall #1. Also verzichtet er in Fall #2 auf den Ertrag dieser 500€. Das sind 2,50€ pro Monat. Statt einem Vorteil von 1,25€ in Fall #1 hat er in Fall #2 also einen Nachteil von 1,25€ im Vergleich zu B.