Offener Immobilienfonds

  • Hallo,

    die Durchforstung meines Depots geht weiter :)

    Ich habe seit 20212 einen offenen österreichischen Immobilienfonds im österreichischen Depot AT0000A08SH5.

    Natürlich auf Anraten meiner österreichischen Hausbank und natürlich mit Sparplan.

    Der glücklicherweise schon 2024 beendet wurde. Damals wurde auch ein Teil verkauft.
    Ein Teil ist auch letztes Jahr schon verkauft worden, 65 Stk. mit Wert ca. €9200 liegen noch im Depot.

    Nun habe ich ein wenig über offene Immobilienfonds recherchiert und auch ein Video von Walz angesehen.

    Die Regelung in Ö dürfte erst 2027 so schlimm werden wie sie schon ist, derzeit kann man in Ö noch verkaufen ohne 12 Monate warten zu müssen.

    Ehrlich gestanden habe ich aber nicht alles verstanden was ich bisher gelesen habe :(
    Walz (bzw. sein Gesprächspartner im Video) sprach davon, dass man diese Fonds entweder bei der Fondsgesellschaft oder an der Börse kaufen kann, und dass Börsenkauf deutlich billiger sei als Kauf bei der Fondsgesellschaft.
    Und dass die Banken hier die Konsumenten falsch beraten hätten und gegen das best executive Prinzip verstoßen hätten weil eben nicht zum Kauf über die Börse sondern über die Fondsgesellschaft geraten wurde.

    In meinem Depot scheint als Handelsplatz KAG auf.

    Verzeiht meine basic Frage bei der Ihr Euch vielleicht über meine Naivität die Haare rauft:

    Bedeutet KAG in diesem Fall dass ich über die Fondsgesellschaft und nicht über die Börse gekauft habe und meine Bank gegegen die Beratung bzgl. best executive verstoßen hat?

    Gibt´s unterschiedliche Möglichkeiten diese 65 Stück nun loszuwerden oder hab ich nur die Möglichkeit die ich in meinem Depot vorfinde am Handelsplatz KAG zu verkaufen und zu nehmen was ich bekomme (Limits kann ich nicht einstellen).

  • Hallo Pepekeke,

    in Deutschland werden die offenen ImmoFonds an der Börse deutlich unter dem Marktwert gehandelt, weil sich der Verkäufer ja die Warterei spart.

    Ich würde sie der KAG zurückgeben, auch wenn ich den Ertrag nicht wüsste. Der orientiert sich fast immer an den letzten KAG-Kursen. Allerdings darf ich nicht den Zeitpunkt erwischen, an dem die KAG den Wert ihrer Anlagen erheblich herabstuft.

  • Hallo Pepekeke,

    in Deutschland werden die offenen ImmoFonds an der Börse deutlich unter dem Marktwert gehandelt, weil sich der Verkäufer ja die Warterei spart.

    Danke!
    Ist meine Schlussfolgerung aus Deiner Antwort (für D) richtig:
    Kaufen wenn schon, dann an der Börse und loswerden besser an die KAG.

  • Ist meine Schlussfolgerung aus Deiner Antwort (für D) richtig:
    Kaufen wenn schon, dann an der Börse und loswerden besser an die KAG.

    Das ist richtig. Der Kauf von Immobilienfonds an der Börse ist i.d.R. günstiger und es fällt auch kein Ausgabeaufschlag an.

    Zumindest haben mit dieser Methode einige Anleger eine ganz gute Rendite erzielt. Also Immobilienfonds teilweise deutlich unter Preis an der Börse gekauft und dann mit der Wartezeit über die KAG wieder zurückgegeben.

    Blöd natürlich, wenn die Fondsgesellschaft den Fonds zwischenzeitlich abwertet. ;)

  • Hallo zusammen,

    Mein learning aus der Vergangenheit ist:
    Früher habe ich mich nur durch die Bank informieren lassen :( , heute versuche ich mich vorab zu informieren bevor ich mich von der Bank informieren lasse ;)

    Ja, man(n) lernt nie aus. Sehr richtiger Hinweis.

    Bankprodukteverkäufer brauchen wir ansonsten nicht.

    LG

  • Ehrlich gestanden habe ich aber nicht alles verstanden was ich bisher gelesen habe :(
    Walz (bzw. sein Gesprächspartner im Video) sprach davon, dass man diese Fonds entweder bei der Fondsgesellschaft oder an der Börse kaufen kann, und dass Börsenkauf deutlich billiger sei als Kauf bei der Fondsgesellschaft.

    Meine Ausführungen beziehen sich auf in Deutschland gehandelte Immobilienfondsanteile - darauf zielt auch der Beitrag von Prof. Walz

    Bei Investmentfonds gibt es zwei Preise, nämlich den Ausgabepreis und den Rücknahmepreis

    Üblicherweise verkaufen die Banken diese Fondsanteile direkt über die Fondsgesellschaft zum Ausgabepreis. Wenn sie von einem Kunden wieder verkauft werden, dann gibt es den Rücknahmepreis.

    Der Ausgabepreis beinhaltet einen Aufschlag von 5-5,5% - das sind die Gebühren, die von "beratende" Bank und der Fondsgesellschaft als Gebühr vereinnahmt werden.,

    Diese Fondsanteile sind aber auch an der Wertpapierbörse handelbar.
    Derzeit, da recht viele Immobilienfondsanteile von den Kunden verkauft werden, also das Angebot größer als die Nachfrage ist, ist der Börsenpreis deutlich günstiger, als der Ausgabepreis, wenn du diese Fondsanteile kaufen möchtest. Der Hintergrund für dieses erhöhte Angebot liegt in der Intransparenz der Preisfeststellung der in dem Fonds gehaltenen Immobilien.

    Niemand kann vorhersagen, ob die in dem Geschäftsbericht ausgewiesenen Werte tatsächlich erzielt werden können, wenn die Immobilien auf dem Markt verkauft werden müssen.


    Bedeutet KAG in diesem Fall dass ich über die Fondsgesellschaft und nicht über die Börse gekauft habe und meine Bank gegegen die Beratung bzgl. best executive verstoßen hat?


    Gibt´s unterschiedliche Möglichkeiten diese 65 Stück nun loszuwerden oder hab ich nur die Möglichkeit die ich in meinem Depot vorfinde am Handelsplatz KAG zu verkaufen und zu nehmen was ich bekomme (Limits kann ich nicht einstellen).

    Wie du die Anteile mal erworben hast, geht aus deiner Kaufabrechnung hervor (siehe Börsenplatz)

    Du kannst die Anteile wahlweise an die Fondsgesellschaft zurückgeben und bekommst den Rücknahmepreis oder du schaust, ob und an welcher Börse deine Fondsanteile gehandelt werden.

    In Deutschland müssen die Fondsanteile vor der Rückgabe an die Fondsgesellschaft 12 Monate zuvor gekündigt werden und du bekommst dann den Gegenwert für die Anteile, wie er in 12 Monaten sein wird.

  • Bei Investmentfonds gibt es zwei Preise, nämlich den Ausgabepreis und den Rücknahmepreis

    Üblicherweise verkaufen die Banken diese Fondsanteile direkt über die Fondsgesellschaft zum Ausgabepreis. Wenn sie von einem Kunden wieder verkauft werden, dann gibt es den Rücknahmepreis.

    Der Ausgabepreis beinhaltet einen Aufschlag von 5-5,5% - das sind die Gebühren, die von "beratende" Bank und der Fondsgesellschaft als Gebühr vereinnahmt werden.,

    Nennen wir diesen Unterschied der Einfachkeit halber mal "Verkaufsprovision".

    Diese Fondsanteile sind aber auch an der Wertpapierbörse handelbar.
    Derzeit, da recht viele Immobilienfondsanteile von den Kunden verkauft werden, also das Angebot größer als die Nachfrage ist, ist der Börsenpreis deutlich günstiger, als der Ausgabepreis, wenn du diese Fondsanteile kaufen möchtest. Der Hintergrund für dieses erhöhte Angebot liegt in der Intransparenz der Preisfeststellung der in dem Fonds gehaltenen Immobilien.

    ... und an der Haltefrist.

    In Deutschland müssen die Fondsanteile vor der Rückgabe an die Fondsgesellschaft 12 Monate zuvor gekündigt werden und du bekommst dann [in 12 Monaten!] den Gegenwert für die Anteile, wie er in 12 Monaten sein wird.

    Es gibt aber Anleger, die sagen: "Ich will diese 12 Monate nicht warten müssen. Auch wenn mich das 10% des "Rücknahmepreises" kosten sollte, will ich mein Geld sofort!"

    Das eröffnet einem Spekulanten eine Chance, der sich sagt: "Ich gehe mal davon aus, daß der Anteilspreis des Immofonds in 12 Monaten genauso ist wie heute (oder besser!), also nehme ich diese 10% mit, kaufe dem obigen Anleger seine Anteile jetzt zu 90% ab und bekomme in 12 Monaten 100% dafür." Bedenkt man, daß der Spekulant das Geld für vielleicht 4% aufnimmt, kommen bei diesem Renditedifferenzgeschäft vielleicht 10%-4%=6% in einem Jahr heraus.

    Der Verkäufer zahlt ja auch keine 10% für den Deal, sondern weniger, denn er kann das erlöste Geld ein Jahr anlegen und bekommt dafür etwas (je nachdem).