Baufinanzierung nach der Insolvenz

  • Guten Tag

    Ich bin neu hier und komme gleich mit einer Frage um die Ecke :)

    Aufgrund viele Fehlentscheidungen bin ich seit über 2 Jahren in der Verbraucher Insolvenz.

    Dennoch ist mein großer Traum, für meine Familie ein Eigenheim zu bauen .

    Meine Frage.

    Gibt es Erfahrungen zwecks Baufinanzierung nach der Restschuld Befreiung? Sprich ist es möglich nach der Insolvenz einen Baukredit zu bekommen ? Habe schon gelesen das es gehen würde,habe aber auch gelesen sobald ich die Selbstauskunft bei der Bank ausfülle und ankreuze das ich schonmal in der Insolvenz war, ist es quasi unmöglich einen Kredit zu bekommen .( Auch mit markelloser Schufa)

    Habt ihr Erfahrungswerte die ihr mir mitteilen könnt ?

    Vielen lieben Dank

  • Kater.Ka 19. Juni 2025 um 05:43

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Zunächst mal ist ein Immobiliendarlehen etwas ganz anderes als ein Konsumkredit. Hinter dem Kredit steht ja mit der Immobilie eine Sicherheit. Daher legt eine Bank hier andere Kriterien an als bei einem Konsumkredit.

    Für eine Immobilienfinanzierung wird aber i.d.R. ein entsprechendes Eigenkapital benötigt. So 20% an EK sollten also mindestens vorhanden sein, wenn man sich um eine Finanzierung bemüht. Wenn man also von 500K€ für eine Immobilie ausgeht, sollten mindestens 100K€ an EK vorhanden sein.

    Mir fällt es da etwas schwer zu glauben, dass Du kurz nach einer Restschuldbefreiung nach einer erfolgten Privatinsolvenz bereits über solche Summen an EK verfügst. :/

    Also, erstmal das notwendige EK aufbauen und dann mit den Banken sprechen, was so machbar ist.

  • Aufgrund viele Fehlentscheidungen bin ich seit über 2 Jahren in der Verbraucher Insolvenz.

    Vielleicht ist der Kauf eines Hauses auch eine Fehlentscheidung? Lies dir doch mal diesen Thread durch...

    klimikoff
    17. Juni 2025 um 22:21
  • Zunächst mal ist ein Immobiliendarlehen etwas ganz anderes als ein Konsumkredit. Hinter dem Kredit steht ja mit der Immobilie eine Sicherheit. Daher legt eine Bank hier andere Kriterien an als bei einem Konsumkredit.

    Für eine Immobilienfinanzierung wird aber i.d.R. ein entsprechendes Eigenkapital benötigt. So 20% an EK sollten also mindestens vorhanden sein, wenn man sich um eine Finanzierung bemüht. Wenn man also von 500K€ für eine Immobilie ausgeht, sollten mindestens 100K€ an EK vorhanden sein.

    Mir fällt es da etwas schwer zu glauben, dass Du kurz nach einer Restschuldbefreiung nach einer erfolgten Privatinsolvenz bereits über solche Summen an EK verfügst. :/

    Also, erstmal das notwendige EK aufbauen und dann mit den Banken sprechen, was so machbar ist.

    Vielen Dank für deine Nachricht

    Mir geht wirklich nur darum ob es möglich ist, nach der Insolvenz einen Immobilien Kredit zu bekommen. Und ob es Erfahrungswerte gibt.

    Da ich vom Handwerk komme werde ich viel in Eigenleistung machen. Sprich ich komme weit unter 500k aus .

    Ich gehe von 35.000 Eigenkapital aus . Aber wie gesagt um des geht es mir in erster Linie nicht .

    Es gibt soviel widersprüchliches im Internet,und wollte hier einfach mal fragen ob es Menschen gibt die in der gleichen Lage wie ich waren.

    Liebe Grüße

  • Mir geht wirklich nur darum ob es möglich ist, nach der Insolvenz einen Immobilien Kredit zu bekommen. Und ob es Erfahrungswerte gibt.

    Möglich ist Vieles. Wahrscheinlich ist es aber nicht, wenn man realistisch ist. Klappen könnte es z.B. wenn Du einen Bürgen für das Darlehen mitbringst. :/

    Du wirst i.d.R. zumindest die Löschung der Restschuldbefreiung aus Deiner Schufa-Auskunft abwarten müssen (3 Jahre nach der Restschuldbefreiung).

    Erst dann bist Du aus Sicht der Banken wieder kreditwürdig.

    Siehe auch hier: https://www.schuldnerberatung.de/nach-privatinsolvenz-haus-kaufen/

  • Mir geht wirklich nur darum ob es möglich ist, nach der Insolvenz einen Immobilien Kredit zu bekommen.

    Eine solche Antwort bekommst Du von einer finanzierenden Bank, nicht aber von einem Forum.

    Viele Leute träumen von einer Immobilie. Dieser Traum ist allerdings vielfach unrealistisch. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf einen Parallelthread, in dem einer über eine seiner Ansicht nach zu hohe Miete klagt und daher deutlich zur Vermeidung der Mietzahlung mehr Geld als seine Miete in ein deutlich kleineres Haus stecken möchte.

    Er habe ein besseres Gefühl dabei, das Geld der Bank zu geben (weil er mit der Zinszahlung das unrealistische Gefühl hat, damit etwas für seinen Vermögensaufbau zu tun) statt dem Vermieter. Das stimmt natürlich nicht. Der Zins ist weg, wie die Miete weg ist.

    Natürlich kann man danach streben, im Laufe seines Erwerbslebens ein Haus zu erwerben und zu entschulden. Das Haus, das Du im Kopf hat, soll 500.000 € kosten, dazu kommt sicher noch der gleiche Betrag an Zinsen dazu. Wenn man das aber tut, ist halt Konsumverzicht angesagt - und zwar nicht zu knapp und über Jahrzehnte.

    Viele Leute gefallen sich in der Vorstellung, Hauseigentümer zu sein. Das sind sie aber nicht. In den meisten Fällen gehört das Haus noch jahrzehntelang der Bank, was man deutlich merkt, wenn man etwa den Arbeitsplatz verliert oder die Ehe platzt. Dann ist in vielen Fällen das Haus nämlich auch mit weg.

    Was hast Du schließlich von der jahrzehntelangen Einschränkung? Du hast im Idealfall zu Beginn Deines Ruhestandes ein entschuldetes Haus, in dem Du "mietfrei" wohnen kannst. Ganz ohne Kosten geht das zwar nicht, das blenden Eigenheimer gern mal aus, aber einigermaßen stimmt das. Wohnst Du wohl in Deiner restlichen Lebenszeit das Haus denn ab? Höchstwahrscheinlich nicht, so alt Du auch werden magst. Und herunterbeißen vom Haus kannst Du nicht, beispielsweise kein Pflegeheim davon bezahlen.

    Bevor Du an einer dafür völlig ungeeigneten Stelle zu klären versuchst, ob eine Bank Deinen Traum finanzieren würde, tu doch einfach mal so, als ob sie es täte. Genehmige Dir einen virtuellen Kredit doch einfach selber. Rechne die Chose durch, nur auf dem Papier. Ich kann mir gut vorstellen, daß Du - wie Du es auch drehst und wendest - herausbekommst, daß Dein Geld nicht reicht, wenn Du mehr Haus haben möchtest als eine Hundehütte.

    Selbst ein Handwerker sollte seine mögliche Eigenleistung nicht überschätzen. Auch mit viel Eigenleistung bleibt ein Haus eine teure Sache.

  • Phoenixkolibrie

    Zu solchen Themen wie Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung usw. weiß ich (zum Glück) nichts. Bei Finanzthemen generell bin ich zwar auch nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter, aber einer mit über 50 Jahren aktiver Teilnahme am Finanzspiel und damit ein bißchen auch eigenen Erfahrungen. Zum speziellen Thema "Immobilienfinanzierungen" verfüge ich immerhin über rudimentäre Kenntnisse sprich Grundkenntnisse.


    Vorab in dem Kontext

    Gibt es Erfahrungen zwecks Baufinanzierung nach der Restschuld Befreiung? Sprich ist es möglich nach der Insolvenz einen Baukredit zu bekommen ?

    Von Deiner Frage inhaltlich zu trennen und damit separat zu behandeln, ist die Klärung des Sachverhalts, ob ein Eigenheim (sei es Hausbau oder Hauskauf) überhaupt für Dich eine Sinnhaftigkeit entfalten. Das ist - in aller Regel jedenfalls - keine rein finanzielle Abwägung.

    Mit diesem Thema (Eigenheim) ist es nach meinen Erfahrungen folgendermaßen bestellt:

    Eine "Eigenheim" ist - für den Durchschnittsbürger jedenfalls - zum einen als eine Art "Gamechanger" bei den privaten Finanzen anzusehen (jedenfalls für eine längere bis ziemlich lange Zeitspanne) - und zum anderen ist ein Eigenheim (oder auch "nur" Wohneigentum in Form einer ETW) in aller Regel eine Melange aus "Lebensstil und Konsum" einerseits und "Vermögensaufbau und Altersvorsorge" andererseits; mit im Einzelfall (durchaus sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aspekte. Über diese meist "Zwitterstellung" von selbst genutzten Immobilien sollte man sich jedenfalls bewußt sein. Ein gewisses sog. Klumpenrisiko stellt es - für Otto Normalverbraucher jedenfalls - oftmals auch dar. Andererseits ist (zwar nicht kostenfreies aber) immerhin mietfreies Wohnen (samt deutlich mehr Gestaltungsspielraum beim Zuhause als bei einem Mieter) auch nicht zu unterschätzen; erst recht nicht in gefragten Regionen. Dieser Vorteil gehört zudem zu den wenigen Dingen, die hierzulande (jedenfalls noch) nicht besteuert werden - die Miete dagegen ist als Privater aus dem Netto-Einkommen zu bezahlen.

    Ganz generell: Aus meinem diesbezüglichen Nichtwissen zum Thema Privatinsolvenz (in der Schweiz nennt man das auch umgangssprachlich "Privatkonkurs" (hierzulande ist damit im Rechtssinne vermutlich das Verbraucherinsolvenzverfahren gemeint, samt gerichtlicher Schulderegulierung (?)) ein - nach meinem Erfahrungen - signifikanter Unterschied Deutschland/EU vs Amerika. Mein Eindruck: Hier kann das eine Art Makel (Stigma) sein - jedenfalls so lange das offiziell irgendwo vermerkt ist und/oder andere davon Kenntnis haben. In den USA ist der Tenor (beispielsweise bei Banken) ein anderer: Da ist es zum einen schon ein Vorteil, wenn jemand eine umfangreiche Credit-History hat (viele Kredite, die aber regelmäßig und in voller Höhe bedient werden - zum anderen ist der Tenor nach gescheiterter Unternehmensgründung oder einer ebensolchen Selbständigkeit tendenziell: "Da hat jemand Engagement gezeigt, wollte eigenständig was erreichen, ist Risiken eingegangen, hat viel gearbeitet" etc. pp. "und hat sicherlich auch was dazu gelernt, das ist erstmal in Summe positiv" ... Das sieht hierzulande vom gesellschaftlichen "Klima" her tendenziell eher anders aus.

    Die nächste Frage wäre die nach der finanziellen Sinnhaftigkeit. Ob ein solches Projekt (Eigenheim) finanziell Sinn entfaltet erfordert eine sorgfältige Prüfung (jedenfalls für den Durchschnittsbürger, da nicht selten das größte Finanzgeschäft seines bisherigen Lebens). Dazu wäre aber eine gesamtheitliche Betrachtung erforderlich unter Einbezug diverser Aspekte. Dazu ist in Deinem Fall aber nichts bekannt. Um nur einen Aspekt aus dem guten Dutzend zu nennen: Ein Eigenheim sollte stets ein integraler Bestandteil eines (hoffentlich vorhandenen) schlüssigen privaten Finanzplans sein, der natürlich auch das Langfrist-Thema "Altersvorsorge" und "Ruhestandsplanung" umfasst.

    Last but not least die Frage nach der finanziellen Machbarkeit (sozusagen die unterste Ebene der reinen Umsetzung). Ganz generell: Schufa-Score (inkl. Vermerke) und die Vergabe eines Immobiliendarlehens sind "zwei paar Schuhe". Schon nach jüngster Rspr. des EuGH darf der Schufa-Score allein nicht mehr das entscheidende Kriterium sein (theoretisch jedenfalls: Das Regelwerk zur Ausreichung von Immobiliendarlehen ist seit dem Jahr 2016 (Stichwort: EU-WIKR) derart komplex geworden, daß Banken an sehr vielen "Stellschrauben" des Regelwerks hantieren müssen aber auch können. Will eine Bank das Darlehen nicht ausreichen wird sie eine solche "Stellschraube" finden - will sie das Darlehen unbedingt ausreichen, wird die Bank ebenfalls den passenden Dreh an den "Stellschrauben" finden - die Demarkationslinie als ultimative Grenze setzen hier letztlich die stichprobenartigen Prüfungen der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht).

    Bei dem Thema unterscheide ich daher die "Welt der Immobiliendarlehen" (samt Vergabe) bis Februar 2016 - und ab März 2016. Damals kam es hierzulande zur Umsetzung der sog. EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (EU-WIKR; siehe schon oben). Eingedampft und vereinfacht: Im Zentrum steht seitdem nicht mehr die Immobilie als Sicherheit für das Darlehen (Stichwort: Eingetragene Grundschuld im Grundbuch) - sondern im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung die sog. "Kapitaldienstfähigkeit des Darlehensnehmers über die gesamte Darlehenslaufzeit" (also die Person der Darlehensnehmers und sein Einkommen (Stichwort: "Haushaltsrechnung"); viel weniger übrigens auch sein sonstiges "freies Vermögen"). Reicht das Darlehen beispielsweise in den Ruhestand hinein (ab einem Alter von 40 oder 45 Jahren des Darlehensnehmers bei Vertragsabschluß eher die Regel denn die Ausnahme), kommt es daher oftmals auch zu einer Prüfung "Erwerbseinkommen" vs absehbares "Ruhestandseinkommen". Auch eine Selbständigkeit (schwankendes Einkommen), eine nicht abgeschlossene Familienplanung (Haushaltsrechnung), ein höheres Alter (60 + sprich Darlehen wird nicht innerhalb der statistischen Restlebenserwartung zurückgeführt) usw. können die Kreditvergabe zumindest erschweren.

    Ein adäquates Eigenkapital (EK) - aus meiner Sicht sollte das im besten Fall mindestens 30% auf den Gesamtkaupreis gerechnet (also inkl. aller Transaktionskosten) betragen - hilft bankseitig bei der Bewilligung (Ausreichung) des Darlehens. Das hilft übrigens auch dem Darlehensnehmer (DN), weil dieser über die gesamt Darlehens-Laufzeit nicht gar so viele Kreditzinsen bezahlen muß (die noch dazu bei Eigennutzung von Immobilien steuerlich nicht in Ansatz bringbar sind). Passen die sonstigen Rahmenbedingungen können auch 15 oder 20% EK für die Darlehensvergabe reichen. Die Zinskondition wird dann nur (aus Sicht des DN) schlechter sprich höher sein, weil bei einem höheren sog. "Beleihungsauslauf" (Beleihungswert der Immobilie vs Darlehenshöhe) das Risiko der Bank steigt und damit der Zinssatz.

    Auch heute werden vereinzelt noch Eigenheime mit 90 oder 100% finanziert (110 oder 120%-Finanzierungen habe ich aber lange nicht mehr gesehen), wenn das Einkommen des DN passt (Kapitaldienstfähigkeit gemäß der EU-WIKR). Dann sind aber zum einen die Zinskonditionen höher und zum anderen erfolgt oftmals eine sehr stringente "Haushaltsrechnung" (habe selbst Fälle gesehen, in denen bei Gut- oder Topverdienern mit einem pauschalen Ansatz von 30 oder 40% Lebenshaltungskosten in der Haushaltsrechnung bankseitig gearbeitet wurde; Tenor: Wer 300.000 oder 400.000 € im Jahr (aufwärts) verdient, lebt auch entsprechend aufwändiger ...).

    Die EU-WIKR hat damals (März 2016 ff) bei Banken und Kunden für viel Verunsicherung aber auch Verärgerung, Stress und Unmut gesorgt. Es gab daher zig Initiativen von allen möglichen (auch politischen) Seiten. Die damalige konkrete Umsetzung sprich Implementierung dieser EU-Regulatorik in Deutschland (seitens des damaligen "Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz" (BMJV) unter Federführung von Heiko Maas (SPD)) war nach Meinung der meisten Fachleute ziemlicher Murks. Die wichtigste und umfangreichste Nachbesserung stellte im Jahr 2018 die "Verordnung zur Festlegung von Leitlinien zu den Kriterien und Methoden der Kreditwürdigkeitsprüfung bei Immobiliar-Verbraucherdarlehensverträgen" (ImmoKWPLV) dar. Es gab damit zwar einige Klarstellungen, Konkretisierungen und minimale Erleichterungen - an den Grundzügen der EU-WIKR hat sich aber leider nichts geändert.

    Lange Rede kurzer Sinn zu Deinem "Fall" (ohne dazu konkret irgendwas in Sachen Zahlen und Daten zu wissen):

    Bei Verbraucherinsolvenzverfahren könnte es eine Wohlverhaltensphase geben, bei der es erst an deren Ende zu einem Schuldenerlaß kommt ... ? Innerhalb dieser Phase sehe ich - aus meiner Laiensphäre - keine Chancen auf ein Immobiliendarlehen. Ein Experte mag das ggf. anders sehen ... ? Danach sollte ein Immobiliendarlehen aber möglich sein. Mir selbst ist ein solcher Fall bekannt !

    Wäre ich Du, wäre mein Ansatz (ganz unabhängig von der Verbesserung meiner Schufa bzw. meines Schufa-Scores) zum einen möglichst bald und zielgerichtet den Weg zur "Kapitaldienstfähigkeit" gemäß der EU-WIKR einzuschlagen (zum gewünschten Eigenheim samt der entsprechenden Finanzierung desselben das entsprechende Einkommen erzielen; und das möglichst dauerhaft) und parallel dazu für den Aufbau des ebenfalls zum gewünschten Eigenheims passende Eigenkapitals sorgen. Aus meiner Sicht stellen da 20% auf den Gesamtkaufpreis (also inkl. aller Transaktionskosten) eine Art Untergrenze dar - für Otto Normalverbraucher jedenfalls (zu der Problematik der Kombination weniger EK aber hohes Einkommen siehe schon oben).


    Dir gute Gedanken, gutes Gelingen dabei und gute Lebens- und Finanzentscheidungen !

  • Sovereign Nach einem durchlaufenen Insolvenzverfahren in den USA, bei Privatpersonen in der Regel nach Chapter 13 U.S. Bankruptcy Code, ist regelmäßig auch für Jahre danach der von dir angesprochene und in den USA überaus wichtige "credit score" ruiniert.

    @OP

    Eigenleistungen können zwar die notwendige Darlehenssumme und damit das EK reduzieren, die finanzierende Bank will bei Darlehensbeantragung aber in der Regel erfahren, welches Eigenkapital vorhanden ist und auch Eigenleistungen werden in Geldbeträge bzw. mit berücksichtigt. Dabei geht es vor allem darum, dass die Bank gerade beim Thema Eigenleistung auch eine Plausibilitätsprüfung durchführt, inwiefern die geplanten Eigenleistungen überhaupt realistisch erscheinen und damit die beantragte Darlehenssumme zusammen mit dem vorhandenen Eigenkapital überhaupt ausreichen wird. Denn sollte es nicht ausreichen und die Gewährung eines größeren Darlehens ausscheiden, dann kann die Bank am Ende ggf. im Falle des Zahlungsausfalls lediglich in ein unfertig bebautes Grundstück vollstrecken, das wohl einen geringeren Wert als Darlehen aufweisen wird.

  • Vielen Dank für die wirklich ausführliche Nachricht.

    Um meine Beweggründe besser zu verstehen..

    Ich 35 bin Verheiratet Sie 31 und wir haben 2 Kinder , 6 und 8 Jahre .

    Der Traum vom Eigenheim begann ziemlich nach der Geburt meines ersten Kindes . Wir wohnen in einer 5 Zimmer Wohnung ohne Garten. Und genau das ist der Hauptgrund. Ich möchte meine Kinder einen Garten ermöglichen, wo sie spielen können,sich mit Freunden treffen, Grillen , Lagerfeuer etc. Alle unsere Bekanntschaften aus der Schule oder Kindergarten haben ein Haus mit Garten.

    Sie treffe sich in den Sommer Monaten im Garten und haben einfach eine schöne Zeit . Natürlich sind mir auch oft eingeladen. Aber das ist nicht das gleiche . Es kommt oft vor, das wir in unsere Wohnung sitzen und von draußen hören wie Kinder lachen, Planschen im Pool etc . Wir versuchen das ein wenig zu kompensieren in dem wir viel auf Spielplätze gehen ins Schwimmbad. Aber auch in Wälder . Aber wie gesagt das reicht einfach nicht aus.

    Auch das pachten von Schrebergarten war bis jetzt mit wenig erfolg geprägt.

    Mir gehen die Ideen aus und der Traum wird immer intensiver und das Verlangen meine Kinder eine normale Kindheit zu schenken wächst mit jedem heißen Sommer.

    Mir geht es überhaupt nicht um Altersversorgung, Kapitalanlage etc . Allein der Gedanke ich muss mich wieder für min 30 Jahren Verschulden jagt mir Angst ein . Aber ich will das alles für meine Kinder aufnehmen.

    Und natürlich umso mehr Eigenkapital umso bessere Chancen habe ich. Aber leider sind meine Kinder nicht ewig Kinder.

    Meine Frau und ich haben ein Einkommen beides zusammen 5000€ netto . Wir leben seit der Insolvenz minimalistisch. Sprich wir können jeden Monat 2000 Euro sparen. Unser Insolvenz endet nächstes Jahr im Mai . Nach weiteren 6 Monaten sind die Einträge der meisten Auskunfteien gelöscht.

    Und bis dahin also Januar 2027 müssten wir mindestens 30.000euro angespart haben . Und genau um diesen Zeitraum beginnt in unseren Ort ein neues Baugebiet was erschlossen wird . Und darauf spekulieren wir .

    Die Angst das es 2027 doch nicht so klappt wie wir es uns ausgedacht haben, ist groß.

    Natürlich bis dahin sind alle Einträge der Auskunfteien gelöscht.

    Aber sobald es konkreter wird und wir die Selbstauskunft ausfüllen müssen, müssen wir wahrheitsgemäß Antworten und wir müssen offen legen das wir in der Insolvenz waren . Und die Befürchtung das dass uns alles versaut ist nicht mal so gering. Leider finde ich nirgendwo Erfahrungswerte. Deshalb hoffe ich hier auf einige Erfahrungen.

    Ich mache nebenher noch den Staatlich geprüften Techniker in Elektrotechnik

    So das mein Gehalt sich auch in Zukunft deutlich erhöhen wird. Allerdings wird der Techniker nicht vor 2028 fertig.

    Um es nochmal kurz zu erklären.

    Privatinsolvenz gleich Verbraucher Insolvenz.

    3 Jahre geht die Wohlverhaltensphase mit anschließender Restschuld Befreiung.

    Liebe Grüße

  • Der Traum vom Eigenheim begann ziemlich nach der Geburt meines ersten Kindes . Wir wohnen in einer 5 Zimmer Wohnung ohne Garten. Und genau das ist der Hauptgrund. Ich möchte meine Kinder einen Garten ermöglichen, wo sie spielen können,sich mit Freunden treffen, Grillen , Lagerfeuer etc. Alle unsere Bekanntschaften aus der Schule oder Kindergarten haben ein Haus mit Garten.

    Sie treffe sich in den Sommer Monaten im Garten und haben einfach eine schöne Zeit . Natürlich sind mir auch oft eingeladen. Aber das ist nicht das gleiche . Es kommt oft vor, das wir in unsere Wohnung sitzen und von draußen hören wie Kinder lachen, Planschen im Pool etc . Wir versuchen das ein wenig zu kompensieren in dem wir viel auf Spielplätze gehen ins Schwimmbad. Aber auch in Wälder . Aber wie gesagt das reicht einfach nicht aus.

    Auch das pachten von Schrebergarten war bis jetzt mit wenig erfolg geprägt.

    Mir gehen die Ideen aus und der Traum wird immer intensiver und das Verlangen meine Kinder eine normale Kindheit zu schenken wächst mit jedem heißen Sommer.

    Mir geht es überhaupt nicht um Altersversorgung, Kapitalanlage etc . Allein der Gedanke ich muss mich wieder für min 30 Jahren Verschulden jagt mir Angst ein . Aber ich will das alles für meine Kinder aufnehmen.

    Es geht dir also "nur" um einen eigenen Garten, in dem die Kinder spielen können. Hast du mal geguckt, ob es bei euch auch Hauser zur Miete gibt? Oder geht es unterbewusst doch um das Statusobjekt "mein Haus", weil ja alle anderen ein eigenes Haus haben.

    Und was ist schon eine "normale Kindheit"? Das wichtigste für Kinder ist, dass sie Eltern haben, die sich um sie kümmern und die ihnen Liebe schenken. Deine Kinder werden nicht irgendwann eines Tages zu dir kommen und sagen "meine Kindheit war sch**ße,weil wir kein Haus mit Garten hatten".

    Und was machst du mit dem Haus, wenn die Kinder ausgezogen sind? Also in ca. 15 Jahren. Euch ist es dann zu groß und ihr wollt ja scheinbar für euch gar kein so großes Haus.


    Ich würde euch persönlich echt empfehlen, euch mal nach Mietimmobilien umzusehen. Manchmal gibt es auch EG-Wohnungen mit Garten (ist bei einem Mehrfamilienhaus in der Nachbarschaft so, da haben die EG-Wohnungen jeweils einen eigenen kleinen Garten), vielleicht findet ihr ja da etwas, wenn Häuser bei euch nicht vermietet werden.

  • Natürlich ist ein eigenes Haus schon was tolles . Nie Angst haben wegen Eigenbedarf raus zu müssen und sein Heim so zu gestalten wie man es selber will. Hätte ich keine Kinder , wüsste ich nicht ob ich so ein großes Projekt auf mich nehmen würde.

    Wenn man das Glück hat ein Haus zur Miete zu bekommen mit Garten. Ist das nächste die Mietpreise. Die sind so hoch das ich für mich sagen kann, ok wieso nicht gleich was eigenes mit der Aussicht das es irgendwann mir gehört und wir was den Kindern vererben können.

    Also erster Linie geht es mir um die Kinder und Garten. Und klar ich fände es natürlich auch schön.

    Liebe Grüße

  • Der Traum vom Eigenheim begann ziemlich nach der Geburt meines ersten Kindes . Wir wohnen in einer 5 Zimmer Wohnung ohne Garten. Und genau das ist der Hauptgrund. Ich möchte meine Kinder einen Garten ermöglichen, wo sie spielen können,sich mit Freunden treffen, Grillen , Lagerfeuer etc.

    Wäre denn ein Haus zu mieten eine Option?

    Auch das pachten von Schrebergarten war bis jetzt mit wenig erfolg geprägt.

    Was heißt das? Ihr habt keinen Schrebergarten gefunden? Es gibt keine bei euch in der Gegend? Ich kenne eine Familie, für die genau das die Lösung war. Ursprünglich war da auch der Plan, ein Haus zu kaufen, aber der Markt hat einfach nichts hergegeben, was sie sich realistischerweise hätten leisten können bzw. sie hätten sehr weit aufs Land gemusst und raus aus ihrem Umfeld. So haben sie sich dann nach einem Schrebergarten umgeschaut (und den sogar gekauft). Sie sind total glücklich mit ihrer Entscheidung - es gibt einen Garten, wo man all die "Outdoor-Dinge" machen kann, und sie mussten nicht aus ihrem Umfeld raus bzw. sich für die nächsten 30 Jahre krass verschulden.

    Und bis dahin also Januar 2027 müssten wir mindestens 30.000euro angespart haben . Und genau um diesen Zeitraum beginnt in unseren Ort ein neues Baugebiet was erschlossen wird . Und darauf spekulieren wir .

    Wie hoch sind die Bodenrichtwerte? Mit welchen Kosten für das Grundstück rechnet ihr?

    Da ich vom Handwerk komme werde ich viel in Eigenleistung machen. Sprich ich komme weit unter 500k aus .

    Das ist sehr optimistisch. Aber selbst wenn Du - hypothetisch - z.B. mit 350.000 EUR auskommen würdest für Grundstück UND Haus: Die 30.000 EUR Eigenkapital dürften gerade mal die Kaufnebenkosten decken. Das heißt, es müsste eine 100%-Finanzierung her. Aktuell dürften das eher 4,5% Zinsen aufwärts sein, wenn ihr überhaupt eine bekommt. Bei 350.000 EUR Kredit und 2% Tilgung (bei den meisten Banken das absolute Minimum) würde das eine monatliche Rate von knapp 1.900 EUR bedeuten. Das sind fast 40% eures Nettoeinkommens nur für die Rate, und da sind noch keine Nebenkosten dabei (die bei einem Haus meist höher ausfallen als bei einer Wohnung).

    Ihr wärt gute 26 Jahre mit Abzahlen beschäftigt und hättet am Ende fast 250.000 EUR an Zinsen gezahlt.

    Siehe den Rechner hier: https://www.zinsen-berechnen.de/hypothekenrech…amid=se0j4g1j3v

    Puh.

    Eure aktuelle Sparleistung in allen Ehren (2.000 EUR bei 5.000 EUR Nettoeinkommen sind echt sportlich, gerade als Familie), aber wollt ihr wirklich die nächsten 25 Jahre so minimalistisch leben?

    Klar, ein Haus mit Garten ist toll, gerade für jüngere Kinder. Aber in 5 Jahren (bis realistischerweise das Haus fertig wäre) sind eure Kinder 11 und 13, bis dahin werden vermutlich Markenklamotten, das "richtige" Handy und ein cooler Urlaub wichtiger als der Garten. Wenn ihr euch für einen Hauskauf (oder gar Hausbau) entscheidet, bedeutet das vermutlich lange Jahre sehr viel Verzicht und Leben nur "fürs Haus".

  • Seyu

    Interessanter Aspekt. Mein Eindruck im generellen Umgang mit dem Thema (umgangssprachlich "Privatinsolvenz") gesellschaftlich aber auch bankseitig im Vergleich EU vs USA war eher der, daß dies nicht ein solches Stigma darstellt wie ggf. hierzulande.

    Das gilt ja auch für den "umgekehrten Fall" und findet dort auch seine Abbildung, sprich Vermögen hat dort (USA) einen tendenziell positiven Tenor und Klang - während das hierzulande eher kritisch beäugt wird und/oder Neiddebatten bzw. Neidreflexe auslöst.

    Meine konkreten Erfahrungen beziehen sich u. a. auf zwei Fälle (gescheiterte Selbständigkeit im Hotel- und Gastronomiebereich, gescheitertes Startup), in denen ich mitgeholfen hatte, einen Neustart zu organisieren. Dabei hatte ich die beteiligten US-Banken als sehr kooperativ und durchaus offen wahrgenommen. Jedenfalls im Vergleich zu Deutschland. Die beiden Fälle liegen aber zugegebenermaßen schon etwas zurück (nach meiner Erinnerung 2001 und 2005).

    Wie das ganz aktuell aussieht, entzieht sich eher meiner Kenntnis. Gut möglich, daß es nach der Weltfinanzkrise (Auslöser war 2007/2008 ja die geplatzte Immobilienblase in den USA samt lascher Kreditvergabepraxis in Verbindung mit ebensolchen Ratings samt Verbriefung - nur via Letzterem wurde überhaupt die restliche Welt (ex USA) auch "kontaminiert"; wobei auch da gilt "It always takes two to tango" ...) zu signifikanten Verschärfungen - in Sachen Vergabe von Immobilienkrediten - gekommen ist. Die EU-WIKR ist ja auch ursprünglich mal als praktisch reiner "Verbraucherschutz" gestartet (expliziter damaliger EU-Fokus: "Schutz vor dem Verlust des Wohneigentums sprich der eigenen Bleibe") und erst im Lauf ihrer langen Entstehungsgeschichte dann zu einer Regulatorik mit dem Fokus auf "makroprudenzielle Maßnahmen" sprich der "Finanzstabilität im Ganzen" mutiert.

    Aufgrund einer langen Ära der ultra-expansiven Geldpolitik der EZB (mit schließlich einer Null vor dem Komma (!) bei Immobiliendarlehen samt einem generellen Anlagenotstand aufgrund orchestrierter "Finanzieller Repression" (Realzinsen in den Negativbereich verschoben)) wurde ab 2008 spätestens aber ab 2010 (Ausbruch der Eurokrise) und allerspätestens ab 2012 (Eurorettung seitens der EZB a la Mario Draghi "Whatever it takes" samt entsprechender Geldpolitik) das Thema seitens der EU (völlig) anders bewertet. Vor dem dann denknotwendigen Anstieg der Vermögenspreise (auch und insbesondere bei Immobilien) hatte man dann in Brüssel die Situation in den USA (insbesondere von 2000 bis 2007) vor Augen. Als die EU-WIKR dann schließlich und endlich offiziell verabschiedet wurde (2015/2016) war jedenfalls der ursprüngliche Ansatz (Verbraucherschutz) deutlich bis fast ganz in den Hintergrund getreten.


    Im Kontext "Eigenleistungen" bei der Vergabe von Immobiliendarlehen (auch wenn diese Deine Ausführung nicht an mich gerichtet war): Nach meinen Erfahrungen gehen die Banken damit im Zusammenhang mit der Ausreichung von Immobiliendarlehen sehr bis äußerst restriktiv um. Oder wie es mal ein Bereichsvorstand formulierte: "Unsere langjährigen Erfahrungen damit sind schlicht, daß dies von Seiten der Darlehensnehmer oftmals deutlich zu optimistisch eingeschätzt wurde und wird".

  • Wir suchen seit ca 6 Jahren nach einen Schrebergarten. Im Umkreis von ca.20km gibt es nichts . Uns wurde auch gesagt das diese Gärten hauptsächlich familiär weitergegeben werden und es sehr schwer ist, an einen Schrebergarten zu Kommen

  • Vielen Dank für die wirklich ausführliche Nachricht.

    Wenn ich meine ernsthaftes Interesse und/oder einen ebensolchen Beratungsbedarf zu erkennen, versuche ich gerne zu helfen. Im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich nur - aber immerhin mit ein bißchen (auch eigenen) Erfahrungen.

    Der Traum vom Eigenheim

    Siehe schon Nr. 7 - die rein finanziellen Aspekt sind nur ein Teilaspekt bei dem Thema.

    Und genau das ist der Hauptgrund. Ich möchte meine Kinder einen Garten ermöglichen, wo sie spielen können,sich mit Freunden treffen, Grillen , Lagerfeuer etc.

    Nachvollziehbar und verständlich - jedenfalls aus meiner Sicht.

    Eventuell könnte ein Mietobjekt (EG-Wohnung mit Gartenanteil; Haus mit Garten (EFH, DHH, RH)) auch eine Option sein ... !?

    Leider gelten da - jedenfalls in Ballungsräumen und Großstädten - oftmals diese Rahmenbedingungen:

    Nicht ganz selten fällt hier vor Ort (Ballungsgebiet mit mehreren Großstädten) die Entscheidung für Wohneigentum auch nur deshalb "Pro" aus, weil eine adäquate Bleibe auf dem Mietmarkt schlicht kaum, selten oder gar nicht angeboten wird (Ratio: Mietangebote "Wohnungen vs Häuser" aktuell bei > 1.600 vs 48 und bei großen Wohnungen für Familien mit zwei Kindern aufwärts > 1. 600 vs 78).

    Nicht wenige gerade Familien mit Kindern kaufen also eher notgedrungen - denn aus freien Stücken. Obwohl für nicht wenige das Mieten sinnvoller wäre - was aber die Wohnraumversorgung samt Angebot und Nachfrage eben nicht hergibt.

    Und bis dahin also Januar 2027 müssten wir mindestens 30.000euro angespart haben

    Ohne das auch nur ansatzweise despektierlich zu meinen und auch ohne Deine Region oder Gegend und das avisierte Eigenheim ansatzweise zu kennen: Dafür gibt es heutzutage schwerlich ein neues Mittelklasse-Auto mit guter Ausstattung ...

    Als Eigenkapital für das Projekt "Eigenheim mit Garten" würde ich da eher von dem berühmt-berüchtigten "Tropfen auf den heißen Stein" sprechen.

    Zumal da parallel noch an die übliche "Rücklage für Notfälle" (gerade auch als Familie mit Kindern) sowie bei Realisierung an die "angemessene Rücklage für das Eigenheim" zu denken ist (an einer Immobilie kann immer mal was "dran" sein, was repariert bzw. instand gesetzt werden muß; und manchmal das auch sehr zeitnah).

    Nur am Rande und in dem Kontext

    Ich 35 bin Verheiratet Sie 31 ...

    Vielleicht könnten euch eure Eltern (die sicherlich bzw. hoffentlich noch leben), dabei irgendwie unterstützen (Schenkung, vorgezogenes Erbe, Bürgschaften). Wobei solche finanziellen Dinge innerhalb von Familien stets mit Sorgfalt und Vorsicht zu behandeln wären, sollte das überhaupt möglich sein, aufgrund der Finanzlage von Eltern und Schwiegereltern (von deren Bereitschaft ganz abgesehen).

    Ganz generell: Solltest Du/ihr jetzt 200.000 € im Lotto gewinnen und hier erneut fragen, würde ich diesen Aspekt dennoch sofort ins Spiel bringen:

    Natürlich ist Dein Wunsch und Drang samt überschaubarem Zeitfenster (Kinder pflegen irgendwann das Elternhaus (in dem Fall im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen und gemeint ...) zu verlassen. Oftmals schon nach dem Abitur und Beginn eines Studiums oder nach einer abgeschlossenen Lehre inkl. bestandenem Führerschein mit eigenem Auto ...

    Insoweit ist das Zeitfenster auf Basis Deiner Motivation (siehe hier)

    wir haben 2 Kinder , 6 und 8 Jahre .

    durchaus limitiert. Einige meiner Patenkinder beispielsweise haben ihr Kinderzimmer schon mit 18 bzw. 19 oder 20 Jahren geräumt. Und das dauerhaft - von kurzen Besuchen bei den Eltern mal abgesehen, die zudem sukzessive immer weniger zu werden pflegen ...

    Mein Rat wäre daher (selbst nach dem Lottogewinn von den 200.000 €) bei dem Projekt Eigenheim darauf zu achten, daß man insoweit "planungstechnisch" vorausdenkt - und das entsprechende Eigenheim für die "Familie mit Kindern" mit überschaubarem Aufwand auch in ein 2-Parteienhaus um- bzw. verwandeln kann (typische Konstellation: Eine Einheit kann später als Option vermietet werden (als "Einliegerwohnung" beispielsweise) und die andere Einheit kann weiter selbst bewohnt werden). Das hat sich nach meinen Erfahrungen als Vorgehensweise (Hausbau) samt Auswahlkriterium (Kauf Bestandimmobilie) bewährt.


    Dir/Euch weiter gute Gedanken und danach ebensolche Lebens- und Finanzentscheidungen !

  • Ich 35 bin verheiratet, sie 31 und wir haben 2 Kinder, 6 und 8 Jahre.

    Der Traum vom Eigenheim begann ziemlich nach der Geburt meines ersten Kindes. Wir wohnen in einer 5 Zimmer Wohnung ohne Garten. Und genau das ist der Hauptgrund.

    Ich möchte meine Kinder einen Garten ermöglichen, wo sie spielen können, sich mit Freunden treffen, grillen, Lagerfeuer etc.

    Für ein Lagerfeuer braucht man schon einen ziemlich großen Garten (und ein freistehendes Einfamilienhaus. Reihenhausgärten sind dafür zu klein - und beim Grillen gilt es, auf die Nachbarn Rücksicht zu nehmen.

    Alle unsere Bekanntschaften aus der Schule oder Kindergarten haben ein Haus mit Garten.

    Die Möglichkeiten hierzu sind hoch lokal: In der Großstadt ist das schwierig, auf dem Land ist das kein Problem. Dort allerdings sind gerade für Kinder die Distanzen ein Problem.

    Sie treffen sich in den Sommermonaten im Garten und haben einfach eine schöne Zeit. Natürlich sind wir auch oft eingeladen. Aber das ist nicht das gleiche. Es kommt oft vor, dass wir in unserer Wohnung sitzen und von draußen hören, wie Kinder lachen, Planschen im Pool etc . Wir versuchen das ein wenig zu kompensieren, indem wir viel auf Spielplätze gehen ins Schwimmbad. Aber auch in Wälder. Aber wie gesagt das reicht einfach nicht aus.

    Auch das Pachten von Schrebergarten war bis jetzt mit wenig Erfolg geprägt.

    Auch das ist hoch lokal. An manchen Orten wird einem der Schrebergarten geradezu nachgeworfen, an anderen bekommt man so gut wie keinen.

    Manche Leute sind Gartenmenschen, manche sind keine. Ein Planschbecken ist was für kleine Kinder, sobald die größer werden, schwindet das. Ein Schrebergarten hat (was Parties anlangt) gegenüber einem Hausgarten den entscheidenden Vorteil, daß die Eltern die Sache nicht im Blick haben.

    Mir gehen die Ideen aus und der Traum wird immer intensiver und das Verlangen meine Kinder eine normale Kindheit zu schenken wächst mit jedem heißen Sommer.

    Für etwa 6 bis 8 Jahre wäre das ausgesprochen hilfreich, danach wird die Gartennotwendigkeit für Kinder mit jedem Jahr geringer.

    Wenn Du Dein Haus für die Kinder haben willst, muß das also schnell gehen.

    Du könntest erwägen, ein Haus zu mieten.

    Meine Frau und ich haben ein Einkommen [von] zusammen 5000 € netto. Wir leben seit der Insolvenz minimalistisch. Sprich: Wir können jeden Monat 2000 € sparen. Unsere Insolvenz endet nächstes Jahr im Mai. Nach weiteren 6 Monaten sind die Einträge der meisten Auskunfteien gelöscht.

    Und bis dahin also Januar 2027 müssten wir mindestens 30.000 € angespart haben . Und genau um diesen Zeitraum beginnt in unseren Ort ein neues Baugebiet, was erschlossen wird. Und darauf spekulieren wir.

    Auch das ist wiederum sehr lokal, so daß dazu etwas sagen kann. Es läßt sich nicht ermessen, ob Du ein Baugrundstück bekommen würdest. Die Gemeinden weisen nur sehr knapp Bauland aus, weil das die Preise treibt, sie also mehr für ihr Land bekommen.

    Ein Haus kostet mindestens 500 T€. Setze doch einfach meinen Hinweis um und rechne Dir aus, ob Du unter den aktuellen Zinsbedingungen einen Hauskredit erschwingen könntest.

    Wenn hier im Forum einer schreiben sollte: Alles kein Problem mit dem Kredit! bringt Dich das vor Ort keinen Schritt weiter.

    Im Grunde ist es auch egal, was man Dir hier sagt: Je mehr Geld Du hast, desto besser dürfte Deine Chance sein. Insoweit gehst Du Schritte in die richtige Richtung, wenn Du jetzt weiter sparst, wie Du es tust - obwohl das für die ganze Familie letztlich auch eine harte Zeit ist!

    Jetzt hast Du erst einmal den Januar 2027 im Blick (das sind noch 1 1/2 Jahre). Sollte Dein Hausprojekt wirklich klappen, könnte es sein, daß die Finanzen noch 25 Jahre so eng sind wie jetzt. Das will nicht jeder (zumal in einer so langen Zeit auch größere Ausgaben kommen, etwa ein neues gebrauchtes Auto).