Rentenpunktkauf Beispielrechnung

  • Ich habe mal eine Frage zum Rentenpunktkauf, ich will es selber einfach verstehen:

    Aktueller Durchschnittslohn 2025: 50.493€, daraus resultierend 40,79€ pro Rentenpunkt.

    Rentenpunkkauf: 50.493 x 18,6% (Rentenabgabe) = 9392€ Preis um einen Rentenpunkt zu kaufen.

    Annahmen:

    Alter 58 Jahre, bisher exakt 40 Rentenpunkte in 40 Jahren gesammelt, mit 63 dann 45 Jahre voll mit 45 Punkten, mit 65 dann 47 Punkte, mit 67 dann 49 Punkte.

    d.h. (bitte korrigieren wenn falsch):

    mit 65 kann ich Abschlagsfrei gehen und hätte somit 47 Punkte und eine Bruttorente von 1917€

    mit 67 hätte ich 49 Punkte und dadurch 1999€

    Wenn ich mit 63 gehen wollte hätte ich 45 Punkte und 14,4% Abzüge, also 1571€

    Ist es jetzt richtig das die Lücke von 67 bis 63 ermittelt wird (hier dann 1999€-1571€ = 428€) die dann mit Rentenpunkten „gekauft“ werden kann, also 428€/40,79€ Rentenwert = 10,49 Rentenpunkte.

    D.H. ich müsste um mit 63 in Rente gehen zu können rund 98.500€ zahlen (10,49 Punkte x 9392€ Rentenpunktpreis)?

    Oder wird das nur bis zur Abschlagsfreien Rente mit 65 Jahren berechnet (was aber auch nicht viel günstiger wäre, da die 14,4% Abschläge ja gleich bleiben).

    Wie gesagt, ich will es selber verstehen, wäre die Rechnung so richtig ? Klar kann man individuell bei der DRV anfragen, aber es soll ja erst mal nur ein Gefühl entwickelt werden ob dies überhaupt lohnt.

  • Hallo.

    Du gehst zum Zeitpunkt X in Rente und hast dann Abschläge (Entgeltpunkte zu diesem Zeitpunkt × Zugangsfaktor = persönliche Entgeltpunkte).

    63: 45 × 0,856 = 38,52

    Die fehlenden 6,48 Entgeltpunkte kannst Du ausgleichen, Kostenpunkt ca. 71.096 EUR.

    50.493 × 0,186 / 0,856 = 10.971 × 6,48

    Nach Rentenbeginn kannst Du weiterarbeiten oder freiwillige Beiträge leisten, um die Rente weiter zu erhöhen.

  • Ich habe mal eine Frage zum Rentenpunktkauf, ich will es selber einfach verstehen:

    Aktueller Durchschnittslohn 2025: 50.493€, daraus resultierend 40,79€ pro Rentenpunkt.

    ... für Rentner, die 2025 Rente beziehen.

    Rentner, die im Jahr 2034, also in 9 Jahren, wenn Du 67 bist, Rente beziehen, werden bei 3% Steigerung pro Rentenpunkt 30% mehr bekommen, also etwa 53,22 €.

    Annahmen:

    Alter 58 Jahre, bisher exakt 40 Rentenpunkte in 40 Jahren gesammelt, mit 63 dann 45 Jahre voll mit 45 Punkten, mit 65 dann 47 Punkte, mit 67 dann 49 Punkte.

    Mit 65 kann ich abschlagsfrei gehen und hätte somit 47 Punkte und eine Bruttorente von 1917€.

    Nein. Du hättest dann eine Bruttorente von 47 Punkten mal dem dann gültigen Punktwert.

    Mit 67 hätte ich 49 Punkte und dadurch 1999€

    Du hättest dann eine Bruttorente von 49 Punkten mal dem dann gültigen Punktwert.

    Wenn ich mit 63 gehen wollte hätte ich 45 Punkte und 14,4% Abzüge, also 1571€

    Du hättest dann eine Bruttorente von 45 Punkte mal dem dann gültigen Punktwert mal 85,6%.

    Ist es jetzt richtig, dass die Lücke von 67 bis 63 ermittelt wird.

    Das ist nicht richtig. Referat Janders hat die Rechnung angegeben, wenn Du den Nachteil jetzt ausgleichen wolltest. Das wäre aber keine gute Idee, weil Du damit nämlich die Steuergrenze reißen würdest. Es wäre sinnvoll, eine Aufzahlung über 70 T€ passend zu stückeln, wodurch sich allerdings der Preis der Entgeltpunkte ändern würde.

    Klar kann man individuell bei der DRV anfragen, aber es soll ja erst mal nur ein Gefühl entwickelt werden ob dies überhaupt lohnt.

    Wenn Du am Tag nach dem Renteneintritt stirbst, lohnt es sich nicht.

    Wenn Du uralt wirst, lohnt es sich.

    Der Normalangestellte kann keine Rentenpunkte kaufen. Es geht allenfalls mit dem o.a. Trick (oder über eine Scheidung, die wiederum finanziell und emotional typischerweise nicht lohnt). Wenn Du vor der Wahl zwischen einer kommerziellen Rentenversicherung und der gesetzlichen Rente stehst, steht die gesetzliche Rente ziemlich gut da. Aber wie immer muß man sich die Sache im Einzelfall anschauen.

  • Wo kommt diese Aussage her?

    Wenn ich nur 8 Rentenpunkte kaufen kann, warum teilt mir dann die DRV mit daß ich mehr als 10 Punkte kaufen kann/muss um meine Abschläge bei Rente mit 63 auszugleichen?

    Da bin ich jetzt überrascht. Ich war im November mit einem Sechzigjährigen zusammen bei der Rentenberatungsstelle und dort wurde von dem Beschäftigten erklärt, man könne nicht mehr als acht Punkte kaufen…. Wenn dem nicht so ist, bitte ich hier um Aufklärung. Würde mich auch interessieren..

  • Wo kommt diese Aussage her?

    Wenn ich nur 8 Rentenpunkte kaufen kann, warum teilt mir dann die DRV mit daß ich mehr als 10 Punkte kaufen kann/muss um meine Abschläge bei Rente mit 63 auszugleichen?

    Und, ziehst du das in Betracht ?

    Mir würden nach o,g. Rechnung in Beitrag #2 etwa 8 Punkte, also ca. 85.000€ fehlen. Dafür das ich dann 2 Jahre früher könnte (63 anstatt 65) ist das in keinem Fall lohnend für mich. Klar gibt es da noch einiges an Steuern wieder, aber es lohnt einfach nicht für mich. In 5 Jahren bin ich 62 und habe die 45 Jahre voll, ab da kann ich ganz entspannt sein, da könnte ich mit 63 sogar selber kündigen und hätte dann trotz 3 Monaten Sperrzeit immer noch ein besseres Geschäft gemacht wenn ich dann bis 65 Arbeitslos sein sollte. Wichtig als nächsten Baustein für mich ist erst mal die 45 Jahre voll zu bekommen, danach ergeben sich ja zusätzliche Möglichkeiten die deutlich preiswerter sind.

  • Mir würden nach o,g. Rechnung in Beitrag #2 etwa 8 Punkte, also ca. 85.000€ fehlen. Dafür das ich dann 2 Jahre früher könnte (63 anstatt 65) ist das in keinem Fall lohnend für mich. Klar gibt es da noch einiges an Steuern wieder, aber es lohnt einfach nicht für mich.

    In 5 Jahren bin ich 62 und habe die 45 Jahre voll, ab da kann ich ganz entspannt sein, da könnte ich mit 63 sogar selber kündigen und hätte dann trotz 3 Monaten Sperrzeit immer noch ein besseres Geschäft gemacht wenn ich dann bis 65 arbeitslos sein sollte.

    Man muß sich das immer im Einzelfall durchrechnen. Ich habe nicht den Eindruck, daß Du schon auf der richtigen Spur bist.

    Wichtig als nächsten Baustein für mich ist erst mal die 45 Jahre voll zu bekommen, danach ergeben sich ja zusätzliche Möglichkeiten, die deutlich preiswerter sind.

    Eigentlich nicht. Völlig andere Baustelle.

  • Da bin ich jetzt überrascht. Ich war im November mit einem Sechzigjährigen zusammen bei der Rentenberatungsstelle und dort wurde von dem Beschäftigten erklärt, man könne nicht mehr als acht Punkte kaufen…. Wenn dem nicht so ist, bitte ich hier um Aufklärung. Würde mich auch interessieren..

    It depends...

    Wenn Du mit 63 insgesamt 100 Entgeltpunkte erwirtschaftet hast, dann hättest Du bei 14,4% Abschlägen 14,4 Entgeltpunkte, die Du ausgleichen könntest.

    Der Bekannte dürfte (je nach Abschlag) 55,5 Entgeltpunkte und mehr haben.

  • Welche wären das? Bin auch interessiert, da in ähnlicher Situation.

    Naja, mit 71K kannst Du aus 38,5 Entgeltpunkte 45 machen, zahlbar ab 63.

    Mit erfüllten 45 Jahren wären es 47 Entgeltpunkte, zahlbar ab 65 und die 71K hätte man noch auf der hohen Kante.

    Wenn man mit 63 aussteigt und die 71K teilweise verwendet, um nach 65 zu kommen, dann hätte man den Ausstieg mit 63, ab 65 die 45 Entgeltpunkte und was auch immer noch von den ursprünglichen 71K übrig ist.

  • Mit 71K [jetzt] kannst Du aus 38,5 Entgeltpunkte 45 machen, zahlbar ab 63 [in 5 Jahren].

    Mit erfüllten 45 Jahren wären es 47 Entgeltpunkte, zahlbar ab 65 und die 71K hätte man noch auf der hohen Kante.

    ... hätte dann die 24 Rentenzahlungen zwischen 63 und 65 aber nicht bekommen (Schätzungsweise 50 T€) und müßte 24 Gehaltszahlungen, die man dann nicht bekäme irgendwie aus eigenen Mitteln überbrücken.

    Im Endeffekt geht es aber um etwas ganz anderes, nämlich wann man die Berufstätigkeit einstellen möchte und ob man dann seinen Lebensunterhalt so finanzieren kann, wie man das gern möchte.

    Ob sich da etwas "lohnt", kommt erst an zweiter Stelle.

  • ... hätte dann die 24 Rentenzahlungen zwischen 63 und 65 aber nicht bekommen (Schätzungsweise 50 T€) und müßte 24 Gehaltszahlungen, die man dann nicht bekäme irgendwie aus eigenen Mitteln überbrücken.

    Im Endeffekt geht es aber um etwas ganz anderes, nämlich wann man die Berufstätigkeit einstellen möchte und ob man dann seinen Lebensunterhalt so finanzieren kann, wie man das gern möchte.

    Ob sich da etwas "lohnt", kommt erst an zweiter Stelle.

    Nicht ganz, es würden in meinem Fall ja nur 3 Monate Sperrzeit fehlen, danach gäbe es ja Arbeitslosengeld bis 65, das ja höher als die Rente wäre und zudem werden auch noch Rentenpunkte durch das Arbeitsamt in dieser Zeit gezahlt. Und am Ende gäbe es auch keine 14,4% Abzüge da ich mit 62 Jahren ja schon die 45 Beitragsjahre voll hätte.

  • Ist das wirklich so?

    Ja, wenn du als besonders langjährig Versicherter bis 65 die 45 Jahre Beitragszeit voll hast kannst du abschlagsfrei in Rente gehen. Wenn du mit 63 gehen willst hast du 14,4% Abzüge. Bei den letzten beiden Jahren vor Rentenbeginn wird die Arbeitslosigkeit aber nicht als Wartezeit anerkannt (ausser bei Geschäftsaufgabe oder Insolvenz), ausser du hast bis dahin schon deine 45 Jahre voll (die wichtig sind für abschlagsfreie Rente), dann ist die Arbeitslosigkeit egal und du kannst max. Arbeitslosengeld von 24 Monaten beziehen (also von 63 bis 65) und danach in Rente gehen ohne Abzüge.

    Wichtig: vor dem 63sten 45 Jahre voll haben, danach kann nicht mehr allzuviel passieren.

  • Und doch ist es von dieser Überlegung völlig unabhängig, ob Du Rentenpunkte kaufen willst oder nicht.

    Nicht ganz, ich nehme jetzt mal für nachfolgende Berechnung den Renetenpunktwert von 40,79€, auch für die Zukunft, bevor du wieder schreibst es ist immer der Rentenpunkt mit dem zukünftigen Wert (was ja richtig ist, aber das kann man genau ja erst in der Zukunft korrigieren). Weiterhin nehme ich an das ich 85 Jahre alt werde.

    63 Jahre-45 RP-85.000€ Renetenpunktkauf-22 Bezugsjahre-Rente 1836€ = 485.000e abzgl der 85.000€ Renetenpunktkauf, also Bruttobezug rund 400.000€ in 22 Jahren.

    65 Jahre-47 RP-0€ Zukauf-20 Bezugsjahre-Rente 1917€ = 460.000€

    63 Jahre und 2 Jahre Arbeitslosengeld-46,6 RP (2x 0,8 RP vom AA)-20 Bezugsjahre-Rente 1900€ =456.000€

    Man sieht jetzt ganz gut das mich der Rentenpunktkauf trotz 2 Jahren längerer Bezugsdauer nicht lohnen würde, er würde mich ohne die Steuerersparnis jetzt zu berücksichtigen sogar am Ende 60.000€ kosten.

    Da ich das Geld jetzt langsam auch zahlen müsste, könnte ich die 85.000€ auch in einen Welt ETF stecken, der sollte nach 25 Jahren dann deutlich besser performen als der Rentenpunktkauf.

  • Ja, wenn du als besonders langjährig Versicherter bis 65 die 45 Jahre Beitragszeit voll hast kannst du abschlagsfrei in Rente gehen. Wenn du mit 63 gehen willst hast du 14,4% Abzüge. Bei den letzten beiden Jahren vor Rentenbeginn wird die Arbeitslosigkeit aber nicht als Wartezeit anerkannt (ausser bei Geschäftsaufgabe oder Insolvenz), ausser du hast bis dahin schon deine 45 Jahre voll (die wichtig sind für abschlagsfreie Rente), dann ist die Arbeitslosigkeit egal und du kannst max. Arbeitslosengeld von 24 Monaten beziehen (also von 63 bis 65) und danach in Rente gehen ohne Abzüge.

    Wichtig: vor dem 63sten 45 Jahre voll haben, danach kann nicht mehr allzuviel passieren.

    Alles korrekt. So habe ich es auch laufen lassen.

    War finanziell die deutlich bessere Variante und die Agentur für Arbeit hat mich dankenswertereweise völlig "in Ruhe gelassen". Hatte in der gesamten Zeit nur drei Mal einen Termin. Zunächst die persönliche Arbeitslosmeldung, kurz darauf ein erstes persönliches Beratungsgespräch und einen weiteren (telefonischen) Termin nach ca. 13 Monaten Arbeitslosigkeit.

    Habe allerdings auch schon während meiner Schulzeit ab Klasse 11 und auch meiner Studienzeit durchgängig renteversicherungspflichtige Tätigkeiten "nebenbei" ausgeübt. Nur deshalb konnte ich auch die Rente für besonders langjährig Versicherte in Anspruch nehmen.

  • Und doch ist es von dieser Überlegung völlig unabhängig, ob Du Rentenpunkte kaufen willst oder nicht.

    Nicht ganz

    Doch, Du hast den eigentlichen Knackpunkt allerdings noch nicht erkannt.

    Du kannst als Angestellter Rentenpunkte (fast) nur dann kaufen, wenn Du vorgibst, mit 63 in Rente gehen zu wollen. Zwingend verbunden ist das aber nicht, Du mußt dann keineswegs mit 63 in Rente gehen, wenn Du Rentenpunkte gekauft hast. Du kannst dann durchaus den 65-45-er Trick mit dem Arbeitsamt machen und würdest dann eben mehr Rente bekommen, weil Du ja freiwillig zugezahlt hast.

    Das ist wirklich voneinander völlig unabhängig. Zwei Paar Stiefel.

    63 Jahre-45 RP-85.000€ Rentenpunktkauf-22 Bezugsjahre-Rente 1836€ = 485.000e abzgl der 85.000€ Rentenpunktkauf, also Bruttobezug rund 400.000€ in 22 Jahren.

    Nicht zu vergessen die zwei Jahre Ruhestand zwischen 63 und 65.

    65 Jahre-47 RP-0€ Zukauf-20 Bezugsjahre-Rente 1917€ = 460.000€

    Nicht zu vergessen die beiden Jahre Berufstätigkeit zwischen 63 und 65, die Dir sogar noch zwei Jahresgehälter Geld bringen. Ok, dafür mußt Du auch malochen, statt bei einem kühlen Bier die Beine in Deinem Schrebergarten hochzulegen.

    63 Jahre und 2 Jahre Arbeitslosengeld-46,6 RP (2x 0,8 RP vom AA)-20 Bezugsjahre-Rente 1900€ =456.000€

    Ich bin hier nicht der Moralapostel. Allerdings gibt es Stimmen, die sagen, daß dieses Verfahren ein Ausnutzen des Sozialstaats sei. Die Arbeitslosenversicherung sei für diesen Fall nicht gedacht.

    Freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung dürften in aller Regel mehr Rente bringen als betrübliche Altersversorgungen oder Riestereien. Das gilt unabhängig von Deinen oben geschilderten Tricks. Wenn Du Rentenpunkte gekauft hast und dann dennoch mit 65 die "Rente mit 63" wählst, bekommst Du halt mehr Rente, als wenn Du keine Rentenpunkte gekauft hättest.