Rentenaufstockung weiterhin durch MSCI World ETF sinnvoll?

  • Hallo,

    meine Frage bezieht sich darauf, ob es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist, einen höheren Betrag - Auszahlung LV - in meine bestehenden ETF zu stecken - und wenn ja, in welchen? Oder ganz was anderes?

    Seit 2024 habe ich zur Rentenaufbesserung in etwa 9 Jahren, folgende ETF`s bespart. Die Summe ist noch nicht ausreichend.

    SPDR MSCI ACW IM ETF - WKN: A1JJTD

    iShares - CORE MSCI WORLD ETF - WKN: AORPWH - beide sind USD.

    Vorab schonmal vielen lieben Dank, für euren Tipp!

    LG Chri

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  • ob es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist, einen höheren Betrag.......Oder ganz was anderes?

    ......

    Seit 2024 habe ich zur Rentenaufbesserung in etwa 9 Jahren, folgende ETF`s bespart. Die Summe ist noch nicht ausreichend

    Das würde mich auch interessieren. Nicht unbedingt in welchen. Vermutlich reichen deine 9 Jahre noch. Ich spare nun nicht mehr in die ETFs, bei mir handelt es sich nur noch um ca. 2-3 Jahre und ich benötige die Auszahlung zur Aufpeppung einer kleinen Rente sicher.

  • ....stimmt, das ist korrekt.

    Wobei ich durchaus bewusst den zweiten MSCI World, mit Einbeziehung der Schwellenländer gekauft habe.

    Und mit Einbeziehung der Small Caps!

    Tomarcy Das mit den Segmenten habe ich nicht verstanden. Weil der World im ACWI IMI „enthalten“ ist? Gibt doch genug Vorteile, etwa Anbieterdiversifikation oder Entsparungsreihenfolge.

    • Hilfreichste Antwort

    Seit 2024 habe ich zur Rentenaufbesserung in etwa 9 Jahren, folgende ETF`s bespart. Die Summe ist noch nicht ausreichend.

    Ich plane nicht, mit Renteneintritt meinen ETF aufzulösen. Was Du dann planst, wie Du Deine Entnahme regeln wirst, was bei Dir bis dann sonst noch passiert, weisst nur Du.

    Aber wenn Du nur wegen Trump (oder warum auch immer) nicht mehr an die Marktwirtschaft (und damit den Fortbestand der AGs, deren Ziel, Gewinne zu erwirtschaften usw) glaubst, dann ist der längerfristige Invest in Aktien-ETFs u.U. nicht das Sinnvollste für Dich.

    Dass die Weltwirtschaft (bzw. der weltweite Aktienmarkt) morgen, also direkt am Tag nach Deinen Kauf, höher zweistellig einbricht und dort >9 Jahre verweilt, halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich. Ich spekuliere eher darauf, dass in den kommenden 5-9 Jahren mind. eine Phase dabei sein wird, in der meine ETFs ab heute bedeutend mehr Rendite wie Tagesgeld oder ein Anleihen-ETF abgeworfen haben. Zur Not muss ich um diesen Zeitpunkt die Teile umschichten, die ich zum Renteneintritt benötige.

    Daher würde ich heute einen höheren Betrag (ich gehe in 8 Jahren in Rente) in meinen FTSE All-World stecken (oder halt in den ACWI IMI). Ich habe aber auch schon einen Plan, wie ich ab Renteneintritt die Entnahme durchführe, kann ansatzweise abschätzen, wie meine Sparraten bis zur Rente noch aussehen wird und ob ich zu Rentenbeginn direkt größere Teile meines ETFs entnahmen muss (oder eher nicht).

    Hätte ich all dies nicht (z.B. keine relevante Sparrate mehr nach der Einmalzahlung), wäre auf die Zusatzrente aus dem ETF zwingend angewiesen und hätte keine Lust, die kommenden 5-9 Jahre gelegentlich ins Depot zu schauen, um ggf. schon frühzeitig einen Teil für die Entnahme umzuschichten, dann würde ich schon heute anders handeln und gemäß meiner geplanten Entnahmestrategie den Teil des Einmalbetrages, den ich für die ersten 2-3 Jahre an Entnahme plane, entweder in einen Geldmarkt-ETF (den muss man aber auch im Auge behalten, nicht dass es wieder Negativzinsen gibt) oder in Anleihen-ETFs/Fonds stecken.

  • Ich sehe es ganz ähnlich wie fotoman . Du musst m.E. es vom Ziel her für Dich definieren, ob ein besparen der 'Weltwirtschaft' für Dich weiter Sinn ergibt.

    Auch ich möchte in etwas über 9 Jahren in den Unruhestand wechseln (Rente mit 63 und Abschlägen). Bis dahin gilt es für mich, ein ausreichend großes Depot aufzubauen um dann gemäß der '4%-Regel' daraus die nächsten XX Jahre meine 'Zusatzrente' daraus zu entnehmen.

    Vorsicht vor der 4% Regel – Finanzen? Erklärt!

    Um nicht direkt zum Start der Entnahmephase voll dem Renditereihenfolgerisiko ausgesetzt zu sein, plane ich mit 63 einen Cashpuffer von mind. 5 Jahresbedarfen in meinem 'sicheren' Vermögensteil angespart zu haben.

    Sequence of Return Risk – die ersten 5 Jahre sind entscheidend – Finanzen? Erklärt!

    So ist jetzt erstmal das Ziel und aktuell sieht es auch sehr gut für mich aus das Ziel zu erreichen. Aber die Zukunft kennt halt niemand.
    Ich weiß nicht, wie sich die Weltwirtschaft in den nächsten Jahren entwickelt. Ich weiß nicht, ob ich meinen Job die nächsten 9 Jahre behalte, ich weiß nicht, ob ich gesund bleibe, ich weiß nicht, ob in 9 Jahren die aktuellen Regelungen für die Rente mit 63 noch existieren (und unzählige andere Dinge, die auf dem Weg passieren können!).:/
    Also ziehe ich erstmal weiter durch, bespare meinen ETF, lebe mein Leben im hier und jetzt und hake jedes Jahr im Kalender ab und schaue ob ich näher an mein Ziel gekommen bin.

    Vor 6 Jahren hatte ich noch nix mit ETF und Börse am Hut. Erst da habe ich mal angefangen mich wirklich mit meiner finanziellen Zukunftsplanung auseinanderzusetzen. Bis dahin war mein Weg die 'normale Rente mit 67' gewesen und dank solider Rentenansprüche, einigen alten Versicherungen und Ersparnissen würden wir wohl auch so finanziell ganz gut über die Runden kommen.
    Die Aktien-ETF haben mir aber die finanzielle Möglichkeit eröffnet auch schon früher über einen Ausstieg überhaupt nachzudenken. Und selbst, wenn es aus irgendwelchen Gründen nachher nicht mit 63 klappt und erst mit 65 oder gar 66, hätte ich immer noch ein Jahr gewonnen. Ich sehe also eher die Chance(n) als das Risiko.

  • Ich sehe es ganz ähnlich wie fotoman . Du musst m.E. es vom Ziel her für Dich definieren, ob ein besparen der 'Weltwirtschaft' für Dich weiter Sinn ergibt.

    Mit Schmunzeln lese ich Deine Antwort (wie auch die von fotoman), die man in der Sache wohl bestätigen muß. Es ist so, wie Ihr schreibt.

    Aber die kurze und konkrete Antwort auf die kurze und konkrete Frage des TE habt Ihr nicht auf der Pfanne (wie ich sie auch nicht hätte, wie vermutlich niemand sie hätte). Kurz und konkret zu fragen bringt einen offensichtlich nicht in jeder Lebenslage weiter, weil dieses Leben so vertrackt kompliziert ist.

    :)

  • Aber die kurze und konkrete Antwort auf die kurze und konkrete Frage des TE habt Ihr nicht auf der Pfanne (wie ich sie auch nicht hätte, wie vermutlich niemand sie hätte). Kurz und konkret zu fragen bringt einen offensichtlich nicht in jeder Lebenslage weiter, weil dieses Leben so vertrackt kompliziert ist.

    Ja, man hätte auch einfach '42' als Antwort auf die Frage schreiben können. ;)
    Da ich nicht weiß, ob Chri den Roman von Douglas Adams überhaupt kennt, habe ich den Text etwas länger verfasst und auch auf entsprechende Berechnungen mit den Daten der Vergangenheit verwiesen.

    Wenn man liest, dass man 2024 mit Welt-ETF angefangen hat und dann 2025 bereits unsicher ist, ob diese Entscheidung richtig war/ist, stellt sich mir die Frage, ob man sich überhaupt mit dem eigentlichen Ziel der Investition auseinandergesetzt hat?:/

  • Ich denke, dass als allererstes überlegt werden muss, wie die Asset Allocation heute, in 10 Jahren, in 20 Jahren aussehen sollte. Hierbei die eigene Risikotragfähigkeit beachten und nicht überschätzen. Und die kann sich deutlich verschieben beim Wechsel von Sparen zu Entsparen, wird hoffentlich aber nicht gleich auf 0 fallen.

    Für die Entnahmephase können auch Überlegungen zur Planungssicherheit eine Rolle spielen, also vielleicht Renditeeinbußen in Kauf nehmen für ein schwankungsärmeres Depot. Wenn die Depotentnahmen überwiegend für Luxus wie Reisen, Hobby etc. benötigt werden, kann ich im Krisenfall einfacher die Entnahme reduzieren als wenn ich damit die Miete zahlen muss.

    Ich finde, dass sowohl bei den meisten Finanzartikeln als auch den meisten Forumsanfragen die Asset Allocation zu wenig beachtet wird. Oft geht es eher um die Fondsauswahl, den Anbieter oder das zur Zeit beste Angebot.

    Dazu kommen noch die vielen ETF-Neulinge, die sich zu wenig mit Aktien beschäftigen, sondern machen, was "alle" machen oder der "Dieter vom Stammtisch". Dann ist das Entsetzen groß, wenn es nicht konstant nach oben geht wie beim Sparbuch. Dabei sollten 10% Schwankungen und größere Crashs wie die Finanzkrise normale Erwartungshaltung sein.

    Nur wann ein echter Crash kommt ( in 1, 5 oder 10Jahren) können all die Propheten nicht voraussehen. Daher alle Möglichkeiten im Kopf durchgehen und dann die Asset Allocation festlegen.

  • Ich habe einen währungsgesicherten S&P 500 ETF, TER 0,2, einen MSCI Europe und demnächst noch MSCI EM Asia. Ich möchte den MSCI world gerne ungefähr nachbilden mit möglichst geringem Währungsrisiko, da ich dem USD langfristig nicht mehr traue. Also 65/20/15. Also zur Eingangsfrage: So würde und werde ich es machen. 1. S&P 500 WKN A1C5E9 2. WKN A40V72, der ist equal weigt. Asien fehlt mir noch.

  • Ich habe einen währungsgesicherten S&P 500 ETF, ... einen MSCI Europe und demnächst noch MSCI EM Asia. Ich möchte den MSCI world gerne ungefähr nachbilden mit möglichst geringem Währungsrisiko, da ich dem USD langfristig nicht mehr traue.

    Man kann ETFs dieser Art nicht "währungssichern". Wie sollte das auch gehen?

    Das kannst Du auch nicht selber machen. Wenn Du dem USD prinzipiell nicht traust, darfst Du keine US-Firmen kaufen und auch keine Firmen, die in USD Geschäfte machen. Da bleibt dann ziemlich wenig Anlageuniversum übrig.

    PS: Ja, ich weiß, daß man für ängstliche Anleger vermeintlich währungsgesicherte ETFs aufgelegt hat. Soweit ich das überblicke, kosten die einfach nur zusätzlich Geld.

  • Aber die kurze und konkrete Antwort auf die kurze und konkrete Frage des TE habt Ihr nicht auf der Pfanne (wie ich sie auch nicht hätte, wie vermutlich niemand sie hätte).

    Wie Du in Deinen sonst eher langen Antworten immer geschrieben hast: ohne eine vollumfängliche Finanzplanung gibt es auch keine konkreten Ratschläge.

    Einzig auf Basis des ersten Postings würde ich alles in den ACWI IMI stecken und mit dem erhöhten Depotwert bis zur und in der Rente genauso verfahren wie bisher auch schon geplant. Es ist ja berechnet, dass der bisherige Depotwert zur Rentenaufbesserung nicht ausreicht, also hat sich Chri schon Gedanken dazu gemacht.

    Ich finde, dass sowohl bei den meisten Finanzartikeln als auch den meisten Forumsanfragen die Asset Allocation zu wenig beachtet wird. Oft geht es eher um die Fondsauswahl, den Anbieter oder das zur Zeit beste Angebot.

    Das kann man so sehen. Warum soll die Allokation schon 9 Jahre vor der ersten geplanten Teilentnahme definiert werden? nur weil ich durch eine Umschichtung vor Beginn der Entnahmephase vermutlich ein paar Steuern zahlen muss?

    Ich weiss heute noch nicht, welche Allokation oder gar welche konkreten Produkte (Aktien-ETFs, Anliehen-Fonds, Geldmarkt-ETFs oder was auch immer) ich frühstens ein paar Jahre vor der Entnahmephase nutzen werde.

    Ich vermute nur, dass meine Aufteilung nicht mehr so aussehen wird wie derzeit mit 100% des für die Entnahme geplanten Kapitals in Aktien-ETFs (die aktuellen Barrücklagen haben damit nichts zu tun).

    Nur wann ein echter Crash kommt ( in 1, 5 oder 10Jahren) können all die Propheten nicht voraussehen. Daher alle Möglichkeiten im Kopf durchgehen und dann die Asset Allocation festlegen.

    Warum sollte ich mir heute, also 9 Jahre vorher, schon Gedanken über einen Crash in der Zeit vor der ersten geplanten Entnahme machen?

    Und welche Möglichkeiten würdest Du dabei durchspielen, wie pessimistisch soll das ganze sein? Geht es nur um die hist. Markteinbrüche ab 1970/1986 (weil man sich dazu für den MSCI World irgendwie Daten organisieren kann), geht man noch bedeutend weiter zurück oder beinhaltet das Szenario z.B. auch eine massive Kürzung der Rente (da Chri von einer Rentenaufbesserung schreibt).

  • Man kann ETFs dieser Art nicht "währungssichern". Wie sollte das auch gehen?

    Das kannst Du auch nicht selber machen. Wenn Du dem USD prinzipiell nicht traust, darfst Du keine US-Firmen kaufen und auch keine Firmen, die in USD Geschäfte machen. Da bleibt dann ziemlich wenig Anlageuniversum übrig.

    PS: Ja, ich weiß, daß man für ängstliche Anleger vermeintlich währungsgesicherte ETFs aufgelegt hat. Soweit ich das überblicke, kosten die einfach nur zusätzlich Geld.

    Nur weil Du nicht verstehst, wie das mit Finanzinstrumenten funktioniert, heißt es nicht, dass es nicht geht😉. Ind natürlich darf ich US Aktien kaufen. Die laufen evtl. sogar besser, wenn der Dollar einknickt, da Exporte dadurch günstiger werden.

  • PS: Ja, ich weiß, daß man für ängstliche Anleger vermeintlich währungsgesicherte ETFs aufgelegt hat. Soweit ich das überblicke, kosten die einfach nur zusätzlich Geld.

    Sein ETF kostet etwa 0,15 % TER mehr.

    Ishares lässt sich das Absichern eben mit einem Aufschlag bezahlen.
    Je nach Fondsgrsellschaft liegt der Aufschlag bei 0,1 - 0,15 %.

  • Warum sollte ich mir heute, also 9 Jahre vorher, schon Gedanken über einen Crash in der Zeit vor der ersten geplanten Entnahme machen?

    Und welche Möglichkeiten würdest Du dabei durchspielen, wie pessimistisch soll das ganze sein? Geht es nur um die hist. Markteinbrüche ab 1970/1986 (weil man sich dazu für den MSCI World irgendwie Daten organisieren kann), geht man noch bedeutend weiter zurück oder beinhaltet das Szenario z.B. auch eine massive Kürzung der Rente (da Chri von einer Rentenaufbesserung schreibt).

    Meine Aussage zum Crashzeitpunkt bezog sich auf die Standardbefürchtung, der Crash werde in naher Zukunft kommen und welche Strategie deshalb sinnvoll ist.

    Ich hätte mir die DotCom-Blase oder die Finanzkrise als Kursverlauf genommen und gedanklich an den aktuellen Kursverlauf drangehängt. Einmal mit Crash direkt im Anschluss an die Investition, dann nach 3 Jahren mit entsprechendem Kursanstieg bis dahin, dann Crash in 6 Jahren usw.

    Denn was passiert, wenn ich drei Jahre zuschaue in Erwartung eines Crashs? Investiere ich, weil nichts passiert ist oder warte ich erst recht ab, weil die Wahrscheinlichkeit steigt? Steige ich im Crash ein oder warte ich ob es noch weiter runter geht?

    Lieber überlegen, wie viel vom Gesamtvermögen ich in Aktien investieren möchte, egal welches Szenario eintreten wird, und diese Investition mit Überzeugung zügig tätigen.

  • Chri 15. Juli 2025 um 06:33

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  • Chri 15. Juli 2025 um 06:41

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  • Hier sieht man, dass die geringe Gebühr sich auszahlen kann.

    Sorry,
    aber was soll ein solch kurzfristiger Chart belegen!? :rolleyes:
    Hier mal eine etwas längere Sicht der Dinge: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen…18,IE00B5BMR087

    Wir legen ja im Idealfall unser Geld auf Jahrzehnte an!:/

    BTW: Eine Währungsabsicherung (Hedging) machen bereits die Unternehmen die Exportorientiert arbeiten. Ich war einige Jahre bei einem mittelständischen Maschinenbauer beschäftigt.
    Dort wurde größere bzw. längerfristige Im- und Exportgeschäfte in eine andere Währung immer direkt durch das Unternehmen selbst Währungsgesichert.
    Zumeist passiert die Abrechnung ja in US$. Und wenn zwischen Auftragserteilung und Auslieferung/Bezahlung der Anlagen teilweise Monate bis zu Jahren liegen, geht das gar nicht anders.:/
    Es ist im Übrigen bei allen mir bekannten Finanzexperten die gleiche Ansicht, dass sich bei langfristigen Investitionen in den Aktienmarkt Hedging nicht lohnt!