Plötzlich ein Depot: Verkauf Aktien, Umschichtung in ETF?

  • Liest sich wie folgt: Bezeichnung, Isin, Menge, Kurs, Positionsbetrag. Mehrere Leerschritte dazwischen werden leider gelöscht. Ich bekomme es nicht besser formatiert. Nähere Erläuterungen kommen im nächsten Beitrag.


    BASF (2) Gewinn und Verlust DE000BASF111 166 43 7.138,00 33 steuerfrei
                   
    Bayer Verlust DE000BAY0017 166 28 4.648,00
                   
    Commerzbank (2) Gewinn DE000CBK1001 688 31 21.328,00
    6 steuerfrei
                   
    Daimler Truck Gewinn DE000DTR0CK8 167 37 6.179,00
    33 steuerfrei
                   
    Dt. Bank (2) Verlust+Gewinn DE0005140008 530 30 15.900,00
    66 steuerfrei
                   
    Deutz Gewinn DE0006305006 333 9 2.997,00
                   
    Telekom (2) Gewinn + ? DE0005557508 500 29 14.500,00
    33 steuerfrei
                   
    DWS Future Trends Gewinn DE0008476508 33 113 3.729,00
                   
    DWS Global Growth DE0005152441 33 259 8.547,00
                   
    DWS Qi Eurozone Equity DE0009778563 33 172 5.676,00
                   
    E.On (2) Gewinn DE000ENAG999 343 15 5.145,00
                   
    Henkel DE0006048432 50 72 3.600,00
    50 steuerfrei
                   
    Hensoldt DE000HAG0005 67 94 6.298,00
                   
    ISHSV MSCI W. (2) Gewinn IE00B441G979 217 102 22.134,00
                   
    Mercedes DE0007100000 107 51 5.457,00
    67 steuerfrei
                   
    Rheinmetall DE0007030009 67 1921 128.707,00
                   
    RWE (2) Gewinn DE0007037129 233 35 8.155,00
    33 steuerfrei
                   
    Siemens (2) Gewinn DE0007236101 266 227 60.382,00
                   
    Siemens Energy (2) Gewinn DE000ENER6Y0 334 94 31.396,00
                   
    Siemens Health DE000SHL1006 334 47 15.698,00
                   
    DWS Top Dividende Gewinn DE0009848119 63 150 9.450,00
                   
    Vermm Div Stars Gewinn IE00B441G979 66 105 6.930,00

    SPDR MSCI ACWI IMI IE00B3YLTY66 bisher 3.800 Euro
                   
                   
    Deka:
                   
    Ari Deka DE0008474511 215 95 20.425,00
    (auf 5 Unterdepots verteilt)
    72 steuerfrei
                   
    Deka Divid.Strateg DE000DK2CDS0 56 215 12.040,00
                   
    Deka ESG Aktien LU0703710904 6 311 1.866,00
                   
    Deka Gl. Akt Lowrisk LU0851806900 49 252 12.348,00
                   
    Deka Gl Akt.Lowrisk LU0851807387 96 257 24.672,00
                   
    Deka Global Champions DE000DK0ECU8 5 392 1.960,00
                   
    Deka Industrie LU1508359509 7 234 1.638,00
                   
    Deka Megatrends DE0005152706 39 161 6.279,00
                   
    Deka Technology DE0005152623 100 106 10.600,00
                   
    DWS Germ. Small DE0005152409 33 200 6.600,00
                   
    Deka ESG Renten Verlust LU0703711035 39 124 4.836,00
                   
    Deka Varioinvest DE0009771824 0,5 66 33,00
                   
    DWS I.-EO Hy Corp. LD LU0616839766 117 111 12.987,00
                   
    Deka Multi Asse.Inc. DE000DK2J662 210 86 18.060,00
    (auf 2 Unterdepots verteilt)
                   
    Zukunftsplan I DE000DK1CJ20 20 442 8.840,00
    (Riester!)
                   
    DekaLux Geldmarkt LU0052863874 0,4 48 19,20
                   
    Deka Immobilien Global DE0007483612 188 55 10.340,00

  • Hier nun die genaue Übersicht der Depotinhalte. Das neue, das Deka und das ING. Es mischt sich altes/eigenes und neues.

    Die Positionen sind teilweise auf 2 Depots verteilt. Dann steht in Klammern (2) hinter der Position. Es ist auch angegeben, ob die Position Gewinn oder Verlust gemacht hat. Steht Gewinn UND Verlust dabei: Ist es auf den Depots unterschiedlich gelaufen. Ist nichts vermerkt: Gewinn. Was vor 2009 gekauft wurde ist auch angegeben, mit Stückzahl.

    Was sind meine Ziele: Haus abbezahlt haben. Keine Geldsorgen im Alter. Erben gibt es keine. Urlaube. Renovierungen am Haus, was so anfällt. Arbeitszeit reduzieren. Und: weiter Geld neu ansparen oder nicht?

    Ich will eine EINFACHE Geldanlage. Nichts kompliziertes, zeitaufwendiges. Einmal aufstellen, kann auch über längeren Zeitraum sein, fertig. Und dann nur noch paarmal im Jahr danach schauen müssen. Großer Teil schwankungsarm. Bzw. ohne Schwankung.

    Darlehen Haus läuft. Zuteilung Bausparvertrag in etwa einem Jahr. Restbetrag dann etwa Euro 88k. Zinssatz 2,95%. Laufzeit bis 2040. Gesamtrate dann 600 Euro im Monat. Wert des Hauses schätze ich auf etwa 250k. Haus und Darlehen "gehören" mir je zur Hälfte.

    Weiteres:

    Verheiratet. Ich schreibe hier aber nur von meiner Seite. Rente in 20 Jahren....aber das ändert sich sicher noch. Vielleicht aber auch früher möglich...

    Aktueller Stand aller drei Depots: ca. 550k

    Riester-Vertrag läuft (Fonds). Ergebnis offen. Aktueller Stand: im Deka Depot unter "Zukunftsplan" enthalten: 8.840 Euro

    Betriebliche Altersvorsorge läuft. Zahle ich weiter wie bisher bis 2044: Rente 275 Euro prognostiziert.

    Auf diversen (Spar-)konten verteilt: etwa 60k

    Deka und weiterer VL Vertrag läuft: ist beides in der Auflistung enthalten.

    Sparverträge Fonds habe ich gelöscht.

    Sparvertrag in den SPDR MSCI ACWI IMI läuft weiterhin.

    Innerhalb der nächsten Jahre fließt mir noch ein Betrag in Höhe von etwa 200k zu.

  • Kerzenschein

    Eines kann man sicher sagen:

    Schuldzinsen zahlen und gleichzeitig Sparen ist nicht so klug, weil Du für Deine Schulden normalerweise mehr Zinsen zahlst als Du nach Steuern auf Dein Sparguthaben erhältst. Also so schnell tilgen wie möglich.

    Dann:

    1.) Kassensturz machen! Wieviel finanzielle Mittel habe ich insgesamt?

    2.) Asset-Allokation festlegen! Wieviel Geld soll riskant (Aktien) und wieviel sicher (Tagesgeld, Geldmarkt, kurzfristige Bundesanleihen) angelegt werden.

    3.) Geeignete Produkte heraussuchen!

    4.) Machen!

    Riester und betriebliche Altersvorsorge können wir so nicht beurteilen. Aber Du musst beides beim Kassensturz unbedingt mit betrachten.

    Eigentlich ist bei Finanztip alles beschrieben. Den Kommer hast Du auch gelesen. Was ist Dir unklar?

  • Es war noch die Frage welche Bücher ich habe. Von Kommer: Der leichte Einstieg in die Welt der ETFs. Auch: Souverän investieren für Einsteiger. Wobei das zuerst genannte für mich einfacher zu lesen und verstehen ist.

    Hartmut Walz, Ihre Finanzen fest im Griff. Sehr gut für mich zu lesen.

    Ansonsten von Finanztest Vermögen geerbt. Und ein Heft 1900 ETF im Test.

    Ich finde es für mich hier im Forum schwierig da jeder seine eigene Meinung und somit eine andere hat. Jeder hat seinen eigenen Weg. Alles sehr individuell. So ist es eben.

    Bei meiner Aufstellung hat mich die Menge auch selbst fast erschlagen.

    Danke fürs Lesen!

  • Ich finde es für mich hier im Forum schwierig da jeder seine eigene Meinung und somit eine andere hat. Jeder hat seinen eigenen Weg. Alles sehr individuell. So ist es eben.

    Das Problem liegt nicht beim Forum, sondern bei dir. Du hast im Ausgangspost ziemlich klar (und richtig) kommuniziert was du eigentlich machen solltest. Und zwar genau das was Kommer, Walz und Finanztip propagieren. Genau das was auch Schwachzocker, Tomarcy und weitere hier im Thread behaupten. Die Unterschiede sind minimal.

    Die Frage ist nun, ob du es schaffst das Depot glatt und mit wenigen ETFs sauber wieder aufzustellen. Die Menge der im Depot liegenden Wertpapiere spiel dabei keine Rolle. Ehrlich gesagt ist das meiste ziemlicher Mist was im Depot liegt. Viel zu teuer und viel zu einseitig. Sehr wahrscheinlich auch viel zu riskant für dich.

    Private Finanzen sind ziemlich einfach. Man muss es aber machen. Und da scheitern viele, die plötzlich zu Geld kommen. Es liegt nicht am Wissen, sondern den Emotionen.

    Die einzige Entscheidung, die du treffen musst ist welchen Anteil du risikoarm und welchen risikobehaftet anlegen willst. Darüber solltest du hier diskutieren. Das ist die wichtigste Entscheidung. Alles andere sind Nebensächlichkeiten (z.B. welchen Welt-ETF oder welchen Geldmarkt-ETF).

    Du hast von ,,80% risikoarm" geschrieben. Vielleicht fängst du mal an und erklärst warum du 80% des Geldes mit negativer Realrendite anlegen willst. Gibt es dafür einen Grund? Bis zur Rente sind es ja noch (fast) 20 Jahre und da du auch als Ziel ,,gesicherten Ruhestand" angegeben hat, beißt sich das ein wenig.:/

  • Hier steht alles:

    Sicher Geld anlegen: Dein Geldanlage-Plan für 2025

    Was ist Dir unklar?

    Lese ich durch. Dankeschön.

    Was ist unklar...gute Frage. Es hängt daran einfach anzufangen. Angst etwas falsch zu machen. Es sind (für mich) sehr, sehr hohe Beträge. Wenn es nur wenig Geld wäre. Oder nur darum ginge einen neuen Sparplan einzurichten. Das wäre erheblich einfacher bzw gar kein Problem. Aber so stehe ich vor diesem "Berg" an Positionen und diesen riesigen Summen.

    Irving hat es auch ganz gut beschrieben.

    Zu 80% "Sicherheit": ich bin ein vorsichtiger Mensch....auch wenn es hier vielleicht nicht sinnvoll ist. Werde ich aber wieder überdenken...

    Ich danke euch wie immer!

  • ...

    Was ist unklar...gute Frage. Es hängt daran einfach anzufangen. Angst etwas falsch zu machen. Es sind (für mich) sehr, sehr hohe Beträge. Wenn es nur wenig Geld wäre. Oder nur darum ginge einen neuen Sparplan einzurichten. Das wäre erheblich einfacher bzw gar kein Problem. Aber so stehe ich vor diesem "Berg" an Positionen und diesen riesigen Summen....

    Fange nicht an, bevor Du nicht weißt, was Du mit dem Geld dann machst.

    Du hast in Deinem Eingangspost eigentlich alles richtig beschrieben. Der SPDR MSCI ACWI IMI ist ein empfehlenswertes Produkt für jemanden, der einfach und breit gestreut an den weltweiten Aktienmärkten teilhaben möchte, ohne es komplizierter zu machen als nötig. Einfach, breit gestreut und kostengünstig! Riskant ist es natürlich trotzdem.

    Steuern muss man eben zahlen. Es wäre eine schlechte Idee, Produkte, von denen man selbst nicht überzeugt ist, nur wegen der Steuern zu halten. Mein Grundsatz: Wenn Du heute etwas nicht mehr kaufen würdest, dann besteht auch kein Grund, es zu halten.

    Für den sicheren Anteil ist z.B. so etwas geeignet:

    LU2641054551

    Oder hier falls es ein Ausschütter sein soll:

    DE000A0Q4RZ9

    Bei justETF - Der ETF Online-Ratgeber wirst Du fündig, falls noch nicht bekannt.

    Die Höhe des riskanten Teils ist eine ziemliche persönliche Angelegenheit. Ich würde da nichts kritisieren wollen. Erhöhen kann man ja immer. Damit in Bezug auf das Gesamtvermögen die Inflation aufzufangen, ist aber unwahrscheinlich. Aber immerhin eine kleine Renditechance! Warum nicht?!

  • Wenn es nur wenig Geld wäre. Oder nur darum ginge einen neuen Sparplan einzurichten. Das wäre erheblich einfacher bzw gar kein Problem. Aber so stehe ich vor diesem "Berg" an Positionen und diesen riesigen Summen...

    Zu 80% "Sicherheit": ich bin ein vorsichtiger Mensch....auch wenn es hier vielleicht nicht sinnvoll ist. Werde ich aber wieder überdenken...

    Zunächst einmal sind deine Hemmnisse, die Sache anzugehen, nichts, wofür man sich schämen müsste. Das, was du gerade erlebst, dürfte auf jeden (vernünftigen) Privatanleger zutreffen, der sich zum ersten Mal als Selbstentscheider betätigt.

    Mir hat es damals immer geholfen, in Szenarien und sehr langfristig zu denken.

    1. Szenario: Du lässt alles, wie es ist. Was bedeutet das? Du hättest eine extrem hohe Aktienquote, sehr hohe Kosten, und dein Portfolio wird im nächsten Crash 20–30 % Buchverluste erleiden. Wenn es schlimm kommt, sogar minus 50 % und mehr. Einige Einzelwerte werden sich wahrscheinlich nicht mehr erholen – einige Fonds auch nicht.

    2. Szenario: Du verkaufst alles und legst einen Teil in breiten und kostengünstigen Aktien-ETF und einen Teil im Geldmarkt an (z. B. 50/50 oder 40/60). Was wird passieren? Der Aktienteil wird sich in den kommenden 20 Jahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr als verdoppeln – es sei denn, die Menschheit hört auf zu konsumieren. In diesen 20 Jahren wirst du mindestens einen Crash erleben, der diesen Teil für einige Jahre einbrechen lässt, vielleicht sogar halbiert. Also kurzzeitige Buchverluste von 10–25 % aufs Portfolio bei einer 50/50-Aufteilung. Dein Gesamtvermögen wird in den 20 Jahren nach Inflation steigen.

    3. Szenario: Du verkaufst alles und legst den Großteil schwankungsarm im Geldmarkt an. Du wirst in 20 Jahren nach Inflation und Steuern gleich viel oder weniger haben als heute. Während dieser Zeit nimmt dein Vermögen ohne Schwankungen also wahrscheinlich langsam ab. Börsenkrisen schlagen sich nicht oder kaum durch.

    Wenn du dir diese Szenarien ansiehst, bekommen zunächst einmal die Begriffe „Sicherheit“ und „Risiko“ eine andere Bedeutung. Ist es wirklich sicher oder sicherer, den Großteil im Geldmarkt liegen zu haben? Ist es sicherer, nichts zu tun?

    Was man sehr oft sieht, sind Privatanleger, die eigentlich wissen, dass Nummer 2 das Rationalste wäre, sich aber dann für eine Mischung entscheiden. Sie halten trotzdem erst einmal alles im Geldmarkt und wollen dann einsteigen, wenn die Kurse günstig werden – also das Beste aus beiden Welten. Das geht immer schief. Meistens warten sie nach 20 Jahren immer noch.

    Oder sie wählen Nummer 2 und sind dann überrascht, dass der Kursrückgang nach ein paar Jahren wirklich kommt.

    Du kannst von drei Dingen ausgehen, wenn du dein Geld in risikoarm und risikoreich einteilst und in breiten ETFs investierst (für mich liegt die Wahrscheinlichkeit bei 99,99 %):

    • Der risikobehaftete Teil (Weltaktien-ETF) wird sich in den kommenden 20 Jahren mindestens verdoppeln.
    • Der risikoarme Teil (Geldmarkt-ETF) wird in den kommenden 20 Jahren nach Inflation und Steuern weniger wert sein.
    • In den kommenden 20 Jahren werden wir mehrere Kursrückgänge im risikobehafteten Teil von 20–30 % sehen. Mindestens einmal werden es minus 50 % oder mehr sein.

    Zur Einordnung: Ich lege 90 % meines Vermögens in einem Aktien-ETF an. Mein Depot hat mittlerweile die 5-Millionen-Marke überschritten. Die Schwankungen liegen pro Tag bei 50.000–100.000 Euro und in der nächsten Krise wird es um mehr als 1 Million im Wert sinken. In den kommenden 20 Jahren werden es mindestens einmal mehr als 3 Millionen sein, die es in wenigen Monaten an Buchwert verliert. Sollte meine Lebenserwartung durchschnittlich sein, wird das Depot (auch) auf meinen Namen mindestens die 20 Mio. Euro Marke (nominal, nach Ausschüttungen, vor Entnahmen) durchbrechen.

  • Schöne Zusammenstellung. Du hast die Leute vergessen, die trotz aller Erfahrungen und Ängste tatsächlich Szenario 1 wählen und nicht davon wegkommen. In meiner Schwabenquellen-Männergruppe ist einer, der keinerlei ETF hat ( „das ist nix…dummes Zeug, da hat man die Aktien nicht selber“) aber seit über 30 Jahren mit Einzeltiteln rumzockt.
    Er ist gestern beim DAX-Wert Symrise massiv eingestiegen, „weil die so günstig“ sind.

  • Schöne Zusammenstellung. Du hast die Leute vergessen, die trotz aller Erfahrungen und Ängste tatsächlich Szenario 1 wählen und nicht davon wegkommen. In meiner Schwabenquellen-Männergruppe ist einer, der keinerlei ETF hat ( „das ist nix…dummes Zeug, da hat man die Aktien nicht selber“) aber seit über 30 Jahren mit Einzeltiteln rumzockt.
    Er ist gestern beim DAX-Wert Symrise massiv eingestiegen, „weil die so günstig“ sind.

    Man sieht dieses Phänomen auch bei vielen jungen ,,Anlegern".

    Was mich aber extrem umtreibt, ist, dass über 90 % der Bevölkerung dieses Landes in Kategorie 3 (keine Aktien, nur real negativer Geldmarkt und GRV) einzuordnen ist – und dass sich diese Denke durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Sie dominiert auch seit Bestehen dieser Republik die Politik. Man stelle sich vor, das wäre nicht so und wir hätten seit Jahrzehnten – wie andere Länder – einen Staatsfonds. Wir könnten uns vor Geld nicht retten und wären vielleicht das reichste Land auf diesem Planeten. Was würde das für das Bildungssystem bedeuten? Für die Sozialsysteme? Für unser Militär? Für die Infrastruktur? Für die Steuersätze?

    Und was ist heute? Wir lassen Millionen von Menschen in die Altersarmut rutschen und sind gerade dabei das gesamte System an die Wand zu fahren. Und das alles wegen fehlender Finanzbildung. Das ist Wahnsinn!

  • Aber so stehe ich vor diesem "Berg" an Positionen und diesen riesigen Summen.

    Du schaffst das, geh' es Schritt für Schritt an!

    Was ich machen würde:

    • Alle Positionen in eine saubere Tabelle schreiben (wie von Achim Weiss vorgeschlagen), ob hier im Forum (es gibt beim Verfassen eines Posts oben in dem Fenster eine Leiste mit einem Tabellenblatt-Button) oder offline in Excel ist egal, einfach für Dich, damit Du überhaupt eine richtige Übersicht hast.


    • In die Tabelle würde ich - zusätzlich zu den Dingen, die Du oben schon genannt hast - eine Spalte aufnehmen "Kostenquote / TER", damit Du bei den Fonds auf den ersten Blick siehst, welche davon wie teuer sind.
    • Werde Dir klar, was Du willst: Wenn Du jetzt kein Depot geerbt hättest, sondern 550.000 EUR auf dem Konto - wie würdest Du das Geld anlegen?
    • Vielleicht hilft es Dir auch, wenn Du scheibchenweise vorgehst, zum Beispiel indem Du in einem ersten Schritt alle "kleineren" Positionen (z.B. alles unter 10.000 EUR) verkaufst, ohne Rücksicht auf Gewinn, Verlust, Steuerfreiheit, Kostenquote, einfach um das Depot aufzuräumen. Das ist nicht unbedingt die rationalste Variante, aber wenn ich richtig gezählt und überschlagen habe, hättest Du damit ca. 120.000 EUR auf dem Konto und nur noch um die 15 Positionen im Depot übrig, das würde den "gefühlten Berg" vielleicht schonmal etwas kleiner machen. Du kannst damit meiner Meinung nach nicht viel "kaputtmachen" (wertmäßig bleiben ca. 80% des Depots wie vorher) und hättest schonmal etwas mehr Übersicht.

    Ich persönlich würde da vermutlich einen radikalen Schnitt machen und alle Einzelaktien und alle teuren Deka-Fonds (ich habe stichprobenartig nachgeschaut, bei denen wo ich geschaut haben waren die Gebühren allesamt über 1% pro Jahr) verkaufen und den Erlös entsprechend meiner gewünschten Risikoverteilung zum allergrößten Teil in einen marktbreiten Welt-ETF (z.B. den hier schon vorhandenen SPDR ACWI) stecken und den Rest in Tagesgeld / Geldmarktfonds.

    Warum?

    - Deka-Fonds: Weil die Gebühren auf lange Sicht reinhauen und das ein wildes Sammelsurium inklusive Branchenwetten ist.

    - Einzelaktien: Weil jede Einzelaktie (Steuerfreiheit hin oder her), auch wenn sie jetzt gerade enorm im Plus sein mag, ein erhebliches Klumpenrisiko darstellt. Ich habe mal grob überschlagen, von Deinen 550.000 EUR liegen fast 350.000 EUR in gerade mal 14, noch dazu allesamt deutschen Unternehmen, davon gut 100.000 EUR nur in Siemens. Das wäre mir zu heiß.

  • Werde Dir klar, was Du willst: Wenn Du jetzt kein Depot geerbt hättest, sondern 550.000 EUR auf dem Konto - wie würdest Du das Geld anlegen?

    Das ist ein sehr guter Punkt!! :thumbup:

    In dem Zusammenhang:

    Das Beibehalten eines Investments ist eine bewusste Handlung, die ökonomisch einem erneuten Erwerb dieses Investments gleichzusetzen ist. Wer auf die Frage „Würde ich dieses Investment heute wieder kaufen?“ mit Nein antwortet, sollte einen sofortigen Verkauf in Erwägung ziehen.

  • Vielen Dank Euch. Eure letzten Ausführungen haben mir auch weitergeholfen und ermutigen mich.

    Ja, die Gebühren der Fonds liegen meist so um die 1.4 %, das hatte ich selbst auch schon nachgeschaut. Bis auf 4 oder so ist das mit den Fonds alles "mein Mist" der sich über Jahre in diversen Bankterminen angesammelt hatte.

    Ich melde mich wieder wenn weitere Fragen auftauchen. Schönen Tag für Euch!

  • Ja, die Gebühren der Fonds liegen meist so um die 1.4 %, das hatte ich selbst auch schon nachgeschaut. Bis auf 4 oder so ist das mit den Fonds alles "mein Mist" der sich über Jahre in diversen Bankterminen angesammelt hatte.

    Ich melde mich wieder wenn weitere Fragen auftauchen. Schönen Tag für Euch!

    „Weitere Fragen“….????

    Führe heute einfach alle Verkaufsaufträge durch, beziehungsweise gebe die Fonds an die Fondsgesellschaft zurück.
    Das war’s dann. Und nicht auf Ansprachen der Verkäufer:innen reagieren.

  • „Weitere Fragen“….????

    Führe heute einfach alle Verkaufsaufträge durch, beziehungsweise gebe die Fonds an die Fondsgesellschaft zurück.
    Das war’s dann. Und nicht auf Ansprachen der Verkäufer:innen reagieren.

    Jetzt mal langsam mit den alten Pferden. Die Argumente mögen noch so plausibel sein, nach ein paar Tip(p)s aus einem Internetforum einfach alles zu verkaufen, kostet sicherlich Überwindung. Vor allem wenn man so unsicher startet wie Kerzenschein

  • Jetzt mal langsam mit den alten Pferden. Die Argumente mögen noch so plausibel sein, nach ein paar Tip(p)s aus einem Internetforum einfach alles zu verkaufen, kostet sicherlich Überwindung. Vor allem wenn man so unsicher startet wie Kerzenschein

    Dann würde ich vorschlagen ein Portion testweise zu verkaufen. Die Fonds …das muss möglich sein.

    Und dann nach einer Woche zieht man eine Aktie aus dem Lostopf und schaut sich an, was die macht und ob man die selber als Einzeltitel kaufen würde, um sich an dieser Firma zu BETEILIGEN.

    Ich habe gestern meine langjährige Beteiligung an einer europäischen Firma komplett verkauft.
    Das ging psychologisch. Es war eine ewige Seitwärtsaktie mit hoher Dividendenrendite.

    Gemäß des McProfit schen Gesetzes (links unten nach rechts oben) ist eine solche Beteiligung nicht zielführend.

  • Dann würde ich vorschlagen ein Portion testweise zu verkaufen. Die Fonds …das muss möglich sein.

    Und dann nach einer Woche zieht man eine Aktie aus dem Lostopf und schaut sich an, was die macht und ob man die selber als Einzeltitel kaufen würde, um sich an dieser Firma zu BETEILIGEN.

    Das ist doch mal ein Plan! Und dabei immer mit Bauchgefühl: Würde ich mir die Aktie kaufen, wenn ich sie nicht hätte? Ansonsten wie beschrieben:

    Wie gesagt, ich versuche mich zur Zeit selbst zu informieren. Aktueller Wissensstand würde sagen (was haltet ihr davon?): sämtliche Einzelaktien weg. Ein schön breit gestreuter Welt ETF. Ansonsten Festgeld. Tagesgeld.