ETF Unternehmensanleihen Europa

  • Gestern hat mich im Yogakurs Susi gefragt, was ich von ETF auf hochverzinsliche europäische Unternehmensanleihen halte.

    Ihr Bruder hätte da angelegt und schwärme von „locker“ 4,5%.

    Ich möchte das mal hier zur Diskussion stellen, weil ich von Renten-ETF eigentlich keine Ahnung habe.

    Ist es nicht so, dass dieser ETF bei Zinssteigerungen im Wert gefährdet ist, weil er alle Laufzeiten abgedeckt?


    Xtrackers EUR High Yield Corporate Bond UCITS ETF 1D | DBX0PR | LU1109942653
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  • Was willst Du darüber diskutieren?:/
    Locker 4,5% ist eben nicht sicher, wie man hier sehen kann:

    Und auch die Volatilität ist nicht ohne. Kann man aber natürlich machen, wenn man so etwas als Ergänzung im Risikoteil neben Aktien haben will. Ist halt entsprechend viel Frankreich und Italien drin im ETF.
    Man sollte so etwas aber keinesfalls als Teil des 'sicheren' Vermögens betrachten weil da Anleihen drauf steht. :/

  • Danke für diesen Input. Ich hatte der Dame empfohlen, sich doch selbst hier im Forum anzumelden. Ist aber natürlich zu aufwändig.

    Dabei hat sie „Strukturierungsbedarf“, weil sie vom Vater gerade Anleihen und Allianzaktien geerbt hat. Seit ein paar Monaten bespart sie Dank Finanztip einen Welt-ETF.

  • Ist es nicht so, dass dieser ETF bei Zinssteigerungen im Wert gefährdet ist, weil er alle Laufzeiten abgedeckt?

    "Alle Laufzeiten" des Spektrums von 1-10 Jahren mit Schwerpunkt 3-5 Jahre.
    Natürlich wird da der Wert bei Zinssteigerungen schwanken.

    Ich fände hochverzinslich = "unterhalb investmentgrade" da problematischer.
    Ist zumindest nichts für den sicheren Anteil im Depot.

  • Naja, die Duration beträgt um die 2,5 … da ist das Zinsänderungsrisiko einigermaßen überschaubar. Ich würde für mich aber keinen Anwendungszweck für so einen ETF sehen, weil die Korrelation mit dem Aktienmarkt sehr hoch ist. (vgl. bspw. Entwicklung von 02/25 bis 06/25)

  • Ist es nicht so, dass dieser ETF bei Zinssteigerungen im Wert gefährdet ist, weil er alle Laufzeiten abgedeckt?

    Ich würde von sowas die Finger lassen und jede Anlage, die bei Risiko und der Rendite zwischen ,,maximal risikoarm" (Euro, kurzlaufend, sehr hohe Bonität) und ,,maximal risikobehaftet" (Aktien) liegt, nicht ins Portfolio nehmen.

    Warum?

    Du kannst dir so ein Rendite/Risiko-Profil kostengünstig selbst basteln und hast dann in der Krise Zugriff auf den risikoarmen Teil. High-Yield Bonds entwickeln sich z.B. fast so wie der LS40. Also mit 40% Aktien und 60% Anleihen.

    Das bedeutet, dass auch ein Portfolio aus 20%-30% Aktien und 70-80% Geldmarkt ähnlich rentieren wird. Und man ist mit 70-80% im Geldmarkt maximal flexibel. Insbesondere in der Krise. In der zerfetzt es dir nämlich den High-Yield-Bond.

  • Ist es nicht so, dass dieser ETF bei Zinssteigerungen im Wert gefährdet ist, weil er alle Laufzeiten abgedeckt?


    https://www.justetf.com/de/etf-profile…2653#uebersicht

    Ja, mit den langen Laufzeiten tue ich mich auch schwer, insbesondere nach dem Eindruck der Zinswende 2022. Ich bin deshalb bei kurz laufenden Unternehmensanleihen in Euro gelandet, konkret dem iShares Ultrashort Bond.

    Quelle: justETF https://share.google/7we4X7IC0632WjXZa

  • Ja, mit den langen Laufzeiten tue ich mich auch schwer, insbesondere nach dem Eindruck der Zinswende 2022. Ich bin deshalb bei kurz laufenden Unternehmensanleihen in Euro gelandet, konkret dem iShares Ultrashort Bond.

    Quelle: justETF https://share.google/7we4X7IC0632WjXZa

    Das würde ich nicht machen. Der Renditeunterschied zu wirklich risikoarmen, kurzlaufenden Staatsanleihen mit AAA wäre mir zu gering. Die bleiben in der Krise wirklich oben und liquide (!). Die Spreads bei Unternehmensanleihen weiten sich extrem, wenn es knallt.

    Du investierst zu 35% in Banken. Also einer Branche, die regelmäßig ins Bodenlose fällt. Bei einer systemischen Bankenkrise - und die Wahrscheinlichkeit, dass sowas wieder passiert ist hoch - bekommst du ein Problem. Ich persönlich würde lieber den risikobehafteten Anteil minimal erhöhen und wenn man unbedingt in Unternehmensanleihen investieren will, dann die Banken raus nehmen und das Durchschnittsrating etwas erhöhen. Mit dem zum Beispiel:

    L&G Corporate Bond ex-Banks Higher Ratings 0-2Y UCITS ETF EUR Hedged Acc | A40E7Q | IE000YMQ2SC9
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  • Ich persönlich würde lieber den risikobehafteten Anteil minimal erhöhen und wer unbedingt in Unternehmensanleihen investieren will, dann die Banken raus nehmen: Mit dem zum Beispiel:

    https://www.justetf.com/de/etf-profile…in=IE000YMQ2SC9

    Hier was zu dem Thema:

    https://gerd-kommer.de/blog/klumpenrisiko-anleihen-etf/

    Ja, stimmt, das ist ein gewichtiges Argument gegen den Ultrashort-ETF, und der noch recht neue ex-Banks von L&G sieht nach einer attraktiven Lösung aus. War mir beim letzten Check noch etwas zu klein, ist aber tatsächlich in der Watchlist.

  • Ja, stimmt, das ist ein gewichtiges Argument gegen den Ultrashort-ETF, und der noch recht neue ex-Banks von L&G sieht nach einer attraktiven Lösung aus. War mir beim letzten Check noch etwas zu klein, ist aber tatsächlich in der Watchlist.

    Ich habe mir lange überlegt, ob ich den auch nehmen soll. Eine Beimischung zum risikoarmen Teil (40-50%) wäre sicherlich nicht falsch. Letztendlich habe ich mich doch dagegen entschieden. Der Renditeunterschied zu Staatsanleihen ist nochmal geringer als bei einem ,,normalen" Anleihe-ETF inklusive Banken. Irgendwann macht es keinen Sinn mehr. Risiko und Rendite gehen halt einfach Hand in Hand. Wenn risikoarm, dann so risikoarm wie es geht. Und das sind einfach Staatsanleihen AAA mit kurzer Laufzeit. Dann lieber den risikobehafteten Teil um 1-2% erhöhen. Das kommt am Ende aufs Gleiche raus.

  • Gestern hat mich im Yogakurs Susi gefragt, was ich von ETF auf hochverzinsliche europäische Unternehmensanleihen halte.

    Auf der Suche nach höheren Anleihenzinsen habe ich auch diesen ETF mit Schwellenländer-Staatsanleihen im Auge. Angesichts einiger Staaten müsste man sich natürlich ein "Geld stinkt nicht"-Mantra angewöhnen.

    Quelle: justETF https://share.google/3AtT6r95FwUUU2lyI

    Ist wie der ex-Banks aus dem Dialog oben eine Kommer-Empfehlung (zugunsten seines Geschäftspartners L&G, ich weiß).

    Etwas teuer, aber ein Ausmaß von Diversifikation, das ich bisher nicht habe.

    [Ähem, habe ich den Thread evtl. gerade in den riskanten Teil des Portfolios entführt? Ja, sorry.]