wieder mal Riester

  • Guten Morgen,

    nachdem wir bei meiner Tochter den Riestervertrag ruhen lassen, habe ich mir mal den Riestervertrag von meinem Schwiegersohn näher angeschaut.

    Er hat einen Riestervertrag bei der Debeka, hab im Moment nur die jährliche Information von letztem Jahr.

    Garantiertes Kapital zum 31.12.2023 : 22 237,61 Euro

    ihre gezahlten Eigenbeiträge +1861, 20 Euro

    gutgeschriebene Grundzulagen + 169,20 Euro

    Abschluss-und Vertriebskosten - 36,32 Euro

    Verwaltungskosten -94,78 Euro

    gutgeschriebene Garantiezinsen +598,23 Euro

    gutgeschriebene Überschussbeteiligung +22,40 Euro

    garantiertes Kapital ihres Vertrages zum 31.12.2024: 24 757,54 Euro

    ab 2025 wäre sein monatlicher Eigenbetrag 155,10 Euro um eine staatliche Zulage von 175 Euro zu bekommen.

    Mit meinen bescheidenen Kenntnissen, die ich durch dieses Forum bekommen habe, würde ich ihm empfehlen diesen Vertrag ruhen zu lassen und die monatlichen 155 Euro andersweitig anzulegen (z.B. ETF ) zumal er für seine Altersvorsorge außer 2 Lebensversicherungen (da bekomme ich die Unterlagen nächste Woche ) noch nicht viel gemacht hat.

    Wie verhält es sich mit den gutgeschriebenen Garantiezinsen von 598,23 Euro? Wie werden die berechnet?

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

  • Er hatte zu Jahresanfang 22237 € und bekam dafür (grob gerechnet) übers Jahr 489 € Ertrag nach Kosten, das sind 2,2%. Normaler Wert für eine Zinsanlage, würde ich sagen. Würde er sein Geld in Staatsanleihen stecken, gäbe es von der Größenordnung her das gleiche.

    Aktien mögen mehr Ertrag bringen (haben in der Vergangenheit auch mehr gebracht), aber deren Kursentwicklung ist halt unsicher. Man kann das nicht einfach vergleichen.

    Ich habe etwas gegen die meisten Riesterverträge, aber gerade für unerfahrene Sparer haben sie etwas für sich.

  • Moin Uli65

    dein Schwiegersohn sollte erstmal bei der Zulagenstelle nachfragen wieviel Förderung(Steuererstattung und Zulagen) in dem Vertrag steckt.

    Kontakt | Riester-ZfA


    Wie lange würde der Riestervertrag noch laufen bzw. wie alt ist dein Schwiegersohn?

    Wie hoch ist der Rentenfaktor bzw. wie hoch ist die garantierte Monatliche Rentenzahlung?

    Mit den Zahlen könnte man dann weiter rechnen.

    Riester macht bei den meisten Sparer nur einen Teil des Altersvermögen aus. In sehr vielen Fällen ist es äußert schlecht rentierlichen und teuren Verträgen vor den Sparern versteckt.

    Die Lebensversicherungen machen da wahrscheinlich den größeren Anteil aus.

    Alles in Ruhe zusammen durchrechnen, um dann mit einer einfachen und günstigen Lösung ein entsprechendes Altersvorsorgevermögen aufzubauen ist keine Raketenwissenschaft.

    Nur leider ist das mit Versicherungsprodukten nicht gut möglich....


    Viel Erfolg mit euren Finanzentscheidungen.

  • vielen Dank schon mal für eure Antworten.

    In dem Auszug der Debeka stand noch folgendes:

    Gesamtleistungen bei Rentenbeginn am 1. Februar 2050

    monatliche Rente aus Eigenbeträgen und staatl. Zulagen : 394,16 Euro

    + Rente aus laufender Überschussbeteiligung: 1,29 Euro

    =Gesamtrente (steigende Rente) : 395,46 Euro

    Mögliche Leistungen gemäß aktueller Festlegung

    monatl. Rente aus Eigenbeiträgen und staatlichen Zulagen: 394,16 Euro

    +Rente aus laufender Überschussbeteiligung: 9,51 Euro

    +Rente aus Schlussbeteiligung:0,00 Euro

    +Rente aus Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven: 2,44 Euro

    Gesamtrente: 406,112 Euro

    Welche Leistungen erhalten sie ab Rentenbeginn zum 1.Februar 2050 bei Beitragsfreistellung zum 1.Januar 2025

    monatl. garantierte Rente aus Eigenbeiträgen: 141,84 Euro

    monatl. Rente aus den staatlichen Zulagen: +22,99 Euro

    bisher erreichte monatl Rente aus laufender Überschussbeteiligung(Bonusrente) :+ 1,29 Euro

    monatliche Gesamtrente= 166,12

    Der Gesamtrente zugrundeligendes Kapital: 45 162,30 Euro

    Welche Leistungen hätten sich bei Kündigung zum 1.Januar 2025 ergeben?

    Garantierter Rückkaufswert (einmalige Leistung) 24.315,14

    bisher erreichte einmalige Leistung aus laufender Überschussbeteiligung : +194,81

    Für die Zukunft nicht garantierte Leistungen

    Schlussüberschuss:+1,55 Euro

    zum Stichtag vorhandene Beteiligung an den Bewertungsreserven:0,00 Euro

    Gesamte einmalige Leistung = 24511,50 Euro


    Dann folgen noch ein paar Rechenbeispiele bei Tod usw.

  • monatliche Gesamtrente= 166,12

    Der Gesamtrente zugrundeligendes Kapital: 45 162,30 Euro

    166,12/45162,3 = 36,78 Rentenfaktor.

    Das ist höher als bei vielen Verträgen. Trotzdem braucht man noch über 22 Jahre Rentenbezugszeit um das Kapital vor Steuern und Inflation wieder ausbezahlt zu bekommen.

    Angenommen dein Schwiegersohn kündigt den Riester und bekommt nach Abzügen der Förderung und Steuererstattung 18000€ ausbezahlt und legt diese für 25 Jahre mit 5% p.A. an dann ständen trotz Steuern 44000€ zur freien Verfügung.

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    Damit einen Auszahlplan gemacht könnte er sich auch selber 166,12€ für 26 Jahre auszahlen.

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    Das gute daran ist das man sein Vermögen die ganze Zeit zur freien Verfügung hat.

    Das kann allerdings bei fehlender Disziplin oder doofen Lebensumständen auch nachteilig werden. z.B. wird eine Riesterrente nicht auf eine mögliche Hinterbliebenen Rente angerechnet.

    Rechnet selber ein bisschen und lass deinen Schwiegersohn dann entscheiden, denn schließlich muss er mit seinen Finanzprodukten klar kommen.

  • Die 45K kommen woher?

    Das scheint ja bei Beitragsfreistellung ab 2025 zu stehen, also müsste es der Stand Anfang 2025 + Zinsen - Kosten sein. Ca. 500 EUR pro Jahr für grob 25 Jahre sind aber keine 20K, oder rechne ich da ganz falsch?

  • Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

    würde es Sinn machen den Vertrag ruhen zu lassen und dir 150 Euro monatlich für einen ETF-Sparplan anlegen?

    Ich werde ihm sowieso anraten eine unabhängige Finanzberatung zu konsultieren, da er mit Sicherheit eine Rentenlücke hat. Wenn ich seine Lebensversicherungen einsehen kann , werde ich bestimmt nochmal hier um Rat fragen.

    Er ist 40 Jahre alt hat gebaut und natürlich muss er noch einiges abbezahlen.

    Grüße

  • Würde es Sinn machen, den Vertrag ruhen zu lassen und dir 150 Euro monatlich für einen ETF-Sparplan anlegen?

    Das traue ich mich nicht einzuschätzen. Ohnehin ist das eigentlich Sache Deines Schwiegersohns und nicht Deine. Ratschläge um eine Ecke herum finde ich problematisch.

    Dazu kommt, daß Du schlückchenweise Info nachschiebst (hier die bestehende Immobilienfinanzierung). Das ist für Ratschläge auch schlecht. Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Die Sachlage muß vorher bekannt sein, bevor man fremden Leuten rät.

    Ich werde ihm sowieso anraten eine unabhängige Finanzberatung zu konsultieren, da er mit Sicherheit eine Rentenlücke hat.

    Ein Honorarberater (der hier im Forum immer wieder als Supertrumpf aus dem Ärmel gezogen wird) ist auch nur ein Mensch und kein Hellseher. Auch er muß die Sachlage kennen, bevor er einen Rat geben kann. Und zaubern kann er dabei nicht.

    Was sagen eigentlich Deine Tochter und Dein Schwiegersohn zu Deiner Initiative?

  • Achim Weiss...natürlich werden wir dem Honorarberater auch die bestehende Immobilienfinanzierung mit einbringen.

    Was sagen eigentlich Deine Tochter und Dein Schwiegersohn zu Deiner Initiative?

    die sind natürlich mit einbezogen, aber ich denke das soll nicht deine Sorge sein.

    Ohnehin ist das eigentlich Sache Deines Schwiegersohns und nicht Deine. Ratschläge um eine Ecke herum finde ich problematisch.

    Auch das soll dich nicht beunruhigen, ich unterstütze sie gerne , da sie beruflich und familiär zur Zeit sehr angespannt sind.


    Dazu kommt, daß Du schlückchenweise Info nachschiebst (hier die bestehende Immobilienfinanzierung). Das ist für Ratschläge auch schlecht. Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Die Sachlage muß vorher bekannt sein, bevor man fremden Leuten rät.

    Da gebe ich dir natürlich Recht, das war mein Fehler, aber mir ging es jetzt rein um die Riesterrente.

  • Ratschläge um eine Ecke herum finde ich problematisch.

    Dazu kommt, daß Du schlückchenweise Info nachschiebst (hier die bestehende Immobilienfinanzierung). Das ist für Ratschläge auch schlecht. Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Die Sachlage muß vorher bekannt sein, bevor man fremden Leuten rät.

    Da gebe ich dir natürlich Recht, das war mein Fehler, aber mir ging es jetzt rein um die Riesterrente.

    Das sagen sie alle und zeigen damit, daß sie den Gedanken nicht verinnerlicht haben. Bei den Finanzen hängt typischerweise alles zusammen. Einen Einzelpunkt herauszugreifen führt gern mal in die Irre.

    In dem Zusammenhang kommt mir immer die Geschichte von der Dame in den Sinn, die bei der IT anruft, weil ihr Rechner nicht bootet. Der IT-Servicemensch bemüht sich eine halbe Stunde redlich, versucht dies und das. Nichts hilft. Schließlich fordert er sie auf, alle Steckverbinder zu prüfen. "Unter meinem Schreibtisch ist es aber dunkel, da sehe ich nichts!" "Dann schalten Sie halt das Licht an!" "Geht nicht, im ganzen Haus ist der Strom ausgefallen."

  • das ist mir alles durchaus bewußt...allerdings würde es den Rahmen sprengen, dass Forum hier um eine komplette, ganzheitliche Finanzplanung zu bitten und meiner Meinung auch nicht der Sinn von diesem Forum.

    Das ist auch der Grund, für mich als Laie, einen (unabhängigen) Finanzberater hinzuzuziehen.

    Ist natürlich alles Vertrauenssache. Dieses Forum gibt mir zumindest eine Einschätzung und Input mich mit dem Thema weiter zu beschäftigen.

  • Ich habe meine Riester bei der Debeka kürzlich gekündigt.

    Man muss ebenfalls noch beachten, dass die Debeka bei einer Kündigung 3 Finanzszenarien ansetzt, die neben festen 5% einen weiteren Abzug von 5, 10 oder 15% ansetzen. Dieses Jahr hatte ich dann das Vergnügen, dass insgesamt 20% gekürzt würden. Am Ende stand ein Verlust von ca. 3.000eur. für mich bei 30 Jahren Horizont war es trotzdem die bessere Lösung.