Welt-ETF, die christliche Ethik der Geldanlage

  • „…um dessen prägende Kraft erkennen zu können“

    Du hast zweifellos recht, das Christentum und seine Kirche hat weite Teile des Planeten massiv geprägt und es hat hunderte von Jahren, viele Opfer und zahllose intellektuelle Kämpfe gekostet, sich davon zumindest weitgehend zu befreien.

    Der Vergleich Europa/USA zeigt, tolerant ist Christentum, so wie jede andere Religion auch, immer nur dann, wenn sie in der Minderheit ist.

  • Nun ja … Du kannst ja bspw. mal die Map of Freedom: https://freedomhouse.org/explore-the-map?type=fiw&year=2025 betrachten und Dir dann überlegen, in welcher Kategorie die christlich geprägten Nationen eher zu finden sind.

    Was quasi gar nichts mit dem Christentum zu tun hat, sondern mit den hart erkämpften Vorzügen der Aufklärung, die just die Grundlage der Befreiung von religiösen Intoleranzen war. 😜

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für den Hinweis.
    Den Film hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
    Der macht es deutlich:

    „The Big Short“ ist ein Film aus dem Jahr 2015, der auf dem gleichnamigen Buch von Michael Lewis basiert. Der Film handelt von der Finanzkrise 2007-2008, die durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes und den darauffolgenden Kollaps der Finanzmärkte weltweit ausgelöst wurde.

    Der Film folgt einer Gruppe von Investoren, die die Immobilienblase frühzeitig erkennen und darauf setzen, dass der Markt zusammenbricht. Diese Investoren „shorten“ (wetten auf fallende Preise) Finanzprodukte, die mit riskanten Hypotheken besichert sind, die sogenannten Subprime-Hypotheken.Die von Banken geschaffen wurden, um das Risiko dieser Hypotheken weiter zu verkaufen.

    Geldschöpfung ist im Wesentlichen der Prozess, durch den neues Geld in die Wirtschaft kommt, sei es durch Banken durch Kreditvergabe oder durch die Zentralbank. Hier ist der Zusammenhang:

    1. Kreditvergabe der Banken:
      Eine zentrale Rolle in der Finanzkrise spielte die übermäßige Kreditvergabe an Käufer von Immobilien, oft in Form von Subprime-Hypotheken – also an Menschen, die sich eigentlich keinen Kredit leisten konnten. Banken schufen durch die Vergabe dieser Kredite neues Geld. Wenn jemand einen Kredit aufnahm, wurde dieser in den Wirtschaftskreislauf eingeführt, was die Immobilienpreise anheizte und die Blase weiter aufblähte.
    2. Verpackung und Verkauf von Schulden
      Banken packten diese Hypotheken in komplexe Finanzprodukte die dann verkauft wurden, und damit konnten sie das Risiko dieser Kredite auf die Investoren abwälzen. Das geschah in einem System von Geldschöpfung durch Finanzinnovation, das von der ursprünglichen Kreditvergabe weit entfernt war. Auf diese Weise wurde neues Geld durch die Transformation von Schulden in handelbare Produkte geschaffen.
    3. Das System von „Too Big to Fail“:
      Die Zentralbanken und Regierungen griffen dann in die Krise ein, um das Bankensystem zu retten, indem sie zusätzliche Liquidität (also Geld) in den Markt pumpten. Auch dies war ieneForm der Geldschöpfung, da die Banken durch diese Rettungsmaßnahmen wieder zu Krediten in der Wirtschaft fähig waren.

    Im Wesentlichen ist der Film ien faszinierendes Beispiel dafür, wie Banken und Finanzinstitute durch komplexe Finanzprodukte neues Geld erschaffen und das Risiko von Schulde auf andere verteilen – bis das ganze System zusammenbricht.

    Gut, dass wir durch die Reformen der EU neue Sicherungssystene haben - das wäre ein neues Thema.

    LG

  • Im Wesentlichen ist der Film ien faszinierendes Beispiel dafür, wie Banken und Finanzinstitute durch komplexe Finanzprodukte neues Geld erschaffen und das Risiko von Schulde auf andere verteilen – bis das ganze System zusammenbricht.

    Wie der Blick in die lange Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte zeigt - handeln da zum großen Glück der Bürger aber die Staaten (oder früher die wie auch immer geartete Obrigkeit) völlig anders ... ^^

    Gut, dass wir durch die Reformen der EU neue Sicherungssystene haben -

    Schon, daß Du (oder die KI ...) sich ein Sinn für Humor bewahrt haben ... :)

    - das wäre ein neues Thema.

    Allerdings.

  • Kirchenbashing ist völlig ok. Muss der Laden aushalten. Glaubensbashing ist aber bis auf bestimmte Grenzen nicht ok.

    Das Problem ist, das die Irrationalität des Glaubens und der Schriften Hand in Hand mit der unethischen Denke der Gläubigen geht. Die auch heute noch weit verbreitete Homophobie, der Hass auf Andersgläubige und -denkende und die Probleme mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau in den Kirchen kommt eins und eins aus den Schriften.

    3. Mose 18,22

    Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel

    3. Mose 20,13

    Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau, so haben beide einen Gräuel getan; sie sollen unbedingt getötet werden.

    1. Korinther 14,34–35

    Die Frauen sollen in den Gemeinden schweigen … wenn sie etwas lernen wollen, sollen sie daheim ihre Männer fragen

    Epheser 5,22–24

    Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn

    5. Mose 13,7–12

    Wenn dich dein Bruder … heimlich verführt und sagt: ‚Lasst uns andern Göttern dienen‘ … so sollst du ihn nicht schonen … sondern ihn töten. Deine Hand soll die erste sein, ihn zu töten.“

    Warum sollte man in so einem Buch nach ethischen Regeln suchen? Warum sollte man ein solches Buch als ,,Quelle von Moral" sehen? Im Endeffekt betreiben die Gläubigen cherry picking. Sie haben bereits einen vernünftigen, moralischen Kompass und wählen aus der Bibel die Stellen aus, die dazu passen und lassen alle Stellen, die nicht passen, unter den Tisch fallen. Es braucht also die Bibel und das Christentum nicht, um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Auch nicht bei der Geldanlage.

  • Hallo zusammen,

    die genannten Bibelstellen stammen aus verschiedenen Teilen der Bibel, die in ganz unterschiedlichen historischen Kontexten verfasst wurden. Viele der Gesetze und Aussagen, die du zitierst, sind spezifisch für das alte Israel und spiegeln die sozialen Normen dieser Zeit wider. Im modernen christlichen Verständnis werden solche Stellen oft nicht mehr wörtlich oder in ihrem ursprünglichen kulturellen Kontext verstanden, sondern im Licht der zentraleren Lehren des

    Neuen Testaments, wie dem Gebot der Liebe zu Gott und dem Nächsten.

    Die Bibel ist insgesamt keine Sammlung von festen moralischen Geboten für alle Zeiten, sondern vielmehr eine Entwicklung von Prinzipien, die im Laufe der Jahrhunderte durch den Dialog zwischen den Gläubigen immer weiter reflektiert wurden. Die wörtliche

    Auslegung mancher Alttestamentlicher

    Gesetze und Vorschriften wird heute von vielen Christen hinterfragt. Vielmehr orientieren sich die meisten christlichen Ethikverständnisse heutzutage an den Lehren Jesu, die vor allem das Gebot der Nächstenliebe betonen.

    Der Vorwurf des „Cherry Picking“ ist berechtigt, wenn Gläubige nur die Bibelstellen zitieren, die ihre eigenen Weltanschauungen stützen und andere, problematische oder schwer verständliche Passagen ausklammern. Das war nicht nur in der Vergangenheit der Fall, sondern wird auch heute noch oft praktiziert.

    Es ist ein historisches Faktum, dass gerade die Institutionen der Kirche im Mittelalter und in späteren Jahrhunderten viele Fehler gemacht haben – von der Inquisition über die Verfolgung von "Häretikern" bis hin zur Beteiligung an kolonialer Ausbeutung und Unterdrückung.

    Diese Fehltritte basierten nicht nur auf missverständlichen Bibelauslegungen, sondern oft auf einer politischen und sozialen Machtstruktur, die sich mit der Religion vereinte und sie missbrauchte. Viele dieser Vergehen und Irrtümer wurden von der Kirche später anerkannt und bedauert.

    Insofern ist es verständlich, dass jemand, der die Fehler der Institution Kirche erkennt, zu dem Schluss kommen kann, dass der Glaube oder die Bibel als ethische Quelle problematisch ist. Aber dieser Blick auf die Geschichte darf nicht die Lehre Jesu selbst überschreiben, die auf universelle Werte wie Liebe, Mitgefühl und Respekt setzt. Diese Werte sind in der christlichen Tradition die tragenden Pfeiler einer modernen Ethik und stehen in keinem Widerspruch zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Finanzen und Vorsorge.

    In der heutigen Zeit geht es weniger darum, einzelne Bibelverse als moralische Leitlinien zu sehen, sondern vielmehr um die Prinzipien, die hinter den religiösen Texten stehen und die den Gläubigen zu einem Leben in Verantwortung, Liebe und Achtung vor anderen Menschen führen sollen. Die missbräuchliche Interpretation und der falsche Umgang mit der Bibel durch „Bodenpersonal“ der Kirche in der Vergangenheit sind klare Beispiele dafür, wie der Glauben in einem falschen Kontext instrumentalisiert wurde. Doch die ethischen Grundsätze der Bibel – insbesondere die Nächstenliebe und die Verantwortung für sich und andere – bieten auch heute noch Orientierung und sollten nicht mit falschen historischen Anwendungen gleichgesetzt werden.

    LG

  • die genannten Bibelstellen stammen aus verschiedenen Teilen der Bibel, die in ganz unterschiedlichen historischen Kontexten verfasst wurden. Viele der Gesetze und Aussagen, die du zitierst, sind spezifisch für das alte Israel und spiegeln die sozialen Normen dieser Zeit wider.

    Ne du. Das Vergewaltigen von Frauen und das Ausmerzen von Andersgläubigen und Homosexuellen war damals nicht die Norm. Der Buddhismus, Jainismus und Konfuzianismus hat schon viel früher deutlich humanere Töne angeschlagen. Das scheint euer ,,Gott" irgendwie übersehen zu haben. Auf jeden Fall war er (oder sie?) nicht in der Lage sich gegenteilig zu positionieren. Zum Verbot Schalentiere zu essen, konnte er ziemlich genau werden. Nicht aber zur Sklaverei. Das war explizit erlaubt und erwünscht.

    Zitat von adrianberg

    Gesetze und Vorschriften wird heute von vielen Christen hinterfragt. Vielmehr orientieren sich die meisten christlichen Ethikverständnisse heutzutage an den Lehren Jesu, die vor allem das Gebot der Nächstenliebe betonen.

    Warum muss das Wort eines perfekten, allmächtigen und zeitlosen Schöpfers hinterfragt werden? Muss es nicht perfekt sein? Und welche Kriterien werden bei dieser ,,Hinterfragung" angewandt? Aus der Bibel können sie ja nicht kommen. Wenn man das Ethinkverständnis von heute anwenden muss, um die Bibel so zu deuten, dass es passt, kann man doch gleich die Bibel weglassen und die Ethik von heute leben, oder?

    Zitat von adrianberg

    Die missbräuchliche Interpretation und der falsche Umgang mit der Bibel durch „Bodenpersonal“ der Kirche in der Vergangenheit sind klare Beispiele dafür, wie der Glauben in einem falschen Kontext instrumentalisiert wurde.

    In der Bibel steht man soll Homosexuelle sofort töten. Was ist daran missbräuchlich zu verstehen? Was für ein Kontext soll so eine gruselige Aussage auch nur ansatzweise rechtfertigen?

    Zitat von adrianberg

    Doch die ethischen Grundsätze der Bibel – insbesondere die Nächstenliebe und die Verantwortung für sich und andere – bieten auch heute noch Orientierung und sollten nicht mit falschen historischen Anwendungen gleichgesetzt werden.

    Das sind nachweislich keine Grundsätze der Bibel, sondern finden sich in allen Kulturen und Religionen wider. Lange bevor es das Christentum überhaupt gab.

  • Wer diskutiert ohne zwischen AT und NT zu unterscheiden, vergleicht Unvergleichbares.

    Mit Jesus haben Gedanken Verbreitung gefunden, die, wenn sie beachtet würden, ein freundliches faires Miteinander ermöglichten.

    Jesus bestätigt das AT und will die barbarischen Aussagen genau so erfüllt wissen.

    Matthäus 5,17-18

    Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz, bis es alles geschieht.


    Aber interessant, dass du das bringst. Ist dann also das AT ungültig? Lag euer Gott falsch?

  • Mich interessieren theologische Streitereien nicht. Jesus wurde mit einer menschenfreundlichen Botschaft geschickt. Bleibt jedem überlassen, ob er sie zerpflückt oder sie in den Alltag mitnimmt. Genau besehen gibts da Anklänge an den Buddhismus. Was nur bestätigt, dass alle Wege zu EINEM führen. Und religiöse Streitereien deshalb überflüssig wie nur was sind :)

  • Mich interessieren theologische Streitereien nicht.

    Das glaube ich dir aufs Wort. Mich interessiert das Thema, weil durch dogmatische Botschaften oder die Möglichkeit sie durch ,,übernatürliche Weisheiten" rechtfertigen zu können unglaubliches Leid über die Menschen gebracht wurde und wird – man muss nur eine Zeitung aufschlagen. Selbst wenn man sich auf einige positive Bibelstellen konzentriert und die Horrorgeschichten ausblendet, bleibt das Christentum eine missionarische und monotheistische Religion mit exklusivem Wahrheitsanspruch. Allein diese Tatsache hat bis heute Millionen von Menschen das Leben gekostet.

    Aus der Bibel – einem Sammelsurium aus Halbwahrheiten, moralischem Gruselkabinett, Geschichtsverdrehungen, Abgekupfertem und stellenweise ethisch Vertretbarem – gerade die Stelle herauszusuchen, die die Anlage in Indexfonds rechtfertigen soll, ist so abenteuerlich, dass man fast schon lachen muss.

  • … bleibt das Christentum eine missionarische und monotheistische Religion mit exklusivem Wahrheitsanspruch.

    Willst Du nun Christentums- oder Religionskritik betreiben?


    Jedenfalls ein schönes Beispiel dafür, dass es nicht nur eifernde, fanatische religiöse Missionare gibt, sondern auch eifernde, fanatische Religionsgegner.

  • Religion ist allzu oft ein Herrschaftsinstrument, das ist schon einmal nicht optimal.

    Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals mitbekommen zu haben, dass jemand den kategorischen Imperativ herangezogen hat, um z. B. die reproduktive Freiheit einer Frau einzuschränken. (Mag sein, dass solche Fälle existieren und meiner Aufmerksamkeit entglitten sind.)

    Wenn jemand sich bemüht, seiner Umgebung nicht allzu großen Schaden zuzufügen und damit halbwegs erfolgreich ist, dann ist es mir nicht wichtig, ob als "Nächstenliebe und Demut vor der Schöpfung" religiös hergeleitet wird oder es einer anderen Überzeugung entspringt.

    Bei der ETF-Auswahl beeinflussen mich derlei Gedanken aber nicht.

  • Wenn jemand sich bemüht, seiner Umgebung nicht allzu großen Schaden zuzufügen und damit halbwegs erfolgreich ist, dann ist es mir nicht wichtig, ob als "Nächstenliebe und Demut vor der Schöpfung" religiös hergeleitet wird oder es einer anderen Überzeugung entspringt.

    Für mich besteht allerdings schon ein qualitativer Unterschied, ob sich jemand um seinen Nächsten kümmert, weil er es für richtig erachtet oder weil es so in einem Buch steht und ihn ein imaginärer Freund dazu anleitet.

    Problematisch wird es halt immer dann, wenn die Überzeugungen nicht mehr mit dem heutigen, ethischen Überzeugungen übereinstimmen und trotzdem praktiziert werden, weil es eben im Buch steht. Homosexualität und die Rechte der Frauen sind nur zwei Beispiele, die von einer bestimmten Kirche fast genau so ausgelegt werden wie die Bibel es sagt, obwohl normal denkende Menschen das anders sehen.

  • Hallo zusammen,

    absolut richtig, dass Christentum und die Institutionen der Kirche durch die Jahrhunderte viele Fehler begangen haben – von der Verfolgung von „Häretikern“ bis hin zur Unterstützung von ungerechten gesellschaftlichen Strukturen. Diese Fehler können und müssen benannt werden, und das ist wichtig.

    Es gibt in der christlichen Ethik auch eine tiefe Wahrheit, die über die Institution und die Menschen, die sie missbraucht haben, hinausgeht: Der Fokus auf Nächstenliebe, Verantwortung und Gerechtigkeit. Diese Werte sind nicht nur historisch, sie sind universell. Und wenn man sich anschaut, wie diese Werte in der heutigen Zeit in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden, sieht man, dass sie auch ohne eine religiöse Institution lebendig sind und große positive Veränderungen bewirken können.

    Es ist dieser Gedanke der Verantwortung für den anderen – sei es der Mitmensch oder die Umwelt – der in der Welt immer mehr Raum gewinnt. Und an diesem Punkt setzt das an, was du sagst: Auch wenn die Institutionen der Kirche in der Vergangenheit extrem viel Leid über die Menschen gebracht haben, können diese ethischen Grundwerte dennoch weiterhin eine starke Basis für unser Handeln sein. Es ist die Verantwortung für das Wohl des anderen, die auch in der christlichen Lehre als Grundlage dient, die wir in unsere Entscheidungen integrieren können – im Alltag, in der Politik, aber eben auch in Bereichen wie der Wirtschaft.

    Denn die Frage, die du anrührst, ist doch: Wie können wir mit unserem Handeln und unseren Entscheidungen heute etwas bewirken, das den anderen zugutekommt? Wie können wir mit den Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen – sei es unser Wissen, unsere Stimme oder eben auch unser Geld – Verantwortung übernehmen und eine gerechtere, friedlichere Welt mitgestalten?

    Das ist nicht nur eine ethische oder spirituelle Frage, sondern eine, die jeden Einzelnen von uns betrifft. Und auch wenn das Christentum als Institution nicht immer die besten Antworten geliefert hat, finden sich in den Lehren des Christentums auch heute noch wertvolle Prinzipien, die uns auf dem Weg zu einer besseren Zukunft begleiten können – eine Zukunft, in der wir verantwortungsvoll und mitfühlend handeln. Auch wenn wir die Vergangenheit kritisch betrachten, können wir immer noch aus den ethischen Wurzeln der Lehre Kraft schöpfen, um heute bessere Entscheidungen zu treffen.

    Das ist eine Herausforderung, bei der wir uns von den guten Prinzipien des Christentums leiten lassen können – ohne die institutionellen Fehler zu leugnen, aber auch ohne die positiven Werte zu verlieren. Es geht nicht um dogmatische Bindungen, sondern um das aufrichtige Streben, verantwortungsvoll und mit einem Blick für das Wohl des anderen zu leben. Das ist es, was diese ethischen Prinzipien ausmacht: die Anerkennung, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und Verantwortung für dieses Ganze tragen – und dass wir mit unserem Handeln einen positiven Beitrag leisten können.

    LG