Geld aus Wohnungsverkauf - 2 bis 4 Jahre anlegen?

  • Angenommen, man hat eine Wohnung im Wert von 600.000€. Diese möchte man verkaufen und danach für 2 - 4 Jahre ins Ausland. Wenn man nach DE zurückkommt (wie beschrieben in 2 - 4 Jahren), dann möchte man ein Haus bauen. Da das Haus ca. 1 Mio kosten wird, wird man ca. die Hälfte über eine Bank finanzieren.

    Durch den Wohnungsverkauf hat man 600.000€ die auf dem Konto liegen und sich dort natürlich nicht adäquat vermehren würden.

    Würdet ihr empfehlen das Geld für 2 - 4 Jahre in einen breit gestreuten ETF zu packen? Oder ist das bei der Anlagedauer zu riskant?

    Als ETF hätte ich beispielsweise den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating (ISIN IE00BK5BQT80) angedacht.

    Ziel das Geld in der Zwischenzeit vermehren, damit so wenig wie möglich an Kredit für den Hauskauf aufgenommen werden muss.

    Danke :)

  • Angenommen, man hat eine Wohnung im Wert von 600.000€. Diese möchte man verkaufen und danach für 2 - 4 Jahre ins Ausland. Wenn man nach DE zurückkommt (wie beschrieben in 2 - 4 Jahren), dann möchte man ein Haus bauen. Da das Haus ca. 1 Mio kosten wird, wird man ca. die Hälfte über eine Bank finanzieren.

    So eine Geschichte habe ich neulich mal gelesen. Der Autor wollte so zwei bis drei Jahre ins Ausland, am Ende wurden 15 Jahre draus.

    Durch den Wohnungsverkauf hat man 600.000€ die auf dem Konto liegen und sich dort natürlich nicht adäquat vermehren würden.

    Würdet ihr empfehlen, das Geld für 2 - 4 Jahre in einen breit gestreuten ETF zu packen? Oder ist das bei der Anlagedauer zu riskant?

    Ich halte mich bei Empfehlungen für Leute, die ich nicht kenne, zurück.

    Wie legst Du denn sonst Dein Geld so an?

    Früher war ein Auslandseinsatz für viele Leute ein Karrierebeschleuniger: Sie kamen zurück und stiegen in der alten Firma schnell auf. Heute ist das vielfach anders: Aus dem Auge, aus dem Sinn. Wenn einer zurückkommt, hat niemand auf ihn gewartet. Viele wechseln kurz nach ihrer Rückkehr den Arbeitgeber oder gehen stracks wieder ins Ausland.

    Wenn Du von Deinem Einsatz nach einigermaßen der geplanten Dauer zurückkommen wirst, wirst Du Dich erst wieder etablieren müssen. Vielleicht auch wechselst Du die Stelle oder den Arbeitgeber. An der neuen Stelle mußt Du Dich auch erst wieder etablieren. Das dauert. Und solange baust Du nicht.

    Wenn Du dann tatsächlich geistig so weit bist, daß Du bauen oder kaufen willst, hat das noch etlichen Vorlauf, bevor Du das gebaute oder gekaufte und umgebaute Haus beziehen kannst.

    Sprich: Wenn Du jetzt sagst, Du willst in zwei Jahren bauen, können da schnell mal sechs, acht, zehn Jahre draus werden. Und dann ist eine Aktienanlage plötzlich nicht mehr so unplausibel.

    Weil schon Du das nicht überblicken kannst, kann ich als Außenstehender das erst recht nicht überblicken.

    Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg ins Ausland. Das ist auf jeden Fall ein Abenteuer!

    :)

  • Vielleicht hast du ja Zugriff hierauf:

    (S+) Meinung: Geldanlage: Wie man 500.000 Euro richtig anlegt, wenn man das Geld in fünf Jahren braucht
    Eine halbe Million auf der hohen Kante und einen Immobilienkredit, der bald umgeschuldet werden muss – was nach einem einfach zu lösenden Problem aussieht,…
    www.spiegel.de

    Sonst hier.

    Fazit: einen Teil, ca. 20%, in Aktien investieren, Rest sicher anlegen. Hängt natürlich von deinem Risiko-Appetit ab, deinem Alter, und der Frage, ob die Bank dir auch mehr als 50% leihen würde.

  • Fazit: einen Teil, ca. 20%, in Aktien investieren, Rest sicher anlegen. Hängt natürlich von deinem Risiko-Appetit ab, deinem Alter, und der Frage, ob die Bank dir auch mehr als 50% leihen würde.

    so sehe ich das auch, wobei ich nicht annehme, dass die Bank ein grundsätzliches Problem mit weniger als 50% EK hätte, die Konditionen werden halt erst mal schlechter.

    Also: je nachdem wie konkret das mit dem Hausbau für 1 Mio in 2-4 Jahren ist und welches Risiko man für schlechtere Konditionen eingehen möchte, kann man einen Teil in einen ETF stecken.

    Ab 50% EK bekommt man oft die besten Konditionen für eine BauFi, ab 20% und weniger werden sie oft drastisch schlechter. Ich würde ca. 40% EK anstreben was dann 400k wären und 200k könnten investiert werden (wobei die 400k ja auch ~2% bringen sollten). Und sollte sich das mit dem Hausbau ggf ganz erledigen warum auch immer, hat man schon mal einen Teil investiert.

    Nicht vergessen sollte man aber die Baukosten an sich die man gerne unterschätzt und dann nachfinanzieren muss, plus die Kostensteigerungen die ggf über der normalen Inflation liegen im Baugewerbe, gerade die nächsten Jahre wo viel staatliches Geld in den Bau/Infrastruktur laufen soll und Rohstoffe etc nochmal deutlich teurer werden könnten.

  • Vielleicht hast du ja Zugriff hierauf:

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/ser…17-2abcb7167688

    Fazit: einen Teil, ca. 20%, in Aktien investieren, Rest sicher anlegen. Hängt natürlich von deinem Risiko-Appetit ab, deinem Alter, und der Frage, ob die Bank dir auch mehr als 50% leihen würde.

    Im Fall von Nikolaus Braun geht es um ein sehr gut verdienendes Pärchen, das eine Baufinanzierung an der Backe hat, die in 5 Jahren zur Verlängerung ansteht. Die beiden sind Sicherheitssparer und haben bereits eine halbe Million als Tagesgeld und kurzes Festgeld. Schließlich kommt als Anlagevorschlag ein Mix aus 80% Staatsanleihen und 20% Aktien heraus.

    Unser Fall ist aber halt ein anderer, insbesondere ist die Zeit eine völlig andere. Die Immofinanzierung ist zu einem bestimmten Zeitpunkt fällig. Wann unser TE aber sein Haus baut oder kauft, ist völlig unklar. Es ist heute sein Wunsch, in 2 bis 4 Jahren zu bauen. Ob daraus etwas wird, ist aber unklar.

  • Vielleicht hast du ja Zugriff hierauf:

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/ser…17-2abcb7167688

    Sonst hier.

    Fazit: einen Teil, ca. 20%, in Aktien investieren, Rest sicher anlegen. Hängt natürlich von deinem Risiko-Appetit ab, deinem Alter, und der Frage, ob die Bank dir auch mehr als 50% leihen würde.


    Drei mögliche Strategien die in dem Artikel genannt werden.

    1. Sicher (Staatsanleihen)
      • Kauf einer deutschen Staatsanleihe mit 5 Jahren Laufzeit.
      • Aktuell etwa 2,2 % Rendite → nach Steuern und Kosten ca. 540.000 € nach 5 Jahren.
      • Vorteil: Kein Risiko, Kapital sicher verfügbar.
      • Nachteil: „teure Sicherheit“, weil man auf Mehrertrag verzichtet.
    2. Gemischt (ETFs + Anleihen)
      • Portfolio mit ca. 40 % Aktien, 60 % Anleihen.
      • Historisch gab es noch nie negative 5-Jahres-Perioden mit dieser Mischung.
      • Erwartete Rendite: ca. 5,5 % pro Jahr → in 5 Jahren ca. 600.000 €.
      • Risiko: Kurz vor Ende könnte es auch mal schwanken (z. B. -30 % im Aktienanteil).
      • Vorteil: gute Chance auf Mehrertrag, überschaubares Risiko.
    3. Absicherung (Bausparvertrag)
      • Ein Teil wird eingezahlt, dafür gibt es in 5 Jahren Anspruch auf ein Darlehen mit festem Zinssatz.
      • Guthabenzinsen extrem niedrig (0,2 %).
      • Lohnen würde sich das nur, wenn Zinsen stark über 4–5 % steigen.
      • Nachteil: teuer, kompliziert, eher „Versicherung“ gegen steigende Zinsen.
  • Drei mögliche Strategien die in dem Artikel genannt werden.

    1. Sicher (Staatsanleihen)
    2. Gemischt (ETFs + Anleihen)
    3. Absicherung (Bausparvertrag)

    Der genannte Artikel paßt nicht auf Deine Situation. Ich bin (anders als csh) auch nicht der Auffassung, daß er als Inspiration dienen kann.

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Die Dauer des Auslandsaufenthaltes kann ich eigenständig gestalten, da ich selbständig bin und keinen Arbeitgeber habe. War schon mehrere Male in dem Land und bin mir sicher, dass ich dort nur temporär bleiben will (maximal 4 Jahre).

    Hausbau in Deutschland wird sicher erfolgen. Ist ein langersehnter und gut überlegter Plan.

  • Drei mögliche Strategien die in dem Artikel genannt werden.

    1. Sicher (Staatsanleihen)
      • Kauf einer deutschen Staatsanleihe mit 5 Jahren Laufzeit.
      • Aktuell etwa 2,2 % Rendite → nach Steuern und Kosten ca. 540.000 € nach 5 Jahren.
      • Vorteil: Kein Risiko, Kapital sicher verfügbar.
      • Nachteil: „teure Sicherheit“, weil man auf Mehrertrag verzichtet.
    2. Gemischt (ETFs + Anleihen)
      • Portfolio mit ca. 40 % Aktien, 60 % Anleihen.
      • Historisch gab es noch nie negative 5-Jahres-Perioden mit dieser Mischung.
      • Erwartete Rendite: ca. 5,5 % pro Jahr → in 5 Jahren ca. 600.000 €.
      • Risiko: Kurz vor Ende könnte es auch mal schwanken (z. B. -30 % im Aktienanteil).
      • Vorteil: gute Chance auf Mehrertrag, überschaubares Risiko.
    3. Absicherung (Bausparvertrag)
      • Ein Teil wird eingezahlt, dafür gibt es in 5 Jahren Anspruch auf ein Darlehen mit festem Zinssatz.
      • Guthabenzinsen extrem niedrig (0,2 %).
      • Lohnen würde sich das nur, wenn Zinsen stark über 4–5 % steigen.
      • Nachteil: teuer, kompliziert, eher „Versicherung“ gegen steigende Zinsen.

    Hast du das zusammengefasst?

  • Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg ins Ausland. Das ist auf jeden Fall ein Abenteuer!

    Wenn es hierzulande und in der real existierenden EU so weitergeht, wie in den vergangenen Jahren, könnte es das größere "Abenteuer" (um Deine Formulierung aufzugreifen) bedeuten, statt ins Ausland zu gehen hier zu bleiben sprich sich ausgerechnet auf diesen Standort hier festzulegen ...

    sind Sicherheitssparer

    Für meinen Teil frage ich mich bei dieser Floskel stets:

    Wie kann es "Sicherheitssparer" geben, wenn in dem Bereich Finanzen keine Sicherheiten existieren - außer den Steuern, der Inflation und den mit jedem Investment verbundenen (mehr oder weniger) hohen Kosten bzw. Gebühren ... ?

  • Die Dauer des Auslandsaufenthaltes kann ich eigenständig gestalten, da ich selbständig bin und keinen Arbeitgeber habe. War schon mehrere Male in dem Land und bin mir sicher, dass ich dort nur temporär bleiben will (maximal 4 Jahre).

    Hausbau in Deutschland wird sicher erfolgen. Ist ein langersehnter und gut überlegter Plan.

    Ich kann nur sagen, was ich machen würde … aber keinen Rat geben oder die Nachahmung empfehlen.

    • Erstens würde ich mir überlegen, ab welchem fehlenden Betrag der 600.000 das Hausbauprojekt ernsthaft tangiert wäre … das wäre vielleicht bei 150.000 / 200.000 Euro und höher. Auf der Basis würde ich im vollen Bewusstsein, dass dieses Geld mglw. nicht für den Hausbau zur Verfügung steht, 75.000 oder 100.000 in einen Aktien-ETF stecken.
    • Zweitens würde ich die übrigen 500.000 Euro in sichere Staatsanleihen aus Deutschland und Laufzeitfonds („iBonds“) aufteilen - verteilt auf mehrere, die in einem für mich sinnvollen Zeitfenster auslaufen.
    • Das besagte sinnvolle Zeitfenster würde für mich definiert aus der Frage „Wann komme ich zurück?“, „Wann beginne ich mit dem Hausbau?“, „In welcher Schrittfolge benötige ich Geld für den Hausbau?“.
  • PS: Zum zweiten Spiegelstrich - auf jeden Fall würde ich da auch einen solchen Fonds mit kurzlaufenden EUR-Staatsanleihen nehmen, der stets kurzfristigen Zugriff, relative Sicherheit und für das hohe Maß an Sicherheit entsprechend der Marktlage eine ordentliche Entwicklung liefert: LU2233156582.

  • Murri ,

    wenn ich mir noch eine kurze Anmerkung aus meinen persönlichen Beobachtungen zu Deinem "Fall" erlauben darf ...

    Auch wenn der geplante Neubau eines Eigenheims (siehe hier)

    Wenn man nach DE zurückkommt (wie beschrieben in 2 - 4 Jahren), dann möchte man ein Haus bauen.

    nicht "Eins zu Eins" mit dem Kauf einer Bestandsimmobilie (sei es nun Haus oder Wohnung) vergleichbar ist - halte ich den Ansatz für sinnvoll sich (jedenfalls als Otto Normalverbraucher) hierfür eine Art "zeitlichen Korridor" in Sachen der Realisierung zu setzen.

    Siehe beispielsweise hier zu einem anderen "Fall":

    Vermutlich würde ich - wäre ich in Deiner Situation - mir eine Art zeitlichen Korridor setzten, innerhalb dessen die Frage Eigenheim Ja oder Nein zu klären ist. Grund: Habe hier vor Ort (ebenfalls ein Ballungsraum mit mehreren Großstädten) genug Fälle gesehen, wo dann 5, 10 oder noch mehr Jahre nach dem Eigenheim geschaut wurde und Mittel risikoarm und renditeschwach dafür "vorgehalten" wurden - aber das passende Haus nicht gefunden wurde (oder die Ansprüche zu hoch waren). Am Ende hatten die Protagonisten weder das Haus noch ihre freien Mittel renditeträchtig angelegt. Und die Haus- und Mietpreise waren in der Zwischenzeit auch noch davon gelaufen ...

    Für das Projekt "Neubau eines Eigenheims" könnte zumindest Ähnliches gelten.


    Dir gute Gedanken, ebensolche Finanz-Entscheidungen und viel Spaß und Erfolg bei dem temporären Auslandsaufenthalt !