Geldanlage mit einem ETF bei einem Jugendlichen

  • Hallo in die Runde!

    Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand mein Anliegen/Vorhaben kommentieren könnte oder nützliche Hinweise geben könnte.

    Es geht um meinen 16-jährigen Sohn. Ihm stehen 65.000 € zur Anlage zur Verfügung.

    Mein Plan ist eine Anlage in einen ETF (MSCI World ohne Schwellenländer) oder in zwei ETFs (MSCI World jeweils ohne bzw. mit Schwellenländer im Verhältnis von 25-30/70-75%).

    Das Depot von meinem Sohn liegt bei dir in ING. Auch wenn mir bekannt ist, dass online Broker wesentlich günstiger sind, möchte ich ungerne jetzt ein weiteres Konto für ihn eröffnen.

    Wenn ich den ETF-Finder von Finanztipp benutze, bekomme ich bei beiden Variationen mehrere Vorschläge, die meisten Vorschläge haben aber eine meines Erachtens hohe Kaufgebühr von knapp 70 € (insbes. bei den ETFs mit Schwellenländer, nur der SPDR MSCI World, ISIN IE00BFY0GT14 hat eine Kaufgebühr von nur 1,90 €; bei den ETFs ohne Schwellenländer gibt es zwei mit einer geringen Kaufgebühr von 1,90 Euro, einer davon einer von Amundi).

    Augrund meiner begrenzten Erfahrung würde ich ja bevorzugt ETFs von X Tracker, Amundi oder iShares nehmen.

    Meine Fragen:

    Ist es mutmaßlich sinnvoller, nur in einen ETF ohne Schwellenländer zu investieren oder ist das eben spekulativ?

    Sollte ich ggf. die hohe Kaufgebühr akzeptieren da eine hohe Kaufgebühr bei dem Gesamtvolumen keine wesentliche Rolle spielen dürfte?

    Warum sind die Kaufgebühren so unterschiedlich?

    Ist meine Neigung zu iShares, X-Tracker oder Amundi vor den anderen Anbietern Unsinn?

    Vielen Dank!!

  • Kater.Ka 30. Oktober 2025 um 16:19

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • [Meinem] 16-jährigen Sohn [...] stehen 65.000 € zur Anlage zur Verfügung.

    Wie ist dieses Geld denn bisher angelegt und woher kommt es?

    Mein Plan ist eine Anlage in einen ETF (MSCI World ohne Schwellenländer) oder in zwei ETFs (MSCI World jeweils ohne bzw. mit Schwellenländer im Verhältnis von 25-30/70-75%).

    Das Depot [meines Sohnes] liegt bei [der] ING. Auch wenn mir bekannt ist, dass online Broker wesentlich günstiger sind, möchte ich ungerne jetzt ein weiteres Konto für ihn eröffnen.

    Man müßte wissen, in welchem Rahmen diese Anlage stattfinden soll ("mündelsichere Anlage").

    Die ING ist ein Online-Broker.

    Wenn ich den ETF-Finder von Finanztip benutze, bekomme ich bei beiden Variationen mehrere Vorschläge, die meisten Vorschläge haben aber eine meines Erachtens hohe Kaufgebühr von knapp 70 € (insbes. bei den ETFs mit Schwellenländer, nur der SPDR MSCI World, ISIN IE00BFY0GT14 hat eine Kaufgebühr von nur 1,90 €; bei den ETFs ohne Schwellenländer gibt es zwei mit einer geringen Kaufgebühr von 1,90 Euro, einer davon einer von Amundi).

    Aufgrund meiner begrenzten Erfahrung würde ich ja bevorzugt ETFs von X Tracker, Amundi oder iShares nehmen.

    70 € Kaufspesen sollten bei 65 T€ Anlagesumme kein unüberwindliches Hindernis sein.

    Deine eigene begrenzte Erfahrung könnte allerdings eins sein. Warum willst Du für einen Dritten (nämlich Deinen Sohn) eine Anlage tätigen, die Du nicht überblickst?

    Wie legst Du denn Dein Geld so an?

  • utka, den Fragen und Hinweisen aus Nr. 2 von Achim Weiss würde ich mich tendenziell anschließen.

    Vor dem ETF-Feintuning oder gar "Kleinigkeiten" wie Kaufspesen - als letzte Schritte der konkreten Umsetzung - würde ich noch die Klärung der zuvor ganz grundsätzlichen Frage anstreben nach dem Sinn und Zweck der Anlage und auch dem Anlagehorizont (Anlagedauer).

    Eventuell soll ja zu einem gewissen eher naheliegenden Zeitpunkt der Betrag oder ein bestimmter Teil davon bereits zur Verfügung stehen (Führerschein, Auslandsaufenthalt nach dem Abitur, erste kleines Fahrzeug (Auto), Finanzierung eines Studiums - um einige Beispiel zu nennen). Dann könnte es eine Überlegung sein, den Betrag entsprechend zu splitten (in risikoarme und risikoreiche Anteile).

  • Es geht um meinen 16-jährigen Sohn. Ihm stehen 65.000 € zur Anlage zur Verfügung.

    ...die meisten Vorschläge haben aber eine meines Erachtens hohe Kaufgebühr von knapp 70 € (insbes. bei den ETFs mit Schwellenländer, nur der SPDR MSCI World, ISIN IE00BFY0GT14 hat eine Kaufgebühr von nur 1,90 €; bei den ETFs ohne Schwellenländer gibt es zwei mit einer geringen Kaufgebühr von 1,90 Euro, einer davon einer von Amundi).

    Wenn du den gesamten Betrag in einen Aktien-ETF anlegst, wird das Investment pro Tag um 500-1500 Euro schwanken. An manchen Tagen deutlich mehr. Kann gut sein, dass es sich in ein paar Jahren verdoppelt (also auf 130.000 Euro steigt). Vielleicht auch zeitweise halbiert. Also mehr als 30.000 Euro Buchverlust. Auf sehr lange Sicht ist eine Verdopplung kaum zu vermeiden. Wenn man durchhält.

    Sind bei diesen Zahlen 1,90 Euro oder 70 Euro Kaufkosten wirklich relevant? :/

    Wenn das Geld wirklich für sehr lange liegen bleiben soll (10-15 Jahre, besser mehr), ist ein Aktien-ETF eine gute Wahl. Das muss man aber emotional aushalten können. In den 10-15 Jahren werden die Schwankungen extrem sein. Für diesen Schmerz wird man dann belohnt.

    Wenn, dann würde ich nur einen ETF nehmen. Möglichst breit. Also auch mit Schwellenländern und kleinen Unternehmen. Entweder den ACWI IMI oder den Gerd-Kommer-ETF. Das hat sehr viele Vorteile und keine Nachteile (im Vergleich zu mehreren ETFs).

  • Wenn ich den ETF-Finder von Finanztipp benutze, bekomme ich bei beiden Variationen mehrere Vorschläge, die meisten Vorschläge haben aber eine meines Erachtens hohe Kaufgebühr von knapp 70 € (insbes. bei den ETFs mit Schwellenländer, nur der SPDR MSCI World, ISIN IE00BFY0GT14 hat eine Kaufgebühr von nur 1,90 €; bei den ETFs ohne Schwellenländer gibt es zwei mit einer geringen Kaufgebühr von 1,90 Euro, einer davon einer von Amundi).

    Warum sind die Kaufgebühren so unterschiedlich?

    Hallo,

    bin auch bei der Diba (Giroonto und kostenlose monatliche Sparpläne).

    Warum der Unterschied: je nachdem wann du geschaut hast, gibt es derzeit eine Aktion, wo einige Fonds billiger abgegeben werden, oder nicht genau genug nachgelesen.

    Was ich bei der Diba nicht so toll finde: Die Kosten die zu zahlen sind, finde ich im Onlinebanking nicht sauber kommuniziert.

    Du zahlst (außer bei Angeboten) immer eine Gebühr an die Bank: 4,90 Euro + 0,25% vom Kurswert, maximal 69,90 Euro.

    Hinzu kommen dann noch ggf. kosten für den Handelsplatz. Direkthandel hat keine weiteren zusatzkosten.

    Die Anderen Handelsplätze liegen zwischen 1,90€ bis 14,90. Hinzu kommen dann teilweise noch % Gebühren der Handelsplätze.

    Direkt-Depot: Konditionen & Leistungen – ING

  • Wie hier schon mehrfach an verschiedenen Stellen im Forum erklärt wurde, kann man auch größere Summen von solchen ETF ganz locker über Sparpläne ins Depot fließen lassen.

    Man kann dann pro Depot 20 Sparpläne auf den selben ETF einfließen lassen.

    Ist das Ziel dann erreicht wird der Sparplan eben gelöscht.


    Unabhängig von diesen Hinweisen zur ING (Diesen Namen benutzen wir hier üblicherweise), schließe ich mich den Fragen und Anmerkungen von Achim Weiss voll an.

    Du gibst einfach viel zu wenig Informationen und auch der rechtliche Hintergrund ist überhaupt nicht klar.

    Hast du vielleicht schon einmal davon gehört, dass es rechtlich nicht so einfach möglich ist, größere Summen für solch einen Menschen einfach als Erziehungsberechtigter anzulegen ?

    Woher stammt das Geld konkret?

    Warum soll es risikoreich angelegt werden, wenn es doch dem Sechzehnjährigen gehört?

    Ein 16-Jähriger kann selbst kein Depot eröffnen – das müssen die Eltern machen (z. B. ein Minderjährigen-Depot). Sie verwalten das Geld treuhänderisch für ihn.

    Wichtig ist: Eltern müssen das Vermögen des Kindes sicher und im Interesse des Kindes anlegen. Früher hieß das „mündelsicher“ (also kein Risiko). Heute sehen die meisten Banken und auch Gerichte breit gestreute Welt-ETFs (MSCI World, FTSE All-World usw.) als noch vertretbar an – aber keine riskanten Themen- oder Länder-ETFs.

  • Wichtig ist: Eltern müssen das Vermögen des Kindes sicher und im Interesse des Kindes anlegen. Früher hieß das „mündelsicher“ (also kein Risiko). Heute sehen die meisten Banken und auch Gerichte breit gestreute Welt-ETFs (MSCI World, FTSE All-World usw.) als noch vertretbar an – aber keine riskanten Themen- oder Länder-ETFs.

    Also bei den Trade Republic Kinderdepots kann man auch Bitcoin kaufen zB. Hatte mich auch gewundert als mir das ein Freund berichtete.

  • Also bei den Trade Republic Kinderdepots kann man auch Bitcoin kaufen zB. Hatte mich auch gewundert als mir das ein Freund berichtete.

    Ja, dann darf ich jetzt leider nicht einen Spruch zu diesen Dingen sagen.
    Ich gebe es aber an einen befreundeten Journalisten weiter. Vielleicht kommt mal irgendwann eine Story.

  • Wichtig ist: Eltern müssen das Vermögen des Kindes sicher und im Interesse des Kindes anlegen. Früher hieß das „mündelsicher“ (also kein Risiko). Heute sehen die meisten Banken und auch Gerichte breit gestreute Welt-ETFs (MSCI World, FTSE All-World usw.) als noch vertretbar an – aber keine riskanten Themen- oder Länder-ETFs.

    Das Thema Mündelsicherheit gilt doch aber nicht für Eltern, oder? Ich habe dazu das gefunden:

    Ein Mündel ist eine minderjährige Person, die nicht mehr unter dem elterlichen Sorgerecht steht. Sind die Eltern eines Mündels verstorben oder können nicht ausreichend für ihn sorgen, wird das Sorgerecht an eine dritte Person – den Vormund – verliehen.

    Bei der Mündelsicherheit geht es im Grunde um die Verantwortung, die der Vormund gegenüber seinem Mündel innehat.

  • Ist es mutmaßlich sinnvoller, nur in einen ETF ohne Schwellenländer zu investieren oder ist das eben spekulativ?

    Bei dem langen Anlagehorizont den das Kind vermutlich mitbringt spricht wenig gegen eine Anlage in den bekannten MSCI World. Der hat sich durchaus bewährt.

    Natürlich könntest du auch die Schwellenländer dazu nehmen, das reduziert durch die breitere Diversifikation das Risiko möglicherweise. Aber andererseits, wer kann sich etwas Risiko erlauben, wenn nicht ein Jugendlicher mit jahrzehntelanger Anlagezeit? Ich find den world gut.


    Sollte ich ggf. die hohe Kaufgebühr akzeptieren da eine hohe Kaufgebühr bei dem Gesamtvolumen keine wesentliche Rolle spielen dürfte?

    Genau das. Spielt bei der Einmalanlage und den Summen keine Rolle.

    Ist meine Neigung zu iShares, X-Tracker oder Amundi vor den anderen Anbietern Unsinn?

    Nein, die sind alle drei Spitzenklasse. Jeder ETF dieser Anbieter im ETF Finder ist uneingeschränkt empfehlenswert.

    Man müßte wissen, in welchem Rahmen diese Anlage stattfinden soll ("mündelsichere Anlage").

    Es geht um den 16-Jährigen Sohn. Es wird sich wohl um ein gewöhnliches Kinderdepot bei der ING handeln. Ich sehe folglich hier keinerlei Problem bei der Anlage in ETF.

  • Habe mich gerade mit chatgpt unterhalten: Auch Eltern (nicht nur ein gerichtlicher Vormund) müssen für ihre eigenen Kinder deren Geld mündelsicher anlegen. Eigentlich bräuchte man sogar für ETF Sparpläne die Genehmigung eines Familiengerichtes. Das crazy!

    Aber: In der Praxis interessiert es niemanden und niemand prüft das, außer die Kinder verklagen später die Eltern, wenn die Geldanlage im Minus ist.

  • Hast du vielleicht schon einmal davon gehört, dass es rechtlich nicht so einfach möglich ist, größere Summen für solch einen Menschen einfach als Erziehungsberechtigter anzulegen ?

    Woher stammt das Geld konkret?

    Könnte es sein, dass hier mehr Spekulation in der Luft liegt als alles andere?

    Selbstredend kann er beliebig viel Geld für das Kind anlegen. Er könnte die 65.000€ auch jederzeit problemlos vorher schenken. Was sollte daran anders sein als bei der Anlage von einem einzigen Euro?

    Das geht absolut problemlos.

  • Man müßte wissen, in welchem Rahmen diese Anlage stattfinden soll ("mündelsichere Anlage").

    Es geht um den 16-Jährigen Sohn. Es wird sich wohl um ein gewöhnliches Kinderdepot bei der ING handeln. Ich sehe folglich hier keinerlei Problem bei der Anlage in ETF.

    Warten wir mit weiteren Überlegungen doch besser erstmal, bis der TE Info nachlegt (und ob überhaupt).

    :)

  • Habe mich gerade mit chatgpt unterhalten: Auch Eltern (nicht nur ein gerichtlicher Vormund) müssen für ihre eigenen Kinder deren Geld mündelsicher anlegen. Eigentlich bräuchte man sogar für ETF Sparpläne die Genehmigung eines Familiengerichtes. Das crazy!

    Nö. Die Eigenschaft mündelsicher ist für eigene Kinder bei der Geldanlage durch Eltern nicht gefordert.

    Allgemein ist mir nicht klar inwiefern 1806 BGB in der aktuellen Fassung hier überhaupt noch Einschränkungen vornimmt, selbst im Rahmen einer Vormundschaft.


    Sprich: die KI labert.

  • Ich stimme Souvereign zu, das Anlageziel und der Zeithorizont wären zuerst zu klären, vor den Einzelheiten. Wichtig finde ich bei der Zielklärung auch, was denn eigentlich Dein Sohn dazu denkt und möchte. Wenn er in etwa anderthalb Jahren volljährig wird, dann auf das Konto zugreifen kann, und jetzt schon bestimmte Pläne und Vorstellungen hat (Auslandsjahr, bestimmtes Auto), fände ich es fair, wenn Ihr jetzt vor der Anlage erst mal zusammen besprecht und entscheidet, wofür das Geld angelegt werden soll. Davon abhängig könnte man es dann auch aufteilen, in sichere kurzfristige Anlagen für die kurzfristigen Pläne und einen geeigneten ETF für die langfristige höhere Rendite. Wenn Du das allein entscheidest, ärgert Ihr Euch im worst case am Ende vielleicht beide.