Greensill Bank Einzahlung

  • und schon wieder Ärger mit einer Bank, diesmal sogar Deutschland! Und natürlich durch Weltsparen und Zinspilot vermittelt. Glücklicher Weise bin ich hier mal nicht betroffen. So langsam habe ich das Gefühl, dass man nirgendwo mehr sein Geld sicher anlegen kann! Auch nicht mehr in Deutschland!!! UNGLAUBLICH!!!

  • Zitat

    Ich habe auch schon einen ähnlichen Fall erlebt. Ich brauchte nicht tätig werden. Zinsen habe ich bis zum Zahltag bekommen. Das war damals allerdings nicht nur 7 Tage, aber der Verzug hielt sich dennoch in Grenzen. Und da ich ja Zinsen bekommen habe, hat mich das auch wenig gestört.

    Hast du das Geld zu dem ursprünglich vertraglich festgelegten Zeitpunkt bekommen oder früher ...? Ich frage mich ob man bei einer Abwicklung der Greensill Bank seine Einlagen zum Abwicklungszeitpunkt bekommt (mit den Zinsen, die bis dahin angefallen sind) auch wenn die Einlagen länger festegelegt sind...? (meine laufen eigentlich bis 2022)

  • und schon wieder Ärger mit einer Bank, diesmal sogar Deutschland! Und natürlich durch Weltsparen und Zinspilot vermittelt. Glücklicher Weise bin ich hier mal nicht betroffen. So langsam habe ich das Gefühl, dass man nirgendwo mehr sein Geld sicher anlegen kann! Auch nicht mehr in Deutschland!!! UNGLAUBLICH!!!

    Man sollte mal den Ball flach halten! Hat irgend ein Sparer Geld verloren!?

    Nein!

    (Bank)Pleiten kommen immer wieder mal vor. Auch in Deutschland gibt es eine lange Liste von Banken die Pleite gegangen sind. Adhoc fallen mir da in den letzten 20 Jahren

    Lehman Bros.

    Gontard & Metallbank AG

    BFI Bank AG

    Berliner Bürgschaftsbank AG

    Weserbank AG

    ein

    Und die Liste ist AFAIK weit länger. Soweit ich weiß, haben zumindest alle Kontoinhaber Ihr Geld immer zurück erhalten. Dafür gibt es ja auch den Sicherheitsfonds der Banken.


    Klar, wenn plötzlich alle Banken Pleite gehen würden hätten wir wirklich Probleme...

  • Vielleicht mal den grundsätzlichen Zusammenhang von Zinshöhe und Risiko in Erinnerung rufen. Problematische Schuldner müssen - zumindest in der Theorie - höhere Zinsen bieten. Deswegen rate ich immer dazu angebotene erhöhte Zinsen / Renditen zu hinterfragen.

  • Zitat

    Vielleicht mal den grundsätzlichen Zusammenhang von Zinshöhe und Risiko in Erinnerung rufen. Problematische Schuldner müssen - zumindest in der Theorie - höhere Zinsen bieten. Deswegen rate ich immer dazu angebotene erhöhte Zinsen / Renditen zu hinterfragen.

    Das sollte Finanztip dann aber auch mal machen, die Geldanlage bei Greensill wurde hier als sicher angepriesen.Als Laie informiert man sich ja hier um seriöse Empfehlungen zu bekommen....

  • Durch die Einlagensicherung ist die Anlage ja auch sicher und es wird alles wieder gut für Deine Einlage werden. Es gibt eben bei bestimmten Banken das Restrisiko, dass man die Einlagensicherung braucht. Das möchte ich für mich vermeiden. Daher bin ich z.B. bei den deutschen Töchtern türkischer Banken raus, als es mit der Krise in der Türkei los ging. Das war rückblickend unnötig aber für mein Nervenkostüm besser.

  • Für mich als Laie drängt sich wegen der Vorfälle um Greensill ein einfaches Geschäftsmodell auf: man gründe eine Bank in Deutschland, gliedere sie dort in das Einlagensicherungssystem ein, ziehe das Geld von dieser Bank ab und wälze schlußendlich das entstandene Defizit in Form einer Insolvenz auf die Allgemeinheit ab. Kann mir ein Experte darlegen, daß es (hoffentlich) nicht so einfach ist?

  • Man sollte mal den Ball flach halten! Hat irgend ein Sparer Geld verloren!?

    Nein!

    [...]

    In diesem Zusammenhang ein kurzweiliger Artikel über die Stadt Monheim, die als "institutioneller" Anleger bei Greensill wohl um die 38 Mio. € verzockt hat:


    Mit niedrigen Steuern hat die Stadt Monheim Firmen angelockt und so Reichtum angehäuft - und verzockt Millionen bei der Krisenbank Greensill. Der Bürgermeister rechnet mit Häme statt mit Mitleid.


    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/greensill-bank-monheim-einlagensicherung-1.5226467


    Immer wieder interessant wie mit Geld hantiert wird, wenn es nicht direkt das eigene ist..

  • ... man gründe eine Bank in Deutschland, gliedere sie dort in das Einlagensicherungssystem ein, ziehe das Geld von dieser Bank ab und wälze schlußendlich das entstandene Defizit in Form einer Insolvenz auf die Allgemeinheit ab. Kann mir ein Experte darlegen, daß es (hoffentlich) nicht so einfach ist?

    Das Geschäftsmodell nennt sich Betrug und es funktioniert immer wieder. Nicht selten werden die Betrüger aber auch zur Rechenschaft gezogen.


    Wenn ich als Betrüger plane, mich der Verantwortung durch Flucht zu entziehen, kann es mir egal sein, ob meine Opfer durch ein Rettungssystem entschädigt werden oder nicht. Ich bin dann ja weg. Von daher ist die relativ aufwendige Gründung einer betrügerischen Bank nur sinnvoll, wenn ich als Bank entsprechend mehr Kapital von den Einlegern einsammeln und für meine Zwecke nutzen kann als mit einer GmbH & Co KG.

  • Pantoffelheld : Mir geht es in erster Linie darum, wie und ob überhaupt sich der eigentliche Hauptgeschädigte, das deutsche Einlagensicherungssystem, gegen solche Machenschaften schützt. Schließlich ist es für eine Bank ein ganz einfaches Unterfangen, vom deutschen Sparer Geld einzusammeln, wenn man nur ein mikriges Prozent Zinsen bei verläßlicher Einlagensicherung verspricht. Selbst die Zinsen können sie noch auf die Allgemeinheit abwälzen.

  • Das kann man diskutieren.


    Dann sind die Profiteure aber vor allem die verwegenen Kleinsparer, die für etwas mehr Zinsen ihr Geld bei einer Bank "sicher" anlegen können, die Bank aber gar nicht "sicher" ist. Die können sich sogar die eigentlich ungerechtfertigte Mehrrendite noch einstecken, der für sie gar kein höheres Risiko entgegenstand (außer etwas Nervenkitzel vielleicht).


    Die pleitegegangene Bank hat von ihrer eigenen Pleite keinen Vorteil. Nur einzelne hätten sich in dem Zuge bereichern können.

  • Die Turbulenzen der bisher allenfalls Finanzprofis bekannten Bremer Greensill Bank AG ziehen Kreise. Die Stadt Osnabrück hat 14 Millionen Euro, die Stadt Monheim am Rhein 38 Millionen bei dem Institut angelegt, das die Finanzaufsicht wegen drohender Überschuldung vorerst geschlossen hat. Die Bank bot in Zeiten von Null- und Negativzinsen Tages- und Festgeldanlagen zu ungewöhnlich hohen Sparzinsen an - nicht nur Kleinsparer griffen zu. Bund, Länder und Kommunen sowie bestimmte Wertpapierfirmen profitieren jedoch seit 2017 nicht mehr von der freiwilligen Einlagensicherung der privaten Institute, die in der Regel wesentlich höher ausfällt als die gesetzliche Einlagensicherung von 100 000 Euro. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Greensill Bank, die Bafin hatte zuvor Strafanzeige gestellt. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung. dpa

    https://www.sueddeutsche.de/mu…sill-bank-bafin-1.5228767

  • Auch Städte z.B. Osnabrück und Monheim (als juristische Personen) haben dort richtig viel Geld angelegt. Werden diese ebenfalls zu 100% entschädigt?:

    https://www.sueddeutsche.de/mu…sill-bank-bafin-1.5228767

  • ach du grüne Neune ... und was machen die Städte jetzt? Konkurs anmelden und mit benachbarten Kreisen fusionieren? Den Einwohnern kann man wohl nur raten, schnell umziehen und Haus/Wohnung verkaufen...

  • ach du grüne Neune ... und was machen die Städte jetzt? Konkurs anmelden und mit benachbarten Kreisen fusionieren? Den Einwohnern kann man wohl nur raten, schnell umziehen und Haus/Wohnung verkaufen...

    Ganz so dramatisch wird es nicht werden.


    Allerdings könnten da ggf. hochdotierte Posten frei werden.

  • ach du grüne Neune ... und was machen die Städte jetzt? Konkurs anmelden und mit benachbarten Kreisen fusionieren?

    Nein, das passiert nicht. Städte, die dort Guthaben haben, geht es eher gut. Da wird dann halt die Steuer erhöht und die Ausgaben gesenkt. Ich wohne in einer Stadt , die jahrelang unter Zwangsverwaltung stand, entsprechend sehen z.B. die Schulen aus. Wenn man kein Geld mehr hat werden Kredite aufgenommen und irgendwann ruft einer Solidarität! und die Altschulden werden vom Bund / Steuerzahler / EZB mit Nullzins übernommen.


    Solides Wirtschaften wird heute nicht mehr honoriert.

  • 5551008


    Keine Kommune muss Konkurs anmelden. Soviel ist sicher.


    Aber wenn das Geld nachhaltig weg ist, dann ist das natürlich ein Verlust, der sich bemerkbar macht, an den Leistungen, die die Kommune erbringt, oder an den Steuern, die sie erhebt.


    Von Bundesland zu Bundesland verschieden wurden teilweise "Hochzeitsprämien" für Kommunen ausgelobt, die fusionieren. Teilweise sahen diese Prämien so aus, dass das Bundesland einen Teil der Schulden übernommen hat.


    Das Problem war hier ja, dass die Kommunen Negativzinsen vermeiden wollten. Dass eine Stadt dafür Geld zahlen soll, dass sie etwas auf der hohen Kante hat, kann man auch niemandem erklären.


    Vor ein paar Jahren sind einige Städte und Gemeinden mit Anlagen in Schweizer Franken (können auch Fremdwährungskredite gewesen sein) auf die Nase gefallen.


    Also irgendwie hat man immer wieder das Gefühl, dass man das irgendwo schon einmal gesehen hat.