Könnten wir uns bitte auf das Thema "Rente" konzentrieren?

GRV ungleich Investment
- Referat Janders
- Erledigt
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Rentenerhöhung für alle sind keine zielgenaue Maßnahme gegen Altersarmut, sondern nützen vor allem denen, die ohnehin schon viel haben
Ach, Rentenerhöhungen gibt es dann nur für Renter bis zu welcher Höhe? Und der Rest bleibt dann auf seiner Höhe sitzen?
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Könnten wir uns bitte auf das Thema "Rente" konzentrieren?
Genauer gesagt auf das Thema "GRV ungleich Investment". Hätte man machen können, vor etwa 3 1/2 Jahren schon und vor mindestens 2500 Beiträgen.
Aber offensichtlich wollten die Leute das nicht.
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Um zum Thema zurückzukommen:
rehalitätsnah on AirHören Sie hier den Wissenschaftspodcast mit Dr. Marco Streibelt. In der neuen Staffel geht er der Frage nach, welche Rolle eine gute Wissenschaft für die…www.deutsche-rentenversicherung.de -
Ach, Rentenerhöhungen gibt es dann nur für Renter bis zu welcher Höhe? Und der Rest bleibt dann auf seiner Höhe sitzen?
Wenn das Ziel darin besteht, Altersarmut zu bekämpfen, ist eine degressive Rentenerhöhung sicherlich passender als eine pauschale Erhöhung. Wobei die Variante auch der Einäugige unter den Blinden ist, denn der 800€-Renter wird mit 10% mehr = 880€ immer noch arm sein (sofern keine anderen Einkommen existieren). Sinnvoller gegen Altersarmut ist, wenn man am Ende alle auf ein gewisses Mindestniveau hebt, wie es die Grundsicherung macht.
... und auch unsachgemäß, denn eine soziale Mischung in einem Mietshaus hat soziologisch seine Vorteile.
Das hat man mittlerweile auch erkannt und macht pro Haus nur noch einen kleineren Anteil Sozialwohnungen. Trotzdem bleibt das Problem, dass man jede Sozialwohnung nur einmal vermieten kann und wenn der Bewohner nicht mehr bedürftig ist, lässt man einen anderen Bedürftigen warten. Entsprechend hat man in der Praxis nicht entweder sozialen Wohnungsbau oder Wohngeld, sondern man hat einen häufig fehlbelegten sozialen Wohnungsbau und Wohngeld, um alle abzufangen, die bei der ersten Maßnahme zu kurz kommen.
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Sinnvoller gegen Altersarmut ist, wenn man am Ende alle auf ein gewisses Mindestniveau hebt, wie es die Grundsicherung macht.
Rente aus der GRV ist aber in erster Linie eine Versicherungsleistung, die also auf zuvor individuell erarbeitete Anwartschaften basiert.
Genau darin unterscheidet sie sich von der Grundsicherung.
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Rente aus der GRV ist aber in erster Linie eine Versicherungsleistung, die also auf zuvor individuell erarbeitete Anwartschaften basiert.
Genau darin unterscheidet sie sich von der Grundsicherung.
Über die Jahre wurden aber gewisse Elemente eingebaut, die insbesondere niedrige Anwartschaften aufwerten sollen.
Die Grundsicherung ersetzen können diese Aspekte jedoch nicht, jedoch ergänzen sie diese in vielen Fällen.
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Rente aus der GRV ist aber in erster Linie eine Versicherungsleistung, die also auf zuvor individuell erarbeitete Anwartschaften basiert.
Genau darin unterscheidet sie sich von der Grundsicherung.
Dann ist eine Erhöhung der GRV vielleicht nicht das richtige Mittel, um Altersarmut zu bekämpfen.
Es ist eine Sache, wenn Politiker die Rente erhöhen wollen, weil Rentner die größte Wählergruppe sind. Finde ich persönlich nicht gut, aber Demokratie hat ein gewisses Populismus-Element fest eingebaut. Aber wer als Politiker A vorspielt, um B zu tun, der darf sich nachher nicht darüber wundern, dass Politiker als Lügner gelten.
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Rente aus der GRV ist aber in erster Linie eine Versicherungsleistung, die also auf zuvor individuell erarbeitete Anwartschaften basiert.
Genau darin unterscheidet sie sich von der Grundsicherung.
Ich stimme hier vollständig zu. Ein Problem ist jedoch, dass die Mini- und zum Teil auch die Midijobs es nicht ermöglichen, trotz Arbeit diese Anwartschaften individuell zu erarbeiten. Hinzu kommt die psychologische Grenze ("wenn ich mehr verdiene, muss ich ja Steuern (+mehr Abgaben) zahlen"). Ich denke, dass die Politik hier ansetzen müsste: Mit einer Kampagne, die genau den Punkt der individuelle Verantwortung erklärt, und zugleich aber auch Reformen, die diese Verantwortungsannahme ermöglichen / fördern.
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Dann ist eine Erhöhung der GRV vielleicht nicht das richtige Mittel, um Altersarmut zu bekämpfen.
Es ist eine Sache, wenn Politiker die Rente erhöhen wollen, weil Rentner die größte Wählergruppe sind.
Rentenerhöhungen sind zunächst einmal eine einfache Rechtsfolge und damit nicht automatisch populistisch motiviert.
Das Sicherungsziel der Rentenversicherung anzupassen und zu erhöhen ist nicht im größeren Maße verwerflich als es abzusenken, wie bereits in der Vergangenheit geschehen. (Zu dem Thema empfehle ich eine der frühen Anstalt-Folgen, so etwa Nr. 3 oder 4, da hat man das ganz gut aufgearbeitet und am Ende steigt auch ein Norbert Blüm auf die Barrikaden.)
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Rentenerhöhungen sind zunächst einmal eine einfache Rechtsfolge und damit nicht automatisch populistisch motiviert.
Wobei das doch stark vernebelt, dass genau dieses Recht von Parteien gemacht wird und nicht gottgegeben ist. Die Initiative des Rentenpakets II kam von der SPD. Also genau der Partei, die auf Plakaten zur letzten Bundestagswahl mit Plakaten zu einer "stabilen Rente" geworben hat ohne zugleich eine zahlenmäßig belastbare Antwort darauf zu geben, wie sich das mit dem demografischen Wandel und der schwächelnden Wirtschaft vereinbaren lässt. Und da sind wir dann schon sehr nah am populistischen, wenn letzteres bedeutet, Dinge zu versprechen, die populär sind, ohne zugleich einen Plan zu haben, wie dieser sozialverträglich (sprich im Einklang mit dem Generationsvertrag) umgesetzt werden kann.
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Und da sind wir dann schon sehr nah am Populistischen, wenn letzteres bedeutet, Dinge zu versprechen, die populär sind, ohne zugleich einen Plan zu haben, wie dieser sozialverträglich (sprich im Einklang mit dem Generationenvertrag) umgesetzt werden kann.
Rentner haben ein Wahlrecht. Ungeborene (und Kinder) haben keins.
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Gelegentliche Rentenerhöhungen sind sicher nicht verwerflich.
Dasselbe gilt für sich betrachtet jeweils auch für versicheringsfremde Leistungen.
Dass für letztere aber Beitragszahlende gleich mehrfach zur Kasse gebeten werden, nämlich sowohl über den Steuertopf als auch via GRV, darf wohl als Schieflage bezeichnet werden.
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Dass für [versicherungsfremde Leistungen] aber Beitragszahlende gleich mehrfach zur Kasse gebeten werden, nämlich sowohl über den Steuertopf als auch via GRV, darf wohl als Schieflage bezeichnet werden.
Bezeichnen darf man wohl viel.
Was ändert das an der Realität?
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Wobei das doch stark vernebelt, dass genau dieses Recht von Parteien gemacht wird und nicht gottgegeben ist. Die Initiative des Rentenpakets II kam von der SPD. Also genau der Partei, die auf Plakaten zur letzten Bundestagswahl mit Plakaten zu einer "stabilen Rente" geworben hat ohne zugleich eine zahlenmäßig belastbare Antwort darauf zu geben, wie sich das mit dem demografischen Wandel und der schwächelnden Wirtschaft vereinbaren lässt. Und da sind wir dann schon sehr nah am populistischen, wenn letzteres bedeutet, Dinge zu versprechen, die populär sind, ohne zugleich einen Plan zu haben, wie dieser sozialverträglich (sprich im Einklang mit dem Generationsvertrag) umgesetzt werden kann.
Das Recht macht der Bundestag mit Mehrheit. Die Parteien sorgen für die Befüllung des Bundestages mit Mandatsträgern.
Was im Einklang mit dem Generationenvertrag steht und was nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.
Und nur weil das jemand anders sieht als Du, muss es nicht gleich populistisch sein.
Ich für meinen Teil habe Beitragssätze oberhalb von 18,6% erlebt, daher bin ich recht entspannt.
Außerdem bin ich es gewohnt, dass der Hundt (Eigenname!) den Mond anheult.
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Und nur weil das jemand anders sieht als Du, muss es nicht gleich populistisch sein.
Moment, wie jeder oben nachlesen kann, habe ich das Verhalten der SPD mit einer stabilen Rente deshalb als populistisch bezeichnet, weil es zahlenmäßig nicht gegengerechnet war, aber dennoch breit Wählenstimmen sichern sollte (und nicht, weil ich es anders sehe - das entsprich quasi einem Lehrbuchbeispiel für das von Dir aufgebrachte Wort). Lass uns doch sachlich diskutieren, und nicht auf Unterstellungen herabfallen.
Ich für meinen Teil habe Beitragssätze oberhalb von 18,6% erlebt, daher bin ich recht entspannt.
Dito. Wobei ich hinzufügen will, dass zu diesen Zeiten der Bundeszuschuss aus Steuern an die Rentenversicherung auch deutlich kleiner war. Genauso wie die beitragsfremden Leistungen.
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Rentenerhöhungen sind zunächst einmal eine einfache Rechtsfolge und damit nicht automatisch populistisch motiviert.
Nunja. Aktuell diskutieren wir ja eher weniger über einfache Rentenerhöhungen, sondern darüber, den Nachhaltigkeitsfaktor zu genau dem Zeitpunkt abzuschaffen, wenn er richtig wirken sollte. Die demographischen Gründe für den Nachhaltigkeitsfaktor sind immer noch gegeben, denn die wählerstarke Gruppe der Babyboomer steht jetzt gerade vor dem Renteneintritt bzw. ist relativ frisch verrentet. Ein Schelm, wer dabei an Populismus denkt
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Moment, wie jeder oben nachlesen kann, habe ich das Verhalten der SPD mit einer stabilen Rente deshalb als populistisch bezeichnet, weil es zahlenmäßig nicht gegengerechnet war, aber dennoch breit Wählenstimmen sichern sollte (und nicht, weil ich es anders sehe - das entsprich quasi einem Lehrbuchbeispiel für das von Dir aufgebrachte Wort). Lass uns doch sachlich diskutieren, und nicht auf Unterstellungen herabfallen.
Dito. Wobei ich hinzufügen will, dass zu diesen Zeiten der Bundeszuschuss aus Steuern an die Rentenversicherung auch deutlich kleiner war. Genauso wie die beitragsfremden Leistungen.
Woher nimmst Du, dass es nicht gegengerechnet ist? Ich habe die starke Vermutung, dass das Ansteigen des Beitragssatzes bewusst miteingeplant ist.
Dass Dir das nicht zusagt, war tatsächlich eine Vermutung meinerseits.
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Man sollte wohl besser mehr verdienen:
Geringverdiener sterben früher und erhalten kürzer Rente | Ihre VorsorgeDIW: Beim Fünftel der Männer mit den geringsten Haushaltseinkommen liegt das Sterberisiko bei 21 Prozent, beim Fünftel mit den höchsten Einkommen nur bei elf…www.ihre-vorsorge.de -
Mehr verdienen ist meistens besser. Die höhere Lebenserwartung könnte auch daran liegen, dass Besserverdiener häufiger privat krankenversichert sind.