Zwei Erben, ein Depot - wer zahlt Abgeltungssteuer?

Er soll einfach ein eigenes Depot eröffnen und Du überträgst ihm seine Anteile.

Wobei ich davon ausgehe, dass ihr euch innerhalb der Schenkungsfreibeträge bewegt.

Ich vermute ja. Das sollte nur ein Merkmal sein, das mit übertragen wird. Frage doch einfach den Broker.

Wenn die Anteile nicht zum gleichen Kurs gekauft wurden (oder auch Altanteile vorhanden sind), wird es nach Steuern wieder schief sein.

Eine Übertragung nach Kündigung mit Gläubigerwechsel wird nicht funktionieren.

Das einfachste wäre gewesen, man hätte die Anteile sofort über die Börse verkauft den Erlös aufgeteilt und eventuell wenn nötig noch eine anteilige Steuerausgleichsbetrag errechnet.

Zitat von fabioso

Geht das auch noch, wenn der Verkauf an die Fondsgesellschaft schon angemeldet ist!‘?

Nein das geht nicht.

Anteile, für die du eine Rückgabe angekündigt hast, werden gesperrt und können bis zur Rückgabe nicht verkauft oder auf andere Depots übertragen werden. Auch ein wiederuf ist nicht möglich.

Das steht beispielsweise hier auch so (siehe erster Ausklapper unten):

Änderung bei den Haltefristen und der Rückgabe von offenen Immobilienfonds

Nun ja, der maximal mögliche steuerliche Schaden beläuft sich auf ca. 280 EUR (Abgeltungssteuer + Soli + Kirchensteuer). Da kann man sich drüber ärgern, aber es gibt schon schlimmeres.

Dass auch die Anteile, die Dein Bruder geerbt hat, in Dein Depot übertragen wurden, war übrigens nicht 100% koscher. Das wird oftmals steuerlich so interpretiert, dass Dein Bruder Dir die Anteile geschenkt hat (wenn er Dir böse wollte könnte er vielleicht sogar behaupten, Du hättest sie ihm geklaut). Von dem Erlös schenkst Du ihm jetzt etwas zurück. Solange die Beträge unter den Freigrenzen der Schenkungssteuer bleiben, ist das aber kein Ding.

Verkauf statt Rückgabe, das nun nichts mehr zu machen ist und die eventuelle unterschiedliche Steuerbehandlung einzelner Anteile hatte ich auch schon geschrieben... war dem TO aber zu "hypothetisch".