Beiträge von Achim Weiss

    Mit Holz wäre ich persönlich vorsichtig. Nicht nur, weil Holz politisch auf der Liste der eher unliebsamen Technik steht, sondern auch weil die Preise für Holz sicherlich deutlich steigen werden. Holz ist fast zu gut für die Umstellung einer Hochtemperaturheizung ohne weitere Maßnahmen geeignet. Dazu werden aktuell diverse Kohlekraftwerke auf Holz umgestellt, so viel Abfallholz kann es gar nicht geben.

    Bisher waren fossile Brennstoffe billig - sie sind es übrigens noch heute. Insoweit hat es sich nicht gelohnt, viel Grips und Mühe etc. in einen sparsamen Umgang damit zu stecken. Die Preise haben sich vor gut einem Jahr sprunghaft verdoppelt - übrigens nicht das erste Mal! Aber sie sind noch bei weitem nicht hoch genug, daß sich ein echtes Umsteuern lohnen würde.

    Holz ist sicher keine allgemeine Lösung, auf dem Land allerdings mag das individuell anders aussehen. Dort wird Brennholz auch in Zukunft gut und billig verfügbar sein - und so ein Kaminofen hat ja nicht nur eine Heizwirkung, sondern er ist ja auch ein sehr angenehmes Heimkino, vor dem man gern mit einem Glas Rotwein sitzen mag.

    Auf jeden Fall ist er eine Rückfallebene, wenn die Wärmepumpe am Limit ist oder mangels Strom nicht tut.

    Rein auf die Heizung betrachtet, würde ich bei der Umstellung auf Holz auch überlegen, wie das Warmwasser erzeugt wird. Es macht wenig Sinn, im Sommer einen großen Pelletkessel anzufeuern, um 200l Wasser zu erwärmen.

    Im Sommer läßt sich das Brauchwasser am günstigsten durch eine Photovoltaik erwärmen, und dorthin geht ja auch der Trend.

    Bei der Betrachtung würde ich auch nicht vergessen, dass es eine reine Heizungsumstellung ohne Maßnahmen an der Gebäudehülle eher nicht geben wird. Die Sanierungspflicht für Bestandshäuser wird früher oder später kommen

    Schon jetzt fehlt es der öffentlichen Bauverwaltung an allen Ecken und Enden an Fachleuten. Ich sehe die Valenzen für eine Baupolizei schon jetzt nicht, umso weniger in der Zukunft.

    Es gibt bereits die Pflicht, die oberste Geschoßdecke zu dämmen (auch nachträglich). In der Realität kräht kein Hahn danach. Wären alle Häuser, bei denen diese vorgeschriebene Maßnahme noch nicht erfolgt ist, eines Nachts hell erleuchtet, wäre es hell im nächtlichen Deutschland.

    Als ich (aus anderen Gründen als der Energieersparnis) das Dach isolieren wollte, habe ich mir das Material dazu im Baumarkt gekauft. Da nimmt sich doch der Baumarktverkäufer die Unverschämtheit heraus, mich mit deutlichen Worten darauf hinzuweisen, daß das von mir gekaufte Material "nicht zulässig" sei. Die Dämmstoffdicke müsse nämlich mindestens 240 mm betragen und nicht nur 160 mm. Das geht den guten Menschen einen feuchten Kehricht an (mal ganz davon abgesehen, daß er die gewählte Konstruktion nicht kannte). Ich bin überzeugt davon, daß niemand je die Dämmstoffdicke im verbauten Zustand messen wird, ich bin auch überzeugt davon, daß es besser ist, 20 mm weniger Dämmstoff zu verbauen als "vorgeschrieben" und somit überhaupt mal zu isolieren, als den Bestandsschutz zu nutzen, nach dem 0 mm Dämmstoff weiterhin "zulässig" gewesen wären.

    Die "Heizwende" wird nicht ganz so einfach werden, wie sich das manche grüne Gemüter vorstellen mögen. Die "Verkehrswende", von der ja auch schon mindestens 20 Jahre schwadroniert wird, ist bisher ja auch noch nicht gekommen.

    Die Rechnung [daß man ein altes Auto unter 30 ct/km fahren kann], möchte ich doch mal sehen. Die 30c sind aus gutem Grund als Faustregel akzeptiert, bei einem älteren Auto schlagen die Reparaturen rein.

    Die 30 ct/km sind ein letztlich fiktiver Wert der Finanzverwaltung, der nicht notwendigerweise sachlich begründbar ist. Das zeigt allein schon die Tatsache, wie lang dieser Wert bereits unverändert ist.

    Reparaturen können höchst unterschiedlich teuer sein, abhängig davon, ob man die in einer Markenwerkstatt machen läßt oder bei einem Hinterhofkrauter.

    Den Kaufpreis musst du über die Nutzungsdauer abschreiben, wenn du es bis zur Verschrottung fährst. Und da wirst du den Bereich von 20c nur in Ausnahmefällen erreichen.

    Für jeden zählt der eigene Geldbeutel. Wenn man selbst ein gebrauchtes Schnäppchen gemacht hat, hat man selbst die niedrige Abschreibung, die eben viel geringer ist als die Abschreibung des Nachbarn, der unbedingt alle zwei Jahre einen Neuwagen haben muß.

    Bis zur Verschrottung fahren, kann ich übrigens nicht empfehlen. Meine Freundin versucht das gerade (hängt an dem Auto) und bleibt ständig liegen, bevorzugt weit weg von zu Hause. Ist nicht nur teuer, sondern auch nervig.

    Auch das ist individuell. Im Vergleich zu z.B. den 1980er Jahren sind heutige Autos technisch deutlich stabiler. Wenn das eigene 20 Jahre alte Schätzchen läuft wie eine Nähmaschine, warum sollte man es dann nicht weiter nutzen? Liegenbleiben ist natürlich nicht schön, aber nicht jedes alte Auto bleibt häufig liegen.

    Pendeln ist (mit Ausnahme einer kurzen Zeit der Besinnung) verschwendete Lebenszeit.

    Gemeint ist damit: Eine gewisse zeitliche Trennung macht den Kopf frei. Das kann aber schon mit 5 Minuten Fahrradfahrt erledigt sein, dafür muß man nicht eine Stunde auf der Straße sein.

    Da bin ich voll bei dir, viele dürften es wie ich im Corona-Lockdown gemerkt haben, wie viel Zeit sie gewinnen, wenn sie zu Hause arbeiten.

    Home office hat viele Komponenten, die ersparte Pendelzeit ist nur eine davon. Manchen Leuten im Home office sind Rituale wichtig, etwa Kleidung. Sie ziehen sich an, als ob sie ins Büro gingen, bevor sie sich in der eigenen Wohnung an den Heimarbeitsplatz setzen.

    Der eine so, der andere so. Die ersparte Pendelzeit ist aber in jedem Fall dabei.

    Noch ein anderer Aspekt: Der eine oder andere dürfte direkt auf dem Rückweg von der Arbeit sein Kind aus der Betreuung abholen. Wenn man da beliebig oft zu spät kommt, wegen verspätetem oder ausgefallenem ÖPNV, kann der Platz irgendwann auch weg sein. Dieser Aspekt fehlt in der kompletten politischen Diskussion.

    Der ÖPNV ist üblicherweise verläßlicher als das eigene Auto, aber er ist halt entscheidend langsamer. Obenherum ist alles dicht, die U-Bahn fährt unter dem Stau unbehindert durch.

    Auto ist Privatsphäre, Auto ist Freiheit. Das kann schon vom Prinzip her kein Öffi leisten. Solange das nur irgendwie geht, sind die Leute bereit, für Privatsphäre und Freiheit geradezu beliebige Kosten auf sich zu nehmen, etwa die Leute, die mit dem eigenen Auto nach Manhattan zur Arbeit fahren - und in Deutschland sind wir bei der Verfügbarkeit und der Kosten von Parkplätzen ja noch lang nicht in US-amerikanischen Großstadtdimensionen.

    Es ändert aber nichts daran, dass [der] ÖV - entgegen der öffentlichen Wahrnehmung - im Vergleich zum Autofahren sehr billig ist.

    a) Man kann darüber streiten, ob der ÖPNV billiger ist als das Auto.

    b) Selbst wenn er es wäre, wäre das kein Argument.

    Unter der Annahme, dass man kein neues Auto kauft und das Auto fährt, bis es auseinanderfällt (und den Kaufpreis nicht betriebswirtschaftlich über x Jahre abschreibt), ist man bei deutlich unter 30 Cent/km.

    Ja. Das geht selbst mit Berücksichtigung der Abschreibung. Aber der Preis ist nicht das primäre Argument für das Auto.

    Damit kann man dann entsprechend weiter pendeln.

    Und für Leute, die keinen oder keinen brauchbaren ÖPNV haben, ist das sowieso nur eine theoretische Betrachtung. Selbst hier (angeblich in einer Metropolregion) fährt der RE einmal pro Stunde und immer mal wieder heißt es "RExx nach yy entfällt heute". Da kann ich mir dann auch besseres vorstellen, als eine Stunde meines Feierabends am Bahnhof zu warten.

    Pendeln ist (mit Ausnahme einer kurzen Zeit der Besinnung) verschwendete Lebenszeit.

    Das primäre Argument für das Auto ist das Gefühl der fahrbaren Privatsphäre. "Mein Auto ist meins, wenn ich drin sitze, fühle ich mich zuhause."

    Das sekundäre Argument ist die Fahrzeit. Was man mit dem Auto in 20 Minuten zurücklegt, dafür braucht man selbst mit einem gut ausgebauten ÖPNV 40 Minuten bis eine Stunde. Zeit hat für einen Privatmenschen keinen primär monetären Wert, vielmehr gibt es davon nur begrenzt viel (oder wenig). Die Pendelei stiehlt einem Lebenszeit, und diese kommt nicht zurück. Sagt einer: Fahre ich mit den Öffis, brauche ich Tag für Tag eine Stunde länger zur Arbeit als mit dem Auto. Das ist ein ganz gewichtiges Argument.

    Viele Leute würden aus diesem Grund niemals mit einem Öffi zur Arbeit fahren, selbst wenn das Öffi kostenfrei wäre.

    Wenn Du die nächsten 5 Jahre Höchstbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst, erhöhst Du Deine Rente um gut 350 Euro monatlich (brutto)

    Ist das nicht das dämlichste, was man machen kann?

    Man zahlt bereits versteuertes Geld ein, um es dann während der Auszahlungen nochmals zu versteuern oder?

    Rentenbeiträge kann man von der Steuer absetzen, fragt sich halt, zu welchem Steuersatz. Nicht vergessen sollte man die eventuellen Beiträge zu GKV und GPV in der Auszahlungsphase, die zur Steuer dazukommen.

    Man muß es sich im Einzelfall ausrechnen.

    Unser Threadstarter ist bereits Rentner, hat also vermutlich einen geringen Steuersatz, so daß sich das Absetzen in der Sparphase nicht groß lohnt. Wäre er noch berufstätig, sähe die Geschichte möglicherweise anders aus.

    Die übliche Empfehlung ist, nur das Geld in Aktien-ETFs anzulegen, das Du in den nächsten 15 Jahren nicht benötigst.

    Mit diesem Gedanken im Hintergrund habe ich mit meinem Börsenengagement angefangen.

    Und dann hat sich mein Vermögen sehr viel besser entwickelt, als ich (damals Rentenanleger durch und durch) mir nie hätte träumen lassen. Ich hätte mir damals etwas "gönnen" können, wenn ich das gewollt hätte. Ich persönlich habe es nicht getan. Wenn aber ein anderer Anleger schon relativ früh die Früchte seines Anlageerfolgs genießen wollte, warum denn eigentlich nicht?

    In den ersten Jahren habe ich bei meiner Statistik ein "was wäre, wenn" mitlaufen lassen, nämlich ein: "Wie hätte sich mein Vermögen entwickelt, wenn ich es weiterhin in Renten angelegt hätte?" Und daraus dann den Schluß: "Würde ich nun xx Euro für Konsum ausgeben, hätte ich immer noch mehr."

    [Ich würde] nie Gelder in einen Aktien-ETF stecken, die ich z.B. in 2 Jahren brauche.

    Was weiß ich schon, welche Gelder ich in genau zwei Jahren brauche? Da will ich beispielsweise in einer vagen Zukunft eine Immobilie kaufen und sage: "In zwei Jahren ist es so weit!"

    Dann fange ich an zu suchen und finde und finde lange nichts, so daß aus den angedachten zwei Jahren fünf werden. In der Zeit hat sich mein Depot vermutlich gut entwickelt.

    Bitte nicht vergessen: Wir schreiben das in einem Thread, in dem es speziell um relativ hohe Einkommen geht.

    Für die Altersvorsorge kann man den Risikobaustein auf 70% setzen, wenn Rentenzahlungen ausreichend für die Lebenshaltungskosten sind, gerne auch höher.

    Ich halte es aber bei einem 30jährigen für falsch, Geldanlage = Altersvorsorge zu setzen.

    Erwartbare oder mögliche Zahlungen für Immobilienerwerb oder Elternzeit sind aufgrund des geringen Zeithorizontes aber eher im Sicherheitsbaustein anzulegen.

    Ich bin bezüglich der Kategorisierung von Sparvorgängen generell skeptisch. Vermögen schafft immer finanziellen Spielraum, und dabei ist es meines Erachtens egal, wie dieser Spielraum dann genutzt wird. Wenn sich mein Vermögen deutlich besser entwickelt als erwartet - warum sollte ich mir dann beispielsweise kein Auto davon kaufen oder mir einen schönen Urlaub gönnen, den ich mir sonst nicht gegönnt hätte? Weil ich meinem Vermögen das Etikett "Altersvorsorge" angehängt habe? Geld ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck.

    Es gibt bei den Finanzen ziemlich wenig Sicherheiten - außer einer: In Zeiten von negativem Realzins wird gespartes Geld real immer weniger. Gegen die Inflation kann man mit Renten nicht ansparen. Das konnte man auch in den vergangenen Jahren nicht.

    Hier in der Straße hat der Makler ein Haus regelrecht auktioniert:

    Das war vor 18 Monaten die Regel. Die Finanzierung musste vorher geklärt sein und schnelle Entschlussfreudigkeit war Voraussetzung.

    Das ist heute (zumindest hier) komplett anders.

    Der Immobilienmarkt ist hoch lokal. Ich zweifle nicht daran, was Du schreibst, aber das mag an anderen Stellen anders sein. Dabei ist noch nicht einmal die Lage entscheidend, es kann sogar die Mikrolage sein, die den Ausschlag gibt.

    Häuser über 500k sind [hier] kaum verkäuflich. Die Makler müssen wieder echt viel arbeiten für ihr Geld. Man kann wieder viel und lang verhandeln. Der Endpreis wird deutlich unter dem Angebotspreis liegen.

    In einem Käufermarkt haben Makler wenig Platz. Das ist hier aber (noch?) nicht so.

    Wie gesagt: Der Immobilienmarkt ist hoch lokal.

    Man sollte den Wert einer abgewohnten Immobilie nicht überschätzen, wie [alte Eigentümer es oft tun].

    Genau das ist bei meinen Eltern bzw. bei meiner Mutter auch der Fall. :rolleyes:

    Wir Kinder leben hunderte von Kilometern entfernt und keiner hat irgendein Interesse das Haus mal zu übernehmen (BJ1974).

    ... und vielleicht auch keine Gelegenheit. Der Sohn hat sich hunderte Kilometer weiter beruflich etabliert. Wollte er das Haus übernehmen, wäre ein großer Umzug fällig, neuer Arbeitsplatz, neuer Freundeskreis. Müßte gerade sein, daß die Mutter uralt würde, so daß der Sohn schon in Rente ist oder zumindest nahe seiner Rente. Aber vermutlich selbst dann will man nicht notwendigerweise über eine weite Distanz an den Ort seiner Kindheit zurück.

    Das ist bei vielen Leuten so, und das ist auch anders als in früheren Generationen. Gerade Akademiker sind mobiler als früher, müssen sie ja allein durchs Studium oft zwangsläufig ihren Heimatort verlassen.

    Ich hatte meinen Eltern bestimmt vor mindestens 15 Jahren empfohlen, das Haus zu verkaufen, sich eine schöne Seniorenwohnung zu suchen und sich in den letzten Jahren noch etwas zu gönnen.

    Das mit dem "Gönnen" ist nicht so einfach, fragt sich ohnehin, ob es zweckdienlich ist. Ich hatte neulich mal die Studie der empirica genannt, bei der herausgekommen ist, daß der Eigentümer bei gleichem Einkommen schließlich reicher ist als der Mieter, weil ersterer seine Hypothek abbezahlt und zweiterer vom gleichen Geld auf die Malediven fliegt. Weil das über Jahrzehnte so geht, wird das Lebenseinstellung: Der durchschnittliche Eigentümer hat den Konsumverzicht so verinnerlicht, daß er auch nach dem Abzahlen seines Kredits keinen großen Wert darauf legt.

    Erst nach dem Tod meines Vaters ist meine Mutter 'aufgewacht' und denkt an einen Umzug in eine Seniorenwohnanlage in der Nähe von uns. Wartezeit so 3-5 Jahre!

    BTW: Das Haus hat lt. Aussagen diverser Makler in 2022 rund 25% des 'Marktwerts' verloren. Halt der übliche Renovierungs- und Sanierungsstau, der jetzt zu einem heftigen Abschlag im Wert führt.

    Ein Haus haben zu wollen, ist ofmals keine primär monetär motivierte Entscheidung.

    Einfach nach der Kündigung anrufen unter der Nummer, unter der man die Kündigung bestätigen soll. Dann gibt es gute Angebote.

    Nein, das würde ich nicht empfehlen. Lieber per E-Mail oder postalisch kündigen. Viele Unternehmen sehen das sonst nur als "Kündigungsvormerkung" und gehen davon aus, dass hier gar keine Willenserklärung i. S. e. Kündigung abgebeben wurde. Dann soll man irgendwo anrufen, sich bequatschen lassen - geht´s noch? Einfach schriftich kündigen / per Mail kündigen, dann kommt auch das Rückholangebot per Post / per Mail.

    Machen das viele Unternehmen so? Ich kenne das nur von 1&1 und halte das Verfahren für rechtlich fragwürdig. Auch hier wiederum sehe ich mich nicht in der Pflicht, das durchzuklagen, alle zwei Jahre halte ich ein solches Verfahren schon aus.

    1&1 dürfte sich gegen eine schriftliche Kündigung letztlich nicht wehren können, aber sie können einem eine Menge Ärger machen. Darauf wollte ich es nicht ankommen lassen.

    In meinem Fall haben sie mir kein gutes Angebot gemacht, also bin ich gegangen. SteffenW hat sichtlich besser verhandelt als ich. :)

    Einige Unternehmen schicken trotz Widerspruch per Mail immer noch postalische Werbung, Postsendungen etc.

    Meistens hilft es dann, wenn man die Sendung mit dem Vermerk "Unfrei zurück - unverlangte Werbesendung" wieder zurücksendet. Das klappt in gefühlten 80% der Fälle, weil die Firmen dann auch die Kosten für die Rücksendung tragen müssen.

    Ich würde mir die Mühe nie machen. Papierkorb ist einfacher.

    Einige Unternehmen scheren sich scheinbar einen ... um Werbewidersprüche. Hier fallen mir so einige Beispiele ein.

    Ich lasse unverlangte Werbung nicht an mein Großhirn heran, sondern entsorge sie ohne jede Emotion auf reflektorischer Ebene. :)

    Wenn man nachweisen kann, dass man der Werbezusendung widersprochen hat, aber dennoch wieder Werbung versendet wurde, könnte man dann nicht einfach einen Anwalt beauftragen und das Unternehmen abmahnen lassen? Das müsste doch problemlos gehen, oder? Man selbst hat damit keinen Stress, der Anwalt freut sich über ein Geschäft und das Unternehmen hat unnötige Kosten. Da man ohnehin im Recht, muss man den Anwalt selbst nicht bezahlen.

    Hat das jemand schon einmal so gemacht?

    Ich würde mir nie die Mühe machen.

    Wenn Dir das wichtig ist, frag doch einen Anwalt vor Ort, ob er das Mandat übernimmt (oder such Dir im Internet einen). Abmahnungen ist Massengeschäft. Das lohnt sich für einen Anwalt dann, wenn er das immer gleiche Schreiben immer wieder versenden kann und nur den Namen des Adressaten ändern muß. Ich glaube nicht, daß das in Deinem Fall gegeben ist.

    Nette Idee, meines Erachtens aber fruchtlos.

    Übrigens kann man die 1und1-DSL-Verträge bei Resellern wie Sim.de oder Winsim günstiger als bei 1und1 direkt bekommen.

    In den ersten zwei Jahren ist z.B. WinSim nicht billiger. Rechnet mal alle Kosten zusammen, kostet das WinSim-Angebot exakt gleich teuer wie das von 1&1. Wenn der Vertrag länger läuft, ist WinSim billiger als 1&1 (Monatspreis nach 24 Monaten ist geringer).

    Wenn der Anbieter allerdings bereits nach 12 Monaten kündigt (wie bei mir geschehen), ist WinSim sogar teurer als 1&1 original.

    Mir wollte WinSim den Vertrag von 24,99 €/m auf 29,99 €/m erhöhen. Das war vor vier Wochen auch der Preis für Neukunden auf deren Webseite. Aktuell zahlen Neukunden bei WinSim aber wieder 26,99 €/m.

    Man sollte beobachten, wie 1&1 sich in der Zukunft verhält. Meines Wissens war diese Aktion das erste Mal, daß sie versucht haben, den Preis in der Mindestvertragslaufzeit zu erhöhen.

    Wenn man schon 1und1-Kunde ist, kann man nicht direkt zu Sim.de oder Winsim-DSL wechseln. Man könnte aber 2 Jahre z. B. zu Vodafone gehen und dann zu Sim.de oder Winsim.

    Das ist eine Option. Bei mir allerdings bietet Vodafone keinen DSL-Anschluß an, sondern nur Internet über Breitbandkabel. Das hieße: Kabel ziehen, neue (gebrauchte) Fritzbox kaufen. Kann man natürlich machen, verschiebt aber die Kalkulation.

    Ich gehe erstmal zur Telekom, auch des Call-by-Calls wegen. Neuigkeit! Call-by-Call wird nur noch 1 1/2 Jahre gehen. Mit dem Jahreswechsel 2024/2025 wird das wegfallen. Ein Argument für die Telekom weniger (Für Deutschlandgespräche braucht das keiner mehr, für seltene Auslandsgespräche finde ich das aber praktisch).

    Wir kündigten unseren Mietvertrag und auch unseren Gasversorger zum 28.2.2023, unsere neue Wohnung bezogen wir am 1.3.2023.

    Durch die Kündigung meines Gasversorgers bekam ich aber automatisch einen Grundversorgervertrag auf meine bisherige Adresse.

    Ich teilte dem Grundversorger mit, dass ich umgezogen bin.

    Ich bekam also eine schriftiche Kündigung meines Grundversorgervertrages, der einen Tag Gültigkeit hatte, aber keine Abnahme zu Stande kam.

    Ist dieser Vertrag ein gültiger Vertrag? Könnte ich über diesen Grundversorgervertrag meine Ansprüche aus der Gespreisbremse geltend machen?

    Den Hinweis, daß Du so argumentieren könntest, hast Du hier bekommen.

    Alle Diskussion in einem Forum bestätigt diese Rechtsauffassung aber nicht.

    Wenn Du in einem Forum eine Diskussion "gewinnst", hast Du nichts gewonnen.

    Du wirst das vor Ort klären müssen.

    Ich bin in der PKV, meine Tochter

    [die zur Zeit jobbt, was auch immer das bedeutet, und 21 ist]

    ebenso.

    Kann meine Tochter in die GKV meiner Frau wechseln wenn ich in Rente gehe?

    Was steht gegen eine Anfrage bei der GKV Deiner Frau?

    Da mußt Du dann die nötigen Informationen liefern, die Du hier nicht nennst (etwa den Zeitpunkt Deiner Berentung) und bekommst eine Auskunft, auf die Du Dich (anders als auf Forenauskünfte) verlassen kannst.

    Es werden circa 75 Rentenpunkte werden

    Das sind Stand heute dann €2700 brutto gesetzliche Rente monatlich.

    Den Betrag kann man meines Erachtens in erster Näherung als Kaufkraft für die Rentenzeit übernehmen. Die gesetzlichen Renten werden etwa mit der Inflation weiter steigen.

    Die Entgeltumwandlung würde mit 67 Jahren €5000 brutto monatlich betragen.

    Daneben noch die Betriebsrente von €1200 brutto monatlich und Riesterkleinkram.

    [die noch abgezinst werden müssen]

    Ich halbiere diese Beträge mal gedanklich, um dieses Moment zu berücksichtigen. Als Lediger stößt Du damit an die Grenze zum Spitzensteuersatz, aber Du bist offensichtlich verheiratet, sonst hättest Du die Hinterbliebenenrente nicht erwähnt.

    Ich sehe daher schon noch Bedarf für die Altersvorsorge, sehe aber auch die Alternative die Entgeltumwandlung als Kapitalinvest zu nutzen und später die Kapitalauszahlung zu wählen. Leider hat man keinen Anspruch auf Teilrente.

    Da hätte man dann z.B. halbe-halbe gemacht, hätte eine nennenswerte Rente und dazu dennoch Valenzen für eine eigene Anlage.

    Andererseits solltest Du die aus Deinen laufenden Einkünften auch haben.

    Ich denke, wie auch manche schon angemerkt haben, wird es darauf ankommen, ob man selber langfristig die 5% p.a. schlagen kann, wie hoch die Beitragsbemessungsgrenze für die GKV sein wird und ob die Abgeltungssteuer (stattdessen Anwendung des persönlichen Lohnsteuersatzes) abgeschafft wird. Daneben ist das Geld aber auch langfristig gebunden.

    Die Entgeltumwandlung ist als Rente zu sehen (also als festverzinsliches Wertpapier), und dafür sind aus heutiger Sicht 5% ziemlich gut.

    Die Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze (bisher lief die einigermaßen mit der Inflation) läßt sich nicht vorhersehen.

    Ich glaube nicht, daß der Staat viel an der Abgeltungssteuer drehen wird, und zwar deswegen nicht, weil der Wertzuwachs von privatem Immobilieneigentum steuerfrei ist und vermutlich auch bleiben wird. Ich halte die unterschiedliche Besteuerung von Immobilien (die ja einen nennenswerten Teil des Vermögens der Deutschen darstellen) und Wertpapieren für verfassungswidrig, fühle mich selbst allerdings nicht dazu berufen, dagegen anzugehen. Momentan ist an dieser Front Ruhe, die Leute akzeptieren wohl die aktuelle Besteuerung (und den Unterschied derselben). Wenn der Staat die Abgeltungssteuer nenneswert erhöhen sollte, rechne mich mit Verfassungsklagen, denen ich eine gute Chance gebe. Wie schwer sich der Staat mit der Wertermittlung des Immobilienvermögens tut, sieht man ja gerade. Aus dem gleichen Grund glaube ich auch nicht an eine Wiederbelebung der Vermögensteuer: Auch da kämen ganz schnell Verfassungsklagen mit meines Erachtens guter Erfolgsaussicht (Ja, vor Gericht und auf Hoher See ..., ich kenne den Spruch).

    Bezüglich Schwankungen bei Aktieninvest: Ich war lange in ETFs investiert und hatte keine Schwierigkeiten mit den Schwankungen (war aber auch jünger). Momentan sitze ich auf einen Haufen Bargeld; die ETFs sind für den damaligen Hauskauf verwendet worden. Ich ziere mich momentan ein wenig, in Aktien zu investieren; nicht wegen der Schwankungen, sondern wegen der Höchststände und weil ich glaube, dass erstmal die goldenen Zeiten für Aktien vorbei sind (langfristige Schrumpfung der globalen Geldmenge), aber das ist meine persönliche Kristallkugel und ich lag schon mehrmals falsch mit meiner Einschätzung.

    Schwierig.

    Eben das ist aber halt der springende Punkt.

    Ich glaube nicht, daß die "goldenen Zeiten der Aktienanlage" vorbei sind. Sollten die Zinsen weiter steigen, tun sich Firmen schwerer, Investitionen mit Fremdmitteln zu finanzieren. Ich glaube aber nicht, daß dieser Kanal völlig austrocknet, schließlich muß das Spargeld der Sicherheitsbewußten irgendwo hin. Die mit diesem Geld arbeiten, werden immer einen Zusatzertrag verlangen, sonst machen die das nicht.

    Aber das ist halt letztlich der Kern aller Finanzentscheidungen. Ich habe meine Meinung geäußert (und sage hier auch, wie ich mit meinem Geld umgehe), werde aber einen Teufel tun, anderen Leuten vorzugeben, was sie machen sollen. Das müssen sie (in dem Fall Du) selber entscheiden und dann halt auch die Konsequenzen tragen, was natürlich auch heißen kann: Die Früchte genießen. :)

    Man kann zum Thema "Kaufen oder Mieten?" Bücher schreiben. Viele haben das auch bereits getan.

    Letztes Jahr ist der Artikel https://www.finanztip.de/baufinanzierung/mieten-oder-kaufen/ erschienen. Abgesehen davon, dass die Hyptokenzinsen schon dieses Jahr auf weit über 3% gestiegen sind und es toll wäre, wenn der Artikel aktualisiert werden könnte,

    Wieso? Die im Artikel geäußerten Gedanken gelten doch nach wie vor.

    In dem Artikel wird so getan, als hätte ein Mieter das Geld, welches der Käufer als Eigenkapital und für die Tilgung von Kredit und Zins (plus Instandhaltung) verwenden muss, zur Verfügung, um in eine andere Geldanlage, z.B. in Aktien zu investieren. Aber in der Realität muss der Mieter doch dieses Geld verwenden um seine Miete zu bezahlen?

    Der "Eigentümer" (also der Bewohner des Hauses, das zum größten Teil der Bank gehört) zahlt in der Regel eine gleichbleibende Rate bestehend aus einer Zinszahlung (die "verloren" ist) und einer Tilgungskomponente (die dem Vermögensaufbau dient).

    Der Mieter zahlt seine Kaltmiete, die man in erster Näherung als Zins sehen kann. Tilgung zahlt er nicht, dieses Geld hat er prinzipiell frei für eine andere Art der Anlage. Das wird in dem Artikel auch richtig genannt, wobei ich anfügen möchte: Der Mieter muß das dann auch tun, und zwar ohne äußeren Zwang. Der "Eigentümer" findet in Form seines Hypotheken-Kontoauszugs viel leichter eine Motivation.

    Am Ende der Laufzeit nennt der Käufer eine [alte!] Immobilie sein Eigentum, während der Mieter mit leeren Händen dasteht.

    Der Mieter hat - wenn man wirklich alles gleich rechnet - dann ein dickes Wertpapierdepot, das der Hauseigentümer nicht hat.

    Wie kann da ein Mieter, selbst wenn sich alle sonstigen im Artikel genannten Kriterien zu seinen Gusten entwickeln, vorteilhafter als ein Käufer gehandelt haben?

    Die zugrundeliegende Rechnung ist im Artikel ja angedeutet worden. Wenn Du die Parameter passend wählst, kannst Du jedes Wunschergebnis herausbekommen. Mich wundert am Artikel, daß gesagt wird, daß es Szenarien gibt, in denen ein Mieter sich besserstellt als ein Käufer. Eine Graphik gibts aber nicht dazu.

    Ich wohne zur Miete. Als ich einzog, hätte ich das Objekt rein rechnerisch kaufen können, hätte damals aber mein komplettes Anlagevermögen dazu einsetzen müssen. Seither sind einige Jahre vergangen. Die Immobilienpreise haben sich etwa verdoppelt, meine Miete ist zu meinem eigenen Erstaunen gleich geblieben. Mein Vermögen hat sich in der Zeit vermehrfacht. Ich könnte das Objekt immer noch kaufen, müßte nun aber nur einen kleinen Teil meines Vermögens einsetzen.

    Man sollte den Wert einer abgewohnten Immobilie nicht überschätzen, wie man es oft tut. Im Nachbarhaus wohnt eine alte Dame in ihren 90ern. Der Mann ist vor langem gestorben, die Kinder sind längst ausgeflogen. Sie bezieht ihren Lebenssinn daraus, das Haus für ihre Erben zu erhalten, und erzählt immer wieder von dem Geldsegen, der ihren Erben dereinst zuteil werde.

    Das Haus sieht auch noch ganz gut aus, aber vermutlich wird der Käufer des Anwesens das Haus abreißen und ein ganz neues bauen. Der Wert des Anwesens liegt im Grundstück. Das ist oft so. Alte Leute haben oft völlig überzogene Vorstellungen, was ihr Anwesen noch wert sein soll.

    Im Artikel ist richtig genannt, daß die Entscheidung für eine Immobilie primär eine Frage des Lifestyles ist. Mir ist eine Studie des empirica-Instituts geläufig (das sehr eng mit den Landesbausparkassen verbandelt ist :) ), in der die Vermögensentwicklung von Mietern und Käufern gleichen Einkommens verglichen wird: Nach 25 Jahren sind die Käufer regelmäßig deutlich vermögender als die Mieter. Aber warum? (Hypotheken-)Schulden zählen unter die wirksamsten Sparanreize überhaupt: Die Käufer haben über lange Jahre auf Konsum verzichtet, haben etwa Urlaub in Bad Meingarten gemacht statt auf den Malediven. So kann freilich ein Vermögen zusammenkommen.

    Meistens ist Kaufen/Bauen übrigens teurer als Mieten. Üblicherweise ist Immobilieneigentum größer als gemieteter Wohnraum, dazu kommt die verbreitete (jeweils teure) Auffassung, daß man schließlich nur einmal baue.

    Aber dazu hat man sein Geld ja: Zum Ausgeben. Ein Abend auf der eigenen Terrasse mit einem Glas Rotwein läßt sich in Geldeswert nicht fassen.

    Die auf den ersten Blick geniale Lösung "Wohnungstausch" zeigt ihre Tücken, wenn es an ihre Realisierung geht:

    Bei einer Genossenschaft kann man auch intern wechseln. Leider gilt hier aber das gleiche wie in anderen Dingen. Wer einmal in einer 3 oder 4 Zimmerwohnung sitzt, wird dann Jahre später kaum mehr in eine kleinere Wohnung wechseln. Zumal die kleinere Wohnung dann im Verhältnis teurer ist (Preis pro qm).

    Der Preis und der sachliche Aufwand für einen Umzug kommt dazu!

    Da bleibt man lieber in den altgewohnten 4 Wänden und hängt eventuell das ehemalige Kinderzimmer einfach ab (sprich benutzt es einfach nicht), wenn man es nicht mehr braucht.

    Evtl. müßte eine Genossenschaft darauf mit einer 'Fehlbelegungsabgabe' reagieren. Sprich wer eine große Wohnung ohne Grund, also ohne die entsprechende Personenanzahl, bewohnt, muss deutlich mehr bezahlen.

    Ob die Genossen wohl eine solche Bevormundung schätzen? In der Vertreterversammlung sitzen im Durchschnitt altgediente Genossen, also Leute, die selbst seit vielen Jahren in "zu großen" Wohnungen sitzen. Ob die sich wohl selbst eine Fehlbelegungsabgabe auferlegen? Man wird es bezweifeln dürfen.

    Im sozialen Wohnungsbau gab es übrigens mal eine Fehlbelegungsabgabe. Man hat sie in den meisten Bundesländern wieder abgeschafft. Man wird seine Gründe dafür gehabt haben.