InstaHeat

  • Das Problem ist ja, dass den Menschen in der Werbung suggeriert wird, dass Sie mit so einem 'revolutionären Gerät' Energie sparen können. Stell Dich mal auf die Straße und frag 10 Leute, was mehr Energie verbraucht: So ein 'schnuckeliger' InstaHeat oder der 2000W Heizlüfter vom Kik-Grabbeltisch?

    Ich wette, dass 8-9 Leute den InstaHeat als sparsamer einstufen. Das Anschlussleistung und der eigentliche Energieerbrauch über die Laufzeit zusammen hängen ist für viele Leute schon viel zu viel Physik.

  • Ich wette, dass 8-9 Leute den InstaHeat als sparsamer einstufen. Das Anschlussleistung und der eigentliche Energieerbrauch über die Laufzeit zusammen hängen ist für viele Leute schon viel zu viel Physik.

    Journalisten können auch oft nicht zwischen Arbeit und Leistung unterscheiden, wenn man sich anschaut, wie synonym sie kW und kWh verwenden.

    Welchen Grund das hat, darüber möchte ich nicht spekulieren.

  • Welchen Grund das hat, darüber möchte ich nicht spekulieren.

    Journalisten sind auch nur ein Querschnitt der Gesellschaft. Sie können halt zumeist besser schreiben/reden als andere Menschen. Das hat mit Naturwissenschaften aber erstmal nix zu tun.


    Nimm als anderes Beispiel mal Wirtschaftsjournalisten. Eigentlich müssten dass ja durch die Bank erfolgreiche Anleger sein. Schließlich machen Sie ja den ganzen Tag nichts anderes als sich mit Wirtschaft zu beschäftigen.;)

  • Welchen Grund das hat, darüber möchte ich nicht spekulieren.

    Ich schon. Leute die zum Ingenieur taugen, dürften die Beschäftigungsbedingungen im Journalismus eher uninteressant finden. In Nischenbereichen mag es solche Leute geben (man kommt ja nicht in jedem Beruf dazu sündhaft teure Autos zu fahren u.ä.) aber wenn es um Dinge geht die uns alle betreffen, dann macht das die normale Redaktion der Großtupfinger Zeitung.


    PS: erinnert sich noch jemand an den ARD Bericht über den Fernseher der Energie produziert?

  • Journalisten können auch oft nicht zwischen Arbeit und Leistung unterscheiden, wenn man sich anschaut, wie synonym sie kW und kWh verwenden.

    Fast schlimmer finde ich, dass überall verwendete "GPS-Sender" wenn's um irgendwelche GPS-Tracker oder elektronischen Fußfesseln geht.


    Aber vielleicht erwarte ich als Naturwissenschaftler auch zu viel, wenn ich von einem Journalisten voraussetze, dass er weiß, wie GPS funktioniert und was in dieser Hinsicht Sender und Empfänger ist.

  • Hmm,

    um mal beim Thema zu bleiben. Ich wüsste nicht, dass von seriösen Journalisten irgendwo behauptet worden wäre, dass so ein InstaHeat irgendwie zur Energieeinsparung genutzt werden könnte.:/ Es ist halt ein kleines Heizgerät. So ein Teil wandelt halt elektrische Energie in Wärmeenergie um. Thats it.

    Und auch Journalisten sind nur Menschen und machen Fehler. Ob gewollt oder ungewollt lasse ich mal offen. Gibt bestimmt auch Journalisten, die 'Fehler' bewusst machen um Ihre Artikel in eine gewisse Richtung zu lenken. Solche Journalisten würde ich aber nicht dem seriösen Teil Ihrer Berufsgruppe zuordnen wollen.

    Und man kann sich auch mal verschreiben und/oder KW und kWh verwechseln.;)

  • Fast schlimmer finde ich, dass überall verwendete "GPS-Sender" wenn's um irgendwelche GPS-Tracker oder elektronischen Fußfesseln geht.


    Aber vielleicht erwarte ich als Naturwissenschaftler auch zu viel, wenn ich von einem Journalisten voraussetze, dass er weiß, wie GPS funktioniert und was in dieser Hinsicht Sender und Empfänger ist.

    Ist aber schon eine gewisse Spitzfindigkeit. Weil der GPS-Tracker halt die ermittelten Positionsdaten verschickt (z.B. über das Telefonnetz). Insofern findet insofern schon ein versenden der 'GPS Daten' statt. ;)

    Und nö, ich erwarte nicht von jedem Journalisten, dass er weiß wie GPS funktioniert. Von einem Journalisten, der für einen technische Fachzeitschrift schreibt, sicherlich schon. Von einem Journalisten, der z.B. in einem Fachblatt für Bienenzucht über die Diebstahlsicherung von Bienenkörben schreibt eher nicht.


    PS: Ich weiß auch nicht wie Alles funktioniert. Muss ich auch nicht. Hauptsache ich weiß, wie und wofür es genutzt werden kann.

  • So wurde der öffentlichrechtliche massiv kaputt gespart

    Der ÖR wurde nicht kaputt gespart, es wurde nur viel zu viel Geld abseits des Kernauftrags verschwendet und zu dessen Finanzierung der Kernauftrag vernachlässigt. Stampft man Fußball, Mutantenstadel und co ein, dann bleibt mehr als genug Geld für Bildung und Information übrig und man kann den Beitrag senken. Unterhaltungsfernsehen können die Privaten machen.


    Schade nur wenn viele mit Strom heizen und das Netz zusammenbricht, frieren auch die mit der Gasheizung, ein paar Watt braucht die halt auch.

    Solange Gas aus der Leitung kommt, dürften die wenigsten Heizlüfter tatsächlich genutzt werden. Insofern reden wir hier eher über eine theoretische Möglichkeit. Anders dagegen - und spannenderweise kaum thematisiert - die Umstellungen in der Industrie. Da ist die Umstellung der Prozesswärme etwas aufwändiger als einen Heizlüfter einzustecken und lässt auch nicht so einfach zurückwechseln. So ein Schraubenhärter bei Würth braucht dann auch ein bisschen mehr, nach eigenen Angaben so viel wie 1000 Haushalte. Und falls die Teile mittlerweile angekommen sind, ist der Mehrbedarf sicher da

  • Der ÖR wurde nicht kaputt gespart, es wurde nur viel zu viel Geld abseits des Kernauftrags verschwendet und zu dessen Finanzierung der Kernauftrag vernachlässigt. Stampft man Fußball, Mutantenstadel und co ein, dann bleibt mehr als genug Geld für Bildung und Information übrig und man kann den Beitrag senken. Unterhaltungsfernsehen können die Privaten machen.

    Darüber kann man sicherlich diskutieren. Aber wer bestimmt, was der Kernauftrag ist?:/ Meine Mutter guckt z.B. gerne irgendwelche Schmonzetten der ÖR (keine Ahnung wie die heißen). Andere sehen gern Sport (mein Vater hat das gern gemacht).

    Soll es nun ein Bildungsfernsehen werden oder dürfen es auch noch Nachrichten sein? Oder politische Magazine oder Ratgeber?

    So unterschiedlich wie die Gebührenzahler so unterschiedlich ist auch das Sehverhalten.:/

  • Ich zahle die Rundfunkgebühren jedenfalls gern.

    BTW: Bei vielen Bekannten von mir kommt es doch auf die Rundfunkgebühren eh nicht an. Die haben eh schon diverse Abos und drücken teilweise > 50€/Monat nur für Streaming und/oder Fußball ab.:/

  • Aber wer bestimmt, was der Kernauftrag ist?

    Dafür gibt es den Rundfunkstaatsvertrag.

    Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen.

    Unterhaltung wird in diesem Absatz gar nicht erwähnt und im nächsten Absatz nur nebenbei. Und auch wenn man über vieles diskutieren kann, einen Monatsbeitrag für Fußball ist sicherlich nicht im ursprünglichen Sinn. Vor allem auch weil sich dieses Unterhaltungsbedürfnis problemlos anders befriedigen lässt. Mit Zwangsbeiträgen sollte man sparsam umgehen


    Aber wir weichen langsam doch sehr stark vom ursprünglichen Thema ab ;)

    Zu dem verlinkten Video...irgendwas halte ich an dem Test für Faul. Egal ob normaler Heizlüfter oder Insta-Heat, beide machen Strom zu Wärme mit einem Verhältnis von fast 1:1. Woher der vierfache Energiebedarf des Insta-Heat kommen soll ist mir hier schleierhaft. Scheinbar ist der Testraum sehr schlecht isoliert? In einem geschlossenen System würde das der Physik widersprechen, entsprechend kann es nur ein offenes System sein

  • Zu dem verlinkten Video...irgendwas halte ich an dem Test für Faul. Egal ob normaler Heizlüfter oder Insta-Heat, beide machen Strom zu Wärme mit einem Verhältnis von fast 1:1. Woher der vierfache Energiebedarf des Insta-Heat kommen soll ist mir hier schleierhaft. Scheinbar ist der Testraum sehr schlecht isoliert? In einem geschlossenen System würde das der Physik widersprechen, entsprechend kann es nur ein offenes System sein

    Seit wann ist ein Raum in einer Wohnung ein physikalisch 'geschlossenes' System?:/

    Jeder Raum hat Wände, Fußboden und Decke, die entweder der Raumluft Wärme entziehen oder Wärme an die Raumluft abgeben. Von den Möglichkeiten eines Austauschs der Raumluft mit der Außenluft mag ich da gar nicht anfangen (Fenster- bzw. Türfugen).

    Der InstaHeat braucht halt einfach eine längere Laufzeit um die Raumluft im ausgewählten Testraum zu erwärmen. Längere Laufzeit führ in diesem Fall zu einem letztlich höheren Energieverbrauch.

  • Aber es ist doch egal ob ich 5 Minuten bei 2000W oder 20 Minuten bei 500W bin. Der Energieverbrauch ist der gleiche. Stromdirektheizung ist da recht einfach. Mehr als Abwärme produzieren geht nicht. Wenn aber der Raum auf Fall 1 dann in der nächsten Viertelstunde schon wieder auskühlt, dann habe ich Äpfel mit Birnen verglichen und das zeigt sich im höheren Gesamtstromverbrauch.

    Natürlich ist ein Raum kein perfekt geschlossenes System, die heutige Dämmtechnik ist aber schon sehr weit fortgeschritten und ich würde erwarten, dass man solche Versuche nicht in Räumlichkeiten mit dem Energiestandard einer Gartenhütte macht. Der vierfache Stromverbrauch weist darauf hin, dass an dem Versuchsaufbau hinten und vorne was nicht stimmt. Mein Tipp ist, dass der Energieverlust sehr nahe an der Leistung des kleinen Heizers liegt. Das sieht man auch an der Zeit. 2000W Heizlüfter braucht 8 Minuten, Instaheat mit 500W Nennleistung, 340W tatsächlicher Leistung braucht 2h06. Ohne nennenswerte Wärmeverluste dürfte der aber nur 6 Mal so lange, also 48min brauchen. Der Energieverbrauch ist dann 8min a 2kW = 0,26kWh bzw 126min a 0,34kWh = 0,714kWh. Der müsste aber in einem ordentlichen Versuchsaufbau ohne gigantische Verluste etwa gleich sein. Daraus lässt sich jetzt aber der Wärmeverlust des Versuchsaufbaus errechnen, das sind dann (0,714kWh-0,26kWh)/2h = ca 230W. Also wie oben vermutet sehr nahe sowohl an der Nennleistung als auch der tatsächlichen Leistung des kleinen Heizlüfters. Der Versuchsaufbau ist so einseitig, dass man an böswillige Absicht glauben möchte, denn was ich hier vorgerechnet habe ist einfachste Physik

  • Der Versuchsaufbau ist so einseitig, dass man an böswillige Absicht glauben möchte, denn was ich hier vorgerechnet habe ist einfachste Physik

    Ich bin kein Physiker. Daher kann ich zu Deinen Berechnungen nichts beitragen, außer das es halt in der Realität einer Wohnung kein perfekt geschlossenes System gibt.

    Lt. Google veranschlagt man bei einer Deckenhöhe von 2,50 Meter eine Heizleistung von 50-180W pro qm (je nach Alter bzw. Dämmung des Gebäudes). Bei den angegebenen 9 qm für den Testraum bräuchte es bei guter Dämmung 450W Heizleistung. Effektiv hat der InstaHeat im Test 340 Watt abgegeben.:/

    In der Praxis ist der InstaHeat schlichtweg viel zu leistungsschwach um den Testraum von 9 qm in angemessener Zeit auf die Testtemperatur zu bringen. Wenn man sich da mal die vollmundigen Werbeaussagen ansieht, müsste das ja eigentlich ganz anders sein...


    Mag sein, dass der Wärmeverlust des Raumes d. Ansicht nach zu hoch ist. So What. Praktisch hat das Teil keinen Nutzen, wenn Du nicht gerade einen super gedämmten Raum von der Größe eines Dixie-Klos erwärmen willst.

    Natürlich könnte man den ganzen Versuchsaufbau in einer nahezu perfekt gedämmten 1 m3 großen Box machen. Nur wo wäre da der praktische Nutzen gewesen?:/

  • Wenn das Gerät die Wärme sehr stark lokal begrenzt abgibt und im schlimmsten Fall vor allem den Bereich um die Steckdose oder die Steckdose selbst erwärmt, die vielleicht auch noch in einer schlecht gedämmten Außenwand sitzt, während der Heizlüfter gut ausgerichtet das Rauminnere erwärmt, sind solche Unterschiede vorstellbar.


    Die Angaben, die ich zum Gerät finden konnte, deuten auf eine nur lokale Erwärmung hin.


    Ich persönlich würde statt elektrisch zu heizen lieber umweltfreundlich Snake oil verbrennen, aber das Zeug ist immer so teuer. ;)

  • Mich stört halt vor allem, dass der "Test" vollkommen sinnlos ist. Statt einfach klarzustellen, dass Physik nicht erlaubt mit einem Heizlüfter mehr als 1kWh Wärme pro kWh Strom zu produzieren (Stichwort Bildungsauftrag), wird ein pseudowissenschaftliches Szenario mit einem "renommierten Institut" aufgebaut. Dabei ist auch so klar, dass ein 500W Heizlüfter bei Wärmeverlusten von der Hälfte viel zu schwach ist. Insbesondere für die Aufgabe möglichst schnell aufzuheizen.


    Und dadurch kommt dann halt der andere Quatsch raus. Würde man den großen Lüfter auch 2 Stunden laufen lassen, dann hätte der ebenfalls 0,7kWh Verbrauch. Das würde aber natürlich den Beitrag weniger spektakulär werden lassen. Was dabei gerne vergessen wird...mit solchen Aktionen liefert man Kritikern des ÖR Munition frei Haus

  • Mich stört halt vor allem, dass der "Test" vollkommen sinnlos ist.

    Wieso ist der Test sinnlos? Hier geht es doch nicht um einen Physikkurs, sondern um den Praxiseinsatz.:/

    Diese Teile werden aktuell massiv als 'Lösung' für die steigenden Energiepreise beworben. Und zwar mit völlig falschen Aussagen zu Effizienz oder praktischem Nutzen (nutzbare Raumgröße).

    Es geht also darum Verbraucher davor zu schützen a) Sinnlos Geld zu investieren und b) durch die Nutzung dieses Geräts im Endeffekt noch mehr Energiekosten zu produzieren. Die Stromrechnung kommt halt immer erst verzögert an.


    Neulich flatterte mal wieder Werbung ins Haus. Eines der Angebote beinhaltete einen Staubsauger mit einer 'Saugleistung' von 2000W! Was bitteschön soll eine 'Saugleistung' sein?:/

    Das Gerät selbst hatte natürlich 'nur' 850W Anschlussleistung.

    Aber auch hier ist es mir völlig schnuppe, welche Anschlussleistung oder 'Saugleistung' das Gerät hat. Wichtig bei einem Staubsauger ist mir, dass er die beste Reinigungsleistung in Kombination mit Lautstärke, Gewicht und Preis liefert.

    Und in einem entsprechenden Test erwarte ich keine physikalische Lehrstunde zur Luftströmung in einem Staubsauger, sondern, dass genau die o.g. Dinge in der Praxis getestet werden. Einfach damit ich die Staubsauger untereinander vergleichen kann.

    Das würde aber natürlich den Beitrag weniger spektakulär werden lassen. Was dabei gerne vergessen wird...mit solchen Aktionen liefert man Kritikern des ÖR Munition frei Haus

    Ich weiß nicht in welchen Wald Du gerade stehst und nach den Bäumen suchst.:/ Aber der Betrag war kaum spektakulär (ganz in Gegensatz zu den Werbeaussagen für den InstaHeat).

    Aber sicherlich gehöre ich auch zu den 'Schlafschafen', die nicht das große Ganze dahinter erkennen.

    Damit kann ich Leben. Für mich endet diese Diskussion hier.