Das leidige Thema Versicherungen: lohnt sich eine Anwartschaft für die PKV?

  • Mmhhhh, da scheint mir ein bissle was durcheinander zu gehen. Ist die Mutter, wiewohl beihilfeberechtigt, in der GKV - erhält also vom Dienstherrn eine pauschale Beihilfe?


    Nanu? Geht doch um PKV hier? Ging mir gerade nur um die höhe des Absolutbetrages den man im Alter zahlen muss.

  • Wahrscheinlich ist vom zu zahlenden Beitrag unter Berücksichtigung des Beihilfesatzes auf einen "vollen" Beitrag zurückgerechnet worden.


    Eine solche Rechnung würde nicht zum ersten Mal so hier in der Community aufgemacht werden.

  • ... Also sie selber zahlt 300€ und die Beihilfe 700. ...

    Seit wann und wo zahlt die Beihilfe denn einen Teil der Krankenversicherung? Die Beihilfe trägt einen Teil der Krankheitskosten (50%/70%/80% je nach Lage der Umstände) und für den dadurch nicht abgedeckten Rest versichert sich der Beihilfeberechtigte.

  • Nanu? Geht doch um PKV hier? Ging mir gerade nur um die höhe des Absolutbetrages den man im Alter zahlen muss.

    Ja freilich … aber wo zahlt die Beihilfe denn 700 Euro? Die Beihilfe trägt 70 Prozent der Krankheitskosten … aber man kriegt doch keine 700 Euro gezahlt … außer halt in der Pauschalen Beihilfe (um sich in der GKV zu versichern). Aber das weiß ich nicht gewiss, damit kenne ich mich nicht aus - deshalb habe ich gefragt.

  • In der Pension schon immer?

    Nicht im Bund und nicht in den Ländern, von denen ich die Regelungen kenne. Da bekommen auch Pensionäre einen Zuschuss zu den Krankheitskosten und den Rest deckt die vom Pensionär vollständig selbst zu zahlende Versicherung. Und, wie Taminvest schon geschrieben hat, anders ist es nur in den Ländern, in denen der Beamte oder Pensionär Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung sein kann und dann anstelle der Beihilfe einen Zuschuss zu dem GKV-Beitrag bekommt. Aber das ist eben nicht PKV, sondern GKV und geht auch nicht überall, es gibt Länder, die zahlen keinen Zuschuss.

  • Mmhhhh, da scheint mir ein bissle was durcheinander zu gehen. Ist die Mutter, wiewohl beihilfeberechtigt, in der GKV - erhält also vom Dienstherrn eine pauschale Beihilfe?

    Ich glaube eher, flip hat die 300 € PKV-Beitrag hochgerechnet, um anzudeuten, wie hoch der Beitrag sein könnte, wenn die Mutter nicht beihilfeberechtigt wäre.


    In dem Fall wäre es aber wohl ein 100% Tarif ohne absolute Selbstbeteiligung. Und so einer ließe sich notfalls durch eine moderate Selbstbeteiligung i.d.R. überproportional reduzieren.

    Ja, ich weiß, auch hierbei wird die Regel durch Ausnahmen bestätigt.

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  • Ach so … aber ist das nicht schon über Äpfel/Birnen hinaus und vergleicht eher Erdbeeren mit Orangen?

    Hm, Erdnüsse und Wassermelonen schmecken unterschiedlich und sehen unterschiedlich aus, aber beide kann man essen und bei beiden lässt man gemeinhin die Schale über.


    Vergleichen kann man alles, fragt sich ob die Gemeinsamkeiten oder die Unterschiede überwiegen. :/

  • Sorry, gestern war ich aufgrund eines lokalen Feiertags verhindert. ?


    Das "Hochrechnen" des Beitrags von 30% auf 100% passt nicht wirklich. Ohne Beihilfe "Normalversicherte" zahlen in ähnlichen Umständen normalerweise keine 1.000 EUR. Das liegt u.a. daran, dass in den 300 EUR vermutlich ein Beihhilfeergänzungstarif enthalten ist. Damit übernimmt die PKV zusätzlich zu den 30% noch die diversen Lücken der Beihilfe, um am Ende idealerwese 100% Leistung zu bekommen. Wenn man unbedingt so rechnen möchte, würde ich die 300 EUR dann eher mit ca. 40% gleichsetzen.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Ich frage mich bei so etwas immer, wie man überhaupt noch nach seriösen Erfahrungen im Internet suchen kann, wenn das vermeintlich PKV gebashe dann auf einmal ins Gegenteilige umschlägt.

    Von Methylglyoxal war das ja erkennbar nicht "böse" gemeint. Tatsächlich lösen sich aber die meisten Statements "mein Onkel X zahlt 1.200 EUR für seine viel zu teure PKV", "Kollege Y rät von der PKV ab, weil er einen unheimlich hohen Beitrag zahlt, viel mehr als in der GKV" bei näherem Hinsehen in Luft auf.


    Hier ein Beispiel und eine Erklärung dafür von unserer Seite "Arzttarife Private Krankenversicherung" unter dem Stichwort "Ältere Kollegen raten von der PKV ab":


    So zuletzt ein junger Assistenzarzt aus Köln. Sein Vater, Oberarzt in Bonn, 55 Jahre alt, würde vom Wechsel in die PKV abraten, weil sein Tarif so viel teurer geworden sei. Ich bat ihn, das Gespräch kurz zu unterbrechen und seinen Vater anzurufen, wie viel er konkret zahlt und „wettete“ mit ihm, dass es nicht mehr als 650 EUR im Monat wären. Kurz darauf rief er zurück – es waren ca. 630 EUR, in der GKV hätte er zu diesem Zeitpunkt rund 929 EUR gezahlt.


    Der Oberarzt war 1996 in die PKV gewechselt. Für seine private Krankenversicherung zahlte er damals rund 380 EUR. In der GKV hätte er 1996 einen Beitrag von 466,30 EUR bezahlt. Im Kopf des Oberarztes kostet die GKV jedoch immer noch 466,30 EUR, weil er deren Entwicklung nicht mehr verfolgt hat, während seine PKV ja sooo viel teurer geworden ist. Rechnet man nach, ist seine PKV in dieser Zeit jedoch im Schnitt nur 1,96% teurer geworden, während der GKV Höchstbeitrag im gleichen Zeitraum um 2,60% gestiegen ist.


    Fazit: Bitte keine pauschalen Aussagen glauben, eine private Krankenversicherung wäre viel zu teuer geworden, sondern den Fakten auf den Grund gehen. Dabei helfen die konkreten Tarife inkl. Beiträgen für die einzelnen Tarifbausteine bzw. eine Kopie des letzten Vertragsstands. Mit diesen Daten können solche Statements dann im Zuge einer fachkundigen Beratung zum Abschluss einer PKV gemeinsam richtig eingeordnet werden.

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  • Hm, wenn Sie nicht gerne unnötig Geld ausgeben, weshalb sollten Sie dann langfristig in der GKV bleiben? :/

    Wahrscheinlich ist es vollkommen vergebens, es hier anzusprechen, aber dennoch. Antwort: Weil es solidarisch ist und genau darauf das Prinzip GKV und allgemein einer Solidargemeinschaft beruht.

  • Schönes und gut gemeintes Stichwort. Bitte mal nach "Ist die private Krankenversicherung unsolidarisch?" googeln. Beim Blick auf die Uhr ist es leider zu spät für lange Abhandlungen. :)

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  • Wahrscheinlich ist es vollkommen vergebens, es hier anzusprechen, aber dennoch. Antwort: Weil es solidarisch ist und genau darauf das Prinzip GKV und allgemein einer Solidargemeinschaft beruht.

    Okay, diese schlichte Sicht auf die Dinge bleibt einem natürlich unbenommen. Das soll auch so bleiben.


    Gruß

    Alexis

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  • Es ist ein wichtiges Stichwort und ja, es ist unsolidarisch den Schwächeren einer Gesellschaft gegenüber, wenn sich alle Besserverdiener aus einem gemeinsamen System herausziehen, dadurch werden die Schwächeren nicht unterstützt. Würden alle in einem System sein, wäre es für alle besser. Die Trennung von PKV und GKV ist unsolidarisch. Auch nach diesen Wörtern kann man googeln. Mehr jetzt nicht, da es am Thema vorbei geht und das jeder für sich selbst ausmachen / überdenken sollte. Aber man sollte wenigstens einmal darüber nachgedacht haben.

  • Nachdenkenswert auf alle Fälle. Dann dem Thema aber bitte auf den Grund gehen und alle milliardenschweren solidarischen Beiträge der PKV Versicherten zum Gesundheits- und Steuersystem ebenfalls berücksichtigen.


    Noch relevanter finde ich eigene gelebte Solidarität, z.B. durch Spenden, statt die Verwaltungsstrukturen eines maroden GKV-Sozialsystems mit X unnötigen Krankenkassen mit fast identischen Leistungen zu füttern.

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  • Es ist ein wichtiges Stichwort und ja, es ist unsolidarisch den Schwächeren einer Gesellschaft gegenüber, wenn sich alle Besserverdiener aus einem gemeinsamen System herausziehen, dadurch werden die Schwächeren nicht unterstützt. Würden alle in einem System sein, wäre es für alle besser. Die Trennung von PKV und GKV ist unsolidarisch. Auch nach diesen Wörtern kann man googeln. Mehr jetzt nicht, da es am Thema vorbei geht und das jeder für sich selbst ausmachen / überdenken sollte. Aber man sollte wenigstens einmal darüber nachgedacht haben.

    Glaube mir, blaubeere, das tun so ziemlich alle, die hier mitschreiben oder auch nur mitlesen, schon die ganze Zeit. Und vielfach auch schon vor Eröffnung dieses Threads.


    Schön aber, dass du jetzt hier auch dabei bist und dabei bleibst


    Gruß

    Alexis.

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  • Wahrscheinlich ist es vollkommen vergebens, es hier anzusprechen, aber dennoch. Antwort: Weil es solidarisch ist und genau darauf das Prinzip GKV und allgemein einer Solidargemeinschaft beruht.

    Man kann natürlich gerne solidarisch sein, sollte aber auch sehen, dass Solidarität keine Einbahnstraße ist. Was kommt denn von den ganzen Transferempfängern der "Familienversicherung" zurück?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist