Mieteinnahme vs. Ausschüttender Welt-ETF

  • Durch geschickte Kombination von verschiedenen Dividenden-ETFs kannst Du quasi für monatliche „Mieteinnahmen“ sorgen. Ich mache das bereits seit ein paar Jahren und bin ganz zufrieden mit dem Resultat.

    Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Allerdings stimmt es, was einige schon geschrieben haben: Die meisten Dividenden-ETFs performen nicht besonders gut.

    Was mir allerdings egal ist, da ich diese „Ausschütter“ bis zum Schluss behalten werde. Mein Fokus liegt auf hohen Ausschüttungen bzw. Einnahmen.

    Und das Beste an Dividenden-ETFs: Ich muss mich um nichts kümmern - außer jeden Monat die ausgezahlte Dividende vom Depot aufs Girokonto zu überweisen! Und das mache ich doch gerne, wenn ich weiß, dass ich keinen lästigen Streit mit Mietern oder Mietnomaden an der Backe habe, keine Reparaturen, kein Handwerker-Galama …

    Es ist (wie schon geschrieben) egal, ob man einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF kauft. Die Transaktionskosten sind bei einem passenden Discount-Broker so niedrig, daß man sich seine "Dividende" selbst machen kann, indem man passend Anteile verkauft.

    Wer unbedingt hohe Dividenden sehen will, hat dann halt Highflyer wie Apple, Tesla, Google, Microsoft und Amazon nicht dabei. Muß jeder selber wissen.

    Unsere OP spricht von einem Anlagevolumen von 500 TEUR. Bei 2% Dividendenrendite wären das etwa 10 TEUR Dividende im Jahr (oder grob überschlagen 1000 Euro im Monat vof Steuern). Klar, man kann gezielt Ausschütter kaufen, daß jeder Monat abgedeckt ist. Mir wäre das vermutlich zu kompliziert, aber (siehe oben): Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

  • Einfach mal bei Börsennews.de nach Dividenden ETF suchen, dann siehst du außer beim Vanguard mit 1500, haben die anderen nur etwa 100 Titel. Oder mal die Videos von Saidi zum Thema Dividenden ansehen.

    Okay, zur Erklärung: Dividenden-ETFs sind aus der Theorie heraus risikoärmer, als der Gesamtmarkt, sofern sie nicht knallhart auf Dividendenrendite gehen, da Unternehmen mit hohen Ausschüttungen einen konservativen Kursverlauf aufweisen.

    Kannst du auch praktisch überprüfen, wenn du dir die Volatilitäten anschaust:

    https://www.justetf.com/de/find-etf.ht…&tab=volatility

    Beim MSCI-World ist es noch extremer, da wird ein geringeres Risiko mit einem noch kleineren Pool an "Aristokraten" erzeugt.

    Der Distributionseffekt, den du anspricht, kommt in den Größenordnungen nicht mehr zum tragen. Selbst ein MSCI-World High Dividends ETF mit nur 165 Unternehmen hat eine niedrigere Volatilität als der FTSE All Country mit einigen tausend Unternehmen.

  • Ich glaube, du verwechselst Risiko und Volatilität. Ist jetzt nicht dein persönlicher Fehler, die Akademiker setzen das auch gerne gleich, da sich Volatilität einfach messen lässt, Risiko aber nur schwer. Falls überhaupt.

    Dividenden-ETF sind tendenziell weniger volatil, da sie hauptsächlich aus Unternehmen mit etabliertem Geschäftsmodell und niedrigem P/E bestehen und dadurch weniger anfällig für Random News sind, das stimmt. Aber das macht sie eben nicht unbedingt risikoärmer. Im Gegenteil. Sicher ist, dass man in deutlich weniger Titel investiert ist. Das ist auf jeden Fall riskanter. Es kommt auch zu einer Konzentration in gewissen Bereichen, z.B. 25% Banken. Die sind nur risikoarm unter der Annahme, dass der Staat immer rettet. Auch viele andere typische Dividendenbranchen (Pharma, Öl, Tabak) sind hohen regulatorischen Risiken ausgesetzt

  • Von Dividendenstrategien halte ich nichts. Eine Aktienrendite setzt sich aus Dividenden plus Kursgewinnen zusammen, warum sollte man sich nur auf den einen Rendite-Ast konzentrieren?

    Aber zurück zum eigentlichen Thema der Fragestellerin:

    Für mich ist Diversifikation sehr wichtig (the only free lunch), daher bin ich schon "ewig" auch über verschiedene Assetklassen diversifiziert.

    Immobilien und Aktien sind die beiden interessantesten Risiko-Assetklassen, vielleicht sogar die einzigen wichtigen Assetklassen, die langfristig die Inflation schlagen. Anleihen als Sicherheits-Assetklasse gehört aber auch zur Diversifikation.

    Bei mir sind Immobilien die größte Klasse im Portfolio. Das ist auch gut so, da ich dort die größten Renditen hatte. Nachteil ist natürlich, dass hier ein größerer Zeiteinsatz notwendig ist, als bei einem ETF-Depot. Da ich kurz vor der Rente stehe (und träger/fauler werde), reduziere ich seit einigen Jahren Immobilien zu Gunsten von ETFs. Das spart Arbeit und Zeit, auch wenn die Renditen etwas geringer sein werden. Soweit sind meine Gedanken also ähnlich, wie bei der Fragestellerin. Aufgrund meines Diversifikationsbedürfnisses glaube ich jedoch nicht, dass ich je komplett auf Anlageimmobilien verzichten werde.

    Bis Anfang letztes Jahr sind Immobilien sehr stark gestiegen, stärker als die Mieten. Durch den unerwartet starken Zinsanstieg im letzten Jahr sind die Preise etwas zurückgekommen. Manche befürchten nach einem langen Wertanstieg nun eine längere Konsolidierungsphase. Möglich, muss aber nicht. Fakt ist, dass wir auf eine merkliche Wohnungsnot zusteuern. Mieten werden in den nächsten Jahren m.E. eher wieder stärker steigen. Panik halte ich also (auch) hier nicht für angebracht.

  • Bis Anfang letztes Jahr sind Immobilien sehr stark gestiegen, stärker als die Mieten. Durch den unerwartet starken Zinsanstieg im letzten Jahr sind die Preise etwas zurückgekommen. Manche befürchten nach einem langen Wertanstieg nun eine längere Konsolidierungsphase. Möglich, muss aber nicht. Fakt ist, dass wir auf eine merkliche Wohnungsnot zusteuern. Mieten werden in den nächsten Jahren m.E. eher wieder stärker steigen. Panik halte ich also (auch) hier nicht für angebracht.

    Also wenn das für dich "unerwartet kam" erklärt das vermutlich deine schlechte Performance mit Aktien.

  • Also wenn das für dich "unerwartet kam" erklärt das vermutlich deine schlechte Performance mit Aktien.

    Wer (außer Dir) hat diesen extrem starken Zinsanstieg vorhergesehen/erwartet? Quelle?

    In der Rückschau wirken die Entwicklungen der Vergangenheit meistens sehr logisch und hinterher gibt es immer viele, die es vorher gewusst haben. Unser lieber, guter flip scheint darin eine ähnliche Kunstfertigkeit entwickelt zu haben, wie er sie beim Sympathisch-Wirken schon länger entwickelt hatte.

  • Also wenn das für dich "unerwartet kam" erklärt das vermutlich deine schlechte Performance mit Aktien.

    Nenne mir doch jemand, der vorher gesagt hat, dass die Immozinsen innerhalb von 3 Monaten von 1% auf 4% steigen.

    Dass die Zinsen nicht ewig bei 1% bleiben, haben sicherlich viele vorhergesehen. War auch nicht schwierig, gab ja nur noch in eine Richtung ernsthaft Spielraum. Aber statt über ein Jahrzehnt, sind die Zinsen in einem Vierteljahr hochgeschnellt.

  • Na der flip^^

    Jup. Ich habe allerdings auch einen professionellen Hintergrund.

    Als ab Ende 2021 die Verbraucherpreisinflation massiv angezogen hat, war klar, dass die Notenbanken reagieren müssen. Und zwar drastisch - es ging gar nicht anders. Noch einmal: es ging gar nicht anders. Das sind volkswirtschaftliche Grundlagen. Und wer dann denkt, dass Immobilienzinsen schön niedrig bleiben, während alle anderen Marktzinsen um mehrere Prozentpunkte ansteigen, naja, der muss noch ein wenig an seiner finanziellen Bildung arbeiten.

    Ich habe in meinem Portfolio seit gut einem Jahr Immobilienanteil auf unter ein Prozent beschränkt (irgendwas im MSCI ist da zugeordnet) und ich fange jetzt vielleicht langsam an den Anteil aufzustocken.

    Es ist ein wenig Schade, dass der Großteil der Anleger auf dem falschen Fuß erwischt wurde, weil man Binsenweisheiten à la "in unsicheren Zeiten in Immobilienaktien investieren" einfach blind befolgt. Aber es kann manchmal auch sinnvoll sein, den gesunden Menschenverstand zu benutzen.

    Und das gilt natürlich auch für verwandte Aktien. Wie viele Youtube-Videos von irgendwelchen "Bloggern" gibt es es, wo Aktien wie Homedepot blind empfohlen wurden, weil da konnte man praktisch 10 Jahre lange einen Strich nach oben durchzeichnen und... naj weil andere Kanäle es ja auch empfehlen. Ja - gilt in der Vergangenheit, aber nicht, wenn die Leute nicht mehr Häuserbauen oder renovieren, weil die Zinsen das Kapital fressen.

    Das sind einfache Marktmechanismen, die man erlernen muss.

    Und um meinen scharfen Kommentar noch ein wenig zu erklären: Immobilien haben in Summe eben keine höhere Rendite als Aktien. Das mag individuell zutreffen - weil man eine Top Immoblie und eine schlechte Aktie hat, aber verfälscht wenn man generalisiert.

  • Jup. Ich habe allerdings auch einen professionellen Hintergrund.

    Als ab Ende 2021 die Verbraucherpreisinflation massiv angezogen hat, war klar, dass die Notenbanken reagieren müssen. Und zwar drastisch - es ging gar nicht anders. Noch einmal: es ging gar nicht anders. Das sind volkswirtschaftliche Grundlagen.

    Na, wenn das so ist ^^

  • Na, wenn das so ist ^^

    Ehm, ja. Ich bin mir gerade nicht so ganz sicher, ob die das geschriebene verstanden hast. Der Smilie lässt jedenfalls nicht gutes erahnen.

    Aber von Festgeld hast du ja anscheinend Ahnung (oder setzt dich zumindest damit auseinander). Dann wird es dich bestimmt ärgern, dass du deinen Hauskredit nicht einfach über die Zinsen abbezahlen kannst.

  • Sind die Mieteinnahmen resp. die möglichen Ausschüttungen nice to have oder tatsächlich notwendig, also fest im Haushaltsplan einkalkuliert? Wie hoch sind sie momentan und wie hoch müssten sie mindestens auf jeden Fall momentan sein?

    Good Morning :)

    Die Einnahmen sind fester Bestandteil des Haushaltsplans. Und liegen, abzüglich der Gelder für Hausverwaltungen bei ca. 980 Euro. Steuer, Geld für Reparaturen und Grundsteuer etc. sind da noch nicht abgezogen. Es sollten also auf jeden Fall ca. 700 Euro im Monat sein...

    Ich hätte auch noch einen Deka-Lux im Wert von 100.000 Euro aufzulösen, da fressen die Kosten die Rendite. Das würde ich noch mit draufpacken können....

  • Good Morning :)

    Die Einnahmen sind fester Bestandteil des Haushaltsplans. Und liegen, abzüglich der Gelder für Hausverwaltungen bei ca. 980 Euro. Steuer, Geld für Reparaturen und Grundsteuer etc. sind da noch nicht abgezogen. Es sollten also auf jeden Fall ca. 700 Euro im Monat sein...

    Ich hätte auch noch einen Deka-Lux im Wert von 100.000 Euro aufzulösen, da fressen die Kosten die Rendite. Das würde ich noch mit draufpacken können....

    Wenn wir über insgesamt 600.000,- Euro reden … bei 2 Prozent Ausschüttungsrendite eines FTSE All-World landet man bei 12.000,- Euro Ausschüttungen im Jahr vor Steuern … wenn man den Freibetrag einbezieht, landet man bei gut 700,- Euro im Monat nach Steuern. Klar kriegt man es steuersparender hin - aber definitiv nicht bequemer. So wäre meine persönliche Lösung. Ist aber natürlich keine Beratung, sondern nur meine Meinung.

  • Good Morning :)

    Die Einnahmen sind fester Bestandteil des Haushaltsplans. Und liegen, abzüglich der Gelder für Hausverwaltungen bei ca. 980 Euro. Steuer, Geld für Reparaturen und Grundsteuer etc. sind da noch nicht abgezogen. Es sollten also auf jeden Fall ca. 700 Euro im Monat sein...

    Ich hätte auch noch einen Deka-Lux im Wert von 100.000 Euro aufzulösen, da fressen die Kosten die Rendite. Das würde ich noch mit draufpacken können....

    Der weiße Elefant im Raum ist halt deine Mietrendite bzw. die Verkaufsrendite. Die Info fehlt.

  • Zusammengefaßt ist es also so, daß ETFs nicht viel abwerfen und daher der investierte Wert sehr hoch sein muß, damit einigermaßen etwas abfällt, das man Mietersatz benennen könnte.

    Gibt es auch detailliertere Rechner, welche die Wahrscheinlichkeit von Mietnomaden, Mietausfallversicherung, Aufwand quantifizierbar macht oder wie stelle ich eine solche Formel selbst zusammen?

    Seitdem ich gerade meine erste Räumungsklage führe, finde ich das Konzept Verkaufen und Investieren immer besser. Allerdings nur dann, wenn ich dadurch tatsächlich mehr verdiene, dh. wenn Wohngeld und Instandhaltungskosten etc. mit Gebühren/Steuern beim Verkauf(und beim Halten, hallo TER!) von Wertpapieren gegengerechnet sind, wenn ich thesaurierende ETF kaufe.

    Als Ausgabe brauche ich den minimalen Verkaufspreis der Immobilie für eine gewollte monatliche "Miete" und die Art des Investments.

    Wenn man nicht alle bekannten Einflüsse quantifiziert, wird man keine gute Entscheidung treffen.

    Kann man eigentlich heute noch von Betongold sprechen? Bezieht sich das auf Vermietung oder auf Kauf und Wiederverkauf?

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