Mieteinnahme vs. Ausschüttender Welt-ETF

  • Vorschläge zur Lösung der Wohnungskriese machen ...

    Kriesen über Kriesen - teilweise so groß wie Riesen ...

    nach dem das bisherige System (freie Markt, Wohnung als Renditeobjekt) weltweit gescheitert ist ...

    "Weltweit gescheitert" sind nachweislich jedenfalls Kommunismus und Sozialismus.

    Zum Realitätsbezug: Ein "freier Markt" (nur um Deine Formulierung zu gebrauchen) existiert in Deutschland in Sachen Wohnungen nicht ansatzweise, da hier nahezu alles staatlicherseits sprich vom Gesetzgeber vorgegeben ist (angefangen von der Courtage über die Kaution bis hin zur Miethöhe sowie einem sehr weit ausgebautem Mieter- und Kündigungsschutz samt asymmetrischen Kündigungsfristen beispielsweise.

    Die Angestellten von kommunalen Wohnungsbauunternehmen oder Genossenschaften bekomme ein Gehalt, die machen das nicht ehrenamtlich xD

    Zum Realitätsbezug: Das "Gehalt von Angestellten" ist nur ein kleines Mosaiksteinchen (ebenso wie die Hausverwaltung) in dem Spiel und im großen Kosten-Puzzle aus Neubau, Instandhaltung, Reparaturen, Renovierungen, Sanierungen, energetischer Ertüchtigung, Zinszahlungen usw. ...

    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Genossenschaften ...

    Ganz generell: In Deutschland herrscht - entgegen eines häufig in den Medien zu lesenden Tenors - eine hohe Mieterzufriedenheit. Die meisten Mietverhältnisse laufen völlig problemlos und sind nicht konfliktbeladen. Die größte Anzahl an Wohnungen (je nach Studie 55 bis fast 60%) stellen übrigens die privaten Kleinvermieter zur Verfügung.

    Zum Realitätsbezug: In der letzten mir bekannten diesbezüglichen repräsentativen Befragung zur Mieterzufriedenheit (Beispiel: "Service Monitor Wohnen", Juli 2022; erstellt von einem Beratungsunternehmen welches sowohl Kommunen als auch die Wohnungswirtschaft berät) sagten 82% der Mieter, daß sie mit den Leistungen ihres Vermieters mindestens zufrieden sind ("vollkommen zufrieden" (höchste von allen Kategorien) waren immerhin 19%). Die privaten Einzelvermieter hatten auch hier bei "vollkommen zufrieden" in der besten Kategorie mit 21% den höchsten Wert aller Vermieter. Die Genossenschaften fielen in der höchsten Kategorie "vollkommen zufrieden" von 18% auf 11% zurück ...

    Apropos Mieterzufriedenheit in Bezug auf die Miethöhe: Eine absolute Mehrheit der Mieter (56%) hält ihre Miete nach dieser repräsentativen Befragung für angemessen. 12% stufen ihre Miete als gering und 7% als sehr gering ein - 18% als hoch und 7% als viel zu hoch. Was selbst hierbei (Miethöhe) auf eine hohe Mieterzufriedenheit hinausläuft mit 75% : 25%.

    ... weltweit gescheitert ...

    "Gescheitert" - sieht für mich jedenfalls völlig anders aus (s. o. g. repräsentative Umfrage).

    Apropos "weltweit": Müßte ich Mieter sein oder würde ich Mieter sein wollen - mir würde kaum ein Land einfallen, wo mir dies angenehmer wäre als ausgerechnet in Deutschland ...

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Wien (auch von Dir hier hoch gelobt) - siehe hier:

    Wien machts vor ...

    ist nur ein Mieterparadies für diejenigen, die schon eine der günstigen (Gemeinde- usw.) Wohnungen haben. Für Wohnungssuchende, Neuankömmlinge, Umziehende usw. ist es dort (teilweise extrem) schwierig und meist auch teuer (mir sind Leute bekannt, die in Wien schon mal eine Wohnung gesucht haben). Wer einmal in einer solchen sehr günstigen Wohnung sitzt, hat kaum noch eine Bereitschaft zum Wohnungswechsel (diese Wohnungen werden in der Familie weitergegeben, unter der Hand vermittelt, untervermietet usw.). Der restliche "freie finanzierte" Wohnungsmarkt ist zudem sehr überschaubar und (sehr) teuer. Zudem sind in Wien aufgeschobene Sanierungen, eine problematische Finanzierung des Ganzen (ständige Steuerzuschüsse) sowie hohe Zuzahlungen (Verwaltungs- und Hausmeisterkosten können da i.G.z. Deutschland auf den Mieter umgelegt werden) die Regel.

    Der politisch links zu verortende "Spiegel" (glaube auch der "Stern") hatte dazu eine Studie des Ökonom Prof. Dr. Harald Simons vorgestellt (Titel: "Wien ist kein Vorbild"; Spiegel am 29. Januar 2020) der in der Studie ein vernichtendes zu Wien Fazit zog: "Teuer, unsicher, streitanfällig, bürokratisch, intransparent und ungerecht".

    Es gibt da jedenfalls auch andere Ansichten als die Deinigen. Prof. Simons gehört m. W. immerhin zum Sachverständigenrat bzw. zu den "Immobilien-Weisen".

    Wie schon gesagt, mir würde kaum ein Land einfallen, in dem das Mieterdasein angenehmer ist als hierzulande. Von der mediokeren Wohneigentumsquote in Deutschland mal abgesehen (die niedrigste in der gesamten Eurozone). Aber das wäre wieder ein anderes Thema (hohe Transaktionskosten, insbesondere sehr hohe Grunderwerbssteuer, keine Absetzbarkeit der Schuldzinsen bei Eigennutzung, schwache Eigentumsförderung usw.).

    Und natürlich abgesehen vom immer weiteren Auseinanderlaufen von Angebot und Nachfrage. Dies liegt aber in ganz wesentlichen Teilen an von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Hallo liebe Forumsfreund

    Hallo lieber @Pablo

    Die Kommentare und Diskustionen sind wieder mal köstlich.

    Irgendwie kann ich es jedoch nicht glauben, dass der Forumsfreunde @Pablo seine Ansichten wirklich erst meint.

    Ich habe immer das Gefühl er will uns provozieren.

    Daher werde ich mal wie von mir gewohnt so wie bei einem Grundschüler das Problem noch einmals erklären.

    Im MOMENT ist es nun mal so, dass wir mehr Menschen haben, die eine Wohnung suchen als es Wohnungen gibt.

    Daher steigen die MIETEN.

    Lieber Pablo- das Problem könnte man einfach lösen.

    Man verbietet es einfach, künftig die Mieten zu erhöhen.

    Oder noch besser:

    Man macht ein Gesetz, dass die Mieten um 25 oder 50% gesenkt werden müssen.

    Dann hat Du Recht:

    Die Mieter, die schon eine Wohnung haben, die schreien HURRA.

    Aber die Menschen die eine Wohnung suchen, haben dann immer noch keine Wohnung.

    Wenn es mehr Menschen gibt - als Wohnungen, dann muss man Wohnungen bauen!!!

    So einfach ist das.

    Viele Privatleute oder Selbstände bauen oder kaufen seit Jahrzehnten als Kapitalanlage oder als Altervorsorge eine Wohnung zum Vermieten.

    Die MIete ist dann sozusagen das Zusatzeinkommen im Alter.

    Wenn Du aber diesen Menschen sagst, dass Du die Mieten reduzieren oder begrenzen willst oder was auch immer, dann wird der Eine oder Andere statt eine Wohnung u kaufen oder zu bauen, lieber in Aktien oder Anleihen sein Geld investieren.

    Die Anleger brauchen aber die MIete, entweder um die Kreditzinsen zurückzuzahlen oder eben wie gesagt als zusätzliche Altersvorsorge.

    Mietbegrenzung ist daher leider das schlechteste Instrument um den Wohnungsbau zu beschleunigen.

    Und jetzt koimme ich auch zum Thema Bau von Wohnungen durch städtische Wohnbaugesellschaften oder Genossenschaftern oder Bauträger.

    Ichbin selbst im BEIRAT einer solchen städtischen Gesellschaft.

    Die Grundstückskoste, Baukosten, und Nebenkosten sind für städtische BAugesellschaten genauso hoch wie für private Bauherrn.

    Der Preis pro m2 Neubauwohnung liegt nun mal je nach Region zwischen 4.000 und 10.000 Euro pro m2 in Deutschland.

    Wie sollen solche Kosten finanziert werden wenn die Mieten nicht entsprechend hoch sind??

    Die einzite Lösung die Du vorschlägst heißt SUBVENTION

    Damit wir die Wohnung aber nicht billiger sondern die Kosten werden eben auf ALLE Steuerzahler umgelegt.

    Am Ende ist es dann so wie bei der Rente.

    Die aktuelle Rente ist nur möglich weil der Staat jedes Jahr Hundert Milliarden Steuergeld an die Rentenversicherung überweist.

    Eine niedrige Miete für weniger Glückliche wäre nur dann möglich, wenn der Staat die Wohnung mit Steuermitteln finanziert.

    Steuermittel die dann an anderer Stelle aber fehlen werden!!

    Viel Erfolg dabei wünscht McProfit.

    PS

    Mehr Wohnungen und niedrigere Mieten gibt es nur, wenn die Bauvorschriften dastisch vereinfacht werden.

    Keine Tiefgaragen, keine Balkone nur bodentiefe Fenster, kein Aufzug, weniger Treppenhäuser, dafür mehr Feuertreppen außen als Fluchtweg, keine Kellerräume nur Abstellraum in der Wohnung, mehr Stockwerke, einfache Bauweise, weniger Wohnfläche,

    Dann wir Bauen billiger und damit die Mieten

    Wenn das Angebot an Wohnungen größer wird, sinken automaitsch die Preise wil die Interessenten wählerischer werden.

    Ich habe 40 Jahre lang jede Woche Immoblien verkauft und alle Höhen und Tiefen miterlebt.

  • Irgendwie kann ich es jedoch nicht glauben, dass der Forumsfreunde @Pablo seine Ansichten wirklich erst meint.

    Geht mir ganz ähnlich.

    Ich habe immer das Gefühl er will uns provozieren.

    Geht mir auch ganz ähnlich.

    Daher werde ich mal wie von mir gewohnt so wie bei einem Grundschüler das Problem noch einmals erklären.

    Geht mir (nicht mehr) ähnlich.

    Für meinen Teil glaube ich nicht (mehr) daran, daß man ihm/ihr noch etwas "erklären" und/oder einen "Realitätsbezug" herstellen kann. Daher sind meine Antworten nur vor dem Hintergrund zu sehen, daß hier auch andere (ggf. auch Nicht-Mitglieder, Besucher usw. des Forums) mal etwas mitlesen. Manches kann - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - nicht unkommentiert im Raum stehen bleiben.


    Nur anekdotisch aber in dem Kontext: Ausgeschlossen ist natürlich im Leben (fast) nix. Mir fällt ein "Salon-Sozialist" (eher schon "Salon-Kommunist") ein, bei dem wir damals auch immer gerätselt haben, ob das alles wirklich ernst gemeint sein kann. Falls nicht, hatte er das damals mit schauspielerischem Talent samt Verve und großer Ernsthaftigkeit rübergebracht. Gelebt hat der Gute damals von Papis Erbe - auf Erfahrungen aus proletarischer Fließbandarbeit konnte er jedenfalls nicht zurückgreifen ...

  • Ihr habt mich überzeugt, wir machen einfach weiter wie bisher und schauen mal was passiert

    (nachträglich gefettet von mir)

    Wer ist wir ? Es gibt ca. 8,2 Mrd Menschen und damit ebenso viele Individuen. Dazu gibt es meines Wissens knapp 200 anerkannte Länder (195 ?), die in aller Regel keine Freunde haben sondern (eigene) länderspezifische Interessen.

    Die von den Länder mehr oder weniger stringent (via Verhandlungen, Zusammenschlüssen, Organisationen, Vereinigungen usw.) verfolgt und mit mehr oder weniger Nachdruck (Stichwort: Wirtschaftliche Macht, Wirtschaftssanktionen, Zölle usw.) durchgesetzt werden. Manche bevorzugen auch die direkte Drohung mit ihren Atomwaffen zwecks der Verschiebung von Grenzen in Europa ...

    Man könnte fast glauben, jemand wie Du würde - im Sinne einer "Weltrevolution" - eine kommunistische Weltregierung bevorzugen. Es gibt aber weder eine kommunistische, sozialistische noch kapitalistische noch sonstige Weltregierung.

    Bei der zunehmenden Blockbildung und Fragmentierung in der Geopolitik dürfte diese Weltregierung vermutlich auch ferner denn je liegen - wenn man sich als Mensch bzw. Bürger so eine Weltregierung überhaupt wünschen sollte ...

    ich denke der Markt wird das schon richten

    Jedenfalls sind Preise klare Signale und setzen auch probate Anreize. Und natürlich sollten Regierungen entsprechende Ziele und Rahmenbedingungen auch beim Klimaschutz vorgeben. Möglichst in einer konzertierten Aktion und nachprüfbar in der Umsetzung. Der Weg samt Umsetzung zum Ziel verspricht aber mit planwirtschaftlichen und mikroskopischen sprich kleinteiligsten Vorgaben kein besonders erfolgreicher zu werden. Erst recht wenn dies konzentriert eher nur auf nationaler Ebene erfolgt und verfolgt wird

    Dazu kommt: Zwingen zum Klimaschutz wird man andere bevölkerungsreiche Länder (wie China, Indien, USA, Indonesien, Pakistan, Nigeria, Brasilien usw.) kaum können - soll die Bundeswehr mit ihren Flugzeugträgern (sorry, ich meine den Schlauchbooten) ausrücken ... Im besten Fall kann man als Vorbild dienen, dem dann andere (hoffentlich) nacheifern. Einem Niedergangmodell wird aber kaum nachgeeifert werden. Auf das angekündigte beispielsweise "Grüne Wirtschaftswunder" von unserem Kanzler warte ich noch immer ... sieht im Moment eher nach schleichender Deindustrialisierung aus. Jedenfalls ist der Nachweis Ökonomie und Ökologie erfolgreich zu verbinden hierzulande bis jetzt nicht so recht gelungen.

    siehe Entwicklungsländer, dort kann jeder bauen wie er will, frei von Regularien

    (nachträglich gefettet von mir)

    Ob das wirklich überall so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. War übrigens nicht mal in Sizilien so - und das ist sozusagen "Entwicklungsland" in Europa ...

    Apropos Entwicklungsland: China hat meines Wissens offiziell noch immer diesen Status als "Entwicklungsland" (und hat m. W. von Deutschland auch noch im letzten Jahr ein klein bißchen "Entwicklungshilfe" erhalten ...).

    Saß jüngst bei einem bekannten und renommierten Fondsmanager. Im Hintergrund hing eine Grafik mit dem CO-2 Ausstoß seit 1990 in Mio. Tonnen:

    Europa aktuell 3.138 Tonnen entspricht -52%

    China aktuell 13.973 Tonnen entspricht + 283%

    So viel zu Deinem wir ...

    Die Zahlen stammen vermutlich vom hauseigenen Research-Team; überprüft habe ich diese nicht).


    Dir weiter ganz viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Saß jüngst bei einem bekannten und renommierten Fondsmanager. Im Hintergrund hing eine Grafik mit dem CO-2 Ausstoß seit 1990 in Mio. Tonnen:

    Europa aktuell 3.138 Tonnen entspricht -52%

    China aktuell 13.973 Tonnen entspricht + 283%

    So viel zu Deinem wir ...

    Die Zahlen stammen vermutlich vom hauseigenen Research-Team; überprüft habe ich diese nicht).

    China ist flächenmässig mehr als doppelt so groß wie Europa und hat dreimal so viele Einwohner. Und beim pro-Kopf-Ausstoß von CO2 lag Deutschland als Industrieland bislang ziemlich gleichauf mit China (Statista/destatis).

  • Lieber @Pablo

    Dein Hinweis dass Du keinen Aufzug brauchst ist ja in der Tat schon mal ein erster Anfang vom preiswerteren oder bezahlbaren Bauen und damit von weniger hohen Mieten.

    Solange man aber in Deutschland vom Baurecht verpflichtet ist

    immer noch in jedes 3-stöckige Haus einen Aufzug einzubauen,

    sowie ein Tiefgarage

    aber auch einen Kinderspielplatz und vieles mehr

    solange wird das NIX mit günsterem Bauen.

    Wenn dann jede Wohnung noch einen großen Balkon bekommen soll

    dazu noch möglichst eine Einbauküche

    kannst Du selbst als Außenstehender Dir ausrechnen was das kostet

    und warum die Mieten dann so sind wie sie gerade sind.

    Diese hohen Baukosten hat jeder Bauherr.

    Egal ob Städtische Wohnbaugesellschaft, Genossenschaft, Bauträger oder privater Investor der sich eine Immobilie als Altersversorgung baut.

    Deine Frage war jedoch wie man bezahlbare Wohnungen schafft?

    Wenn man bezahlbare Mietwohnungen will, dann muss man auch bezahlbare Häuser bauen können.

    Hierzulande sagt man dazu:

    "Sonst beißt sich die Katze in den Schwanz"

    Natürlich kann die Stadt der eigenen städtischen Wohnbaugesellschaft ein Grundstück schenken oder in Erbpacht überlassen. Dann entfallen die Grundstückskosten und somit werden Wohnungen um rund 2.000 Euro pro m2 billiger und damit auch die kalkulierte Kostenmiete.

    Unter dem Strich ist das jedoch in die Tasche gelogen.

    Der fehlende Wert für das geschenkte Grundstück fehlt natürlich bei den Einnahmen im Haushalt der Stadt. Die scheinbar preiswertere Wohnung wird dann sozusagen von den Bürgern subventioniert.

    Wenn Du Deinen Vorschlag (dass die Städte billigere Wohnungen bauen könnten) zu Ende denkst, dann merkst Du, dass Du von der Mathematik wieder auf den Boden der Realität zurück geholt wirst.

    Preiswerte Wohnungen gibt es nur bei extrem einfachem Baustandard.

    Wenn man das will muss man das sagen.

    Schönen Sonntag wünscht Dir McProfit

    (der ab heute mal wieder eine Reise antritt)


  • PS

    Mehr Wohnungen und niedrigere Mieten gibt es nur, wenn die Bauvorschriften dastisch vereinfacht werden.

    Keine Tiefgaragen, keine Balkone nur bodentiefe Fenster, kein Aufzug, weniger Treppenhäuser, dafür mehr Feuertreppen außen als Fluchtweg, keine Kellerräume nur Abstellraum in der Wohnung, mehr Stockwerke, einfache Bauweise, weniger Wohnfläche,

    Und genau das gibt es eben nicht umsonst. Es ist auch kein reines Problem der Vorschriften, sondern des Bedarfs. Keine Tiefgarage -> keine privaten Parkplätze (denn Land ist zu teuer, um Autos auf einen Parkplatz zu stellen). Das bedeutet entweder keine Autos für die Bewohner oder man externalisiert die Kosten an die Allgemeinheit. Es ist aber keine dazu bereit, für Anwohnerparkplätze angemessene Preise zu verlangen (2,5x5m = 12,5qm Stellplatz bei einem Bodenrichtwert von 1500€/qm zu 4% abgezinst -> 750€/Jahr nur für den Grund, zzgl. Rangierflächen, Pflasterung, etc.). Mal abgesehen davon, dass in der Zukunft ein privater Stellplatz mit eigener Wallbox deutlich wichtiger sein wird.

    Abstellraum im Wohnraum kostet etwa die doppelten bis dreifachen Quadratmeterkosten im Bau. In heißen Wohnungsmärkten deutlich mehr im Verkauf. Und so weiter.

    Unstrittig dürfte die Anzahl der Stockwerke sein, da so die Grundstückskosten auf mehr Wohnfläche verteilt werden. Aber hier sind wir wieder bei der künstlichen Verknappung. Wer Neubauprojekte auf 3 Stockwerke beschränkt, wo 8 Stockwerke verkauft werden können, verknappt faktisch Wohnraum.

  • Wenn es eine bundeseinheitliche Zulassung hat.

    Bisher muss in jedem Bundesland neu genehmigt werden.

    16 Bundesländer - 16 verschiedene Landesbauordnungen. Meines Wissens hat übrigens das BVerfG letztinstanzlich entschieden, daß Bauordnungsrecht die Sache sprich Kompetenz der Bundesländer ist.

    In dem Kontext interessant, wenn EU-Kommissionspräsidentin - "Frau von der Laien" - bezahlbares Wohnen zur "Chefsache der EU" machen will ... Das fällt m. W. in die Kompetenz der Staaten und in Deutschland sogar in die der Bundesländer (s. o.). Kundigere mögen mich gerne korrigieren.

    Noch dazu mit "Geld aus Brüssel" - meines Wissens verfehlt Belgien mit einer Staatsschuldenquote von deutlich > 100% vom BIP den EU-Vertrag von Maastricht (Maastricht-Kriterium max. 60% Staatsverschuldung vom BIP) meilenweit ...

  • Auch wenn es mit dem Thread nichts mehr zu tun hat, möchte ich bei dem Hinweis auf Grundstücke und städtischen Grundbesitz einmal einwerfen, dass es regelmäßig nicht die Kommunen sind, die über solche Flächen verfügen.

    Ja, Bund, Länder und Kommunen haben viel Grundbesitz, dieser liegt aber meist in der öffentlichen Infrastruktur, wie z.B. dem sehr großen öffentlichen Verkehrsraum und den vielen öffentlichen Gebäuden. Der meiste Grundbesitz liegt in privaten Händen. Und

    wer der Frage einmal nachgeht, „wem gehört Deutschland“, wird in der flächenmässigen Aufteilung neben einigen privaten und öffentlichen Institutionen, wie den Kirchen, oft bei sehr großen Familienbesitztümern landen, die seit Jahrhunderten, meist aus Adelszeiten, in den Familien weiter übertragen werden.

    Es sind nicht nur Baupreise, es sind auch die Grundstückspreise der Privaten.

    Die Aussage „Preiswerte Wohnungen gibt es nur bei extrem einfachem Baustandard“

    halte ich insofern nicht für vollständig, und in Sachen baulicher Sicherheit, Mobilität (Demografie) und sozialen Kriterien (Lebensqualität vs Schaffung von sozialen Brennpunkten) auch für wenig aussichtsreich, da neue Probleme geschaffen würden.

  • Ja, Bund, Länder und Kommunen haben viel Grundbesitz

    Dem ist unstrittig so.

    Die Ausweisung von Baugebieten bzw. Umwandlung in Bauland (samt Verkauf des öffentlich-rechtlichen Grundbesitzes) scheitert nicht selten schon daran, daß man lieber Gewerbegebiete ausweist (wegen hoher Steuereinnahmen) und/oder den Ärger mit den schon in der Gegend wohnenden Anwohner scheut (bauliche Verdichtung, mehr Verkehr, angespannte Parkplatzsituation usw.) - um nur zwei Beispiele zu nennen.

    Es sind nicht nur Baupreise, es sind auch die Grundstückspreise der Privaten.

    Warum sollten Private (diverse dieser Flächen werden ja auch anders (als wohnwirtschaftlich) genutzt; beispielsweise landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich usw.) ihre Grundstücke günstig und/oder unter Marktpreis anbieten, wenn der Staat bzw. die öffentliche Hand ihre Grundstücke nicht ganz selten im Meistbietungsverfahren (teilweise international sprich an internationale Investoren) anbietet zwecks Erzielung höchstmöglicher Preise ?

    Und noch dazu bei Grundstückserwerb von Privaten die Grunderwerbssteuer allein seit Ende der 90er Jahren im Ergebnis drastisch erhöht hat (in den meisten Bundesländer mit einer mindestens Verdreifachung des Hebesatzes - die im Verbindung mit den gestiegenen Grundstücks- und Immobilienpreisen nicht selten im Ergebnis zu einer Verzehnfachung der Grunderwerbssteuer führt - die übrigens bei jedem Eigentumswechsel immer wieder aufs Neue anfällt) ...

  • Warum sollten Private (diverse dieser Flächen werden ja auch anders (als wohnwirtschaftlich) genutzt; beispielsweise landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich usw.) ihre Grundstücke günstig und/oder unter Marktpreis anbieten, wenn der Staat bzw. die öffentliche Hand ihre Grundstücke nicht ganz selten im Meistbietungsverfahren (teilweise international sprich an internationale Investoren) anbietet zwecks Erzielung höchstmöglicher Preise ?

    Dagegen habe ich nichts gesagt. Nur darauf hingewiesen, dass bezahlbarer Wohnraum sich nicht durch extrem einfache Baustandards nachhaltig und unproblematisch generieren ließe. Dazu gehören auch die Grundstücke, die selten im Eigentum der Kommunen stehen.

  • Dagegen habe ich nichts gesagt. Nur darauf hingewiesen, dass bezahlbarer Wohnraum sich nicht durch extrem einfache Baustandards nachhaltig und unproblematisch generieren ließe. Dazu gehören auch die Grundstücke, die selten im Eigentum der Kommunen stehen.

    Man vergisst bei der Diskussion ja auch leicht, was ein einfacher Baustandard bedeutet. Es will sicherlich keiner mehr zu 2 Steckdosen pro Raum zurück, nur weil das 1970 der Standard war. Die zwangsläufig daraus folgende Kaskadierung von Verlängerungskabeln und Mehrfachsteckern schafft ihre eigenen Probleme. Ebenso möchte keiner zu den ungedämmten kalten Wänden der 70er zurück, mit ihren Schimmelecken. Modernes Mauerwerk kombiniert mit einer KWL schimmelt nicht mehr. Die Standards haben sich nicht aus Jux und Dollerei geändert, sondern aus guten Gründen.

    Und ja, Baukosten sind nicht alles. Gehen wir pauschal von 3000-3500€/qm Wohnfläche aus, dann ist da eine große Lücke zu den Preisen, die in vielen Gegenden für Neubauwohnungen aufgerufen werden. Hauptschuldiger sind hier die Grundstückspreise, aber auch die entsprechenden Aufwände, ein Grundstück überhaupt bebauen zu dürfen.

  • als interessierter Leie

    Der interessierte Leie - speist am liebsten Kleie ...

    gerade am Stammtisch

    Keine Ahnung, wer oder was damit gemeint sein soll ... ?

    Gerade in politischen "Raumschiffen" wie Berlin oder Brüssel sollte - präziser müßte - Politikern (sogar solchen ohne jede abgeschlossene Berufsausbildung und/oder ohne jede Berufserfahrung außerhalb des "Raumschiffs"; von beruflichen Erfolgen im normalen Berufsleben ganz zu schweigen ...) - klar und bewußt sein, daß Politik (insbesondere eine Energiewende betreffend) nur mit den Menschen, mit den Bürgern, mit den Firmen, mit den Unternehmen usw. möglich ist - und nicht gegen diese.

    Für meinen Teil kann ich mich manchmal des Eindruck nur schwer erwehren, daß eine oftmals üppige Altersvorsorge (nicht selten mit geringer oder ganz ohne Eigenanteile), ein im Zweifel von Security geschützter eigener Raum samt Umgebung, die Krankenversicherung als Privatpatient, der Dienstwagen und/oder der Fahrservice, das Sitzen im Wohneigentum etc. pp. - etwas den Blick für die Belange, Bedürfnisse und Nöte des sog. Otto Normalverbrauchers verstellen könnte ...

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Die Grünen haben ihrem Anliegen bereits jetzt mit ihrer (bevormundenden) Vorgehensweise, dem Murks in der Umsetzung (Heizungsgesetz), einer begleitenden desolaten Kommunikation und den Vorgaben bis ins Mikroskopische schweren bis schwersten Schaden zugefügt. Rekorde beim Einbau von Öl- und Gasheizungen sprechen hier Bände - um nur ein Beispiel zu nennen. Wie stets: Das Gegenteil von gut - ist gut gemeint.

    oder durchaus ihre Daseinsberechtigung haben (Stichwort Aufzüge ...

    Im Neubau ist das meines Wissen seit "ewigen" Zeiten der Standard - ohne daß der Bau bis dato derart eingebrochen wäre ... (nur relativ flache Gebäude (bis max. 3 Vollgeschosse und/oder bis zu einer bestimmten Höhe) sind von dem "Obligatorium" Aufzug befreit - je nach Bundesland sind Aufzüge ab dem 4. oder 5. Stockwerk Aufzüge im Neubaubereich immer "Pflicht" (im Bestand, Denkmalschutz usw. gilt m. W. eine Einzelfallbetrachtung).

    Man kann eben nicht einfach alles mit Wohnungen vollklatschen,

    Keine Frage. Zudem: Ein großes Wort gelassen ausgesprochen.

    Man kann aber auch nicht über lange Jahre "einfach" zusehen, wie das Wohnungsangebot und die Wohnungsnachfrage immer und immer weiter auseinanderfallen. Und zudem eine - in weiten Teilen jedenfalls - völlig ungeordnete Zuwanderung immer und immer weiterlaufen lassen. Die sich zudem übrigens auch in den Ballungsräumen konzentrieren wird.

    Auch das immer weitere Auseinanderfallen von Kostenmieten im Neubaubereich (ausgelöst im Wesentlichen auch durch politische Vorgaben (Energieeffizienz, Grunderwerbssteuer, Vorgaben wie Aufzüge, Trittschalschutz, Tiefgarage, Fahrradabstellräume etc. pp.) - bei gleichzeitigen ständigen Eingriffen in die dafür nötige Preisbildung bei Mieten mutet ziemlich widersprüchlich an.

    Der (Mega)Trend in größere Städte, Schwarmstädte, Ballungsgebiete zu ziehen hat sicherlich mehrere Gründe (um mit A anzufangen: Das Arbeitsplatzangebot dürfte eine der wichtigen Gründe sein). Wenn ich mir aber in Teilen die traurige Infrastruktur "auf dem Land" - wenn man z. B. nur 9 km Entfernung (!) von einer Landeshauptstadt (!) unter "Land" subsumieren kann ... - anschaue, dann bleibt festzuhalten, daß gerade dafür (Infrastruktur) federführend die Politik teilweise zuständig und (mit)verantwortlich ist (von A wie Apotheke oder Ärzte und B wie Bank über Ö wie ÖPNV und P wie Post oder Postbank bis zu S wie Schreibwarenladen oder Sportanlagen).

    Wenn dann noch eine Bundesbauministerin - Klara Geywitz (SPD) - die für ein mehr ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage offiziell zuständig ist, eine Art "Empfehlung" oder "Vorschlag" ausspricht die bzw. mehr Leute sollen doch "aufs Land ziehen" - dann spielt das, meines Erachtens, in einer ähnlich bizarre bis kafkaeske Liga - wie die Ankündigung der EU-Kommissionspräsidentin Frau von der Laien, die EU mache jetzt das Thema "Wohnen" zur "Chefsache" mit einem "Wohnungskommissar", einer neuen Behörde und mit "Geld aus Brüssel" ...


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Mal so ein Gedanke, ist ausdrücklich nicht als Trolling gemeint: Warum ist das eigentlich so unumstößlich eindeutig klar, dass mehr Wohnraum geschaffen werden muss?

    Ganz ehrlich, wenn ich (mittlerweile gefühlt im Wochentakt) mal wieder den Textbaustein "eigentlich müssten jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden" im Radio höre, denke ich mir jedes Mal: hoffentlich wird das weiterhin scheitern.

    Habt ihr euch mal die Alterspyramide angeschaut?

    Wer soll da denn in 20 bis 30 Jahren drin wohnen?

    Dass es jetzt einigen Schmerz nehmen würde, keine Frage — aber Wohnungen sind keine iPhones. Wenn die einmal da sind, dann sind die für Jahrzehnte da. Und bilden spätestens mit dem Abschmelzen der Boomer-Kohorten ein auf Halde gebautes, versteinertes Kapital, das dann rückblickend betrachtet vermutlich besser anderweitig eingesetzt worden wäre.

  • Warum ist das eigentlich so unumstößlich eindeutig klar, dass mehr Wohnraum geschaffen werden muss?

    Wenn beispielsweise meine Makler die Wohnungsangebote nach nur wenigen Stunden aus dem Internet nehmen - weil dann schon 200, 300 oder noch mehr Anfragen oder Bewerbungen vorliegen - könnte das dafür sprechen, daß angebotsseitig ein "kleines" Problem vorliegt. Was meinst Du ... ?

    Ganz ehrlich, wenn ich (mittlerweile gefühlt im Wochentakt) mal wieder den Textbaustein "eigentlich müssten jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden" im Radio höre, denke ich mir jedes Mal: hoffentlich wird das weiterhin scheitern.

    Ganz ehrlich: Meinst Du das ("hoffentlich wird das weiterhin scheitern") ernst ... ?

    Würde gerne mal sehen, wie Du diese Deine Haltung den Menschen erklärst, die sich mit Hunderten anderen um eine Wohnung beworben haben - und mal wieder und zum x-ten Male gescheitert sind. Bei dem Gespräch (Tenor: "Hoffentlich wird das mit dem Bau von mehr Wohnungen scheitern") wäre ich gerne live dabei ...

    Wer soll da denn in 20 bis 30 Jahren drin wohnen?

    Den Tenor habe ich vor vielen Jahren schon mal gehört: "Deutschland ist zu Ende gebaut. Neuen und noch mehr Wohnraum braucht es nicht".

    Da war allein schon wegen dem Mega-Trend Richtung "Stadt und Ballungsgebiete" eine (völlig) falsche Annahme. By the way: Was helfen zwei (oder mehr) Millionen leerstehende Wohnungen da, wo die Menschen offensichtlich ganz überwiegend nicht wohnen wollen ... ?

    Auch der zunehmende Trend zu Einpersonenhaushalten hat und wird weiter die Wohnraumnachfrage anheizen. In manchen Städten beträgt der Anteil dieser Haushalte schon nahe oder um die 50% (Frankfurt am Main m. W. aktuell 53,1% Single-Haushalte).

    Last nut not least: Kenne sehr alte Vorhersagen, die Deutschland für 2025 eine zurückgegangene Bevölkerung auf knapp über 70 Millionen prognostizierten - aktuell sind es aber ca. 84 Millionen Einwohner ... Durch Zuzug aus anderen Länder der EU, durch Migration auch aus fernen Ländern, durch Asyl usw. Bist Du sicher, daß sich daran etwas ändert ? Diesbezügliche Vorhersagen sind also eine eher schwierige Sache. Wohnen muß schließlich jeder irgendwie.

    ein auf Halde gebautes, versteinertes Kapital, das dann rückblickend betrachtet vermutlich besser anderweitig eingesetzt worden wäre.

    Möglich und denkbar ist vieles. Warum also nicht auch so ein Szenario. Man muß nur selbst dann aufpassen, daß einem auf dem (eventuellen) Weg dahin, nicht die Bevölkerung samt Wähler abhanden kommen. Der zunehmende Ärger in der Bevölkerung über das Thema Wohnen gehört schon heute (neben der Sorge vor Inflation, vor wirtschaftlichem Abstieg, der Sorge um den Arbeitsplatz - um nur drei Beispiele zu nennen) zu den Themen, die viele Menschen am häufigsten nennen, befragt nach ihren wichtigsten Themen und Sorgen.

  • aber Wohnungen sind keine iPhones. Wenn die einmal da sind, dann sind die für Jahrzehnte da

    Alleine in meinem kleinen direkten Umfeld kenne ich 5 Große Immobilien mit teilweise weit mehr als 150qm Wohnfläche in der nur eine Person lebt. So lange wir immer mehr Wohnfläche pro Person brauchen wird´s schwer mit dem vorhandenen Wohnraum auszukommen.

    Vor allem ist ja die Einstellung der Bewohner dieser Immobilien das sie nur ausziehen wenn sie in einer Kiste liegen. Ob das jetzt eine besonders „Nachhaltige“ Nutzung von Wohnraum ist ?

    Da muss auch cleverer gebaut werden damit die Wohnfläche der entsprechenden Nutzeranzahl einfach angepasst werden kann. Aber langfristiges Denken, Planen und handeln fällt uns Menschen ja leider nicht nur im Immobilienbereich sehr schwer.

  • Alleine in meinem kleinen direkten Umfeld kenne ich 5 Große Immobilien mit teilweise weit mehr als 150qm Wohnfläche in der nur eine Person lebt. So lange wir immer mehr Wohnfläche pro Person brauchen wird´s schwer mit dem vorhandenen Wohnraum auszukommen.

    Was sollte Deines Erachtens die "Lösung" aussehen: Beispielsweise eine staatliche Vorgabe zur erlaubten Höchst-Quadratmeterzahl pro Bürger ... ?

    So lange wir immer mehr Wohnfläche pro Person brauchen wird´s schwer mit dem vorhandenen Wohnraum auszukommen.

    Inzwischen ist man hierzulande (von einstmals nach dem Krieg von um die 20 qm kommend) bei irgendwo zwischen 47 und 48 qm pro Kopf durchschnittliche Wohnfläche gelandet. Einerseits. Es ist aber auch wohl kaum verwunderlich, daß von einem (in Teilen) kriegsbedingt zerstörten Land ausgehen in Verbindung mit ca. 75 Jahren steigendem Wohlstand dann auch die Wohnflächen (mit)steigen ... ? Andererseits.

    Das ist aber nur ein Aspekt. Es gibt zusätzliche diverse andere den Wohnbedarf verstärkende Aspekte (siehe schon Nr. 338) wie den Mega-Trend sprich Drang in die Städte (wegen dem Arbeitsplatzangebot aber auch der (teilweise bis in weiten Teilen) mediokeren Infrastruktur "auf dem Land"), der immer größeren Anzahl von Singles sprich Einpersonen-Haushalten (was ebenfalls den Wohnflächenbedarf treibt), eine starke Zuwanderung aus der EU durch den offenen EU-Binnenmarkt und ab 2015 ff eine noch viel stärkere Migration aus Nicht-EU-Ländern.

    Dazu kommen noch "Sondereffekte" wie der Ukraine-Krieg (Aufnahme vieler Ukrainer; allein im Jahr 2022 soll sich laut Wikipedia die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainer versiebenfacht haben) sowie der Lock-In-Effekt (wenn Bestandsmieten und Neuvertragsmieten immer weiter auseinanderlaufen (nicht zuletzt wegen dem Instrument der Kappungsgrenzen übrigens), wird der Trend verstärkt - bei günstigen Altmietverträgen - in (deutlich) zu großen Wohnungen zu verweilen).

    Oder wie mir mal einer meiner sehr langjährigen Altmieter sagte: "Warum soll ich hier ausziehen ? Erstmal muß ich dann auf Wohnungssuche gehen und überhaupt eine neue Wohnung finden. Hier extrem schwierig und als Rentner erst recht. Dazu kommen dann noch die Umzugskosten. Am Ende kostet mich eine etwas kleinere Wohnung dann auch noch einige Hundert Euro mehr als die jetzige. Da schließe ich lieber ein oder zwei Zimmer ab, die ich praktisch nicht mehr benutze" ...

    Aber langfristiges Denken, Planen und handeln fällt uns Menschen ja leider nicht nur im Immobilienbereich sehr schwer.

    Dem würde ich wiederum vollumfänglich zustimmen (was man ja beispielsweise schon daran sieht, wie schwer es nicht wenigen Menschen fällt bei ihrer Altersvorsorge und Ruhestandsplanung die schädlichen Wirkungen auf ihr Vermögen - jedenfalls über Jahrzehnte hinweg - einer auch nur üblichen Inflation "einzupreisen" sprich adäquat zu berücksichtigen ...).

    Die "genetische Überlebens-Festplatte" könnte auch bzw. noch von beispielsweise der Afrikanischen Steppe geprägt sein - da war der Fokus zwecks Über- und Weiterleben aller Wahrscheinlichkeit nach auf eher deutlich kürzere Zeiträume gerichtet - statt strategisch über Jahrzehnte im Voraus zu planen ...