Auf jeden Fall zeigt das Beispiel, dass sich die Frage, ob sich etwas persönlich rentiert, nicht nur nach der schön berechneten rechnerischen Rendite entscheidet … sondern man genau hinschauen muss.
Verständisfragen zu Anleihen
- Vasya Pupkin
- Erledigt
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Auf jeden Fall zeigt das Beispiel, dass sich die Frage, ob sich etwas persönlich rentiert, nicht nur nach der schön berechneten rechnerischen Rendite entscheidet … sondern man genau hinschauen muss.
Zins für Tagesgeld zu berechnen ist viel einfacher.
Ich denke für viele einfache Investoren wie ich - sind Anleihen zu komplex
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wer nicht selber rechnen will: https://www.zinsen-berechnen.de/bondrechner.php
Ergebnis (vor Kosten und Steuern):
@Squirrel:
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wer nicht selber rechnen will: https://www.zinsen-berechnen.de/bondrechner.php
Ergebnis (vor Kosten und Steuern):
@Squirrel:
Nice ?
Ich bin ü50 - verstehe es immer noch nicht
Was versteht man unter “Stückzinsen” ?
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Was versteht man unter “Stückzinsen” ?
Wie ich oben geschrieben hatte: Der Zins, der zwischen dem letzten Zahltag und einem Tag X aufgelaufen ist. Beispiel: Nach exakt einem halben Jahr bei 2 Prozent: 10 Euro.
Im Übrigen kannst Du auch googeln. Da findet man manchmal auch Antworten.
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Im Übrigen kannst Du auch googeln. Da findet man manchmal auch Antworten.
Warum soll ich googeln wenn ich eine direkte Draht zu Koryphäen wie du ?
Übrigens- das war ein dickes Kompliment
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Warum soll ich googeln
Weil Finanztip meint, Geldanlage kann man selber. Die Korüfäen hier machen zwar für lau das, was die Finanzdienstleister gegen Provision machen. Aber selber schlau machen ist trotzdem besser.
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Ich denke für viele einfache Investoren wie ich - sind Anleihen zu komplex
Das sehe ich anders. Man muss sich nur mal reindenken. Das gilt aber für alle Produkte.
Im Prinzip funktionieren Anleihen wie Festgelder oder Sparbriefe.
Wenn Du heute eine neue Anleihe kaufst (z.B. Laufzeit 5 Jahre, Kupon 2%), dann zahlst Du jetzt die 1000€, bekommst jedes Jahr 20€ Zinsen und in 5 Jahren die 1000€ zurück (Steuer und ggf. Gebühren ignoriert).
Das ist nicht anders, als bei den meisten Festgeldern, Sparbriefen o.ä.
Der Unterschied ist, dass eine börsennotierte Anleihe liquide ist, d.h. Du musst nicht die 5 Jahre durchhalten, sondern kannst die Anleihe zwischendurch verkaufen. Umgekehrt ist es möglich, eine alte Anleihe, die z.B. vor 1,5 Jahren emittiert wurde, an der Börse zu kaufen. Genau das ist ein großer Vorteil gegenüber Festgeldern o.ä.
Bei dieser zusätzlichen Möglichkeit muss man sich jetzt aber klar machen, wie Anleihen gehandelt werden. Angenommen, Du kaufst die Anleihe nach 1,5 Jahren zu einem Clean-Kurs von genau 100%. Der Emittent zahlt jedes Jahr einen Kupon von 20€ an den jeweiligen Besitzer. Den ersten Kupon hat Dein Vorbesitzer erhalten. Den nächsten Kupon (für das ganze 2. Jahr) wirst Du erhalten. Da erscheint es fair, dass Du die Hälfte des nächsten Kupons an den Vorbesitzer abgeben musst. Genau das sind die Stückzinsen, die Du beim Kauf zusätzlich an den Vorbesitzer zahlst.
In diesem Fall hat dadurch sowohl der Vorbesitzer, als auch Du unverändert eine Rendite von ca. 2% für die jeweilige Besitzzeit erhalten.
Sollten sich die Marktrenditen verändert haben, weicht der Kurs von 100% ab. Bei steigenden Zinsen muss der Kurs gefallen sein. Vielleicht kannst Du die Anleihe dann zu z.B. 96,50% (965€) kaufen.
An den Zahlungen des Emittenten ändert sich dadurch natürlich nichts. Du machst aber bei Fälligkeit zu 100% einen zusätzlichen Kursgewinn von einmalig 3,5%. Da Du die Anleihe 3,5 Jahre besessen hast, entspricht das 1% zusätzlich pro Jahr. Deine Rendite ist also grob gerechnet 2% (Kupon) + 1% (aus Kursgewinn) = 3%.
Das ist nur eine grobe Renditeberechnung, aber für den Hausgebrauch idR ausreichend.
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Das sehe ich anders. Man muss sich nur mal reindenken. Das gilt aber für alle Produkte.
Im Prinzip funktionieren Anleihen wie Festgelder oder Sparbriefe.
Wenn Du heute eine neue Anleihe kaufst (z.B. Laufzeit 5 Jahre, Kupon 2%), dann zahlst Du jetzt die 1000€, bekommst jedes Jahr 20€ Zinsen und in 5 Jahren die 1000€ zurück (Steuer und ggf. Gebühren ignoriert).
Das ist nicht anders, als bei den meisten Festgeldern, Sparbriefen o.ä.
Der Unterschied ist, dass eine börsennotierte Anleihe liquide ist, d.h. Du musst nicht die 5 Jahre durchhalten, sondern kannst die Anleihe zwischendurch verkaufen. Umgekehrt ist es möglich, eine alte Anleihe, die z.B. vor 1,5 Jahren emittiert wurde, an der Börse zu kaufen. Genau das ist ein großer Vorteil gegenüber Festgeldern o.ä.
Bei dieser zusätzlichen Möglichkeit muss man sich jetzt aber klar machen, wie Anleihen gehandelt werden. Angenommen, Du kaufst die Anleihe nach 1,5 Jahren zu einem Clean-Kurs von genau 100%. Der Emittent zahlt jedes Jahr einen Kupon von 20€ an den jeweiligen Besitzer. Den ersten Kupon hat Dein Vorbesitzer erhalten. Den nächsten Kupon (für das ganze 2. Jahr) wirst Du erhalten. Da erscheint es fair, dass Du die Hälfte des nächsten Kupons an den Vorbesitzer abgeben musst. Genau das sind die Stückzinsen, die Du beim Kauf zusätzlich an den Vorbesitzer zahlst.
In diesem Fall hat dadurch sowohl der Vorbesitzer, als auch Du unverändert eine Rendite von ca. 2% für die jeweilige Besitzzeit erhalten.
Sollten sich die Marktrenditen verändert haben, weicht der Kurs von 100% ab. Bei steigenden Zinsen muss der Kurs gefallen sein. Vielleicht kannst Du die Anleihe dann zu z.B. 96,50% (965€) kaufen.
An den Zahlungen des Emittenten ändert sich dadurch natürlich nichts. Du machst aber bei Fälligkeit zu 100% einen zusätzlichen Kursgewinn von einmalig 3,5%. Da Du die Anleihe 3,5 Jahre besessen hast, entspricht das 1% zusätzlich pro Jahr. Deine Rendite ist also grob gerechnet 2% (Kupon) + 1% (aus Kursgewinn) = 3%.
Das ist nur eine grobe Renditeberechnung, aber für den Hausgebrauch idR ausreichend.
Danke Hornie
ich denk die beste Möglichkeit Anleihen zu verstehen wäre mit wenig Geld einige zu kaufen - so kapiere ich normalerweise sehr schnell wie es funktioniert- wenn ich “skin in the game habe”.
Ich habe ein Depot beim Smartbroker - vllt kaufe ich eine Anleihe um diese Mechanismen zu beobachten.
Vielen Dank nochmal für deine ausführliche Antwort
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Das ist nur eine grobe Renditeberechnung, aber für den Hausgebrauch idR ausreichend.
Das war die verständlichste Beschreibung von Anleihen, die ich je gesehen habe.
Vielen Dank dafür!
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ok dann macht es für mich sinn einen anleihen etf zu besparen monatlich mit 25 €. viele grüße
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ok dann macht es für mich sinn einen anleihen etf zu besparen monatlich mit 25 €. viele grüße
Ein Anleihen ETF ist aber nochmal was ganz anders als eine Anleihe.
Denn weil der ewig läuft, gibt es keine garantierte Rückzahlung zu 100%.
Andererseits kannst du nicht 25 € monatlich in Anleihen investieren. Die meisten haben Mindeststückelungen von 1000 €.
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Bei 25€ würde ich auch in Frage stellen, ob das Gesamtkonzept stimmig ist
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Und auch der Zeitpunkt ist sicher falsch gewählt. Ein Anleihe-ETF bildet nicht die Rendite ab, sondern die Kurse. In Zeiten immer noch steigender Zinsen werden die Anleihekurse aber weiter sinken. Damit ist vorprogrammiert, dass es erstmal abwärts gehen wird. Da erscheint es sinnvoller, das Geld zunächst zu parken (bei der DKB gibt es vom 01.08.23 - 31.01.24 für Tagesgeld 3,5%) und erst dann zu investieren, wenn man davon ausgehen kann, dass der Zinshöhepunkt erreicht oder überschritten ist. Und auch dann würde ich einen Anleihe-ETF für eine langfristig gedachte Anlage nicht für sinnvoll halten.
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Da erscheint es sinnvoller, das Geld zunächst zu parken (bei der DKB gibt es vom 01.08.23 - 31.01.24 für Tagesgeld 3,5%)
Warum nur so kurzfristig?
Ich hab mich gerade für 10 Jahre festgelegt:
https://www.dzbank-derivate.de…ptionEnd%2F1/sin/37179888
Und wenn die Zinsen weiter steigen sollten, kann ich immer noch eine andere Anleihe mit höherem Zins dazukaufen.
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Warum nur so kurzfristig?
Ich hab mich gerade für 10 Jahre festgelegt:
https://www.dzbank-derivate.de…ptionEnd%2F1/sin/37179888
Und wenn die Zinsen weiter steigen sollten, kann ich immer noch eine andere Anleihe mit höherem Zins dazukaufen.
Sind bei Anleihen von Volksbanken irgendwelche besonderen Bedingungen zu berücksichtigen? Oder haben die die gleiche Sicherheit wie Anleihen anderer Banken?
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Warum nur so kurzfristig?
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Weil dann (Ende Januar 2024) der Höhepunkt des aktuellen Zinszyklus erreicht oder überschritten sein dürfte. Da wird es dann auch mit den Anleihekursen erst einmal nicht weiter abwärts gehen und es kann dann auch an Anlagen gedacht werden, die Anleihekursen folgen. Darauf bezog sich die Aussage ja.
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Sind bei Anleihen von Volksbanken irgendwelche besonderen Bedingungen zu berücksichtigen? Oder haben die die gleiche Sicherheit wie Anleihen anderer Banken?
Da Volksbanken neben der Einlagensicherung noch die Sicherung des Branchenverbandes haben, dürfte die Sicherheit größer sein als bei irgendwelchen Smartphonebanken. Die DZ Bank als Wertpapierhaus der Genossenschaftsbanken hat Ratings von A+, AA- und Aa2, braucht sich also wirklich nicht zu verstecken.
Nebenbei sind außerbörsliche Zeichnungen beim Emittenten DZ-Bank für Volksbankkunden spesenfrei.
Sparkassen könnten noch etwas mehr Sicherheit bieten, weil da die beteiligten Kommunen noch als Anteilseigner hinter stehen. Die bieten auch Inhaber-Schuldverschreibungen an, die nicht an der Börse gehandelt werden.
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Da Volksbanken neben der Einlagensicherung noch die Sicherung des Branchenverbandes haben
Also die Einlagensicherung wird nicht einspringen, sollte die Anleihe ausfallen (Anleihen sind keine "Einlagen"). Ich vermute das die Sicherung des Branchenverbandes es auch nicht tun wird.
Die relevante Frage ist, wie wahrscheinlich eine Insolvenz bei Ratings von A+, AA- und Aa2 ist, bzw. ob es sich schon um eine "Too big to fail" Bank handelt.
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Der Branchenverband sichert das Institut als Ganzes. Im Fall der Schieflage muss es mit einer Nachbarbank fusionieren.