Geldverwlatung (Kann ich was verbessern)

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage bezüglich meiner aktuellen Situation


    • aktuell 31 Jahre alt
    • verdiene im Moment 45.000€ Brutto (ziehe gerade einen Jobwechsel in betracht um mehr zu verdienen)
    • monatlich sind es ca 2.600€ Netto
    • aktuell 9.000€ auf mein Tagesgeld konto
    • Nach abzügen habe ich insgesamt ca. 1000€ monatlich zur verfügung
    • davon packe ich 400€/mtl. in mein ETF sparplan (seit November letzen Jahres)


    Im Moment fühle ich mich mit meiner Finanziellen Lage ganz wohl.

    Nun ist es jetzt so, dass meine Schwester + Schwager sich jetzt bald eine Eigentumswohnung im Wert von ca 300.000€ kaufen werden.


    Wir haben bereits darüber gesprochen, dass ich dies Erben würde da wir den Papierkrams schonmal erledigt haben wollen aufgrund von XY (da es anscheinend dann nicht so teuer wird oder weniger kosten auf mich in Zukunft kommen werden wenn wir es jetzt erledigen anstatt später)


    Meine Schwester und ich haben einen Altersunteschied von ca. 20 jahren (glaube ich :D )

    Jedenfalls weiß ich schon für die Zukunft, dass ich so eine Immobilie mal Erben werde im späten Alter. Behalten möchte ich diese Immobilie eher nicht, sodass ich (falls es dazu kommen sollte) eher verkaufen werde.


    Da ich weiß, dass ich sehr wahrscheinlich in der Rente so etwas haben werde, sollte ich bzgl mein ETF Sparplan o.ä etwas anpassen oder lieber so weitermachen wie bisher?


    VG

    • monatlich sind es ca 2.600€ Netto
    • aktuell 9.000€ auf mein Tagesgeld konto
    • Nach abzügen habe ich insgesamt ca. 1000€ monatlich zur verfügung
    • davon packe ich 400€/mtl. in mein ETF sparplan (seit November letzen Jahres)

    Grundsätzlich schon mal nicht schlecht. Finanztip empfiehlt so 15% des Nettoeinkommens in einen ETF zu sparen (Altersvorsorge).

    Also m.E. erstmal so weiter machen.

    Jedenfalls weiß ich schon für die Zukunft, dass ich so eine Immobilie mal Erben werde im späten Alter.

    Nein, Du weißt nicht, ob Du die Immobilie später mal erben wirst!

    Was ist, wenn Deine Schwester oder der Schwager später zu einem Pflegefall werden und das Geld für die Pflege gebraucht wird? :/

    Oder es kommt nach einem Todesfall von Schwester/Schwager ein anderer Partner ist Spiel, oder...

    Ich würde mein mögliches Erbe niemals in meine Finanzplanung einrechnen. Wenn es später mal was gibt, dann ist es OK, wenn nicht habe ich auch nicht damit gerechnet.

  • Das Fell des Bären sollte man erst verteilen, wenn er erlegt ist. (Sprich: Erbschaften sind nicht sicher, daher nicht einplanen!)


    15% ab 30 ist ein guter Anfang. Wenn noch Luft ist, gerne erhöhen. Aber die Frage ging wohl eher in Richtung absenken, oder?

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.


    Ihr seid super :)


    Und ja entschuldige, ich frag jedesmal zum Geburtstag meine Schwester wieviele Liegestütze Sie jetzt machen darf "altes Tae-Kwon-Do manier" aber Sie möchte es mir nie verraten und sagt immer 30 :D


    Bedeutet nicht, dass Sie mir egal ist (bin fast jedes wochenende bei den beiden). Vielleicht kriege ich das Alter iwann in mein hirn rein :D


    Aber offtopic. Nochmal vielen dank an alle für die Hilfe. <3

  • Hallo Strycer, was man noch optimieren könnte, wäre eventuell eine günstige fondgebundene Netto-Police, falls du Kinder und Frau haben möchtest. Denn damit kannst du den Vertrag vererben ohne eine Erbschaftssteuer zahlen zu müssen. Bei einer Depotlösung ist es natürlich nicht der Fall und es können, je nachdem wie viel dann im Depot drin ist, einen Unterschied von einer 6-stelligen Summe ausmachen.


    Viele Grüße

  • Bei einer Depotlösung ist es natürlich nicht der Fall und es können, je nachdem wie viel dann im Depot drin ist, einen Unterschied von einer 6-stelligen Summe ausmachen.

    Ehepartner haben einen Freibetrag von (Stand heute) 500.000 EUR, Kinder von jeweils 400.000 EUR.


    Bei einem Brutto(!)-Einkommen von derzeit 45.000 EUR ist da noch ganz schön viel Luft, bis das Thema Erbschaftsteuer, geschweige denn eine "6-stellige Summe" an Erbschaftsteuer, relevant wird.

  • Ehepartner haben einen Freibetrag von (Stand heute) 500.000 EUR, Kinder von jeweils 400.000 EUR.


    Bei einem Brutto(!)-Einkommen von derzeit 45.000 EUR ist da noch ganz schön viel Luft, bis das Thema Erbschaftsteuer, geschweige denn eine "6-stellige Summe" an Erbschaftsteuer, relevant wird.

    Bei einer Sparrate von 1.000 € im Monat bis zur Rente (67) kommen schon 2 Millionen Euro zusammen durch den Zinseszinseffekt und davon sind gerade Mal ca. 500.000 € an Einzahlungen geflossen, Rest wäre Gewinn. Also gar nicht Mal so abwägig und dann bringen einem die Freibeträge auch nichts mehr. Wenn wir noch einen Einkommenszuwachs hinzurechnen (was ja von Strycer geplant ist) kann man sogar noch optimistischer rechnen. Außerdem darf man sich nicht an die Freibeträge vom Staat zum Stand heute gewöhnen, da Gesetzesänderungen viel zu oft stattfinden.


    Nachtrag: Habe mich leider verlesen :thumbdown: Bin von 1.000 € Sparrate ausgegangen. Mit 400 € monatlich werden es natürlich zum Schluss keine 2 Millionen sein.

  • HonorarFinanzberater

    Spielt da etwa Jemand mit der Angst. :/

    Bei einer Ehe gehört der Frau ja eh schon die Hälfte vom Depot, da eine Zugewinngemeinschaft. Macht also bei 2 Mio. Depotwert schon mal 1 Mio,, die ohnehin der Frau gehört. Geht also 1 Mio. in das Erbe. Davon erbt die Ehefrau nochmal 500K€ steuerfrei. Wenn jetzt noch ein Kind das ist, kann das auch nochmal 400K€ steuerfrei erben.


    Dann braucht es selbst bei einem 2 Mio. Depot keine Nettopolice, wie Du als Honorarberater wissen solltest!


    PS: Keine Ahnung wie die Gesetze in der Zukunft aussehen werden, Weißt Du da schon genaueres? ;)

  • Das Thema Gesetzesänderungen gilt in alle Richtungen - niemand kann seriös vorhersagen, wie in 35 Jahren was besteuert wird.


    Es ist darüber hinaus auch nicht klar, wann das Depot vererbt werden soll - verstirbt der Threadstarter mit 50 (was ihm natürlich keiner wünscht), gibt es deutlich weniger zu vererben (und damit zu versteuern). Lebt er bis deutlich nach der Rente, ist ggf. einiges davon schon wieder verbraucht.


    Selbst wenn wir davon ausgehen, dass im Zeitpunkt des Versterbens ein Depot mit 1,5 Millionen Gewinn zu vererben wären - dann gäbe das bei einer Frau und zwei Kindern bei gesetzlicher Erbfolge 750.000 EUR für die Frau und je 375.000 EUR für die Kinder, abzüglich Freibeträgen hätte die Frau 250.000 EUR zu 11% zu versteuern (also 27.500 EUR), die Kinder nichts, weil unter Freitbetrag. Dass einem Freibeträge "dann nichts bringen", kann man sicher nicht sagen.


    Es hängt natürlich auch davon ab, wie viele Kinder man hat, ob man sich irgendwann scheiden lässt usw... Darüber hinaus gibt es alle möglichen anderen Gestaltungsvarianten (z.B. alle 10 Jahre die Freibeträge durch Schenkung ausnutzen).


    Da stecken zig Variablen drin. Das liegt in der Natur der Sache. Sobald man an einer Beispielrechnung an einzelnen Variablen dreht, kommen leicht fundamental andere Rechenergebnisse raus. Deshalb ist ein "da kann man aber Steuern sparen" schlicht zu kurz gegriffen. "Steuern sparen" ist ein beliebtes Verkaufsargument für Finanzprodukte jeglicher Art. Oft soll es darüber hinwegtäuschen, dass es (a) andere steuerlich genauso gut oder sogar besser geeignete und (b) deutlich kostengünstigere Gestaltungsvarianten gibt.

  • Und weißt du, ob die in einer Zugewinngemeinschaft leben werden oder ob es nicht eher einen Ehevertrag geben wird, den sowieso jeder machen sollte?


    Man weiß nie wie es im Leben läuft und das ist das Problem der Menschen, nur die wenigsten sind dazu in der Lage auch nur 5 Jahre in die Zukunft zu denken.


    Und außerdem gehört nicht automatisch 50 % des Depotsvermögens der Frau. Es wird auch darauf geschaut, ob sie nicht mehr Vermögen hat als er. Wenn sie mehr Vermögen erwirtschaftet hat als er, dann wird er eher einen Teil des Kuchens bekommen und nicht anders herum.

  • Und weißt du, ob die in einer Zugewinngemeinschaft leben werden oder ob es nicht eher einen Ehevertrag geben wird, den sowieso jeder machen sollte?


    Man weiß nie wie es im Leben läuft und das ist das Problem der Menschen, nur die wenigstens sind dazu in der Lage auch nur 5 Jahre in die Zukunft zu denken.

    Nö, keiner weiß das. Deshalb frage ich mich, warum Du meinst, eine Nettopolice sei eine "Optimierung". Auf welcher Grundlage? Wie gesagt, die reine Aussage "ein Depot unterliegt möglicherweise später der Erbschaftsteuer" reicht dafür nicht.

  • Nö, keiner weiß das. Deshalb frage ich mich, warum Du meinst, eine Nettopolice sei eine "Optimierung". Auf welcher Grundlage? Wie gesagt, die reine Aussage "ein Depot unterliegt möglicherweise später der Erbschaftsteuer" reicht dafür nicht.

    Kannst du im Depot deine Fonds austauschen ohne eine Steuer oder ähnliches auszulösen? Dies ist halt in einer Netto-Police möglich und das sogar kostenlos. Klar, man soll überhaupt nichts austauschen. Aber das entspricht nicht der Realität. Die Leute haben im Laufe der Zeit eine andere Auffassung von Risiken und meinen dann mehr auf Anleihen zu switchen oder haben schwierige Zeiten und dürfen dann nicht mehr 100 % Vollgas in Aktien gehen oder ein ganz dummer Fall: plötzlich möchten die einen anderen Fonds haben und man kann die nicht davon überzeugen. Deshalb ist es meiner Meinung nach eine super Ergänzung dazu. Man soll nicht All-In in die Netto-Police gehen, aber einen gewissen Betrag da rein investieren und es als "Risikostreuung/ Flexibilität des Lebens" ansehen.

  • Wenn Menschen irgendetwas ausschließlich wegen der angeblichen Steuerersparnis machen ist oft die Gefahr gegeben das der finanzielle Schaden größer ist als die tatsächliche Steuerlast.


    Steuerersparnis ist eines der liebsten Triggerworte im Finanzvertrieb und erzeugt bei mir immer eine gewisse Skepsis. Natürlich zahlt keiner gerne Steuern aber ein Produkt zu kaufen nur um damit Steuern zu sparen ist in meinen Augen der falsche Antrieb.


    Wenn das Produkt gut ist und sich damit unter anderem auch die Steuerlast reduzieren lässt kann ja mal darüber nachgedacht werden…..

  • Viele Menschen haben halt keinen Ehevertrag. Gerade bei der 1. Ehe ist ein Ehevertrag heute immer noch eine Ausnahme.

    Schließlich heiratet man doch für die Ewigkeit und aus <3 ! ;)

    Und natürlich gehört jedem der Ehepartner ohne Ehevertrag erstmal 50% vom Vermögen, dass innerhalb der Ehe gemeinsam hinzugewonnen wurde.


    Kannst du im Depot deine Fonds austauschen ohne eine Steuer oder ähnliches auszulösen?

    Nein, aber warum sollte ich meine ETF austauschen wollen!?:/

    Wenn man sich für ein weltweites Aktienportfolio entschieden hat gibt es da nix mehr zu ändern.

    PS: Kannst Du mit einer Nettopolice den Freibetrag ausschöpfen!?

    Die Leute haben im Laufe der Zeit eine andere Auffassung von Risiken und meinen dann mehr auf Anleihen zu switchen oder haben schwierige Zeiten und dürfen dann nicht mehr 100 % Vollgas in Aktien gehen oder ein ganz dummer Fall: plötzlich möchten die einen anderen Fonds haben und man kann die nicht davon überzeugen. Deshalb ist es meiner Meinung nach eine super Ergänzung dazu. Man soll nicht All-In in die Netto-Police gehen, aber einen gewissen Betrag da rein investieren und es als "Risikostreuung/ Flexibilität des Lebens" ansehen.

    Ich kenne niemanden, der 100% in Aktien investiert ist. Die Leute schauen halt auf Ihr Depot und sagen dann, ich habe 100% Aktienanteil ohne Ihr Gesamtvermögen genau zu betrachten.

    Ich habe bereits eine Risikostreuung. Einen Gutteil meines Geldes liegt in der GRV, bAV, TG und einer Lebensversicherung. Der Rest darf dann im ETF-Depot wirtschaften. Und da auch gern zu 100% in Aktien-ETF.

    Ich gehe einfach mal davon aus, dass es einem Großteil der Foristen ganz ähnlich geht.


    Ich finde Nettopolicen übrigens auch ganz interessant. Ich habe so etwas in diversen Threads hier schon zu Sprache gebracht. Bei entsprechender Ausgestaltung der Police ist damit sogar ein gewisser Vermögenschutz für das Alter im Falle einer Privatinsolvenz/Bezug von Sozialleistungen möglich.

    Aber eine Nettopolice kostet eben auch Geld (Rendite).

  • Und natürlich gehört jedem der Ehepartner ohne Ehevertrag erstmal 50% vom Vermögen, dass innerhalb der Ehe gemeinsam hinzugewonnen wurde.

    Aber das zählt doch nur im Falle einer Scheidung soweit ich mich erinnere. Während der Ehe kann ich mit meinem verdienten Geld alles machen, was ICH will. Meine Frau kann nicht einfach die Hälfte meines Gehalts beschlagnahmen :/ Korrigiert mich da aber gerne nochmal. Hab schon wieder vergessen, was uns der Notar damals erzählt hat ^^