Bisherige Fonds ohne Ertrag - Wechsel ETF?

  • Hallo zusammen,


    Ich habe seit 2018 eine Geldanlage mit verschiedenen Fonds über einen Finanzberater laufen. Mittlerweile sind fast 5 Jahre vorbei und ich habe 80.000€ angespart, jedoch aktuell 1.500€ Euro Verlust. Ein Kollege hat mir nun geraten das Geld in den MSCI world zu investieren. Was meint ihr? Natürlich waren die letzten Jahre nicht gerade die besten Rahmenbedingungen auf der Welt, jedoch bin ich echt nicht fitt auf diesem Themengebiet und will mich ungern in den Fonds die ich aktuell habe "ausnehmen" lassen. Oder mach ich mir nun einfach zu viel Gedanken und dies ist bedingt durch die Marktlage, sodass die Fonds mittelfristig doch noch besser werden?


    Ich bin über jeden Kommentar oder Tipp sehr dankbar, da mich das echt zurzeit sehr beschäftigt.



    Dankeschön!

  • Ich habe seit 2018 eine Geldanlage mit verschiedenen Fonds über einen Finanzberater laufen.

    Vermutlich meinst Du einen Finanzverkäufer.

    Mittlerweile sind fast 5 Jahre vorbei und ich habe 80.000€ angespart, jedoch aktuell 1.500€ Euro Verlust. Ein Kollege hat mir nun geraten, das Geld in den MSCI world zu investieren. Was meint ihr?

    80 Mille in 5 Jahren ist eine stolze Leistung. Hut ab!


    Bevor Du was machst, solltest Du Dich schlaufragen/schlaulesen. Es ist jetzt, wie es ist. Wenn Du Dir beispielsweise ein Vierteljahr nimmst, um Dich zu informieren, bist Du vermutlich fit.


    Einen ETF auf den MSCI World kann man schon kaufen. Es kann aus Deiner Info aber keiner sagen, ob Du das sinnvollerweise machen solltest oder nicht. Ohnehin sind Anlageentscheidungen höchstpersönlich. Du allein solltest/kannst über Dein Geld entscheiden, das kann Dir keiner der Foristen abnehmen.

    Natürlich waren die letzten Jahre nicht gerade die besten Rahmenbedingungen auf der Welt,

    Das sehe ich nicht so. Die Jahre 2019 und 2021 waren exzellente Börsenjahre, die die relativ geringen Verluste der Jahre 2018, 2022 und 2023 bei weitem übertroffen haben. Ich bin seit Anfang 2018 etwa 45% im Plus.

    Ich [bin] echt nicht fit auf diesem Themengebiet und will mich ungern in den Fonds, die ich aktuell habe, "ausnehmen" lassen. Oder mach ich mir nun einfach zu viel Gedanken und dies ist bedingt durch die Marktlage, sodass die Fonds mittelfristig doch noch besser werden?

    Siehe oben. Nimm Dir ein Vierteljahr Zeit und lies und frag Dich schlau.


    Wie es sonst bei Dir aussieht, dazu kann keiner etwas sagen, solange Du nicht die Fonds nennst, in denen Du engagiert bist.

  • Hallo yannic55 und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    zunächst mal beglückwünsche ich Dich zu Deiner Entscheidung Deine Geldanlage in die eigenen Hände nehmen zu wollen. Das ist schon mal der wichtigste Schritt!


    Geldanlage ist sehr vielschichtig und gliedert sich in unterschiedliche Anlageklassen, die unterschiedliche Risiken und Renditeerwartungen haben. Ohne die Fonds zu kennen, ist die Aussage, dass Du seit 2018 mit Deiner Geldanlage 1.500€ Verlust gemacht hast eine '0'-Aussage.

    Poste doch bitte einmal die WKN/ISIN der Fonds in die Du bzw. Dein Finanzberater Dein Geld investiert hat.

    Weil erst dann kann man eine halbwegs vernünftige Aussage dazu treffen, ob es sich um einen erwartbaren temporären Verlust handelt, oder Deine Erwartungen an Deine Geldanlage einfach falsch sind/waren.


    Nur mal ganz kurz: Beim MSCI World Index handelt es sich um einen rein aktienbasierten Index von rund 1600 großen und mittleren Aktienunternehmen in Industrienationen.

    Ich habe auch einen Teil meines Geldes auf diesen Index angelegt und habe damit auch bisher schöne Gewinne erzielt.

    Ich habe aber auch einen Teil meines Geldes in 'sicheren' Anlageformen angelegt. Die richtige Mischung zwischen Risiko/risikoarm ist wichtig. Und JEDER Mensch hat ein individuelles Verhältnis zum Risiko.

  • Möglicherweise hast du dich bei der Fondsberatung als "konservativ" einstufen lassen. Dann hast du mehrheitlich Anleihefonds oder Mischfonds im Depot.


    Für beide war das letzte Jahr mit Zinsanstieg nach der Negativzinsphase nicht gerade günstig für die Kursentwicklung. Mit Aktienfonds hättest du aber auch nicht besser gelegen.


    Aktuell hast du -1,9%. Das gibt sich wieder, wenn sich die Anleihemärkte erholen. Bei Aktienfonds sind Verluste in zweistelligen Bereich pro Jahr nichts ungewöhnliches.


    Grundsätzlich sollte man Wertpapiere bei Höchststand verkaufen und bei niedrigen Kursen zukaufen. Wenn du jetzt kopflos alles verkaufst und in einen Aktien-ETF steckst, kannst du dich möglicherweise in absehbarer Zeit doppelt ärgern. Denn die weltweiten Aussichten sind nach wie vor nicht rosig. Aktien-ETF auf den MSCI World haben ein Klumpenrisiko auf die 7 großen US-Techwerte. Diese haben seit Jahresanfang massiv zugelegt, aber ob das so weiter geht? Mir ist der Kurs derzeit zu hoch. Das Gespenst der KI-Blase geht bereits um, wird aber gerne dementiert.


    Als Mittelweg kannst du dir überlegen, ob du weiter wie bisher investierst, oder die Sparbeträge ab jetzt in einen Aktien-ETF steckst. Dann siehst du, wie sich beide entwickeln.


    Die Frage nach den Kosten stellt sich auch noch: Wieviel pro Jahr bekommt dein Fondsberater/deine Depotbank, und wieviel du? Ersteres kannst du den Kosteninformationen entnehmen, die du jährlich bekommst. Natürlich soll niemand für umsonst arbeiten, aber die Entlohnung sollte schon angemessen sein. Und am Ende sollte für dich mehr rausspringen als die anderen Beteiligten.

  • Denn die weltweiten Aussichten sind nach wie vor nicht rosig. Aktien-ETF auf den MSCI World haben ein Klumpenrisiko auf die 7 großen US-Techwerte. Diese haben seit Jahresanfang massiv zugelegt, aber ob das so weiter geht? Mir ist der Kurs derzeit zu hoch. Das Gespenst der KI-Blase geht bereits um, wird aber gerne dementiert.

    Untergangsszenarien bitte hier besprechen:


  • Hallo zusammen,


    wow - erstmal vielen dank für die schnellen und ausführlichen Rückmeldung bisher! Das ist sehr wertvoll für mich! Gerade auch da ich als Neuling dabei bin.


    Achim Weiss: Ich denke dein Vorschlag mit dem Einlesen sollte ich auf jedenfall verfolgen. Bisher war meine Einstellung in dem Thema, so wenig Aufwand wie möglich, ohne enormen Ertrag, aber halt wenigstens "Minus" vermeiden. Ich denke ich komme aber nicht drumherum mich stärker einzulesen.


    ANDREJ Ja ich hatte damals ein sehr konservatives und breit aufgestelltes Portfolio basierend auf meiner Einkategorisierung definiert bekommen. Meine Aussage damals war, dass ich dadurch nicht reich werden will, aber dennoch kleinere Gewinne erzielt werden sollen. Ich finde deinen Vorschlag super. Ich könnte meinen Sparplan von ca. 1k€ pro Monat in den MSCI laufen lassen, die Bestände aber weiterhin auf den Fonds lassen. Die Kosten für den Berater / Bank muss ich nochmal prüfe, ist aber nicht gerade wenig wenig, wenn ich mich richtig erinnere... Werde ich gleich nochmal genauer nachprüfen.


    monstermania: Ich hatte erst überlegt die Fonds zu posten, dachte mir aber, wenn ihr diese dann durchgeht und Empfehlungen gebt, macht ihr ja etwas kostenlos, wofür andere Geld verdienen, was ich so nicht wollte. Ich liste diese nun mal auf, bitte aber nicht als Aufforderung sehen viel Zeit zu investieren. Hier die WKN + Fondname.

    A0LHCMACATIS Fair Value Modulor
    A0YFQ9BKC Treuhand Portfolio I
    A1JUU4CHOM CAPITAL Active Return Europe UI R
    A0M1ZMComgest Growth Emerging Markets EUR Dis.
    A0H0G1 CT (Lux) Responsible Global Equity A
    164325DJE - Dividende & Substanz P
    A0M430Flossbach von Storch - Multiple Opportunities R
    A1JSWPFrankfurter Aktienfonds für Stiftungen A
    A1JRB8LOYS Global L/S P
    926229LOYS Sicav - LOYS GLOBAL P
    A0NEG2Nordea-1 Climate and Environment
    A0D95QODDO BHF Polaris Moderate DRWEUR
    A1JVMVPhaidros Funds - Balanced D
    A2N5FSPhaidros Funds - Schumpeter Aktien
    A1W9A7Prisma Aktiv UI R
    A14VGZQuantex Global Value Fund (EUR)
  • Hier die WKN + Fondname.

    16 Fonds, da hast du ja mehr als ich. Also hast du genug Auswahl, was erfolgreich läuft und was nicht. Ebenso den Kostenanteil.

    Hier wird meist ein einzelner ETF empfohlen. Ich würde schon eine Diversifizeriung in verschiedene Assetklassen empfehlen. Im einzelnen kenne ich keinen von deinen.

  • ANDREJ Ja ich hatte damals ein sehr konservatives und breit aufgestelltes Portfolio basierend auf meiner Einkategorisierung definiert bekommen.

    Solange der Finanzverkäufer daran eine Provision hat, ist aus seiner Sicht doch alles gut.

    Hier [meine Fondsliste].

    Wow! 16 Posten! Das ist aber feinziseliert! Da mußt Du aber einen tollen Finanzverkäufer haben, der Dir ein solches Sammelsurium zusammenschustert! Ein Konzept scheint der Mann jedenfalls nicht zu haben (oder vielleicht ja ein ganz tolles). Hast Du ihn denn man gefragt, was diese vielfältige Mischung soll?

  • Hier die WKN + Fondname.

    Das ist ja wirklich ein schönes Sammelsurium. Viele davon sind Mischfonds, teilweise auch sehr defensiv aufgestellt. Wegen dem hohen Anleihenanteil in den Fonds stehst du jetzt von der Gesamtrendite wirklich nicht sonderlich gut da. Obwohl z.B. der Quantex Global Value Fund (nur Aktien) sehr gut gelaufen ist die letzten Jahre, sogar besser als ein MSCI World (Klick).


    Da du renditetechnisch nahe +/- Null bist, hättest du jetzt die Möglichkeit steuerneutral aus allem auszusteigen und nochmal von vorne anzufangen. Dann könntest du dich mit deiner Asset Allocation beschäftigen und überlegen wieviel du risikoreich in einen MSCI World/FTSE All World und wieviel risikoarm in z.B. Tages-/Festgeld oder auch in sichere Bundesanleihen investieren willst. Das würde deine Positionen erheblich reduzieren, die Anlage viel einfacher gestalten und deine Kosten deutlich senken.


    Das ist nur eine Anregung. Zum einlesen könntest du hier beginnen:

    https://www.finanzfluss.de/geldanlage/asset-allocation/

    https://gerd-kommer.de/passiv-investieren-die-basics/

  • Ich war damals noch sehr frisch im Thema, jünger (24 :D) und hatte den Finanzverkäufer empfohlen bekommen. Mittlerweile sehe ich das aber differenzierter. Ich hatte zwar schon seit längerem ein komisches Bauchgefühl, aber das war wohl die Erfahrung die ich erst sammeln musste.


    Ich werde mir die Links im Laufe der Woche auf jeden Fall durchlesen, danke dafür gfusdt5.


    Ein Kollege hat mir noch das Buch Anlegen mit ETFs von Stift und Warentest empfohlen. Kennt ihr das und was meint ihr dazu?


    Achim Weiss mittlerweile kann ich guten Gewissens sagen, ich habe das ganze wohl nicht genug hinterfragt. Diesen Fehler mache ich nun aber zukünftig nicht mehr.

    Ich habe heute auch schon den Sparplan direkt gestoppt.


    Zusammenfassend wäre es nun vermutlich am besten wenn ich damit starte, mir das Wissen in dem Themengebiet Geldanlage anzueignen, den Sparplan 1k€ in den MSCI world monatlich starte und dann im Zuge der nächsten Monate Gedanken mache, wohin mit dem Geld aus den aktuellen Fonds. Vielleicht tut sich ja auch noch etwas in die Positive Richtung, sodass ich dann nicht allzu viel minus habe. Was meint ihr?

  • ….Vielleicht tut sich ja auch noch etwas in die Positive Richtung, sodass ich dann nicht allzu viel minus habe. Was meint ihr?

    Meiner Meinung nach solltest du dich noch ein bisschen schlau lesen und schauen.


    Wichtig bei der Geldanlage ist das du die Kosten gering hältst und du verstehst warum du in welche Anlageklassen investierst.


    Das stoppen des Sparplans war schon mal der richtige Schritt. Jetzt überlege dir wie du weiter investieren möchtest. Das alte Depot mit den 16 Fonds würde ich dann verkaufen wenn du genau weißt wie deine Anlagestrategie aussieht. Dazu muss du dich festlegen ob du das Geld kurzfristig investieren möchtest oder für deine Altersvorsorge dienen soll. Je länger du anlegen möchtest desto mehr Risiko kannst du eingehen.


    Viel Spaß beim aufschlauen und viel Erfolg bei deiner Anlage.

  • Ein Kollege hat mir noch das Buch Anlegen mit ETFs von Stift und Warentest empfohlen. Kennt ihr das und was meint ihr dazu?

    Auch das ist sicherlich eine solide Basis für das weitere Vorgehen.

    Vielleicht kann dein Kollege es dir ja sogar ausleihen.


    Als Präzisierung von BS.C Vorschlag würde ich den speziellen Einsteiger Kommer nehmen: https://www.amazon.de/Souver%C…%C3%BCr%2Caps%2C92&sr=8-1


    Ich weiß zwar nicht konkret was genau dort vereinfachter dargestellt wird, aber da es diese spezielle Version gibt, würde ich als Einsteiger auch diese wählen.


    Zusammenfassend wäre es nun vermutlich am besten wenn ich damit starte, mir das Wissen in dem Themengebiet Geldanlage anzueignen, den Sparplan 1k€ in den MSCI world monatlich starte und dann im Zuge der nächsten Monate Gedanken mache, wohin mit dem Geld aus den aktuellen Fonds. Vielleicht tut sich ja auch noch etwas in die Positive Richtung, sodass ich dann nicht allzu viel minus habe. Was meint ihr?

    Setze dich vor allem erst mal hin und überlege dir wie das Verhältnis von risikoarm und risikobehaftet im Gesamtkonstrukt bei dir aussehen soll.

    Wenn du jetzt einfach alles was vorher anscheinend in Mischfonds investiert war, in einen MSCI World packst, dann erhöht sich schlagartig dein Risiko.

    Also spätestens, wenn es darum geht das Kapital der bisherigen Fonds neu zu verteilen, solltest du einen Plan haben.

    Ein Monat bis zur nächsten Sparrate ist m.E. genug Zeit, um sich eine ordentliche Basis anzulesen.

  • Wow! 16 Fonds.

    Lt. Kommer reicht es den den Aktienteil des Portfolios mit einem Welt-ETF abzubilden. Dann noch einen Sicherheitsbaustein (z.B. Tages- und Festgeld) und fertig ist das passive Portfolio.


    Die Idee zunächst mal aufzuhören dieses Sammelsurium zu besparen teile ich. Eröffne ein Depot bei einem Neo-Broker oder einer Direktbank und fang mit einem Sparplan auf einen weltweiten Aktien-ETF an. Ich würde aber eher einen MSCI ACWI (IMI) oder einen FTSE All World empfehlen, da hier auch die Schwellenländer mit enthalten sind. Sozusagen die ganze Weltwirtschaft in einem ETF.

    Das wäre dann die absolute Basis für ein Investment und das reicht dann in Verbindung mit Tages- und/oder Festgeld auch völlig aus. That's it.


    Dann würde ich mich an die Finanzbildung machen. Ein m.E. sehr gutes Buch für einen absoluten Einsteiger ist das Buch des Finanzwesirs Albert Warnecke: https://amzn.eu/d/4z9UHqV

    Liest sich m.E. deutlich angenehmer als der 'Kommer' und führt schneller zum gleichen Ergebnis. Ich konnte jedenfalls dem 'Kommer' keine wesentlichen Informationen mehr entnehmen, die mich weiter gebracht hätten.


    Auch das kostenlose Buch von Prof. Weber dem 'Kopf' hinter dem passiven ARERO-Fonds ist empfehlenswert. Hier der Downloadlink: https://www.arero.de/fileadmin…ach_investieren_ebook.pdf


    Zum 'Durchleuchten' Deiner Fonds empfehle ich die Seite Fondsweb: https://www.fondsweb.com/de

    Hier kannst Du Dir Deine Fonds mal ansehen (Strategie, Kosten) und prüfen, ob diese Fonds überhaupt (noch) zu Dir und Deinem Risikoprofil passen.

  • Die Buchtipps bei Amazon haben natürlich den faden Beigeschmack, dass da jemand auf diesem Weg an dir verdienen will. Walz, Kommer und andere selbsternannte Finanzgurus wissen auch nicht, was die Zukunft bringt. Die pauschale Ansage, dass Aktien alleine das wahre Heil bringen, geht m.E. an der Realität vorbei.


    Du hast einen umfangreichen Anlagezoo. Schau dich auf den Seiten der jeweiligen Fondsgesellschaft um, wie der Fonds ausgerichtet ist, schau auch mal in den letzten Jahresbericht mit der genauen Auflistung der Wertpapiere und der Verwendung der Erträge.


    Dann kannst du für dich selber entscheiden, welche Positionen du für sinnvoll hälst und welche nicht. Aktiv gemanagte Fonds können nämlich durchaus besser abschneiden als der Welt-ETF. Einem Trend hinterherzulaufen lohnt dagegen nicht. Und Investment in Anleihen/Renten ist nicht grundsätzlich verkehrt. Auch wenn die Inflation heute höher ist als die Rendite. Das kann bei Aktien über Jahre hinweg auch so sein.

  • Walz, Kommer und andere selbsternannte Finanzgurus wissen auch nicht, was die Zukunft bringt.

    Eben!

    Im Gegensatz zu vielen Fondsanbietern/-managern 'versuchen' Sie aber nicht teure Fonds zu verkaufen und so tun, als wüßten Sie es besser.

    Die genannten Personen empfehlen in Ihren Publikationen kostengünstige passive Anlageprodukte. Und langfristig scheint es so falsch nicht zu sein, wenn man die Vergangenheit betrachtet.

    Dann kannst du für dich selber entscheiden, welche Positionen du für sinnvoll hälst und welche nicht. Aktiv gemanagte Fonds können nämlich durchaus besser abschneiden als der Welt-ETF.

    Völlig richtig. Ich würde sogar erwarten, dass ein aktiver Fonds besser abschneidet! Schließlich sitzen dort doch 'Fachleute' am Ruder, oder etwa nicht!?:/

    Wenn ein aktiver Aktien-Fonds 1,8% p.a. kostet, der passive ETF aber nur 0,3% p.a. muss der aktive Fonds ja auf jedem Fall schon mal genau 1,5% p.a. mehr Rendite liefern als der passive ETF. Und zwar JEDES Jahr.

    Komischerweise schaffen es aber die meißten aktiven Fonds eben nicht langfristig diese Mehrrendite zu erzielen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Wette von Warren Buffet von 2007: https://www.finanzen.net/nachr…-wirklich-ankommt-5685785


    Um es klar zu sagen: Ja, ich halte es für möglich langfristig passive ETF in der Rendite zu schlagen. Die Frage, die jeder Anleger für sich klären muss, ob man annimmt, dass man es selbst auch schafft. Ich habe es nie versucht und werde es auch zukünftig nicht versuchen.

  • Dein Denkfehler ist, dass man mit dem einen aktiven Fonds ein Leben lang verheiratet ist.

    Wenn der in einem Jahr 20% bringt, hat der erstmal einiges an Polster. Egal ob der 1,8% oder 0,3% an Kosten hat. Und wenn der Vorteil schwindet, kann man immer noch wechseln.


    Der Fondsmanager kann sich auch mit Derivaten gegen Kursstürze absichern, der ETF prinzipiell nicht.

  • Dein Denkfehler ist, ...

    Dein Denkfehler ist, dass Du annimmst, dass es mit dem aktiven handeln langfristig funktioniert. Und für Dich mag es in der Vergangenheit funktioniert haben und Du hast mit Deiner Strategie eine überdurchschnittliche Rendite erzielt.

    Nur, was hilft das mir oder yannic55 , dass Du in der Vergangenheit gut mit Deiner Strategie gefahren bist!? :/

    Ob ein Anleger sich regelmäßig mit seinen Anlagen beschäftigen will, muss Jeder Anleger für sich selbst entscheiden. Ich will das nicht. Ich habe mich einmal für den passiven Ansatz entschieden und bin mit dem Durchschnitt ganz zufrieden.

    Ich gehe auch offen damit um, dass ich nur den Durchschnitt abgreifen will. Aber offenbar lag ich damit 2022 gar nicht so falsch, zumindest im Verglich zu den anderen Nutzern von Parqet: RE: Monitoring der Finanzen

    Ich bin mal gespannt, wie es 2023 so wird. Auch damit werde ich ganz offen umgehen.

    yannic55 hat sich bisher noch gar nicht mit seiner Geldanlage beschäftigt, sondern hat diese Aufgabe delegiert.


    In der Realität sieht es doch allzu häufig so aus, dass die Fonds gekauft werden, die in den letzten Jahren die beste Rendite erzielt haben (egal ob ETF oder aktiver Fonds). Sieht man ja immer gut an den Themenfonds. Nur ist das Ding zumeist dann schon gelaufen und die Anleger laufen den Renditen hinterher. Davon lebt eine ganze Industrie von Beraten Verkäufern.

    Wenn der in einem Jahr 20% bringt, hat der erstmal einiges an Polster.

    ...

    Und wenn der Vorteil schwindet, kann man immer noch wechseln.

    Es ist immer ganz einfach nachher gewusst zu haben, welcher ETF/Fonds oder welche Einzelaktie den langweiligen Welt-ETF ausperformt.

    Nur, war man dann leider wieder nur mit 10% seines Geldes genau in darin investiert. Und dann relativieren sich die 20% auch ganz schnell wieder. Und dann geht die Suche nach dem nächsten Outperformer weiter. Darüber dass man dann auch mal ins Klo greift und auch mal schlechter abschneidet als der Welt-ETF wird dann auch nicht gesprochen. :/

    Wie häufig habe ich schon gelesen: 1997 hab 1.000 DM ich in Amazon investiert. Dann aber leider irgendwann verkauft. Analog Apple, Microsoft oder Bitcoin. Nur dabei geblieben ist dann halt kaum einer.;)

    Das ist halt das schöne am passiven Investieren. Ich muss gar nicht nach dem nächsten Outperformer suchen. Ich habe die Aktie irgendwann in meinen ETF.

    PS: Die gesparte Lebenszeit ist auch nicht zu verachten.

    Der Fondsmanager kann sich auch mit Derivaten gegen Kursstürze absichern, der ETF prinzipiell nicht.

    Stimmt!

    Der 'Dirk Müller Premium Aktienfonds' ist so gut abgesichert, dass er gar keine Rendite erwirtschaftet.:D

    Da hätte man sein Geld einfach nur auf dem Tagesgeldkonto liegen lassen können.

    Hier mal zum Vergleich der Dirk Müller Premium Aktienfonds gegen einen Overnight-ETF ( etwa wie Tagesgeld), den passiven ARERO-Fonds und einen weltweiten Aktien-ETF.

    Auf 1 Jahr, wäre Tagesgeld am Besten gewesen. Mal sehen, wie das in 2, 5 oder 10 Jahren so aussieht.

    https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0360863863,IE00B3YLTY66

  • Dein Denkfehler ist, dass man mit dem einen aktiven Fonds ein Leben lang verheiratet ist.

    Wenn der in einem Jahr 20% bringt, hat der erstmal einiges an Polster. Egal ob der 1,8% oder 0,3% an Kosten hat. Und wenn der Vorteil schwindet, kann man immer noch wechseln.


    Der Fondsmanager kann sich auch mit Derivaten gegen Kursstürze absichern, der ETF prinzipiell nicht.

    Ich möchte davor warnen eine so vereinfachte Sichtweise auf die Dinge zu verwenden. In dieser Meinung stecken schon ein paar vorweggenommene Prämissen.


    1. Ich wähle einen unter 7.000 in Deutschland zugelassenen Fonds aus, der den Index schlagen wird. Dies mit dem Wissen, dass 90% der aktiven Fonds es nicht schaffen ihren korrekt gewählten Vergleichsindex zu schlagen.

    Es gibt sogar eine Studie, welche für die letzten 10 Jahre sogar auf 96% der weltweit anlegenden Fonds kommt, welchen ihren Index nicht geschlagen haben.


    2. Ich bin in der Lage über die nächsten Jahrzehnte zuverlässig immer einen Fonds zu finden, welcher den Index deutlich schlägt.


    3. Ich erkenne, wann ein Fondsmanager des von mir gewählten Fonds dauerhaft falsche Entscheidungen treffen wird und kann somit aktiv der aktiven Anlagenstrategie entgegenwirken.


    Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass in kleinen Märkten ein Fondsmanager durchaus den entsprechenden Index deutlich schlagen kann. Daher können aktive Fonds sicher eine interessante Beimischung für spezielle Strategien sein.


    Auch können Einzelaktieninvestments interessant sein, aber auch hier muss ich deutlich mehr an Zeit investieren, wie mit einem passiven weltweit streuenden ETF.


    Wer sich die von Dir beschriebene Vorgehensweise zutraut, darf diese natürlich gern umsetzen und ist hoffentlich sehr erfolgreich damit.


    Wer diesbezüglich weniger selbstbewusst ist, macht mit einem weltweit streuenden Aktien-ETF als Basisinvestment auch nichts verkehrt.

  • yannic55


    Generell: Ich würde Dir ganz dringend empfehlen, Dich zu diesem Themenkreis (Geld, Geldanlage, Vermögensaufbau, Altersvorsorge usw.) einmal - zumindest etwas näher - zu informieren und Dich damit zu beschäftigen. Dazu könntest Du, sozusagen zum Einlesen, auch auf einige Bücher zurückgreifen und auch (aber nicht allein) Informationen aus dem Internet (u. a. Finanz-Foren, Youtube usw.) nutzen. Am besten aber mit eigener kritischer Würdigung (!) - nach dem erfolgten eigenen (zumindest rudimentären) Einlesen in die Thematik und dem Verständnis wenigstens der Basics.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: In dem Sammelsurium Deiner Fonds (immerhin abenteuerliche 16 (?!), wenn ich das beim Überfliegen richtig gesehen habe), vermag - jedenfalls ich - kaum eine bzw. keine schlüssige Struktur und Zielrichtung erkennen. Sieht mir danach aus, als hätte da ein "Finanzproduktverkäufer" (anstatt "unabhängiger Finanzberater") aus einer der üblichen Fonds-Rankings bzw. Fonds-Bestenlisten irgendwas (bunt) zusammengemischt. Die meisten Fonds sind mir bekannt (einige sind gar nicht mal schlecht) - man sollte aber a) zuerst seine eigenen individuellen Rahmendaten bei der Anlage klären (Zweck, Ziele, Renditeerwartung, Anlagedauer, Risikobereitschaft, objektive und subjektive Risikotragfähigkeit usw.), dann b) eine dazu passende Asset-Allokation definieren (u. a. Anteil bzw. die Gewichtung von sicheren, risikoarmen und risikoreichen Anlagen festlegen) - und erst c) im letzten Schritt dann die dazu passenden Produkte auswählen (Du hast hier sozusagen den letzten Schritt (Produkte) in Deiner Frage ganz nach vorne gestellt - sprich das "Pferd von hinten aufgezäumt" ...).


    Die (aller)meisten Fondsmanager schaffen es - jedenfalls über längere Zeiträume - nicht den Markt zu schlagen. Aktive Fonds produzieren zudem erhebliche Kosten (einmalige Ausgabeaufschläge, immer wieder kehrendes jährliches Management-Fee, teilweise auch noch erfolgsabhängige zusätzliche Gebühren etc.). Diese Kosten sind sicher - die Wertentwicklung ist es aber nicht.


    Nur am Rande: Wenn man also (s. o.) überhaupt auf aktiv gemanagte Fonds setzen will ... es gibt auch sog. Fondsvermittler über die man (fast alle) Fonds ohne Ausgabeaufschlag kaufen kann und die teilweise auch noch Cashbacks bieten (wie Erstattung von Bestandsprovisionen). Eine Art "Supermarkt" bzw. "Discount-Modell" für Fonds sozusagen.


    Eine der diversen vorab zu klärenden Fragen wäre daher (neben der Frage, ob Du irgendwann Wohneigentum haben willst (Stichwort: Immobilie), wie hoch Deiner Aktienquote überhaupt sein soll und wie Du diese dann in praxi umsetzen willst - also "aktiv" (via ebensolcher aktiv gemanagter Fonds oder via Deiner aktiven Direktanlage in Aktien-Einzelwerten) oder "passiv" via (deutlich) kostengünstigerer (und pflegeleichterer) ETFs. Ersteres (aktive Fonds) bedeutet etwas (kontinuierliche) Beschäftigung bzw. eher permanente Beschäftigung mit dem Thema (bei Einzelaktien). ETFs sind da deutlich - um nicht zu sagen um Längen - pflegeleichter; und auch deutlich kostengünstiger.


    Vor jede, wie auch immer geartete, Geldanlage gehört - jedenfalls für mich - übrigens eine vernünftige Risikovorsorge. Bin kein Freund von Versicherungen, um es noch subtil zu formulieren (Motto: Nur das Nötigste - das aber unbedingt und ausreichend). Vielleicht hast Du das ja innerhalb Deiner individuellen "Finanzplanung" schon geklärt (wie PHV, BU, Gestaltung der KV, bei Bedarf Risiko-LV etc.).


    So unstrukturiert wie Deine "Anlageseite" aussieht ist es hoffentlich um Deine "Versicherungsseite" nicht bestellt ... ?!


    Viel Erfolg und gutes Gelingen wünsche ich Dir !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.