ETF- Portfolio mit Small Caps

  • Genau das ist m.E. der Punkt, den Neulinge nicht auf dem Schirm haben und erst mal nicht verstehen, dass die 70/30 Aufteilung schon eine Abweichung zur Marktkapitalisierung darstellen.

    Dass es eine Annäherung an die BIP Gewichtung ist, wissen sie ebenfalls nicht.


    Wenn man sich dessen klar ist, kann man noch mal darüber nachdenken und sich schlau machen was man denn nun will. Ggf. ja auch einen Mittelweg.

    Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, liegt die Marktkapitalisierung nur etwa bei 13%. Der BIP- Anteil aber höher. Und somit ist es jetzt also eine Glaubensfrage wonach ich gewichte und wie hoch.


    Deshalb wäre mein Mittelweg bei einer Gewichtung von 20%. Also einfach, weil ich mich damit wohlfühlen würde.

  • Mmh...aber ich bin ja immer so ein Kontrollfreak und möchte selber machen. :D

    Tja, dann wirst Du lernen (müssen), dass Mr. Market sich nicht kontrollieren läßt! ;)

    Sind denn dort die Small Caps auch in der Gewichtung vertreten?

    In einem IMI basierten Index sind die SC mit 14% der Markkapitalisierung gewichtet. Die 'normalen' Indizies von MSCI (ohne IMI) bilden 85% der Marktkapitalisierung ab (Big- und Mid-Caps).

    Ich habe bis dato nur mit mir gerungen, wie ich die EM im Bereich zwischen 20 - 30 % für mich im Gesamtportfolio gewichte.

    11% ist nach MCAP. 40% wäre nach BIP. Such Dir was dazwischen aus und gehe Deine 'Wette' auf die Zukunft der EM ein.;)

    BTW: Wenn die EM 'abgehen' werde Sie in einem MSCI ACWI / FTSE All World automatisch höher gewichtet.

    Das ist jetzt keine Empfehlung: Ich mach 70/30 und habe damit in den letzten Jahren ein paar Tausend € Rendite liegen lassen.:rolleyes:

    Würdest du mir überdies eine größere Einmalzahlung zu Beginn meiner Investitionstätigkeit empfehlen? Oder sollte ich abwarten, bis ich meine "Basis" gefunden habe?

    Wenn Du Dir gut überlegt hast, dass und wie Du z.B. 20.000€ langfristig in den ETF anlegen willst, dann investiere das Geld ASAP!

    Es ist einfach statistisch wahrscheinlicher, dass eine Eimalinvestition mehr Rendite erzielt als ein verteilter Einstieg.

    Lies Dir diesen Blogbeitrag dazu mal durch: https://www.finanzen-erklaert.…en-all-in-oder-auf-raten/

    Vor allem der folgende Absatz ist interessant: "Viel wichtiger: der vermeintliche Super-GAU, der unmittelbare Crash nach dem All-In Einstieg, ist gar nicht die größte aller Katastrophen. Viel schlimmer und renditeschädlicher wäre es zunächst in Raten einzusteigen, und dann den (bereits früher erwarteten) großen Crash zu erleben. Das schlechteste aus beiden Welten sozusagen. Erst die Rendite verpassen und dann noch der Kurseinbruch bei vollem Investment. Die Schlussfolgerung aus dieser Überlegung muss also sein: sofortiger Markteinstieg. All-In Strategie."

  • Tja, dann wirst Du lernen (müssen), dass Mr. Market sich nicht kontrollieren läßt! ;)

    Das habe ich befürchtet... :S

    In einem IMI basierten Index sind die SC mit 14% der Markkapitalisierung gewichtet. Die 'normalen' Indizies von MSCI (ohne IMI) bilden 85% der Marktkapitalisierung ab (Big- und Mid-Caps).

    11% ist nach MCAP. 40% wäre nach BIP. Such Dir was dazwischen aus und gehe Deine 'Wette' auf die Zukunft der EM ein.;)

    BTW: Wenn die EM 'abgehen' werde Sie in einem MSCI ACWI / FTSE All World automatisch höher gewichtet.

    Das ist jetzt keine Empfehlung: Ich mach 70/30 und habe damit in den letzten Jahren ein paar Tausend € Rendite liegen lassen.:rolleyes:

    Ok, also, nur für mein Gefühl/ Verständnis: hättest du dich (Zeitmaschine vorausgesetzt) rückblickend gegen 70/30 entschieden oder ist es für dich weiterhin der richtige Ansatz? (muss ja nicht dabei bleiben, dass auch weiterhin Rendite liegen gelassen wird, kann sich ja umkehren)


    In der kurzen Zeit hier im Forum (echt der Wahnsinn) hab ich zumindest schonmal eine Einnordung bekommen im Hinblick auf 70/30. Ich möchte die EM samt small caps auf jeden Fall im Depot haben, aber sie mit maximal 20 % gewichten. Wie müsste ich dann denn ACWI IMI und den EM IMI in meinem Depot aufteilen?


    Und eins noch: ist es für dich grundsätzlich ausgeschlossen (also Grundsatz) die Gewichtung zwischen Dev. und EM im Zeitverlauf zu verändern?

    Wenn Du Dir gut überlegt hast, dass und wie Du z.B. 20.000€ langfristig in den ETF anlegen willst, dann investiere das Geld ASAP!

    Es ist einfach statistisch wahrscheinlicher, dass eine Eimalinvestition mehr Rendite erzielt als ein verteilter Einstieg.

    Lies Dir diesen Blogbeitrag dazu mal durch: https://www.finanzen-erklaert.…en-all-in-oder-auf-raten/

    Vor allem der folgende Absatz ist interessant: "Viel wichtiger: der vermeintliche Super-GAU, der unmittelbare Crash nach dem All-In Einstieg, ist gar nicht die größte aller Katastrophen. Viel schlimmer und renditeschädlicher wäre es zunächst in Raten einzusteigen, und dann den (bereits früher erwarteten) großen Crash zu erleben. Das schlechteste aus beiden Welten sozusagen. Erst die Rendite verpassen und dann noch der Kurseinbruch bei vollem Investment. Die Schlussfolgerung aus dieser Überlegung muss also sein: sofortiger Markteinstieg. All-In Strategie."

    Ok, das sind so die kleinen (eher großen) psychologischen Hürden. Macht man nicht jeden Tag, aber ich werde an der Stelle dieser Logik folgen, weil es mich überzeugt.

  • Ok, dann werde ich das wohl doch im ACWI IMI und EM IMI vereinen und vereinfachen!

    Je einfacher, desto besser.

    Damit hast du eine schwer steuerbare Doppelung, da der ACWI auch die EM nach Marktkapitalisierung enthält.

    Entweder man macht World/Developed + EM nach persönlicher Gewichtung oder man nimmt einen ACWI bzw FTSE All-World.

  • Damit hast du eine schwer steuerbare Doppelung, da der ACWI auch die EM nach Marktkapitalisierung enthält.

    Entweder man macht World/Developed + EM nach persönlicher Gewichtung oder man nimmt einen ACWI bzw FTSE All-World.

    Ok, da bin ich noch nicht ganz durchgestiegen, was die bessere Lösung wäre.

    monstermania "empfahl" mir den ACWI IMI 85% mit EM IMI 15% unter der Maßgabe mein Portfolio 70/30 (und inklusive small caps!) abzubilden.


    Nun würde ich aber gern die Aufteilung bei den von mir angestrebten 80/20 wissen bzw. den Vor-/Nachteil zu einem schlicht mit 80% (World Dev. IMI) zu 20% (EM IMI) gewichteten Portfolio.

  • Ok, also, nur für mein Gefühl/ Verständnis: hättest du dich (Zeitmaschine vorausgesetzt) rückblickend gegen 70/30 entschieden oder ist es für dich weiterhin der richtige Ansatz? (muss ja nicht dabei bleiben, dass auch weiterhin Rendite liegen gelassen wird, kann sich ja umkehren).

    Eine Zeitmaschine vorausgesetzt würde ich die Lottozahlen kennen und Alles wäre ganz einfach... :D

    Du kannst verlorene Rendite nicht 'zurückholen'! Was weg ist ist weg.

    Du kannst nur von jetzt ab in die Zukunft planen und darüber nachdenken, ob Du Deiner Strategie treu bleiben willst.

    Ich habe mich 2019 ganz bewusst für 70/30 entschieden, da ich in den EM langfristig eine gute wirtschaftliche Entwicklung erwarte. Außerdem ist 70/30 historisch das optimale Rendite/Risiko-Verhältnis von MSCI World / MSCI EM. https://www.finanzen-erklaert.…was-ist-der-optimale-mix/


    Langfristig bedeutet in dem Zusammenhang 30 möglicherweise 40 Jahre. Und wenn es nicht eintritt? Ja, dann gibt es eben statt jeden morgen ein Glas Champagner nur ein Glas Sekt zum Frühstück. ;)

    Auch mit 70/30 werde ich später nicht unter der Brücke schlafen müssen!

    Das ärgerliche ist halt, dass ich bei jedem Blick ins Depot sofort sehe, was an Rendite 'verloren' wurde. Das ist meine persönliche Challenge dann trotzdem an dem gefassten Plan festzuhalten.


    PS: Und Außerdem gewichtet Herr Kommer die EM in seinem ETF ja auch über. Also wenn das ein Herr Kommer so macht, muss es doch einfach richtig sein! :D



    Damit hast du eine schwer steuerbare Doppelung, da der ACWI auch die EM nach Marktkapitalisierung enthält.

    Entweder man macht World/Developed + EM nach persönlicher Gewichtung oder man nimmt einen ACWI bzw FTSE All-World.

    Na ja,

    wenn ich ein festes Verhältnis von 80/20 haben will wäre das ja auch nicht allzu schlimm. Aktuell würde ein Beimischung von 10% EM IMI reichen um auf 80/20 zu kommen.

    Und wenn irgendwann der EM Anteil im ACWI auf 15% steigt oder auf 5% sinkt, muss man halt rebalancen in dem man den EM IMI verringert/erhöht.

    Sind ja nur 2 ETF!


    Ansonsten braucht es mind. 3 ETF um 99% des Marktes abzudecken.

    MSCI World

    MSCI World SC

    MSCI EM IMI


    Da wird es mit dem rebalancen dann bestimmt nicht einfacher. ;)

  • Nun würde ich aber gern die Aufteilung bei den von mir angestrebten 80/20 wissen bzw. den Vor-/Nachteil zu einem schlicht mit 80% (World Dev. IMI) zu 20% (EM IMI) gewichteten Portfolio.

    Einen DW IMI ETF gibt es leider nicht. Die beiden von dir genannten ETFs müsstest du 90/10 gewichten, um auf eine 80/20-Gewichtung zwischen DW/EM zukommen. So kannst du das ausrechnen (einfach die Prozentsätze miteinander multiplizieren):


  • Nun würde ich aber gern die Aufteilung bei den von mir angestrebten 80/20 wissen bzw. den Vor-/Nachteil zu einem schlicht mit 80% (World Dev. IMI) zu 20% (EM IMI) gewichteten Portfolio.

    Aktuell machen die EM im ACWI 11% aus (MCAP)

    Mit einer Beimischung von 10% EM wärst Du dann auf den gewünschten 80/20.


    Aber rebalancen macht man eh in einem Korridor. Wenn mein Depot im Bereich 73/27 - 67/33 läuft mache ich gar nix! Erst wenn das aus meinem Korridor läuft stelle ich meine Sparpläne so um, dass ich wieder in den Korridor komme.

  • Verstehe. Irgendwie ist es ja dann doch wie Lotto spielen. Nur dass man am Ende

    ziemlich sicher Gewinn macht, auch wenn man nicht zwingend die höchste Gewinnklasse erreicht. Aber muss ja auch nicht. Dann weiß ich das für mich selber jetzt aber wesentlich besser zu beurteilen! Vielen Dank!

  • Einen DW IMI ETF gibt es leider nicht. Die beiden von dir genannten ETFs müsstest du 90/10 gewichten, um auf eine 80/20-Gewichtung zwischen DW/EM zukommen. So kannst du das ausrechnen (einfach die Prozentsätze miteinander multiplizieren):


    Dankesehr, das ist toll!

    Dann wähle ich die 2-ETF-Strategie.


    Nochmal ne blöde Frage: wo kann ich den Anteil der EM im ACWI IMI am besten checken? Damit ich auf Veränderungen reagieren kann...

  • Nur dass man am Ende ziemlich sicher Gewinn macht, auch wenn man nicht zwingend die höchste Gewinnklasse erreicht.

    :thumbup:

    Mit hinreichender Wahrscheinlichkeit werden alle, die über 30 Jahre in ein weltweit gestreutes ETF-Portfolio investieren, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate erzielen.

    Ja, und irgendeiner von uns, kann sich dann auf die Schulter klopfen, weil er in 30 Jahren mit seinem Portfolio-Mix nicht 6,9% p.a. Rendite erzielt hat sondern 7,2% p.a. ;)

    Ich kann dann aber auch mit 6,9% p.a. gut leben.


    Und ja, es wird auch Menschen geben, die es mit Einzelaktien und Markttiming geschafft haben in 30 Jahren eine Rendite von 12% p.a. oder 14% p.a. erzielt zu haben. Es sei Ihnen gegönnt!

    Auch dann werde ich mit meinen 6,9% p.a. zufrieden sein.

    Hauptsache ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich irgendwann an der Börse die Finger verbrennen und aufgeben.

  • Eine unheimlich zufriedenstellende Zusammenfassung!

    Von Einzelaktien lasse ich die Finger und Markettiming kann ich nicht vorhersagen, somit bin ich dann wohl auch bei den 6,9ern oder 7,2ern (hoffentlich) :P


    Noch eine Frage die grad hochkam.

    Ist es grundsätzlich richtig, wenn ich sage, dass der FTSE World All World die Dev. und EM nach Marktkapitalisierung abbildet (also sagen wir mal 87/13), aber das ohne small caps (die ich ja bei mir gerne im Depot hätte)?

  • Ist es grundsätzlich richtig, wenn ich sage, dass der FTSE World All World die Dev. und EM nach Marktkapitalisierung abbildet (also sagen wir mal 87/13), aber das ohne small caps (die ich ja bei mir gerne im Depot hätte)?

    Jein! ;)

    FTSE zeiht bei seinem Index die Grenzen etwas anders. Während MSCI die Grenze bei 85% zieht (Big- und Mid-Caps) liegt die Grenze bei FTSE bei 90%.

    Du hast also in einem FTSE All World etwas Small Caps im Portfolio. Sozusagen die größten 5% nach MCAP aus den Small Caps.


    Ich würde aber das ganze Small Caps-Gedöns nicht überbewerten!

    Lies Dir mal in Ruhe den folgenden Artikel durch: https://www.finanzwesir.com/blog/monte-carlo-etf-index


    Um es mal so zu sagen. Wenn Apple, Amazon und Microsoft um 10% steigen macht das wesentlich mehr aus, als alle SC zusammen.;)

  • Na ja,

    wenn ich ein festes Verhältnis von 80/20 haben will wäre das ja auch nicht allzu schlimm. Aktuell würde ein Beimischung von 10% EM IMI reichen um auf 80/20 zu kommen.

    Und wenn irgendwann der EM Anteil im ACWI auf 15% steigt oder auf 5% sinkt, muss man halt rebalancen in dem man den EM IMI verringert/erhöht.

    Sind ja nur 2 ETF!

    Ja, kann man so machen. Ich würde im Zweifelsfall als Anfänger aber eher die Small Caps weglassen und erst einmal einen ordentlichen Grundstock schaffen. Wer weiß, ob in 2 Monaten SC noch die bevorzugte Variante sind.

  • fürs Wesentliche...

    Das wesentliche ist eigentlich ganz einfach: Stur durchhalten und den eigenen Weg gehen, auch wenn gerade gefühlt in den Medien die Welt untergeht.

    Was heute als die größte Katastrophe gilt, ist in 20 Jahren meist nur noch Geschichte. Und wenn wirklich irgendwann die Welt untergeht, dann spielen Aktienkurse eh keine Rolle mehr.

  • Da ich auf dem Gebiet recht neu bin ...

    Ich habe mich etwas eingelesen ...

    Man merkt an Deinen Beiträgen, daß Du neu bist und Dich ein bißchen eingelesen hast.


    Wärest Du ganz neu, hättest Du eine fein austarierte Liste mit mindestens 20 ETFs angegeben, wärest Du ein alter Hase, wäre es nur noch einer, allenfalls zwei.

    Mein Ansatz ist den gesamten Markt abzudecken und somit nicht aktiv oder unbewusst gegen einen bestimmten Markt zu wetten.

    Wortgeklingel. Genau das, was Du angeblich nicht machen willst, machst Du doch.

    1. Was haltet ihr von meiner Gewichtung?

    2. Ein bisschen Bauchschmerzen machen mir die verhältnismäßig hohen TER bei den small caps (World 0,35/ EM 0,75), seht ihr das als Problem?

    3. Was haltet ihr im Vergleich dazu vom Gerd Kommer ETF, der ja allerdings ebenfalls eine sehr hohe TER hat, was mich am meisten zurückhält auf diese 1-ETF- Lösung zu setzen.

    4. Würdet ihr alle ETF von iShares wählen

    5. Würdet ihr noch Anteile Immobilien/ Rohstoffe beimischen?

    1. Ich halte von Deiner Gewichtung nichts. Ein Anfänger sollte meines Erachtens sein Depot einfach halten.

    2. Deswegen ist das überhaupt kein Thema, ohnehin wird die immer noch geringe TER überbewertet.

    3. Gerd-Kommer-ETF? Kann man machen, kann man gerade als Anfänger machen, mir sind seine Überlegungen bereits zu kompliziert.

    4. Ich würde mich an Deiner Stelle erstmal auf 1 ETF konzentrieren, ja, könnte auch von iShares sein.

    5. Nein.

    Ich würde einzig über die Höhe der monatlichen Sparrate zeitweise eventuelle Verschiebungen bei der prozentualen Gewichtung innerhalb meines Konstrukts versuchen auszugleichen.

    Du tust in meinen Augen gut daran, Deinen Gestaltungswillen erstmal zurückzustellen.

    Ich habe eine etwas größere Einmalsumme zur Verfügung, könnte also die 5-stellige Summe auch per Einmalsumme bereits bewerkstelligen. Darüber hinaus sind 500 € monatlich eine realistische Größe für den Sparplan.

    Ich weiß nicht, ob Du irgendwo in diesem mittlerweile schon recht regen Thread von anderen Anlagen und Deiner Börsenerfahrung schreibst.


    Ich bin fest davon überzeugt, daß die Börse letztlich mehr bringt als andere Geldanlagen und handhabe das mit meinem eigenen Geld daher auch so. Es kann aber halt sein, daß einem das Depot auf die Hälfte oder so zusammenklappt, und das muß man dann aushalten können und darf nicht am Tiefpunkt die Verluste realisieren. Das liest man überall, aber wenn es das eigene Depot anbetrifft, ist es halt doch anders.


    Es scheint mir ratsam, daß Du Dich - bevor Du Dich auf den Weg der Börse machst - mit diesem Gedanken auseinandersetzt. Die Feinziseliererei, die Du (wie viele Anfänger) vorhast, ist demgegenüber deutlich weniger wichtig.


    Man kann durchaus zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine "fünfstellige Summe" (also einen Betrag zwischen 10.000 und 99.999 €) auf einmal anlegen und erwischt dann halt einen guten oder schlechten Zeitpunkt. Wer das noch nie gemacht hat, könnte erwägen, einen Betrag von z.B. 50.000 € (das ist die Mitte) in 3 oder 5 Tranchen anzulegen. Wenn Dir dann (vielleicht sogar zu Deinem Nutzen!) nach der Investition der ersten vielleicht 20.000 € ein minimaler Börseneinbruch von 5% dazwischenkommt und Dein Depot 1000 € verloren hast, erfährst Du aus Deiner eigenen Reaktion mehr als durch hundert Stunden Lesen von Feinziselieranleitungen.


    Eine Einmalanlage muß übrigens nicht mit einem Sparplan in einem Depot liegen. Sie darf den gleichen ETF betreffen, muß es aber nicht.

  • Man merkt an Deinen Beiträgen, daß Du neu bist und Dich ein bißchen eingelesen hast.


    Wärest Du ganz neu, hättest Du eine fein austarierte Liste mit mindestens 20 ETFs angegeben, wärest Du ein alter Hase, wäre es nur noch einer, allenfalls zwei.

    Vielen Dank für die offene und ehrliche Einschätzung, ich habe in den wenigen Beiträgen hier bereits einen ziemlichen Boost für mein Mindset bekommen, gerade was meinen Gestaltungswillen und den Drang zur Optimierung angeht.


    Das ist fantastisch, denn letztlich ist es durch die Tipps hier einfacher, als ich zunächst gedacht habe.

    Dieser Beitrag bzw. das Thema hier ist meine erste eingetragene Aktivität im Forum.

    Ich bin da nicht sehr erfahren, habe zwar bereits mit einem gewissen Betrag in ETF investiert (und bin auch aktuell noch investiert), möchte aber für den größeren Teil meines Geldes auf jeden Fall eine systematische, "unemotionale" Lösung.


    Vorteil an meiner bisherigen "diffusen" Investitionstätigkeit:

    Bisher (!!) war es recht erfolgreich und ich habe das ein oder andere Mal zumindest Kontakt mit nicht realisierten Buchverlusten gehabt und diese auch ausgesessen. (allerdings nicht mehr als ca. 10%)

    Also mit einer gewissen Überzeugung für meine Entscheidung und am Ende dann insgesamt über alle Investments gesehen mit Erfolg.

    Selbstverständlich bin ich da aber auch nicht mit 5-stelligen Beträgen investiert gewesen, sondern maximal 4-stellig.


    Ich arbeite an mir. ;)

  • Mit hinreichender Wahrscheinlichkeit werden alle, die über 30 Jahre in ein weltweit gestreutes ETF-Portfolio investieren, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate erzielen.

    Ja, und irgendeiner von uns, kann sich dann auf die Schulter klopfen, weil er in 30 Jahren mit seinem Portfolio-Mix nicht 6,9% p.a. Rendite erzielt hat sondern 7,2% p.a. ;)

    Und irgendeiner wird dann das 7,2%-Portfolio für die Zukunft fortschreiben, weil das ja "die besten Renditechancen" hat. Und wieder 30 Jahre später liegt dann vielleicht das einstmalige 6,9%-Portfolio wieder vorne.


    Renditen der Vergangenheit sagen nichts für die Renditen der Zukunft aus - das gilt im Großen (wer weiß, vielleicht gibt es die nächsten 30 Jahre auch nur 4%), aber erst recht im Kleinen (welcher Mix performt 0,1-0,3% besser).

  • ^^ Läuft.

    Ok, das war nochmal erhellend. Also so langsam schärft sich mein Mindset...fürs Wesentliche...

    Sehr gut!


    Aber Vorsicht bei den neueren Beiträgen des Finanzwesirs. Er ist inzwischen nicht mehr unabhängig, sondern hat mit einem Bekannten/Geschäftspartner zusammen seine eigenen Fonds aufgelegt, nennt sie "Democratic Alpha". Angeblich soll das die eierlegende Wollmilchsau sein, die in jeder Krise stabil ist und dafür trotzdem in guten Phasen keine Rendite abgibt (jetzt sehr vereinfacht und verkürzt gesagt). Es widerspricht leider allem, was er vorher gepredigt hat (Finanzen selbst machen, ein einfacher ETF ohne Schnickschnack reicht, Finanzverkäufern aus dem Weg gehen, gehypte Trends ignorieren, es braucht keine gemanagten Fonds und man sollte nur in das investieren, was man wirklich versteht).