Einlagensicherung

  • Hallo,


    bei Tagesgeldanlagen wird häufig über die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 EUR gesprochen, die im Fall einer Zahlungsunfähigkeit durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) abgedeckt wird.

    So weit so gut. Bei vielen nicht genossenschaftlichen Banken gibt es darüber hinaus zusätzlich die freiwillige Mitgliedschaft am Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. Dort werden zusätzlich (!) 5 Mio. EUR je „privatem“ Kunden abgesichert. Durch eine sog. Sicherungsgrenze von 15% des haftenden Eigenkapitals (mind. 5 Mio. EUR) der betroffenen Bank ist die Sicherung jedoch limitiert (15% von 5 Mio. = 750.000 EUR; ab 2025 nur noch 8,75%).

    Wie sicher ist das Geld auf einem Tagesgeldkonto einer oben beschriebenen Bank, wenn mehr als 100.000 EUR angelegt wurden, also bis max. 750.000 EUR, vor allem dann, wenn es zu einer „(Banken-)Krise“ oder einem ähnlichen Ereignis kommt und der Einlagensicherungsfonds des BdB e.V. möglicherweise nicht ausreicht?

    Vielen Dank für eine Stellungnahme.

  • Wie sicher ist das Geld auf einem Tagesgeldkonto einer oben beschriebenen Bank, wenn mehr als 100.000 EUR angelegt wurden, also bis max. 750.000 EUR, vor allem dann, wenn es zu einer „(Banken-)Krise“ oder einem ähnlichen Ereignis kommt und der Einlagensicherungsfonds des BdB e.V. möglicherweise nicht ausreicht?

    Tja..... da werden wir uns überraschen lassen müssen :)

    Ich würde nicht mehr als 100k einer Bank(engruppe) geben. Selbst die 100k sind ja nicht wirklich sicher. Du hast lediglich einen gesetzlichen Anspruch. Ob dieser im Fall der Fälle erfüllt wird, steht auf einem anderen Blatt.....

  • Die 100K (oder mehr über zusätzliche Sicherungssysteme) sehe ich nur für den Fall als wirklich gesichert an, dass mit chirurgischer Präzision nur "meine" Bank den Klappmann macht bzw. mit sehr geringer Streuung nur einige wenige Institute. ?(

  • Ich entnehme den Antworten, dass bei Beträgen über 100.000,- EUR sicherheitshalber mehrere Konten geführt werden sollten. Das bedeutet dann aber auch, dass der freiwillige Einlagensicherungsfonds nichts „Wert“ ist.

    Bei der Führung mehrerer Konten bei verschiedenen Banken entsteht dann ein vergleichsweiser hoher Aufwand je nach Anlagesumme.

    Was ist mit den genossenschaftlich organisierten Banken, den Volks- und Raiffeisenbanken? Diese gehören, neben der gesetzlichen Einlagensicherung, keiner weiteren Organisation an, unterstützen sich im Insolvenzfall einer Niederlassung jedoch untereinander (BVR Institutssicherung). Ist das sicherer? Wohl kaum, oder?

  • Die entscheidende Frage ist doch, auf welches Szenario du dich vorbereiten willst. Reden wir von der Pleite einer Bank durch Missmanagement (z.B. Greensill), sind auch die freiwilligen Sicherungsfonds vermutlich in Ordnung. Reden wir von einer flächendeckenden Bankenkrise (denke Finanzkrise in schlimmer), wird so ein Fonds schnell überwältigt und im Zweifelsfall zählt nur noch das staatliche Versprechen.


    Die andere Frage ist, warum man so viel Cash hat. Unter gewissen Sonderregeln (z.B. Verkauf einer Immobilie) sind kurzfristig auch mehr als 100k gesetzlich abgesichert. Langfristig sollte man ohnehin nicht so viel Cash halten und der Inflation aussetzen

  • Beim "staatlichen Versprechen" fallen einem aber sofort die Griechenland-Anleihen ein. Da dauerte es nur wenige Tage, bis die Zusage, Staatsanleihen von Staaten aus dem Euro-System seien ja sowas von sicher, abzuändern in "da muss jeder seinen Beitrag leisten".

  • Ich entnehme den Antworten, dass bei Beträgen über 100.000,- EUR sicherheitshalber mehrere Konten geführt werden sollten. Das bedeutet dann aber auch, dass der freiwillige Einlagensicherungsfonds nichts wert ist.

    BS.C hat zutreffend angemerkt, daß sich erst im Bedarfsfall erweisen wird, ob die gesetzliche Einlagensicherung etwas wert ist. Mich stört in diesem Zusammenhang die volltönende Gewißheit gerade von sicherheitsverliebten Anlegern etwas. Diversifizierung kann doch eigentlich nie etwas schaden.

    Bei der Führung mehrerer Konten bei verschiedenen Banken entsteht dann ein vergleichsweiser hoher Aufwand je nach Anlagesumme.

    Niemand ist dazu verpflichtet, sein Vermögen zu diversifizieren.


    Bankpleiten sind selten. Wenn es einem zuviel Mühe ist, seine 500 T€ auf 5 Banken zu verteilen, kann man ja auch die ganze Summe bei einer Bank deponieren. Das gibt einem die absolute Sicherheit, wenn die anderen vier Banken pleite gehen, verschafft einem allerdings einen Volltreffer, wenn die eigene Bank betroffen ist.


    Das darf jeder Anleger nach eigenem Gusto entscheiden. Nicht diskutieren, einfach machen.