Verkauf von Altfonds

  • Hallo liebe Forumsexperten,

    ich habe in meinem Fondsdepot (Frankfurter Fondsbank FiL, FFB) neben anderen passiven und aktiven Fonds einen Altbestand (also vor 2008 gekauft) und zwar den CT Welt Portfolio AMI PT (a) (DE000A1C4DP5), der ziemlich hohe Gebühren aufweist. Da die investierte Summe recht hoch ist (ca. 34.000 Euro) und der Gewinn seitdem auf ca. 20.000 Euro beläuft, bin ich mir unsicher, ob ich den Fonds (damals von meinem Anlageberater empfohlen) lieber verkaufen und den Erlös in einen Welt-ETF reinvestieren oder wegen zukünftiger steuerlicher Vorteile (bis 100.000 Euro Verkaufswert) doch behalten und höhere laufende Kosten weiter tragen soll. Wie ihr wahrscheinlich erkennen könnt, performt der Fonds ziemlich bescheiden, zumindest im Vergleich zum Welt-ETF. Was denkt ihr darüber? Danke im Voraus.

  • Egal welchen Zeitraum ich mir bei fondsweb anschauen, der DE000A1C4DP5 performed im Vergleich zum All World immer verdammt schlecht. Zumal kostet er 3,18% TER. Was schon sehr sehr viel ist. Ich würde ihn trotz der steuerlichen Nachteile verkaufen und umschichten, da ich keine Vorteile sehe, die dieser Fonds bietet.


    Auch das Anlagekonzept ist sehr schwammig:

    Zitat

    So können Schwellenländerfonds und Branchenfonds abhängig von der Marktmeinung stark übergewichtet werden (z.B. gegenüber dem MSCI World).

    Quelle

    Wenn schon irgendetwas übergewichtet wird, dann sollte das schon nach festgelegten Kriterien erfolgen. Und wenn das dann wirklich die "Marktmeinung" darstellt, dann würde das sowieso in einem nach MCAP gewichteten Fonds berücksichtigt werden.

  • Alles was du jetzt verkaufst und neu anlegst ist dann erst einmal steuerfrei, da nur Gewinne versteuert werden. Wenn man die reine Kostenersparnis nimmt, von zirka 3%, weiterhin die sehr viel schlechtere Entwicklung der momentanen Anlage bleibt wohl nur der Verkauf mit sofortiger Neuanlage. Insgesamt werden die Steuern für mich überbewertet, für mich stehen die bei der Anlage an letzter Stelle, viel Steuern heißt hohe Gewinne.

  • Ich würde das so sehen. Wenn der Fonds mehr als 12% Rendite p.a. macht, dann übersteigt der Steuervorteil die TER. Daher solltest du dir die Frage beantworten ob du der Position mehr als 12% auf Dauer zutraust?

  • Ich habe in meinem Fondsdepot (Frankfurter Fondsbank FiL, FFB) neben anderen passiven und aktiven Fonds einen Altbestand (also vor 2008 gekauft) CT Welt Portfolio AMI PT (a) (DE000A1C4DP5), der ziemlich hohe Gebühren aufweist. Da die investierte Summe recht hoch ist (ca. 34.000 Euro) und der Gewinn seitdem auf ca. 20.000 Euro beläuft, bin ich mir unsicher, ob ich den Fonds (damals von meinem Anlageberater empfohlen) lieber verkaufen und den Erlös in einen Welt-ETF reinvestieren oder wegen zukünftiger steuerlicher Vorteile (bis 100.000 Euro Verkaufswert) doch behalten und höhere laufende Kosten weiter tragen soll.

    Rechne es Dir aus! Ganz generell sollten die Steuern an letzter Stelle der Überlegungen stehen.


    Es ist besser, viel Steuer zu zahlen (weil man viel Gewinn gemacht hat) statt wenig (weil man wenig Gewinn gemacht hat).


    Ich würde einen Altbestand halten, wenn er zumindest einigermaßen durchschnittlich performt. Etwas unterdurchschnittlich darf er sein (Steuervorteil), aber halt nicht allzusehr.


    Wenn ein Fonds pro Jahr 3,18% Kosten hat (und ein grob vergleichbarer ETF 0,2%), dann muß der aktive Fonds in der Rohrendite 3% besser sein, damit er auch nur gleich zieht. Das ist kaum zu schaffen.


    PS: Schlag Dir den Begriff "Finanzberater" aus dem Kopf. Die Leute, die Dir in der Bank Papiere verkaufen, sind Verkäufer und keine Berater. Sie verkaufen auf Provision, die Du bezahlst, haben also primär den eigenen Vorteil im Blick und nicht etwa Deinen Vorteil.

  • Vielen Dank für Ihre Vorschläge. Na dann ist die Überlegung leicht gefallen. Ich verkaufe den Fond und reinvestiere gleich in einen Welt-ETF. Ansonsten habe ich sowieso vor, mein Depot von FFB zur ING zu übertragen, wo ich bereits meinen Aktiendepot habe. Die aktiven Fondsbestände sind die Überbleibsel aus der Vergangenheit, als ich meinem "Berater" die Verwaltung anvertraute.

  • Ich verkaufe den Fond und reinvestiere gleich in einen Welt-ETF. Ansonsten habe ich sowieso vor, mein Depot von FFB zur ING zu übertragen, wo ich bereits mein Aktiendepot habe. Die aktiven Fondsbestände sind die Überbleibsel aus der Vergangenheit, als ich meinem "Berater" die Verwaltung anvertraute.

    Es dürfte spesengünstiger sein, den Depotbestand erst zu übertragen und dann umzusetzen.

    Übrigens: Bei Scalable Capital gibt es gerade eine Prämie für den Depotübertrag. Vielleicht ist das etwas für Dich.

  • Ich danke dir. Leider ist es nicht für mich, da ich ein Gemeinschaftsdepot besitze. Scalable Capital bietet nur Einzeldepots an. Außerdem ist die großartige 2500-Euro-Prämie nur ab einem Depotswert von 1.000.000 Euro möglich. In meinem Fall würde das weniger bedeuten...:-(

  • Hatte ich Dir nicht geraten, das Gemeinschaftsdepot auf ein Einzeldepot umschreiben zu lassen? Ach nein, das war wohl ein anderer Nutzer in einem anderen Thread.


    Mußt Dich dazu halt mit Deiner Frau einigen. Mir scheint das einfacher (und wohl auch billiger) zu sein als den ganzen Depotbestand einmal umzusetzen.

  • Hallo Forumsfreunde speziell broscha

    Jetzt mus ich mich doch auch noch melden.

    Wenn ich die Frage richtig verstanden habe ist es so, dass der Forumsfreund broscha diesen Fonds bereits VOR 2009 gekauft hat.

    In diesem Fall ist der Gewinn beim Verkauf steuerfrei weil das Gesetz zur Abgeltugnssteuer erst 2009 kam und alle Käufe DAVOR bleiben auch in Zukunft beim Verkauf steuerfrei - zumindest bis zu einem Höchstbetrag der hier aber nicht erreicht wird.

    Daher würde ich auf jeden Fall DIESEN Fonds verkaufen, weil jährliche Gebühren von rund 3% nicht mehr in die heutige Zeit passen und einen ETF-Fonds erwerben der bei 0,2 - 0,5% Gebühren p.a. kostet.

    Aber Achtung:

    Man muss auch wissen, wenn man den Altfonds behält, bleiben auch künftige Kursgewinne weiter steuerfrei während man bei neu gekauften Fonds künftige Gewinne versteuern muss.

    Ich würde dennoch Verkauf und Umschichtung machen wollte jedoch nur darauf hinweisen.

    Und zum Schluß noch ein allgemeiner Tip.

    Wenn man Aktien oder Fonds verkaufen will bei denen beim Verkauf Steuer anfällt sollte man vorher immer kurz prüfen ob man eine Depotposition hat bei der man gerade im MINUS liegt.

    Dann sollte man die Minusposition erst verkaufen sich damit eine Verlustbescheinigung sichern und dann anschließend gleich wieder zurück kaufen.

    Erst danach verkauft man dann die Gewinnposition uns spart sich die Abgeltugnssteuer auf den Gewinn in Höhe des Verlustvortrages.

    Wünsche ein gutes Händchen bei der Umschichtung.

    McProfit aus Stuttgart

  • Hallo McProfit

    Bedeutet das allgemeiner:

    Wenn ich eine Aktie halte, mit der ich gerade Verluste mache, von der ich aber ausgehe, dass sie wieder steigen und in die Gewinnzone kommen wird, dann kann(?) es sinnvoll sein, mit Verlust zu verkaufen und sofort wieder zurückzukaufen, um zwischenzeitig Verluste zu generieren und eine Verlustbescheinigung zubekommen, die man mit den Gewinnen bei Veräusserung in der Gewinnzone dann verrechnen kann?

    Gibt's da irgendwo eine Modellrechnung für? Vielleicht sogar ein Excel Sheet, das bei gegebenem ursprünglichen Einkaufspreis, geplanten zukünftigen Verkaufspreis und möglichen Kursschwankungen dazwischen die Ergebnisse - abhängig vom zwischenzeitigen Verkaufs-/Rückkaufwert - als Grafik anzeigt?

  • Bedeutet das allgemeiner:

    Wenn ich eine Aktie halte, mit der ich gerade Verluste mache, von der ich aber ausgehe, dass sie wieder steigen und in die Gewinnzone kommen wird, dann kann(?) es sinnvoll sein, mit Verlust zu verkaufen und sofort wieder zurückzukaufen, um zwischenzeitig Verluste zu generieren und eine Verlustbescheinigung zu bekommen, die man mit den Gewinnen bei Veräusserung in der Gewinnzone dann verrechnen kann?

    Prinzipiell ist das so.

    Gibt's da irgendwo eine Modellrechnung für? Vielleicht sogar ein Excel Sheet, das bei gegebenem ursprünglichen Einkaufspreis, geplanten zukünftigen Verkaufspreis und möglichen Kursschwankungen dazwischen die Ergebnisse - abhängig vom zwischenzeitigen Verkaufs-/Rückkaufwert - als Grafik anzeigt?

    Das Rechenblatt kannst Du Dir selber machen, mit Graphik, wenn Du das wünschst (Wobei ich nicht wüßte, wozu man hier eine Graphik bräuchte). Wichtiger als das Excel-Blatt ist, daß Du das Prinzip verstehst, das dahintersteht.


    Wenn Du ein (nach 2009 angeschafftes) Papier verkaufst, ist der Unterschied zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis steuerrelevant. Verkaufst Du mit Gewinn, wird der Gewinn besteuert. Verkaufst Du mit Verlust, schreibt die Bank den Verlust erstmal auf eine Art Konto, den sog. "Verlustverrechnungstopf" (Detail: Es gibt davon sogar zwei, ein nur für Aktien, einen anderen für alles andere). Hast Du im gleichen Jahr schon einen Gewinn gemacht, zahlt die Bank die dort bezahlte Steuer anteilig zurück, ansonsten bleibt der Verlustverrechnungstopf auch über einen Jahreswechsel stehen. Wenn Du in einem folgenden Jahr etwas mit Gewinn verkaufst, verrechnet die Bank den Gewinn mit dem Verlustverrechnungstopf.


    Bis jetzt passiert das alles in der gleichen (einen) Depotbank.


    Zwischen verschiedenen Banken kann man auch verrechnen, aber das geht nur übers Finanzamt, also über die nächste (oder eine spätere) Steuererklärung.


    Du hast bei Bank A einen Verlust gemacht, den die Bank in den Verlustverrechnungstopf geschrieben hat. Bei der Bank B hast Du ein Papier mit Gewinn verkauft, dabei hat man Dir Steuer abgezogen. Du willst nun den Verlustverrechnungstopf nicht für folgende Jahre stehen lassen, sondern ihn gleich einsetzen. Also forderst Du von Bank A eine sog. Verlustbescheinigung an, die die Bank Dir zum Jahresende ausstellt. Mit der Ausstellung wird der Verlustverrechnungstopf auf 0 gesetzt. Von allen Banken, auch der Bank B erhältst Du für dieses Jahr eine Steuerbescheinigung, auf der unter anderem steht, daß Du für den Verkauf Steuer bezahlt hast.


    Im Rahmen der Steuererklärung saldiert das Finanzamt Gewinn und Verlust und zahlt die überschüssig abgezogene Abgeltungssteuer zurück. Wenn es mehr Verlust als Gewinn war, also Verlust übrig bleibt, führt das Finanzamt quasi auch einen Verlustverrechnungstopf für kommende Jahre. Beim Finanzamt heißt der nur nicht so, sondern Du bekommst einen Bescheid über die gesonderte Verrechnung des verbleibenden Verlustvortrags. Solltest Du in der Zukunft mal wieder Abgeltungssteuer auf ein mit Gewinn verkauftes Papier bezahlen, reichst Du das mit der nächsten Steuererklärung ein. Das Finanzamt verrechnet den Gewinn dann wieder mit dem verbleibenden Verlustvortrag und zahlt anteilig Steuer zurück.


    Soweit das Prinzip.


    Es liegt nun an Dir, wie Du das anwendest.


    Ich möchte eigentlich weder einen Verlusttopf haben, noch einen Verlustvortrag beim Finanzamt. Ich würde also mir keine Gedanken über ein Papier machen, das ich trotz Verlust unbedingt halten will, sondern eher andere Papiere "rollen", etwa so, wie es zur Ausnutzung des Sparerfreibetrags hier immer wieder beschrieben wird. Ich würde eher danach trachten, beim Bestehen eines Verlustverrechnungstopfes ein Papier zu verkaufen, das ich eigentlich halten möchte, das aber im Gewinn ist. Also verkaufe ich das, mache mit dem Verkauf Gewinn, der gegen meinen Verlustverrechnungstopf gerechnet wird, und kaufe dann das Papier zu höherem Einkaufspreis wieder zurück (was für die Zukunft bedeutet, daß ich einen eventuellen Gewinn dann nur noch ab dem höheren Einkaufspreis zu bezahlen habe). Sinngemäß genauso geht das mit dem Verlustvortrag beim Finanzamt, außer daß dieses Verfahren halt länger dauert, weil die Verrechnung erst im Zuge der Steuererklärung erfolgt.


    Es ist somit finanziell meist günstiger, die Verrechnung innerhalb einer Bank stattfinden zu lassen, statt auf den nächsten Steuerbescheid warten zu müssen. Hätte ich einen solchen Deal vor, würde ich vermutlich das Gewinnpapier zu der Bank übertragen lassen, wo der Verlust steht, und es dort verkaufen.


    Natürlich funktioniert das von McProfit beschriebene Verfahren auch, wenngleich ich keinen rechten Sinn dahinter sehe: Du kannst ein Papier, das im Minus ist, verkaufen und gleich wieder zurückkaufen. Damit steht ein eventueller Verlust im Verlustverrechnungstopf und das Papier mit einem niedrigeren Anschaffungskurs im Depot. Ich würde das allenfalls dann machen, wenn ich für einen anderen Verkauf in diesem Jahr Abgeltungssteuer zu zahlen hatte, mit dem der Verlust dann verrechnet wird. Bewußt würde ich meinen Verlustverrechnungstopf nicht füttern. Aber rechtlich möglich ist das - und jeder Jeck ist bekanntlich anders.

  • Hallo Achim Weiss

    Danke! - für die ausführliche Antwort.


    Für eine einzelne konkrete Aktie X scheint mir das ein Nullsummenspiel zu sein.

    Angenommen:

    • Die Kauf- und Verkaufskosten können in Relation zum Wert der Aktien vernachlässigt werden
    • Ich habe Aktie X in 2023 für 500 Euro gekauft
    • Sie sinkt in 2023 auf 400 Euro
    • Ich verkaufe 2023 bei 400 Euro und kaufe sofort bei 400 Euro zurück
    • Ich mache 2023 damit einen Verlust von 100 Euro
    • Der Wert der Aktie steigt 2024 wieder auf 500 Euro
    • Ich verkaufe 2024 zum Preis von 500 Euro
    • Ich mache damit 2024 einen Gewinn von 100 Euro
    • => 100 Euro Verlust 2023 + 100 Euro Gewinn 2024 = 0 Euro Gesamtgewinn

    Wenn ich nun parallel dauerhaft eine zweite Aktie Y als Dividendenpapier halte, die mir jährlich 300 Euro Dividendengewinn bringt:

    • Die 100 Euro Verlust für Aktie X aus 2023 werden damit verrechnet und der Gewinn von 2023 reduziert sich auf 200 Euro
    • Die 100 Euro Gewinn für Aktie X aus 2024 addieren sich für 2024 und ergeben einen Gesamtgewinn in 2024 von 400 Euro
    • => in Summe für 2023 und 2024 zusammen ergibt sich lediglich eine Verschiebung von Gewinnen, zusammen sind es 600 Euro. Genausoviel Gewinn wäre als Dividende auch für Aktie Y alleine über die beiden Jahre angefallen.

    Wenn die Aktie X sich nicht erholt und ich sie in 2024 zu 400 Euro verkaufe, dann

    • Habe ich 2023 einen Gesamtgewinn von 200 Euro gemacht
    • Habe ich 2024 einen Gesamtgewinn von 300 Euro gemacht
    • Für 2023 und 2024 zusammen eine Gesamtgewinn von 500 Euro

    Hätte ich die Aktie schon 2023 für 400 Euro abgestossen, dann

    • Hätte ich 2023 einen Gesamtgewinn von 200 Euro gemacht
    • Hätte ich 2024 wieder einen Gesamtgewinn von 300 Euro gemacht
    • Für 2023 und 2024 zusammen eine Gesamtgewinn von 500 Euro

    Wieder ein Nullsummenspiel.


    Kann jemand ein Szenario nennen, bei dem Verkauf und sofortiger Rückkauf von Aktie X in 2023 einen Vorteil bringt?


    Es muss wohl darum gehen, umvermeindliche Verluste dann zu realisieren, wenn man auch Gewinne macht. Und nicht in einem zwei Jahren Zeitraum, in dem man nur Verluste macht.

    Damit es wenigstens steuerlich verrechnet wird.

  • Von McProfit an broscha und KaffeeOderTee

    Hallo zusammen

    jetzt melde ich mich doch noch einmal

    Die Frage von broscha üner Versteuerung von ALT-FONDS vor 2009 ist ja inzwischen beantwortet.

    Beim Verkauf seines sogenannten Altfonds, also einen Fonds der er vor dem Jahr 2009 gekauft hat, ist der Gewinn beim Verkauf steuerfrei weil der Kauf noch VOR der Einführung der Abgeltungssteuer erfolgt ist.

    Forumsfreund KaffeeOderTee hat jedoch in diesem Zusammenhang eine ANDERE Frage aufgeworfen um die es dem Kollegen broscha gar nicht ging.

    Thema:

    Verrechnung von Gewinnen mit zuvor realisierten Verlusten.

    Forumsfreund Achim Weiss hat das in seiner immer wieder erstaunlichen Art derart ausführlich und fast schon wissenschaftlich erklärt dass das wohl beeindruckend war aber ein Normalanleger dürfte bei dessen Erklärung irgendwand "aufgegeben" haben.

    Achim Weiss hat natürlich alle Sonderfälle gleich mitbehandelt.

    Zum Beispiel Verluste und Gewinne bei verschiedenen Banken,

    oder erst Gewinne erzielt und dies versteuert und erst DANACH die Verluste.

    Und dann auch noch das Beispiel wenn die Verluste und Gewinne in unterschiedlichen Kalenderjahren erfolgt sind.

    So kompliziert wollte ich es gar nicht machen.

    Ich habe lediglich den Forumsfreund broscha darauf hingewiesen dass er in Zukunft beim Verkauf von Aktien oder Fonds mit Gewinn darauf achten soll dass er möglichst VORHER einen Verlust erzeugt.

    Dazu braucht er aber eine Aktie oder einen Fonds in seinem Depot der seit seinem Kauf im Minus liegt. (Wenn er nur Gewinner im Depot hat gilt das nicht, ist aber noch besser)

    Diese (Verlust)-Aktie oder -Fonds kann er dann mit VERLUST verkaufen und sofort wieder

    zurückkaufen.

    Das ist in der Regel am gleichen Tag machbar.

    Das gilt aber NUR für den FAll dass er der Meinung ist, dieses Wertpapier wird über kurz oder lang Gewinne erzielen.

    Wenn er das nicht glaubt, dann braucht er das Wertpapier auch nicht zurückkaufen sondern kann gleich ein anderes Wertpapier kaufen.

    Nach diesem Verkauf (mit Verlust) und anschließndem Rückkauf kann er dann seine GEWINN-Aktie oder Fonds VERKAUFEN und in diesem Fall wir der zuvor erlittene Verlust auf seinen Gewinn angerechnet und er zahlt weniger Steuer.

    ABER ACHTUNG.

    Forumsfreund monstermania hat mal darauf hingewiesen:

    Wenn natürlich wie erhofft das verkaufte und zurückgekaufte Wertpapier irgendwann mit Gewinn verkauft werden sollte, ist natürlich die künfitge STEUER HÖHER weil der Einkaufskurs durch den Verkauf/Kauf ja jetzt niedriger ist.

    Das würde ich jedoch in Kauf nehmen weil ja noch gar nicht sicher ist, ob dieses Wertpapier in Zukunft tatsächlich so wie erhofft deutlich steigt und mit Gewinn verkauft werden kann.

    Viel Erfolg wünscht McProfit

    und vor allem Kompliment von Achim Weiss für diese unglaublich ausführliche fachliche Schulung!!

  • Vielen Dank für eure Fragen und Antworten, die über meine ursprüngliche Frage hinausgehen. Neben dem bereits erwähnten Altfonds halte ich auch andere teure aktive Fonds bei FFB, die ich nach und nach verkaufe. Gott sei Dank kannte ich bereits die Vorgehensweise, die McProfit beschrieben hat, und setze sie nun um. Allerdings habe ich eine weitere Frage. Hat jemand von euch Erfahrungen mit FFB gemacht und kann empfehlen, ob es sich wirklich lohnt, das Depot zur ING zu wechseln? Die Preispolitik der FFB mag nicht transparent sein, aber die Preise für den Kauf und Verkauf der Fonds sind meiner Meinung nach bedeutend günstiger als bei der ING. Die Hauptkosten, die ich die Jahre getragen habe, lagen bei den teuren aktiven Fonds, von denen ich mich nun trenne, zumindest vom teuersten und schlecht performenden. Auf der anderen Seite erhebt FFB eine Haltegebühr für ETFs von 0,1% pro Jahr. Könntet ihr bitte einen Wechsel empfehlen, ohne zunächst andere Alternativen vorzuschlagen? Beachtet dabei, dass mir zumindest in der Anfangszeit die Kaufkonditionen wichtiger sind als die Preise für ETF-Sparpläne. Beachtet jedoch, dass das Depot bei der ING komplett kostenlos ist, während es bei der FFB ca. 50 Euro pro Jahr kostet. Zumindest habe ich vor, zuerst alle geplanten Transaktionen abzuschließen und dann zu entscheiden, ob ich den Schritt wage. Danke im Voraus.

  • Von McProfit an Forumsfreund broscha

    Ich habe gerade deine Zusatzfrage gelesen. allerdings muss ich zugeben, dass es sicher andere Forums Freunde gibt, welche die unterschiedlichen Kosten bei den Banken besser kennen als ich.

    Ich denke dabei an den Forum Freund Achim Weiß, der solche Fragen immer fast wissenschaftlich beantwortet.

    Ich selbst kann dir nur sagen, dass ich bei mehreren Banken ein Depot unterhalte, unter anderem auch bei der ING Bank

    Ich bin damit hervorragend zufrieden,

    zumal die ING auch ein Girokonto bietet eine Visakarte und eine sehr übersichtliche Webseite mit Online Banking

    Das Girokonto ist komplett kostenfrei und die laufenden Depot Führungs-Gebühren sind ebenfalls kostenfrei.

    Das ist extrem wichtig, weil bei höherem Depot-Wert die regelmäßigen jährlichen Kosten sich sonst sehr stark summieren.

    Irgendwie muss auch die ING Bank Geld verdienen und das geschieht vor allem beim Kauf von Wertpapieren egal ob Aktien oder Fonds.

    Da fallen 0,25 % Gebühren auf den Kaufpreis an. Also bei 10.000 € Kaufsumme 25 €.

    der Vorteil ist, dass diese Gebühren gedeckelt sind bei maximal 69 €.

    d.h. bei allen Aufträgen über 30.000 € entsteht keine größere Gebühr.

    Das ist vor allem für Menschen wie mich ganz besonders interessant, da ich in der Regel sechsstellig ordere

    Wenn du langfristig an der Börse erfolgreich sein willst, dann geht das jedoch ohnehin nur über langfristige Anlage.

    Gerade bei Langfristianlegern ist jedoch die Kaufgebühr unwesentlich, weil diese nur einmal anfällt und man die Wertpapiere ohnehin langfristig behalten sollte.

    Für mich ist die ING daher ideal.

    Zu der von dir genannten FFL Bank handelt es sich um keine Bank sondern um eine Art Plattform.

    Das ist für mich völlig suspekt vor allem wenn man die komplizierte Gebühren Tabelle anschaut.

    Diese Firma lebt vor allem von Rückvergütungen der fonds-Anbieter.

    Daher vermittelt sie auch nur solche Fotos, bei denen sie Rückvergütung erhält, da sind meist Fonds mit hohen Gebühren. Also keine ETF. Die jährliche Verwaltungsgebühr summiert sich vor allem bei größeren Depots auf erkleckliche Summen.

    Selbst die auf den ersten Blick niedriger Verwaltungsgebühr von 0,1 % jährlich

    Summiert sich bei größeren Depots im Laufe der Jahre auf erkliche Summen.

    In meinem Fall kämen schnell mehrere tausend € zusammen.

    Ich rate dir daher dringend zu einer echten online Bank zu wechseln.

    Dazu gehört auf jeden Fall die ING und dort eine langfristige Anlagestrategie zu verfolgen. Fazit:

    das wichtigste sind die laufenden Kosten die fallen regelmäßig an und die sind bei vielen online Banken null,

    die Kaufkosten sind einmalig und bei langfristiger Anlage zu vernachlässigen

    Viel Erfolg wünscht dir McProfit