Wie Geld anlegen?

  • Hallo zusammen,


    ich bin 31 Jahre alt und seit ca. sechs Jahren berufstätig.


    Meine finanzielle Situation sieht so aus, dass ich in den letzten Jahren Geld in Ferienimmobilien im Ausland investiert habe. Diese werfen pro Jahr ca. 20k (nach Steuern) ab. Stand jetzt habe ich noch einen offenen Kredit von ca. 40k zu 2,9% offen. Im Monat können ca. 1k gespart werden (zzgl. Tilgung).


    Meine Frage: welche weitere Anlagestrategie wäre als altersvorsorge am sinnvollsten?


    Ich denke, am sinnvollsten wäre es zunächst den bestehenden Kredit zu tilgen und anschließend die Erlöse durch die Auslandsimmobilien sukzessive in ETFs zu investieren. Liege ich da richtig?


    Danke und Grüße

    Maxx123

  • Hallo zusammen,

    Willkomm im Forum.

    Die Richtung hört sich gut an.

    Finanztip-Klassiker: So funktioniert unser 4-Töpfe-Prinzip
    Mit unserem Prinzip kannst Du Deine täglichen Finanzen und langfristige Geldanlage optimal organisieren – und es ist super easy.
    www.finanztip.de

    Hier haben Sie schon mal eine Grundsätzliche Einordnung.

    ETFs sind gut für die Altersversorgung geeignet.

    Die Ferienwohnungen sind da noch mal eine andere Sache.

    LG

  • Wäre es eventuell sinnvoller das Kapital auf dem TGK/FGK zu verzinsen oder auch direkt mit dem ETF Sparplan zu beginnen, als den bestehenden Kredit zu tilgen, da der Zinssatz höher ist als der Zinssatz?


    Wenn ich mit dem ETF Sparplan beginnen würde, würde ich mir das etwas langweilig vorstellen. Das würde bedeuten, Geld bis an mein Lebensende einfach nur zur Seite zu legen, ohne die Möglichkeit zu haben einen Ausreißer bzgl. der Rendite zu erleben.


    Als Alternative würde ich mir vorstellen können, das Immobiliengeschäft im Ausland zu erweitern oder in Deutschland mit Immobilieinvestitionen zu beginnen. Vielleicht verfolgt der ein oder andere von euch Immocation. Sie schaffen es, mich dazu zu bringen, dass ich am liebsten gleich damit anfangen zu wollen. Die Möglichkeiten, die sie aufzeigen, wie allein durch Fremdkapital und mit Hilfe diverser Steuertricks ein Vermögen aus dem Nichts geschaffen werden kann...

  • Ja, die Vögel sind mir ein Begriff.


    Auf der Seriositätsskala rangieren die aber auch nicht deutlich oberhalb von Mehmet E. Göker. :(


    Deine Schilderung von einem ETF-Sparplan irritiert mich etwas.


    Bist Du hier um Dich zu informieren oder soll das so eine Art Empfehlungsmarketing werden? ?(

  • Wenn es dir um die garantierte Tilgung des Kredit geht würde ich die aktuell hohen Zinsen bei festgeld & Tages Geld Konten bevorzugen. (~2% höherer Zins als aktueller Kredit) da es bei der Tilgung nicht darauf ankommt die Inflation zu schlagen sondern schlicht die Summe x erreicht werden muss.



    Etf sparpläne sind eher ein Langzeit invest, und es besteht das Risiko dass während der Laufzeit ein paar schlechte Jahre aufeinander treffen, wäre blöd wenn genau dann die Rest Zahlung fällig wäre.


    Ansonsten wie @adrianberg schrieb 4 Topf Prinzip

  • Mal angenommen, ich beginne mit einem ETF Sparplan. In zehn Jahren bekomme ich zufällig mit, dass eine Immobilie relativ günstig verkauft wird. Durch den ETF Sparplan wären mir die Möglichkeiten verwehrt zuzuschlagen oder nicht? Das zum Beispiel, meine ich mit "Ausreißer". Im Leben können immer Chancen eintreten, die man nutzen sollte, wenn die Möglichkeit besteht. So viel ich weiß, sollte der ETF Sparplan mindestens bis zum Renteneintritt laufen...

  • Durch den ETF Sparplan wären mir die Möglichkeiten verwehrt zuzuschlagen oder nicht?

    Bei einem Depot wie er von Finanztip empfohlen wird kannst du jederzeit alle oder teile deiner Anlagen (in diesem Fall etf) verkaufen, beachte dass der Gewinn darauf versteuert werden muss. (Wenn dieser deinen Freibetrag überschreitet)

  • Vorab: Aus meiner Erfahrung ist der wichtigste und größte Hebel in Deinem Alter (!) das Humankapital (und dessen ggf. Absicherung, dessen Verbesserung bzw. Ausbau sprich kontinuierliche Steigerung des Einkommens) - und nicht unbedingt die feinst ziselierte Aufteilung der Mittel (es sein denn, es wären schon einige Milliönchen vorhanden ...). Darauf würde ich mich zunächst prioritär konzentrieren - natürlich ohne die Anlage(n) all zu sehr aus den Augen zu verlieren. Irgendwann überholen (vielleicht bis hoffentlich) die Erträge aus Deinen Investments Dein "Arbeitseinkommen". Im Verlauf wirst Du Dich dann vermutlich am meisten um das kümmern, was Dir auch am meisten einbringt. Oder Dir am meisten Spaß und Freude bereitet ...

    Meine finanzielle Situation sieht so aus, dass ich in den letzten Jahren Geld in Ferienimmobilien im Ausland investiert habe. Diese werfen pro Jahr ca. 20k (nach Steuern) ab.

    Du gehst das Finanz-Thema immerhin und offensichtlich engagiert an und "unternimmst" aktiv etwas. Finde ich für meinen Teil generell immer gut (auch wenn gerade das Segment - Ferienimmobilien im Ausland - mit etwas Aufwand verbunden sein könnte bzw. dürfte; oder man bezahlt einen Dienstleister). Vielleicht hats Du ja auch gewachsene Kontakt "vor Ort". Wie auch immer ...


    Ordentlicher bis gute Start übrigens für Dein jugendliches Alter und die kurze Zeit der Berufstätigkeit, siehe hier

    ich bin 31 Jahre alt und seit ca. sechs Jahren berufstätig.

    Folgende schwierige Frage dürfte - neben einigen anderen Aspekten - auch von Deiner Persönlichkeit samt Zielsetzung abhängig sein

    Meine Frage: welche weitere Anlagestrategie wäre als altersvorsorge am sinnvollsten?

    Allgemein: In dem Alter würde ich eher von generellem "Vermögensaufbau" sprechen wollen - das Thema "Altersvorsorge" bzw. "Ruhestandplanung" ist einfach zeitlich noch derart weit weg, daß man da schwer "planen" kann. In 1-2 Jahrzehnten kann und wird dann dieser "Vermögensaufbau" - sozusagen sukzessive und organisch - automatisch in eine sich konkretisierende "Altersvorsorge" bzw. "Ruhestandsplanung" übergehen.


    Über die Jahrzehnte bin ich - bei dem Finanz-Thema - ein absoluter Fan der Diversifikation geworden (meine Schwerpunkt dabei sind Aktien, Immobilien, Gold sowie Tangible Assets).


    Aber (!): Um überhaupt mal zu etwas Kapital/Vermögen zu kommen, kann - gerade anfangs - auch das Gegenteil sprich Konzentration (auf ein bestimmtes Segment - in Deinem Fall noch dazu mit Leverage-Effekt sprich Kredithebel - zu dem auch etwas Know-How und/oder bereits Erfahrung besteht) eine durchaus sinnvolle Sache sein. Wobei dann mit den höheren Chancen (in aller Regel jedenfalls) auch ein etwas höheres Risiko einhergeht. Kommt halt auch darauf an, was Deine finanzielle Zielsetzung ist, also was Du in welchem Zeitraum möglichst erreichen willst.


    Was sich bei mir, in dem ganzen Kontext, generell als erfolgreich herausgestellt und über die Jahrzehnte bewährt hat: Immer ein ausreichendes bis sehr ordentliches Liquiditätspolster halten (auch wenn das ein paar Prozentpünktchen Rendite kosten mag) - u. a. um jederzeit Chancen nutzen zu können aber auch, um mit der Bank/den Banken immer "auf Augenhöhe" sprechen bzw. verhandeln zu können. Sorgt auch für eine gewisse Flexibilität im "Privatbereich" (in dem Alter nicht ganz unwichtig; siehe unten).


    Das finde ich daher auch schon mal recht gut ...

    Im Monat können ca. 1k gespart werden (zzgl. Tilgung).

    Den Cashflow (aus den Ferien-Immobilien) in ETFs fließen zu lassen ist sicherlich eine auf keinen Fall unvernünftige Vorgehensweise; siehe hier

    und anschließend die Erlöse durch die Auslandsimmobilien sukzessive in ETFs zu investieren. Liege ich da richtig?

    Ob die vorrangige Tilgung (ist das vorfälligkeitsfrei möglich ?) bei einer so niedrigen Restschuld

    Stand jetzt habe ich noch einen offenen Kredit von ca. 40k zu 2,9% offen

    sinnvoll ist, kannst nur Du selbst valide ermitteln (steuerliche Situation, Wert der Immobilie(n), Standort, Beleihungsauslauf usw.). Restschuld entspricht gerade mal zwei Jahren Cashflow aus dem Invest ...


    2,9% nach Steuern sind zudem zwar natürlich nicht sicher aber bei einer längeren Anlagedauer mit offensiver Ausrichtung jedenfalls durchaus erreichbar. Wenn auch nicht ganz "unsportlich".


    Ohne Deine private Situation ansatzweise zu kennen: In dem Alter sollte man sich m. E. eine gewisse (intellektuelle, finanzielle aber insbesondere auch) Flexibilität im "Privaten" bewahren, da sich manchmal Rahmenbedingungen recht schnell ändern können (beruflich, geschäftlich, Partnerschaft, Heirat, Nachwuchs etc. - auch ein Immobilienkauf zwecks Eigennutzung kann ein bißchen zu einem (zumindest temporären) Game-Changer werden).


    Deine ersten Schritte sind gemacht - und die klingen nicht schlecht. Viel Erfolg weiterhin !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Ich bin 31 Jahre alt und seit ca. sechs Jahren berufstätig.


    Meine finanzielle Situation sieht so aus, dass ich in den letzten Jahren Geld in Ferienimmobilien im Ausland investiert habe. Diese werfen pro Jahr ca. 20k (nach Steuern) ab.

    Das ist eine ganze Menge. Da hast Du offensichtlich ein stattliches Vermögen aufgebaut. Respekt!

    Stand jetzt habe ich noch einen Kredit von ca. 40k zu 2,9% offen. Im Monat können ca. 1k gespart werden (zzgl. Tilgung).


    Meine Frage: welche weitere Anlagestrategie wäre als Altersvorsorge am sinnvollsten?


    Ich denke, am sinnvollsten wäre es, zunächst den bestehenden Kredit zu tilgen und anschließend die Erlöse durch die Auslandsimmobilien sukzessive in ETFs zu investieren. Liege ich da richtig?

    Das kann man so machen, es ist aber nicht so einfach "richtig" oder "falsch".


    Jeder entscheidet selbst, wie er sein Geld anlegt. Du hast Dich entschieden, Ferienimmobilien zu kaufen, offensichtlich erfolgreich.


    Die übliche Geschichte halt: Du solltest Dir einen Anlagemix überlegen, den Du anstrebst. Ich mag den Begriff "Altersvorsorge" nicht. Sag "längerfristige Anlage" dazu, das trifft es besser. Das kann in unendlich weit entfernten 35 Jahren Deine Alterseinkünfte aufpolstern, aber auch in 10 oder 15 Jahren ein Eigenheim finanzieren.

    Wäre es eventuell sinnvoller das Kapital auf dem Tagesgeld-/Festgeldkonto zu verzinsen oder auch direkt mit dem ETF-Sparplan zu beginnen, als den bestehenden Kredit zu tilgen, da der Zinssatz höher ist als der Zinssatz?

    2,9% Zins sind aus heutiger Sicht mittelviel. Man kann da schon ein Zinsdifferenzgeschäft überlegen, aber so richtig viel Unterschied macht das nicht. Frage auch, wie das steuerlich aussieht. Wäre das ein hiesiger Kredit, könntest Du seine Zinsen von der Steuer absetzen (persönlicher Steuersatz), wohingegen Du für Anlagen nur die Abgeltungssteuer zahlt, vermutlich weniger.


    Deine Fragen sind berechtigt, aber Du solltest Dir hier aber keine Antworten erwarten, weil es allgemeingültige Antworten in dieser Hinsicht nicht gibt. Was Du schreibst, kann man alles machen - auch gemischt übrigens. Es gibt da kein Richtig und kein Falsch, wohl aber unterschiedliche Anleger mit unterschiedlicher Risikotoleranz. Und dann gibt es die objektive und die subjektive Sicht. Es ist gut möglich, daß es finanziell günstiger ist, die Schulden stehen zu lassen, obwohl Du freies Anlagegeld hast, und dieses Geld dann parallel als Tagesgeld oder als ETF anzulegen. Manche Leute können aber mit Schulden nicht gut schlafen, selbst wenn die alternative Anlage mehr Geld bringen sollte. Diese Leute sollten dann wider die Arithmetik erstmal die Schulden tilgen.

    Wenn ich mit dem ETF Sparplan beginnen würde, würde ich mir das etwas langweilig vorstellen. Das würde bedeuten, Geld bis an mein Lebensende einfach nur zur Seite zu legen, ohne die Möglichkeit zu haben, einen Ausreißer bzgl. der Rendite zu erleben.

    Langeweile bei der Geldanlage würde ich mal als Vorteil sehen. Nach oben bricht die Börse selten aus, und wenn sie es tut, dann nicht richtig heftig. Das hält man als Anleger problemlos aus. Wenn es an einem Tag um 20% nach unten geht, hat das sicherlich mehr Thrill, aber macht mit Sicherheit keine Freude.


    Ich hätte nichts dagegen, wenn meine Anlagen von jetzt bis auf Ewigkeiten wie an der Schnur gezogen jedes Jahr 10% plus machen sollten. :) Es wird wohl aber nicht so kommen.


    Probier das doch einfach mal mit einem kleinen Betrag aus, dann merkst Du, wie es ist.

    Als Alternative würde ich mir vorstellen können, das Immobiliengeschäft im Ausland zu erweitern oder in Deutschland mit Immobilieninvestitionen zu beginnen. Vielleicht verfolgt der ein oder andere von euch Immocation. Sie schaffen es, mich dazu zu bringen, dass ich am liebsten gleich damit anfangen zu wollen. Die Möglichkeiten, die sie aufzeigen, wie allein durch Fremdkapital und mit Hilfe diverser Steuertricks ein Vermögen aus dem Nichts geschaffen werden kann.

    Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zuteil. Den Anleger möchte ich sehen, der in seinem Leben noch keine Blessur erlitten hat. Immobilieninvestitionen sind halt in der Regel hoch fremdfinanziert, also gehebelt. Wenn dort etwas schief geht, geht es gleich so richtig schief.


    Wenn Du Deiner Sache nicht sicher bist, würde ich an Deiner Stelle mit kleinen Beträgen und schrittweise agieren. Und Du bist Deiner Sache nicht sicher, sonst würdest Du hier nicht fragen.