Portfolio Aufbau

  • Such mal nach Core Satellite Strategie.

    Der Begriff und die Idee dahinter sind mir bekannt. Ich habe jedoch bei der konkreten Umsetzung einer solchen Strategie immer das Gefühl, dass wenig "Plan" dahintersteckt. Es gibt im Internet eine Vielzahl von Influencern im Bereich Finanzen, die ihre Depots vorstellen oder die Depots ihrer Community unter die Lupe nehmen. Mich verwundert dann immer wieder, dass die Strategie darin zu bestehen scheint, in die 20-30 bekanntesten Unternehmen zu investieren, die einem in den Sinn kommen (also im Grunde genommen eine Auswahl der Unternehmen aus den ETFs, in die man dann schon ohnehin investiert hat). Für mich klingt das nach keiner besonderen Strategie, sondern eher nach einem 08/15-Portfolio, das man von anderen Influencern kopiert. Einen seriösen Ansatz, in dem es wirklich darum geht, den Aktienmarkt nach sinnvollen Investitionen zu durchforsten, habe ich noch nicht gesehen. Zwar wird von dem einen oder anderen eine Kennzahl genannt, viel mehr aber auch nicht. Eventuell besorge ich mir mal im Antiquariat das Buch zum Thema Aktien von Klaus-Rainer Jackisch.

  • Viele erzählen gerne von Erfolgen, Verluste werden gerne verschwiegen.

    Unterm Strich zählt die Performance des Depots. (Begrenzte) Verluste sind halbwegs normal, zumindes für Leute, die nicht über die neuste Generation von Kristallglaskugeln verfügen, aber solange die Kursgewinne und Dividenden in Summe höher als die üblichen Verluste ausfallen, ist die Welt in Ordnung.

  • solange die Kursgewinne und Dividenden in Summe höher als die üblichen Verluste ausfallen, ist die Welt in Ordnung.

    Die Inflation zu schlagen, wäre aber auch nicht schlecht.

  • Es gibt ja auch nicht diesen einen Überplan der dir eine outperformance garantiert.

    Da friemelt jeder so bisschen herum und erzählt warum und weshalb jetzt dieser Wert besser läuft und es mag auch einige wenige geben die ein besseres Ergebnis erzielen… von den stillen Verlieren hörst du aber nichts.

    Eigentlich muss man sich damit abfinden, wenn das ETF Depot erstmal steht, das Kapital ansparen ein sehr langweiliger Prozess ist.

    Ob du durch zusätzliche Investionen auf dem Aktienmarkt zusätzliche

    Rendite erzielst bleibt abzuwarten. Ich hab mir noch ein Small Cap ETF mit dazu genommen und habe aber auch noch ein paar Altlasten an Aktien. Bisher war’s nicht schlimm.

    Die besten Ergebnisse habe ich für mich immer mit buy and hold gemacht.

    Aber in deinem Alter habe ich rumgebastelt was Zeug hält.

    Planlos Optionsscheine gekauft, Pennystocks mit total Verlust usw.

    Im Alter wird man etwas ruhiger und ich kann über meine frühere Planlosigkeit jetzt nur noch lachen. Aber ein fünfstelliger Betrag ist dabei bestimmt liegen geblieben….aber egal. War ja nur Geld und keine Körperteile.


    Es soll neben der Börse ja auch noch andere Hobbys geben. 😳


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Ich selber habe neben ein wenig Tagesgeld & Festgeld, welches alleine bereits den Steuerfreibetrag nahezu komplett aufbraucht,


    Neben den msci world, nur noch 2 kleinere Sektor etfs, diese bespanne ich aktuell zu 70, 20, 10%.

    Wobei beide Sektor etfs seit ein paar Jahren tatsächlich höher abschneiden, als der world, ob das so bleibt? Wer weis, dass schon, am Anfang lagen diese unter dem msci.


    Witziger Weise hat dier einzige Einzel posten an Aktie in meinem Depot (von meinem Arbeitgeber) einen ähnlichen Kurs Verlauf wie der im gleichen Sektor angelegt Sparten etf

  • Mich verwundert dann immer wieder, dass die Strategie darin zu bestehen scheint, in die 20-30 bekanntesten Unternehmen zu investieren, die einem in den Sinn kommen (also im Grunde genommen eine Auswahl der Unternehmen aus den ETFs, in die man dann schon ohnehin investiert hat).

    Verwundert mich nur bedingt. In der Praxis ist es halt sehr schwer, ernsthafte Geheimtipps zu finden. Das benötigt Zeit und Fachwissen. Also greift man entweder zu den aktuellen Hypes ala Plug Power,... oder eben zu Apple, Google,...

  • Da ich mich dabei (hier sind das wohl eher die Ausnahmen, die die Regel bestätigen ...)

    Dann bin ich wohl einer der Wenigen, die nicht zu dieser Beschreibung passen. Ich habe nämlich keine Fonds und/oder ETF im Depot... nur Einzelaktien... und dies seit deutlich über 30 Jahren. Und den Schuh mit dem 'Zocken' ziehe ich mir in keinster Weise an.

    wiedererkenne und ich ohnehin der Meinung bin, daß "one size fits for all" auch und gerade bei dem Finanz-Thema - inkl. natürlich dem Portfolio-Aufbau samt Umsetzung - nicht gilt ... dazu hatte ich schon einige Male was geschrieben, beispielsweise erst jüngst hier

    Daß es "nur eine Methode gibt" habe ich bei dem Thema auch noch nie geglaubt. Es führen zwar "nicht alle Wege nach Rom - aber doch so einige".

    Was natürlich auch nicht automatisch bedeutet, daß der simple Ansatz - Kombi aus: Rücklage für Notfälle, Tages-und Festgeld für die sog. "sichere" Seite und der Rest sprich die "risikoreiche" Seite (wie auch immer in der Höhe bzw. dem Anteil festgelegt) wird als "ETF-Sparbüchse" aufgebaut bzw. abgearbeitet - für so manchen bis sogar sogar viele nicht ein guter, effizienter und sehr kostengünstiger Weg sein kann Vermögen aufzubauen und/oder seine Altersvorsorge vernünftig zu gestalten.


    Leben und leben lassen - da soll doch jeder den für ihn passenden Weg finden und gehen. Den einen und einzigen "richtigen" Weg gibt es m. E. nicht - nur "richtige" Wege für jeden Einzelnen.

    Der 'Witz' beim Investieren in einzelaktien liegt mMn darin, uasi einen eigenen Fonds zu verwalten, ohne sich ein enges Korsett anlegen zu müssen, wie es die Fondsmanager tun (müssen). Will sagen, du kannst kaufen und verkaufen, wie und wann du willst... und brauchst niemandem Rechenschaft ablegen.

    Und das Ganze auch noch ohne (in der Regel jedenfalls) ziemlich saftiges Management-Fee zu bezahlen. Das kann man in dem Fall also bei der Direktanlage in Einzelaktien sozusagen gerne an sich selbst be- bzw. auszahlen ... ;) für den Zeitaufwand. Das wäre dann auch die Kehrseite der Medaille: Es gibt kein Research-Team das man gerade mal anrufen und bei wichtigen Fragen konsultieren kann. Das Team ist man sozusagen selbst ...


    Deinen Weg finde ich prima aber nur aus Interesse

    Ferner habe ich Aktien von Banken, Versicherern, und Autobauern gemieden

    Same here (außer Versicherungen ?! siehe unten). Ergänzen würde ich ausdrücklich noch Fluggesellschaften - aus meiner Sicht eine der fragilsten Angelegenheiten und Geschäftsmodelle überhaupt. Wie siehst Du das ?

    und generell deutsche Aktien außen vor gelassen (es sei denn zum Zocken).

    Bei mir sowie in meinem Umfeld - und das schon lange - übrigens auch die ganz überwiegende Vorgehensweise (bis auf zwei Ausnahmen und das sind ausgerechnet Versicherungen: Allianz und Munich Re ... ?!).


    Ähnliches gilt - bei mir und in meinem Umfeld inzwischen - (leider) auch für Europa (natürlich mit der großen Ausnahme "Schweizer Aktien" - sowie einige kleineren Ausnahmen wie für UK, Niederlande und Dänemark). Der absolute Schwerpunkt liegt schon ewig in den USA.


    Obwohl ich - um Dein Bild zu verwenden - sozusagen mein eigener Fondsmanager bin, ist der Aufwand (inzwischen) sehr überschaubar (jedenfalls, wenn das Depot erstmal steht und nur noch minimale und noch dazu sehr sporadische Eingriffe nötig sind). Kein Vergleich zum Thema "Immobilien" und dem dort für mich anfallenden Zeitaufwand. Das wird in absehbarer Zeit entweder komplett in eine (leider dann kostenpflichtige) Verwaltung wandern oder (jedenfalls teilweise) verkauft werden. Ob es dann für meine Mieter schöner, netter und günstiger wird, wäre eine ganz andere Frage ... ?! Das glaube ich eher nicht.


    Wenn der Gesetzgeber bei diesem Thema so weiter macht (wie in den letzten Jahrzehnten), werden sich das wohl immer mehr private Vermieter überlegen (und auch da stellt sich dann die generelle Frage, ob dies dann für die Mieter angenehmer und günstiger wird und/oder ob der Staat besser für eine angemessene Versorgung mit Wohnraum sorgen kann. Da kann man berechtigte Zweifel haben ...). Das aber nur am Rande.


    Wünsche Dir weiterhin und aufrichtig viel Erflog bei Deiner Vorgehensweise !

  • Geschätzte(r) @gregoriw,


    da ich gerade gesehen habe, daß Du diesen Strang ("Portfolio Aufbau") eröffnet hast, will ich einen dritten - und finalistischen - Versuch starten, einmal eine Antwort von Dir als offensichtlich kundigem Fachmann zu erhalten (immerhin konntest Du meinen damaligen Beitrag ob Deiner großen um nicht zu sagen überragenden Kompetenz als "wirres Zeug" einordnen - mein Kompliment dafür) - und zwar auf die folgende einfache damalige Frage

    Da Du Dich offensichtlich mit solchen Themen hervorragend auskennst: Ist Dir denn eine andere Definition des Geldes als über die drei Geldfunktionen Zahlungsmittel, Verrechnungsmittel (Wertmaßstab) und Wertaufbewahrungsmittel bekannt ? Und falls ja, welche ?

    Für meinen Teil lerne ich nämlich stets gerne dazu.


    Und für den Fall, daß Du die Antwort erneut schuldig bleibst: Willst oder kannst Du diese einfache Frage nicht beantworten ... ?


    Dann hätte ich wenigstens auf jeden Fall was dazugelernt.


    Und wenn selbst diese Frage ohne jede Antwort bliebe : Auch das kann ja eine "schlüssige Antwort" sein ...


    In diesem Sinne ...


    Nichtsdestotrotz: Viel Glück bei Deinem Portfolio-Aufbau ! (Wobei mir ein klein wenig unerklärlich ist, warum Du bei Deinem offensichtlichen so fundierten Wissen überhaupt noch derart einfache Frage wie diese hier stellen mußt. Wie auch immer ...).


    Gruß Sovereign

  • Ergänzen würde ich ausdrücklich noch Fluggesellschaften - aus meiner Sicht eine der fragilsten Angelegenheiten und Geschäftsmodelle überhaupt. Wie siehst Du das ?

    Ja... ich hätte auch drei Seiten vollschreiben können. Zu den Ausgeschlossenen zählten/zählen auch Fluggesellschaften... mit der Ausnahme von 2 Zocks auf LH... und beispielsweise auch Bierbrauer.

  • Ich würde Lindt nehmen, sind zwar nicht billig, aber egal was passiert, das Schoki-Paket zu Weihnachten ist sicher 8) .

    Wenn ich das richtig sehe, kann ein Unternehmen immer auf Dividenden verzichten und damit theoretisch auch Lindt auf das Schoko-Paket. ;)

  • Wenn ich das richtig sehe, kann ein Unternehmen immer auf Dividenden verzichten und damit theoretisch auch Lindt auf das Schoko-Paket. ;)

    Aber wenn es Lindt schlecht geht, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit weil sie weniger verkaufen als angeboten wird. Und dann hätten sie ja wieder Schokolade als Dividende übrig ^^

  • Ich würde Lindt nehmen, sind zwar nicht billig, aber egal was passiert, das Schoki-Paket zu Weihnachten ist sicher 8) .

    Sehe ich ähnlich - wobei man sich als langjähriger Lindt & Sprüngli Aktionär die Sachdividende in Form eines "Schoki-Pakets" zu Weihnachten auch eigenständig wird leisten können ... (nach meiner Erinnerung haben die aber auch sehr regelmäßig "normale", wenn auch moderate, Dividenden ausgeschüttet)

    Aber wenn es Lindt schlecht geht, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit weil sie weniger verkaufen als angeboten wird. Und dann hätten sie ja wieder Schokolade als Dividende übrig

    Sooo richtig schlecht scheint es Lindt % Sprüngli nicht ergangen zu sein ...


    Bin als Kind (60er Jahre) über den legendären "Goldhasen" aus Schokolade das 1. Mal mit Lindt in Berührung gekommen. Börsengang von Lindt & Sprüngli war um 1986 rum. Anfang der 90er war die Aktie (nach meiner Erinnerung) noch um 2.800 Schweizer Fränkli zu bekommen - aktuell irgendwas um die > 105.000 CHF ...). Wobei ja inzwischen ein Schweizer Franken mehr wert ist als ein Esperanto-Euro ... ^^

    Wie auch immer: Sollte auf alle Fälle auch für ein selbst gekauftes Schoki-Paket reichen.


    PS: Lindt & Sprüngli zählt - neben Nestle, Geberit und Novartis - zu meinen langjährigen Schweizer Lieblings-Langweiler Aktien.