ETF-Portfolio

  • Hallo, zusammen. Bin im Bereich ETF noch ziemlich frisch unterwegs (seit 1 Jahr) und arbeite mich seit dem intensiv in das Thema ein.


    Mein Depot habe ich bei ScalableCapital.


    Mein Portfolio umfasst derzeit folgende Positionen als Sparplan:


    1. iShares Core MSCI World UCITS ETF

    2. iShares MSCI EM UCITS ETF USD (ACC)

    3. Fidelity Global Quality Income UCITS ETF Income EUR (Hedged) Shares


    Insgesamt gehen per Sparplan 350,00€/Monat in die ETFs. Mein Ziel ist auf langfristige Anlage ausgelegt (15 Jahre+).


    Ich möchte generell mal hier das Schwarmwissen anzapfen und fragen, was ihr von dem Portfolio haltet und ob es hier ggf. Verbesserungen/Empfehlungen gibt.

  • Moin MHens , willkommen im Forum.


    Wenn du die Existenzbedrohenden Risiken in deinem Leben abgesichert hast und dein Notgroschen groß genug ist kannst du mit diesem Depot bis zum Lebensende die Marktrendite der Aktienmärkte abgreifen.

    Damit bist deutlich besser als der durchschnittliche Anleger aufgestellt und nimmst mit kostengünstigen Produkten an der Entwicklung der Aktienmärkte teil.


    Jetzt gilt es nur dabei zu bleiben und bei möglichen Krisen die Nerven zu behalten und einfach weiter zu besparen.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Eine Nachfrage: gibt es einen besonderen Grund, beim Fidelity auf die gehedgte Klasse zu gehen? Üblicherweise rät man dazu, bei langem Anlagehorizont nicht zu hedgen, da sich solche Effekte langfristig eher (aber nicht immer) ausgleichen. Die Kosten sind nicht in der TER enthalten und schmälern die Rendite.

  • Eine Nachfrage: gibt es einen besonderen Grund, beim Fidelity auf die gehedgte Klasse zu gehen? Üblicherweise rät man dazu, bei langem Anlagehorizont nicht zu hedgen, da sich solche Effekte langfristig eher (aber nicht immer) ausgleichen. Die Kosten sind nicht in der TER enthalten und schmälern die Rendite.

    Nein, eigentlich kein besonderer Grund. Dieser wurde mir mal von einem Freund empfohlen.


    Sollte ich diesen ETF wieder loswerden und Geld in die anderen schieben?

  • Nein, eigentlich kein besonderer Grund. Dieser wurde mir mal von einem Freund empfohlen.


    Sollte ich diesen ETF wieder loswerden und Geld in die anderen schieben?

    Das wäre eine Möglichkeit, schlauer bist du bei der Auszahlung. Ich nutze diese Fonds nicht, ist aber meine persönliche Meinung, da ich für die Altersvorsorge immer das Risiko gering gehalten habe.

  • Sollte ich diesen ETF wieder loswerden und Geld in die anderen schieben?

    Kann man so pauschal nicht sagen.


    Die FT-Empfehlung wäre, nur die beiden erstgenannten zu besparen.


    Persönliche Meinung:


    Ich habe selbst den ungehedgten, da ich den Faktor "Qualität" mit beimischen wollte, auch für die Kinder. Betonung liegt auf beimischen.


    Persönlich finde ich ausschüttende Anlageklassen attraktiv, wenn der Freistellungsauftrag nicht mehr für die Vorabpauschale ausreicht, da man dann keine Liquidität für die Steuer bereitstellen muss. Auch unterhalb hat es einen Vorteil, da man ohne umschichten im Bestand mehr vom Pauschbetrag ausnutzen kann. Dagegen läuft die Notwendigkeit der Wiederanlage, das kann man über eine erhöhte Sparrate mMn gut automatisieren, ist natürlich nicht die reine Lehre.


    Ich hatte lange Zeit einen gehedgten MSCI World, das war aufgrund des gestiegenen Dollars kein gutes Geschäft und würde aktuelle keine gehedgten Anlageklassen mehr kaufen.

    Bedeutet

    Weißt Du erst in > 15 Jahren was besser war. Die letzten Jahre war es egal bei der ungehedgten, die gehedgte war schlechter


    Vergleichen - fondsweb


    Vergleichen - fondsweb

  • Nein, eigentlich kein besonderer Grund. Dieser wurde mir mal von einem Freund empfohlen.


    Sollte ich diesen ETF wieder loswerden und Geld in die anderen schieben?

    Ich persönlich investiere nur in Dinge, die ich verstehe, und bei denen ich einem Dritten erklären könnte, warum ich in dieses Produkt investiere (ob der andere das genauso sieht, ist erstmal egal, aber ICH weiß, warum ich das tue). Insofern würde ich ein Produkt, das sich irgendwann mal aus irgendwelchen Gründen in mein Portfolio verirrt hat, wahrscheinlich loswerden. Auch wenn es nicht wehtäte, es einfach liegen zu lassen. Ich mag es gerne „aufgeräumt“.


    Ist aber Geschmacksache und wahrscheinlich auch davon abhängig, wieviel da drinsteckt, wieviel bei Verkauf zu versteuern wäre etc.


    Und genauso wie meinem Vorredner FinanzPanda ist mir auch aufgefallen, dass dieser anders als die anderen beiden ausschüttend ist. Die Frage ist warum, willst bzw. brauchst du das?

  • Hatte den Fidelity damals wie gesagt auf „Empfehlung“ mit reingenommen. Sicherlich auch aus eigener Unwissenheit, da zu diesem Zeitpunkt neu auf diesem Gebiet . Aber man lernt ja dazu.


    Tendiere dazu, diesen zu verkaufen und Betrag wieder 70/30 in die anderen zu investieren.

  • MHens


    Als der (vermutlich bis sicherlich deutlich) ältere Protagonist von uns beiden erlaube ich mir vor diesem Hintergrund

    Dieser wurde mir mal von einem Freund empfohlen.

    Hatte den Fidelity damals wie gesagt auf „Empfehlung“ mit reingenommen.

    (nachträglich gefettet von mir)


    einen ganz grundsätzlichen Rat:


    Habe selbst nix gegen Tipps, Ratschläge, Empfehlungen usw. - würde diese aber ohne zuvor durchgeführte eigene Recherche niemals bewerten - oder gar diesen ungeprüft folgen.


    Dies sollte natürlich für Dich auch bezüglich meines Ratschlags gelten.


    In diesem Sinne ...


    Gutes Gelingen für Deine eigenen Recherchen und dann für deren Umsetzung.

  • Sovereign vielen Dank.


    Wie gesagt, damals noch neu auf dem Gebiet und daher dem Ratschlag einfach mal vertraut.


    Noch mal eine Frage zu dem


    iShares MSCI EM UCITS ETF USD (ACC)


    Aufgrund der derzeit „schwächelnden“ Performance der EM-ETFs aufgrund der Lage in Ländern wie China, Taiwan etc. lese ich immer öfter, das Invest in die EM-ETFs zu drosseln/auszusetzen und stattdessen (zumindest vorübergehend) auf AllWorld ETF wie z.B.


    iShares MSCI ACWI UCITS ETF USD (Acc)

    Oder

    Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF - Acc (EUR)


    auszuweichen.


    Was haltet ihr davon?

  • Was haltet ihr davon?

    Keiner weiß, wie sich das entwickeln wird. Wenn die EM die nächsten 30 Jahre weiter runtergehen, wäre es im Nachhinein schlau gewesen, da nicht weiter reinzuzahlen. Wenn sie aber in 5 Jahren anfangen, den Developed Markets davonzuziehen, wirst Du froh sein, wenn Du konstant weiter zu im Nachhinein niedrigen Kursen investiert hast.


    Deshalb haben die meisten Leute einen gewissen Prozentsatz EM mit drin, um an einer deutlichen Steigerung teilzuhaben, aber auch wieder nicht so viel, dass es wirklich wehtun würde, wenn das nicht passiert.


    Zum „nicht arm sterben“ (um mal den Finanzwesir vor seiner Wandlung zum aktive-Fonds-Verkäufer zu zitieren) wird beides reichen.


    Ich selbst habe ganz klassisch nur einen MSCI World, ganz ohne EM. Warum? Ich wollte einfach mal mit einem anfangen, wollte kein Rebalancing machen müssen, die Variante „All World“ war da irgendwie noch nicht so bekannt / groß bzw. ich dachte mir, auch Unternehmen aus Developed Markets machen ja in den EM Geschäfte, die Verflechtungen sind da ohnehin eng. Irgendwann in 30 Jahren weiß ich dann, was besser gewesen wäre. Vermutlich aber auch nicht wirklich, sondern irgendwo nach dem Komma.

  • Aufgrund der derzeit „schwächelnden“ Performance der EM-ETFs aufgrund der Lage in Ländern wie China, Taiwan etc. lese ich immer öfter, das Invest in die EM-ETFs zu drosseln/auszusetzen und stattdessen (zumindest vorübergehend) auf AllWorld ETF

    Drei Punkte dazu:


    1. Kann man so machen, also eine 1-ETF-Lösung. Mache ich (FTSE All World) und sind viele hier im Forum Fan von, vor allem weil es 100% Keep it simple ist. Anders ausgedrückt wirst du damit nicht mehr so schnell in genau diese Überlegungen kommen, die du gerade hast, ob Anteil X oder Y aktuell noch sinnvoll sind, du nicht doch besser auf ein anderes Investment, einen anderen ETF umsteigen möchtest; vielleicht gefallen dir dann Small Caps gut, oder es sollen auf einmal 40% EM sein, weil die gut gelaufen sind… usw. Sowas verhindert man zumindest zum Teil mit so einer Lösung. Du musst nicht mehr rebalancen - und ob es am Ende schlechter oder sogar besser läuft als die manuellere Herangehensweise, weiß niemand.


    2. es steckt schon mit drin: überlege dir EINE Strategie - und dann bleib dabei. Natürlich kann es irgendwann mal Situationen geben, in denen man eine Strategie ändern muss/möchte. Dafür ist man ja in der flexiblen „Anlageklasse“ der (Aktien-)ETFs. Wichtig ist aber eben nicht ständig an seiner Strategie zweifeln und sie optimieren zu müssen. Das gilt für eine 1-ETF-Strategie ebenso wie eine mit drei ETFs. In letzterem Fall nimmst du dir z.B. für einmal im Jahr ein Rebalancing vor und bringst die ETFs wieder ins in der Strategie anfangs (!) festgelegte Verhältnis. Wenn die EM schlechter laufen, dann ist das eben so. Deine Strategie ist es dann, dass irgendwann die EM wieder besser laufen und du dann beim Aufschwung dabei bist.


    3. ebenfalls damit verbunden: schlecht laufende EM und vor allem einen (sich verschärfenden) China/Taiwan Konflikt zu erwarten ist Spekulation. Und damit Market Timing. Und das funktioniert langfristig nicht. Kann klappen, kann aber auch schief gehen. Es kann also sein, dass dieses Jahr ein Krieg irgendwo ausbricht. Vielleicht aber auch in fünf Jahren. Im letzteren Fall hast du dann vielleicht fünf Jahre lang Rendite verloren. Oder du entscheidest dich jetzt dagegen und dann in einem Jahr für mehr EM - und dann kommt in zwei Jahren ein Krieg. Das nur als Beispiele. Deswegen nochmal auf Punkt 2 verwiesen: leg dir eine Strategie fest und dann bleib dabei.


    Das sind aber deine Entscheidungen, das hier sind nur Anregungen :) viel Erfolg!

  • Sovereign vielen Dank.

    Wenn ich meine einen Beratungsbedarf samt ernsthaftem Interesse zu erkennen, versuche ich gerne zu helfen - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse logischerweise.


    Wie gesagt, damals noch neu auf dem Gebiet und daher dem Ratschlag einfach mal vertraut.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Auf die Gefahr hin etwas penetrant rüberzukommen (das nehme ich aber hin im Sinne Deiner (!) finanziellen Zukunft):


    Für meinen Teil bin ich nicht mehr "ganz neu auf dem Gebiet" und würde inzwischen weder dem Rat eines Freundes noch dem eines professionellen (und damit gut bezahlten) Beraters "blind" vertrauen. Wobei mit "blind" nur gemeint ist "ohne eigene diesbezügliche Recherche". Komme ich Dank der Empfehlung auf einen Ansatz, dessen Sinnhaftigkeit sich nach eigener Recherche bestätigt - umso besser.


    Dies sollte - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - erst recht gelten, wenn man "neu auf dem Gebiet" ist. Es handelt sich nicht um eine Geheimwissenschaft - auch wenn manches zugegebenermaßen etwas komplex ist und vor allen Dingen auch in der Regel abstrakt (Autos kann man anfassen und fahren - eine Depotübersicht zunächst mal nur anschauen - um nur ein einfaches Beispiel zu Veranschaulichung zu nennen).


    Für einen solchen Weg wie wohl den von Dir gewählten ("monatlicher Sparplan", "umgesetzt via ETFs", "langfristiger Anlagehorizont 15 Jahre +") reicht Grund- bzw. Basiswissen aus, dies kannst Du Dir sicherlich selbst und relativ einfach "draufschaffen" (ich würde dies immer "vor" dem Sparen und dem Investieren bzw. vor dessen konkreter Umsetzung machen ...).


    Vielleicht noch

    Bin im Bereich ETF noch ziemlich frisch unterwegs (seit 1 Jahr)

    Nehme das wörtlich und hoffe damit, daß sich dies wirklich nur auf den Bereich ETFs bezieht.


    Aufgrund Deines (vermutlich) "jugendlichen Alters" (jedenfalls aus meiner Sicht als "alter Esel") sollte vor einer solchen - für sehr lange Zeiträume geplanten - Anlagestrategie (Richtung Vermögensaufbau, Altersvorsorge etc.) die "Versicherungsseite" (Motto: Nur das Nötigste, das aber ausreichend) stehen sprich die Absicherung existenzbedrohender Risiken (wie PHV beispielweise). Aber auch - soweit zu vertretbaren Kosten versicherbar also "einkaufbar" - Themen wie Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit. Dein Humankapital ist (jedenfalls noch) Dein größter und damit wichtigster "Vermögenswert". Von der Bedeutung her auch wesentlich: Eine (Deinen persönlichen Rahmenbedingungen entsprechende) adäquate Rücklage. Insoweit finde ich den beiläufigen Hinweis (siehe Nr. 2 von Horst Talski) sehr sinnvoll.


    Auch die Klärung der individuelle Einstellung sprich Gewichtung "risikoarm vs. risikoreich" halte ich für sehr wesentlich. Das kannst und mußt aber nur Du für Dich und Deine Pläne ganz allein entscheiden.


    Btw: Zeit für irgendwelche Feinjustierungen, Beimischungen etc. ist dann ggf. im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer noch genug (Gewichtung EM, Rohstoffe ja oder nein, wenn ja, wieviel in %, Real Estate ja oder nein, wenn ja, wieviel in %, Gold ja oder nein, wenn ja, wieviel in % usw.).


    Nur am Rande aber in dem Kontext: ETFs mit dem Fokus "dividendenorientiert" drängen sich mir (ohne Deine finanzielle Situation und persönliche Einstellung jetzt en detail zu kennen) in Deinem "Fall" nicht unbedingt auf.


    Kenne Leute mit einem Depot im unteren sechsstelligen Bereich, die sehr bis extrem über die (praktisch alle) Anlageklassen diversifiziert sind - aber auch solche mit einem deutlich siebenstelligen Depot, welches über nur 2-3 ETFs abgebildet ist. Da gilt wohl: Jeder Jeck ist anders. Dein Depot muß zu Dir passen - und nicht zu "fremden Dritten".


    Gutes Gelingen und viel Erfolg dabei !

  • Noch mal eine Frage zu dem iShares MSCI EM UCITS ETF USD (ACC)

    Aufgrund der derzeit „schwächelnden“ Performance der EM-ETFs aufgrund der Lage in Ländern wie China, Taiwan etc. lese ich immer öfter ...


    Was haltet ihr davon?

    Aus Renditesicht ist es eine gute Idee, die Zugangsdaten zu Deinem Depot wegzuwerfen.


    Bei Untersuchungen zur Rendite von Depots von Privatleuten schneiden regelmäßig die Depot von Toten am besten ab. Bei diesen Anlegern ist sichergestellt, daß sie nicht immer öfter was gelesen haben oder daß man ihnen irgendetwas empfohlen hat.

  • Ich habe vor 5 Jahren einen MSCI World ETF Sparplan angelegt. Da ich Vorteile beim ACWI sehe, plane ich, den World ETF stillzulegen und künftig per Sparplan in einen ACWI ETF zu investieren...

    Die Gewichtung soll in diesem Portfolio 70 (2 ETFs) / 30 (TG) sein.

    Wie kann ich beim Rebalancing den stillgelegten ETF berücksichtigen? Oder kann ich diesen einfach 'passiv behandeln' und das Rebalancing nur mit dem ACWI und dem TG gestalten?

  • So lange du nicht in Versuchung kommst, hin und her zu schieben, ist alles gut. Würde den MSCI World einfach weiterlaufen lassen. Ein bis zwei Mal im Jahr schauen und nur bei kräftigen Differenzen handeln.