Was sagt ihr zu den geplanten Einschränkungen beim Bargeldverkehr?

  • Es gibt mit Englisch de facto eine Einheitssprache.

    Ausgerechnet Englisch (!): Eine Aussage, die im Kontext mit der EU und dem Brexit (!) einen ganz besonderen und ganz eigenen Charme entfaltet ... :D


    Aus meiner Sicht war das übrigens kein Zufall. Die Auffassungen von Wirtschaft etwa unterscheiden sich beispielweise in Frankreich (zentralistisch, etatistisch, in Teilen fast sozialistisch) signifikant von denen in UK (liberal, libertär teilwiese fast Laissez-faire). Wo soll da die Schnittmenge liegen ?


    Nur am Rande: Ist das überhaupt so ?


    Bin immer noch relativ viel in Europa unterwegs - im Umgang mit Ämtern und Behörden halte ich das mit der Einheitssprache für eine komplette Illusion. Und wer beispielsweise in Sizilien (Italien) arbeitslos wird kann nicht in Amsterdam (Niederlande) einfach anfangen zu arbeiten - angefangen von der Sprache bis hin zur schwierigen bis teilweise unmöglichen Anerkennung von Qualifikationen innerhalb der EU. Beide Länder sind in der EU und sogar Mitglied der Eurozone.


    Es ist ja nicht einmal möglich innerhalb der EU bzw. sogar innerhalb der Eurozone (!) eine schlichte Immobilienfinanzierung hinzubekommen ! Wenn ich fragen darf: In welcher EU und Eurozone lebst Du eigentlich ? Die real existierende sieht nämlich völlig anders aus. Diesen Fall beispielsweise habe ich in praxi auch schon diverse Male erlebt.

    Dann werden die Verträge eben geändert. So what?

    Das ist das übliche Procedere in einem Rechtsstaat nämlich die Verträge dann in einem auch rechtsstaatlichen Verfahren - in dem Fall konsensual unter allen Mitgliedern der EU - zu ändern.


    Die EU hat sich allerdings für einen komplett anderen Weg entschieden: Man läßt die Verträge, wie sie sind (vermutlich fehlt schon der Wille und/oder die Kraft diese gemeinsam zu ändern ... !?) - dehnt, biegt, beugt oder bricht sie aber weiterhin nach Belieben. Frei nach dem Motto "Not kennt kein Gebot" (mehr).

    Das hat mit einer D-Mark auch funktioniert, die Länder wie Bayern und Mecklenburg-Vorpommern unter einen Hut gebracht hat.

    Meinst Du das ernst ?


    Deutschland hat eine gemeinsame Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalpolitik. Das alles existiert in der Eurozone nicht mal ansatzweise. Und eine einheitliche Sprache übrigens auch nicht.

    Die Bundesrepublik bietet ein gutes Gegenbeispiel, in dem wirtschaftlich starke und wirtschaftlich schwache Länder vertreten sind. Trotzdem war die D-Mark stabil.

    Wenn ich mir seit Jahrzehnten anschaue, welchen Ärger (bis hin zur Androhung von Klage vor dem BVerfG) der minimale Länderfinanzausgleich hierzulande produziert (und da zahlt ein Bayer als Deutscher beispielsweise Kleinstbeträge an einen Berliner als ebenfalls Deutschen - dann wünsche ich viel Spaß, wenn gigantische Beträge für einen Griechen oder Süditaliener von einem Schweden aufgebracht werden sollen ...).


    Sorry, die Schweden haben ja per Referendum die Einführung des Euro abgelehnt - und tun dies bis heute, obwohl sie doch längst den Euro hätten einführen müssen ... :D

    Warum wohl nur ... :D



    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen und Beobachtungen die EU betreffend.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen Finanzen !

  • Ausgerechnet Englisch (!): Eine Aussage, die im Kontext mit der EU und dem Brexit (!) einen ganz besonderen und ganz eigenen Charme entfaltet ...

    Dir ist schon klar, dass Englisch auch in Irland und Malta Landessprache ist und in beinahe allen anderen Ländern weit verbreitet ist?



    Und wer beispielsweise in Sizilien (Italien) arbeitslos wird kann nicht in Amsterdam (Niederlande) einfach anfangen zu arbeiten - angefangen von der Sprache bis hin zur schwierigen bis teilweise unmöglichen Anerkennung von Qualifikationen innerhalb der EU. Beide Länder sind in der EU und sogar Mitglied der Eurozone.

    Millionen von Arbeitskräften aus dem Ostblock zeigen, dass es sehr wohl funktioniert.


    Das ist das übliche Procedere in einem Rechtsstaat nämlich die Verträge dann in einem auch rechtsstaatlichen Verfahren - in dem Fall konsensual unter allen Mitgliedern der EU - zu ändern.

    Der Ioaninna-Kompromiss war von Anfang an ein Fehler, der eben zu solchen Problemen führt. Die EU wird aber über kurz oder Lang ihre Abstimmungsregeln so ändern, dass man auch zu sinnvollen Änderungen fähig ist.


    Die EU hat sich allerdings für einen komplett anderen Weg entschieden: Man läßt die Verträge, wie sie sind (vermutlich fehlt schon der Wille und/oder die Kraft diese gemeinsam zu ändern ... !?) - dehnt, biegt, beugt oder bricht sie aber weiterhin nach Belieben. Frei nach dem Motto "Not kennt kein Gebot" (mehr).

    Offensichtlich ist man sich da unter den Staaten aber einig- oder hat ein Staat geklagt?



    Meinst Du das ernst ?


    Deutschland hat eine gemeinsame Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalpolitik.

    Die EU zumindest teilweise auch, der Rest wird nach und nach harmonisiert.



    Wenn ich mir seit Jahrzehnten anschaue, welchen Ärger (bis hin zur Androhung von Klage vor dem BVerfG) der minimale Länderfinanzausgleich hierzulande produziert

    Der "minimale" Ausgleich sorgt dafür, dass ich die Schülerbeförderung für meine Kinder selbst bezahlen darf, weil das Geld dafür nach Berlin wandert und dort für kostenlose Schülerbeförderung verwendet wird. Von daher volles Verständnis für Klagen.



    Sorry, die Schweden haben ja per Referendum die Einführung des Euro abgelehnt - und tun dies bis heute, obwohl sie doch längst den Euro hätten einführen müssen ... :D

    Auch hier herrscht wohl Einverständnis, ansonsten hätte die EZB längst geklagt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Dir ist schon klar,

    Mir ist vor allen Dingen klar, daß es zum Brexit gekommen ist. Typisch EU übrigens: Die Beleuchtung samt Analyse der eigenen Anteile daran hat bis heute nicht ansatzweise stattgefunden. Außer "die spinnen die Engländer" haben ich dazu in Brüssel kaum was vernommen.


    Erinnert mich an die Worte eines meiner besten Freunde nach der offiziell vollzogenen Scheidung nach gut 30 Ehejahren: "Meine Ex spinnt doch komplett" ... Nach meiner Erfahrung ist das aber - jedenfalls in den meisten Fällen - etwas "unterkomplex", um es möglichst subtil zu formulieren ...

    dass Englisch auch in Irland und Malta Landessprache ist und in beinahe allen anderen Ländern weit verbreitet ist?

    Dann versuche Du Dich doch mal (beispielsweise im Kontext mit einem Bauprojekt oder einer schlichten Umbaumaßnahme) in der englischen Sprache im Kontakt mit italienischen, griechischen, spanischen usw. Behörden und Ämtern. Da wünsche ich viel Erfolg sowie Freude. :D

    Der Ioaninna-Kompromiss war von Anfang an ein Fehler, der eben zu solchen Problemen führt.

    Es war vor allen Dingen ein schwerwiegender (aller Wahrscheinlichkeit nach tragischer da verhängnisvoller) Fehler im Jahr 1999 eine Einheitswährung einzuführen - obwohl es die "Vereinigten Staaten von Europa" noch gar nicht gab - und diese es bis heute im Jahr 2024 auch nicht gibt, keine einheitliche verbindliche Sprache im Währungsraum existiert (Faktormobilität beim Faktor Arbeit) und eine Angleichung (Konvergenz) der beteiligten Länder auch nicht ansatzweise stattgefunden hat.

    Die EU wird aber über kurz oder Lang ihre Abstimmungsregeln so ändern, dass man auch zu sinnvollen Änderungen fähig ist.

    Wenn mit "sinnvoll" eine immer weitere Zentralisierung und Bürokratisierung, ein immer weiteres Auseinanderfallen von Handlung und Haftung, eine immer weitere Aushöhlung des Nationalstaates, ein immer weiteres Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit (von der Lissabon-Strategie über die europäischen Werte bei der gemeinsamen Verteilung der Flüchtlinge bis hin zur äußeren Sicherheit (Verteidigungsfähigkeit)) etc. pp. gemeint ist - dann ich das sicher "sinnvoll" ...


    Das seit sehr vielen Jahren wirtschaftliche Zurückfallen der EU und insbesondere der Eurozone (Kundigere als meine Wenigkeit sprechen von einem Absturz) gegenüber beispielsweise den USA - muß man längst als trauriges Menetekel sehen.

    Offensichtlich ist man sich da unter den Staaten aber einig- oder hat ein Staat geklagt?

    "Unter den Staaten" mag man sich (vielleicht - "vielleicht" deshalb, weil ich mich an den jahrelangen Streit, Stress und Ärger unter den Länder im Kontext mit der Eurokrise und der Rettung einzelner Länder noch bestens erinnern kann ...; mir fällt - außer dem Umgang mit der Flüchtlings- und Migrationskrise - nichts ein, was die EU mehr gespalten hat als der Euro. Dir ?) einig sein.


    Wie mal ein Verfassungsrechtler treffend formulierte: "Was nützt und hilft dem Bürger die Gewaltenteilung, wenn sich die unterschiedlichen Gewalten beim Rechtsbruch einig sind ?!"


    Wie ich hier schon mal an anderer Stelle ausführte: Nach meinem Dafürhalten wird man die Währungsstabilität nicht dadurch erreichen, indem man die Rechtsstabilität aufgibt. Am Ende wird man eher beides verlieren.

    Der "minimale" Ausgleich sorgt dafür, dass ich die Schülerbeförderung für meine Kinder selbst bezahlen darf, weil das Geld dafür nach Berlin wandert und dort für kostenlose Schülerbeförderung verwendet wird. Von daher volles Verständnis für Klagen.

    Berlin gehört für mich (und ich kenne weltweit recht viele Städte) zu den dysfunktionalsten Städten in einer Industrienation. Insofern wundert mich da wenig bis nix. Ob allerdings eine Dauer-Alimentierung der richtige Weg sein kann, da hege ich - aufgrund meiner Lebenserfahrung - erhebliche Zweifel. Was aber wieder ein anderes Thema wäre.

    Auch hier herrscht wohl Einverständnis, ansonsten hätte die EZB längst geklagt.

    Als EU-Behörde ? Und dann ausgerechnet vor dem EuGH, der alles durchwinkt, was nach mehr EU klingt ?


    Zurück zum Realitätsbezug: Die Europäische Einheitswährung war ein rein politisches Projekt (alle harten Fakten sprachen dagegen). Es wäre daher die originäre Aufgabe der Politik gewesen, den Euro zu einer stabilen und erfolgreichen Währung zu machen. Dies ist vollumfänglich gescheitert. Die diesbezüglichen EU-Verträge ("Vertrag von Maastricht" sowie die "Maastricht-Kriterien") wurden von Anbeginn an gebrochen. In der Eurokrise (daher nur eine Sachgesetzlichkeit sprich logische Folge der permanenten Nichtbeachtung der eigenen (!) EU-Verträge (!)) dann auch die weiteren Säulen des Euro wie die Nichtbeistandsklausel des Art. 125 AEUV (jeden Land haftet für seine Schulden selbst) und das "Verbot der monetären Staatsfinanzierung" durch die EZB des Art. 123 AEUV zerstört.


    Der Euro existiert nur noch, weil die EZB (2012) als letzte und schnell handlungsfähige Instanz als "Feuerwehr" - für die Politik - eingesprungen ist. Und auch signalisiert, weiter einspringen zu werden. Wobei man trefflich diskutieren könnte, ob nicht längst der kollaterale "Löschschaden" den eigentlichen "Brandschaden" übersteigt - wenn man die Eurozone im internationalen wirtschaftlichen Vergleich betrachtet.



    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !


  • Dann versuche Du Dich doch mal (beispielsweise im Kontext mit einem Bauprojekt oder einer schlichten Umbaumaßnahme) in der englischen Sprache im Kontakt mit italienischen, griechischen, spanischen usw. Behörden und Ämtern. Da wünsche ich viel Erfolg sowie Freude. :D


    Warum in die Ferne schweifen, die Probleme liegen doch so nah.

  • Dass die Vielsprachigkeit im Bereich der EU-Rechtsprechung beherrschbar ist, kannst du dir im EUR-Lex, dem Gesetzgebungsportal, anschauen (Beispiel).

    Dann ist ja alles bestens bestellt in der EU im Kontext mit der Sprache, dem Euro, dem Währungsraum und dem Faktormobilität beim Faktor "Arbeit" in der Eurozone :thumbup:


    Wäre - neben ein Dutzend andere Fragen, wobei man da mit der Eurokrise samt nötiger Dauerrettung des Euro seitens der EZB schon anfangen könnte - nur die Frage, wann dann der Zustand der bereits im Jahre 2000 auf dem EU-Gipfel in Lissabon beschlossenen und gemeinsam verabschiedeten EU-Lissabon-Strategie eintritt ... ?


    Zur Erinnerung: Nach dieser EU-Agenda sollte die EU binnen 10 Jahren (also bis 2010) zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt werden.


    Über die gescheiterte Lissabon-Strategie der EU hüllt man besser, wie über so vieles andere in der EU, den Mantel des Schweigens.


    Um mal zu den unverzichtbaren Basics wie äußerer Sicherheit zu kommen (denn was hilft mir die Wirtschaft, wenn das Land überfallen und/oder zerstört wird ?). Bei nüchterner Betrachtung sprich Realitätsbezug ist diese EU ja nicht mal in der Lage sich selbst zu verteidigen.


    Attitüde sprich Anspruch und Wirklichkeit scheinen mir auch hier - wie bei der EU-Lissabon-Strategie - etwas auseinanderzufallen ... ?


    Ist das noch EU-Politik - oder schon Realsatire ... ?



    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen Finanzen !

  • Warum in die Ferne schweifen, die Probleme liegen doch so nah.

    Wofür man in einem Land 16 Landesbauordnungen benötigt, hat sich mir noch nie richtig erschlossen.


    Vom Stand (präziser Zustand) beim Thema "Digitalisierung" Ämter und Behörden hierzulande betreffend (in dem Fall Bauämter und Baubehörden) ganz abgesehen.


    Denn nach meiner Erfahrung unterscheiden sich die Menschen (beispielsweise in Hessen und Rheinland-Pfalz) nicht so wesentlich, daß dies erforderlich wäre ... ?


    Zwar kann man diesen unterschiedlichen Baubehörden nicht immer (manchmal sogar kaum bis gar nicht) inhaltlich folgen - aber diese wenigstens von der Sprache her noch verstehen. Habe innerhalb der EU und innerhalb Eurozone nämlich diverse Male erlebt, daß Dolmetscher und/oder der jeweiligen Landessprache mächtige Architekten, Anwälte usw. eingeschaltet werden mußten ...


    So viel zu einer Aussage, wie dieser hier

    dass Englisch auch in Irland und Malta Landessprache ist und in beinahe allen anderen Ländern weit verbreitet ist?

    Eventuell war damit gemeint, daß man sich innerhalb der EU auf Bauprojekte in Irland und Malta fokussieren sollte ... ?

  • Denn nach meiner Erfahrung unterscheiden sich die Menschen (beispielsweise in Hessen und Rheinland-Pfalz) nicht so wesentlich, daß dies erforderlich wäre ... ?

    Zwar kann man diesen unterschiedlichen Baubehörden nicht immer (manchmal sogar kaum bis gar nicht) inhaltlich folgen - aber diese wenigstens von der Sprache her noch verstehen. Habe innerhalb der EU und innerhalb Eurozone nämlich diverse Male erlebt, daß Dolmetscher und/oder der jeweiligen Landessprache mächtige Architekten, Anwälte usw. eingeschaltet werden mußten ...



    So ein Hochwasser kann linksrheinisch ganz andere Folgen haben als rechtsrheinisch. Das muss baulich berücksichtigt werden. Hat vielleicht mit der Erdrotation zu tun. Oder vielleicht war es auch nur schon immer so...

    Und weil oben EUR Lex genannt wurde - Da nimmt man als Deutscher die deutsche Version her, setzt sie in Deutschland um und unterliegt dem Irrglauben, dass EU-Verordnungen unmittelbar in allen Mitgliedsstaaten gelten. Tun sie zwar, aber eben nicht mit dem Inhalt der deutschsprachigen Version. Wenn eine der Übersetzungen versemmelt wurde und man an eine bockige Behörde gerät, wird es sehr lustig.

  • Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Beobachtungen und Erfahrungen.

    Verbesserungsvorschlag: Schreib künftig einfach EU=doof, dann musst du auch nicht ständig abschweifen und neue Nebenkriegsschauplätze eröffnen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • So ein Hochwasser kann linksrheinisch ganz andere Folgen haben als rechtsrheinisch. Das muss baulich berücksichtigt werden. Hat vielleicht mit der Erdrotation zu tun. Oder vielleicht war es auch nur schon immer so...

    Das kann man so humoristisch sehen - wenn es denn nicht so traurig wäre und auch so traurige Ergebnisse generieren würde ...


    Ähnliches gilt ja auch für Themen wie Brandschutz, Trittschallschutz, Wärmedämmung, Stufenhöhe bei Treppen, Türbreiten usw. - alle wären die Menschen ganz unterschiedlich je nach Bundesland ...

    Und weil oben EUR Lex genannt wurde - Da nimmt man als Deutscher die deutsche Version her, setzt sie in Deutschland um und unterliegt dem Irrglauben, dass EU-Verordnungen unmittelbar in allen Mitgliedsstaaten gelten. Tun sie zwar, aber eben nicht mit dem Inhalt der deutschsprachigen Version. Wenn eine der Übersetzungen versemmelt wurde und man an eine bockige Behörde gerät, wird es sehr lustig.

    Entspricht (leider) meinen Erfahrungen. Mit dem "lustig" ist halt immer so eine Sache - wenn der Otto Normalverbraucher dann zu den davon "Betroffenen" zählt ...


    Einige Male live erlebt. Konkretes Beispiel: In der EU bzw. Eurozone gilt seit dem März 2016 einheitlich die EU-WIKR (EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie). Unabhängig davon, daß die einzelnen Länder in praxi dies unterschiedlich eng bzw. streng auslegen und um das Problem nur eingedampft aufzuzeigen: Es gibt zwar eine Einheitswährung und eine EU-WIKR und eine offenen Binnenmarkt für Personen und Kapital ... will sich aber zum Beispiel ein Frankfurter (Euroland Deutschland) eine Immobilie in Italien (ebenfalls ein Euroland) via Kredit kaufen stößt er aufgrund fehlender Regelungen auf folgende Aussagen der Banken: Die Bank in Deutschland sagt "auf die eingetragene Grundschuld beim italienischen Grundbuchamt haben wir im Ernstfall keinen Zugriff daher gibt es von uns keinen Kredit". Und die italienische Bank sagt "auf Konten, Depots, Gehalt" usw. in Deutschland haben wir im Ernstfall keinen Zugriff daher geben wir keinen Kredit". Wer die Immobilie dann nicht einfach ohne Kredit bezahlen kann oder eine Immobilie in Deutschland hat, die noch Platz für eine Grundschuld bietet - wird als "Otto Normalverbraucher" sprich Normalbürger in die Röhre schauen - in dieser wundervollen EU ...

  • Verbesserungsvorschlag: Schreib künftig einfach EU=doof,

    Vielen herzlichen Dank für diesen sachbezogenen und fundierten Beitrag. Über Deine validen Argumente muß und werde ich auf jeden Fall in Ruhe nachdenken.

    dann musst du auch nicht ständig abschweifen und neue Nebenkriegsschauplätze eröffnen.

    Mir "reichen" - ehrlich gesagt - schon die "Hauptkriegsschauplätze" (nur um Deine Formulierung - wenn auch leicht modifiziert - aufzugreifen) "völlig aus".


    Angefangen beim Strangbezug und dem Thema Bargeld über den Umgang mit den das Bargeld betreffenden EU-Verträgen sowie dessen von EU-Seite mit ständigen Ein- und Beschränkungen, Obergrenzen, Verboten, Identifikationspflichten, Herkunftsnachweisen usw. betriebener Zurückdrängung.


    Einen Zusammenhang mit den übergeordneten Themen wie den Konstruktionsfehlern des Euro, der Eurokrise, der Geldpolitik der EZB, der wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone usw. zu leugnen - schiene mir - ganz persönlich - aber naiv. Daher sind diese Aspekte - an entsprechender Stelle - aus meiner Sicht - einer Erwähnung wert.


    Was ist eigentlich Deiner Meinung zum "Erfolg" der EU-Lissabon-Strategie bzw. Agenda oder der "wirtschaftlichen Entwicklung" der EU und insbesondere der Eurozone im Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen (Beispiel: USA) oder der "Verteidigungsfähigkeit" der EU ? Schließlich sollte ja die Europäische Einheitswährung (so wie auch die EU-Lissabon-Agenda) die EU international stärken und nach vorne bringen ...


    Über die damals in Brüssel teilweise kursierende Idee, der Euro werden den Dollar als Weltwährung ablösen oder die Briten werden vom Euro so begeistert sein, daß sie ihr Pfund für den Euro aufgeben oder die Schweizer werden den Euro so toll finden, daß sie den Schweizer Franken aufgeben etc. pp. hülle ich mal besser den "Mantel des Schweigens" ...

  • Was ist eigentlich Deiner Meinung zum "Erfolg" der EU-Lissabon-Strategie bzw. Agenda oder der "wirtschaftlichen Entwicklung" der EU und insbesondere der Eurozone im Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen (Beispiel: USA) oder der "Verteidigungsfähigkeit" der EU ? Schließlich sollte ja die Europäische Einheitswährung (so wie auch die EU-Lissabon-Agenda) die EU international stärken und nach vorne bringen ...

    Die Erfahrung bisher in diesem Thread hat gezeigt, dass eine Antwort darauf nur in weiteren Nebenkriegsschauplätzen endet. Von daher erspare ich das uns allen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Wenn eine der Übersetzungen versemmelt wurde und man an eine bockige Behörde gerät, wird es sehr lustig.

    Das erscheint nun aber wirklich an den Haaren herbeigezogen. Fehler passieren im Einzelfall. Dafür gibt es Korrekturprozeduren. Systematische Fehlübersetzungen sind bei der gegebenen Transparenz nicht möglich. Anders sieht es ggf. bei der Interpretation aus. Spielräume gibt es hier ja öfters. Nicht aber, wenn technische Sachverhalte geregelt werden.

  • Verbesserungsvorschlag: Schreib künftig einfach EU=doof, dann musst du auch nicht ständig abschweifen und neue Nebenkriegsschauplätze eröffnen.

    Also ich fand diesen Kommentar eher für doof.

    Die Erfahrung bisher in diesem Thread hat gezeigt, dass eine Antwort darauf nur in weiteren Nebenkriegsschauplätzen endet. Von daher erspare ich das uns allen.

    Bitte nicht für alle sprechen. Zumindest nicht für mich.

    Ich sehe da sehr wohl wichtige Aspekte, was die Stabilität des Euros und Vertragsbrüche angeht.

    Der Euro wurde aus politischen Gründen eingeführt mit der Hoffnung, dass der Euro Europa auch politisch (schneller) näher bringt. Leider ist die Strategie nicht aufgegangen.

    Jetzt haben wir Subventionierung der Südstaaten durch die Druckerpresse, gemeinsame Haftung auch durch die Eurobonds.

    Nur weil jemand die Vertragsbrüche kritisiert heißt es nicht, dass er anti-EU ist. Es ist ein komplett anderes Thema.

  • Das erscheint nun aber wirklich an den Haaren herbeigezogen. Fehler passieren im Einzelfall. Dafür gibt es Korrekturprozeduren. Systematische Fehlübersetzungen sind bei der gegebenen Transparenz nicht möglich. Anders sieht es ggf. bei der Interpretation aus. Spielräume gibt es hier ja öfters. Nicht aber, wenn technische Sachverhalte geregelt werden.

    Nein, das ist wirklich nicht an den Haaren herbeigezogen.


    Das ließ sich mit dieser Behörde im Ausland (nicht Deutschland, nicht mit Englisch als Amtssprache in diesem Land) nur sehr mühsam und mit einem Rechtsanwalt klären.

    Klar, am Ende war es geklärt und zwar nicht im Sinne dieser Behörde. Für das beteiligte Unternehmen hat es völlig unnötig Zeit und Geld verbrannt und das in einem Binnenmarkt, der eigentlich vereinfachen soll.


    In dem Beispiel hier ging es um eine Begriffsbestimmung. Der Begriff war in der deutschen Fassung völlig anders definiert als in der Fassung des anderen Landes. Und die englische Version war nochmal anders, wenn auch eher an der deutschen. Dass es Vorsatz oder System war, unterstelle ich überhaupt nicht. Entscheidend ist, dass es Zeit und Geld gekostet hat, das zu klären.


    Als Ursache haben wir mit dem Anwalt herausgefunden, dass in der anderen Landesfassung die Begriffsdefinition aus der Gesetzgebung von vor dem EU-Beitritt kopiert wurde. Da ergibt schon der gesunde Menschenverstand, auf welcher Seite der Fehler ist.

    Wie gesagt - wenn die Behörde bockig ist und gesunder Menschenverstand nicht zählt, dann wird es sehr sehr schwierig,

  • Die Erfahrung bisher in diesem Thread hat gezeigt, dass eine Antwort ...

    Du kannst denknotwendig nur von Deiner Erfahrung und Deiner Wahrnehmung sprechen.


    So wie ich nur von meiner diesbezüglichen Erfahrung und meiner Wahrnehmung. Die hat in diesem Strang (apropos zu Deiner Formulierung "Thread" - ist das schon eine Einübung der für die Einheitswährung erforderlichen Einheitssprache "Englisch"; trotz des in 2016 erfolgten Brexit-Referendums ... ?) für mich Inhaltlich wenig bis nix Neues ergeben.


    Zugegebenermaßen bis auf manche Ausnahmen wie das hier:

    Verbesserungsvorschlag: Schreib künftig einfach EU=doof

    Das habe ich in dieser Form so noch nicht vernommen. Fraglos aber bemerkenswert.


    Diesbezüglich

    Von daher erspare ich das uns allen.

    sollten wir vielleicht am besten übereinstimmen, daß wir in Sachen Bargeld - aber auch in Sachen EU, Euro, EZB usw. - inhaltlich offensichtlich nicht übereinstimmen.


    Auch wenn ich Deine Antworten zum "Erfolg" der EU-Lissabon-Strategie, zum "wirtschaftlichen Erfolg der Eurozone" im Vergleich zu anderen Industrienationen (Beispiel: USA) und zur "Verteidigungsfähigkeit" der EU schon spannend gefunden hätte ... ^^


    Daher stimme ich Deinem oben gemachten Vorschlag gerne zu. Zudem sollte jeder von uns beiden am besten weiter seine eigene (so denn vorhanden) finanzielle Strategie verfolgen - abhängig von seiner persönlichen Einschätzung der hier diskutierten Themen. Die Einschätzung zu solchen grundlegenden Fragen hat ja auch Implikationen auf die eigenen Finanzentscheidungen.



    Nur meine persönliche Meinung.



    Dir weiterhin übrigens ganz viel Glück dabei sprich mit Deinen privaten Finanzen !

  • Ironie oder Zufall?

    Das läßt sich in der EU und insbesondere der Eurozone nicht immer sauber auseinanderhalten.


    Nicht selten handelt es sich beispielsweise auch um schlichte Sachgesetzlichkeiten und Kausalitäten - wenn etwa die Gleichung lautet: Massive Konstruktionsfehler der Einheitswährung + ständige Vertragsbrüche = Eurokrise.


    Manchmal könnte man aber auch an Realsatire denken ...


    ... beispielsweise beim "Erfolg" der "EU-Lissabon-Strategie" aus dem Jahr 2000, der Brüsseler Idee, daß der "Euro den Dollar als Weltwährung ablösen" könnte, der Vorstellung die "Briten würden für den Euro ihr Pfund aufgeben" (stattdessen kam es zum Brexit ...) oder die "Schweizer ihren Franken für den Euro", der "wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone" im "Vergleich zu den USA" beispielsweise, der "Verteidigungsfähigkeit" der EU in Sachen "äußere Sicherheit" etc. pp.


    Die Liste ließe sich leicht verlängern. Nämlich um das Strangthema "Umgang der EU mit dem einzigen unbeschränkten gesetzlichen Zahlungsmittel" sprich mit "den auf Euro lautenden Banknoten" ... ^^ =O



    Nur meine persönliche Meinung.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen und natürlich auch mit der GRV !

  • ....ein weiteres - wenn auch in Anbetracht aller weitreichenden und globalen Betrachtungsweisen hier - banales Beispiel gegen Bargeldverbot könnte auch sein, dass Banken am Auszugsdrucker, ohne dass man den Pin eingeben muss, deine Karte plötzlich einziehen und einfach einbehalten.


    Genau das ist mir vor 6 Wochen passiert. Erst habe ich 2 Wochen auf Rücksendung meiner alten Karte von der zentralen Filiale aus - leider vergeblich - gewartet.


    Jetzt sitze ich seit gut 6 Wochen ohne Karte und kann nur noch mit Bargeld meine Einkäufe erledigen. Ich habe zwar versucht, das Problem durch Beantragung einer neuen Karte zu lösen, da die Bankangestellten am Schalter selber keine Schlüssel mehr für die einzelnen Automaten besitzen. - Im Gegensatz zu früher.


    Gottseidank bin ich Bargeldverfechter und brauche insofern keine Schulden bei Bekannten zu machen.