Riesterrente

  • Verkaufst du einen Aktienfonds aus deiner Riester zu jetztigen Höchstkursen und kaufst dir davon einen breitstreuenden und günstigeren Aktien ETF hast du einfach nur Umgeschichtet. Das Risiko ist das du in der Zeit in der dein Riester aufgelöst wird und du noch nicht wieder im Aktien ETF investiert bist nicht an weitern Kurssteigerungen teilen nehmen kannst.

    Ich bin zu 63% in Aktien und 37% in Renten. Dies hatte ich vor ca. 2 Jahren selbst umgeschichtet, um einer Umschichtung durch UI zuvorzukommen. Aus heutiger Sicht ein Fehler, da in absoluten Zahlen die 37% Renten 3k niedriger als bei der Umschichtung notieren.

  • Nein, das ist falsch.


    160 Euro ist nur die (durch den Rentenfaktor) garantierte Rente, d.h. beide können nicht weniger als 160 Euro bekommen.


    Tatsächlich bekommen beide im Zweifel den gleichen (Markt-)Zinssatz, der über der garantierten Rente liegt:


    Angenommen der Marktzins und die Sterbetafeln geben 40 Euro pro 10.000 Euro wieder, dann bekommen beide eine Rente in etwa dieser Höhe, denn 90% des Überzinses müssen ausgeschüttet werden:

    - A bekommt dann ca. 380-400 Euro Rente

    - B bekommt ca. 195-200 Euro Rente.


    Nur wenn die Zinsen unter den garantierten Rentenfaktor fallen, wird der Rentenfaktor garantiert gezahlt. Beide können also nicht weniger als 160 Euro Rente erhalten, egal wie tief die Zinsen fallen oder die Lebenserwartung steigt.

  • Lieber Wanderslust ,



    Bitte zeige mir einen aktuellen Riestersparplan in Auszahlung der diese von dir oben Rentenfaktoren wirklich hergibt.


    Rentenfaktoren über 35 sind völlig utopisch.


    Es gibt alte Riesterrentenverträge die diese Faktoren vielleicht erreichen, aber aktuell werden mit diesen Fondssparverträgen keine Faktoren über 30 abgerechnet eher 25 oder noch schlechter. Also aus 100000€ Fondsvermögen wird noch eine Versicherung für die Langlebigkeit über mindestens 20000€ abgeschlossen und dann sind noch 80000€ zum verrenten da und damit sind nicht mehr als 200€ Rente mtl. zu erwarten. Und Versteuert werden muss diese Rente auch noch.


    Aber dafür kommt diese Rente dann auch bis du 120 Jahre alt bist.


    Es würde mich halt freuen wenn du wirklich mal aktuelle Fondsriesterrenten beziffern würdest und nicht immer irgendwas von Garantierten Zinsen und so weiter schreibst. Der garantierte Zinssatz für Lebensversicherungen ist immer noch bei 0,25% für den Kapitalanteil.

    Die Versicherungsunternehmen sind keine Wohltäter und werden bestimmt nicht freiwillig mehr zahlen. Die aktuellen Zinssätze werden nur in homöopathischen Dosen an die Verbaucher weitergegeben. Das beste Beispiel ist z.b. das Tagesgeldangebot der Sparkassen.


    Ich glaube den Zahlen, aber die kannst oder willst du ja leider nicht liefern.


    Gute N8

  • Bitte zeige mir einen aktuellen Riestersparplan in Auszahlung der diese von dir oben Rentenfaktoren wirklich hergibt.

    Bitte lies meine Beiträge und versuche zu verstehen, dass ich Dir erklärt habe, was ein Rentenfaktor ist und was er nicht ist. Dann verstehst Du auch, weshalb ich Dir für eine hypothetische Beispielrechnung keinen Sparplan zeigen muss, um das System zu erklären, denn das wäre völlig unsinnig (siehe meine Beiträge dazu).


    Die Zinssätze 10-jähriger Bundesanleihen kannst Du Dir im historischen Verlauf auf der Webseite der Bundesbank ansehen. Für die Zukunft gibt es den Wetterbericht.

  • Der garantierte Zinssatz für Lebensversicherungen ist immer noch bei 0,25% für den Kapitalanteil.

    Aha!

    Die Versicherungsunternehmen sind keine Wohltäter und werden bestimmt nicht freiwillig mehr zahlen.

    Habe ich irgendwo von freiwilligen Leistungen gesprochen? Es geht um gesetzliche vorgeschriebene Leistungen (Ausschüttung von 90% der kalkulatorischen Überschüsse, d.h. der Differenz zwischen dem garantierten Zins von 0,25% und dem tatsächlichen Zins).


    Ist es wirklich so schwer zu verstehen? Es ist eigentlich nicht so kompliziert, dass man es 10x in immer wieder neuen Worten erklären muss.

  • Ich finde es fast schon witzig, wie Wanderslust geradezu religiös versucht Versicherungsverträge 'schön' zu rechnen. :)

    Es geht um gesetzliche vorgeschriebene Leistungen (Ausschüttung von 90% der kalkulatorischen Überschüsse, d.h. der Differenz zwischen dem garantierten Zins von 0,25% und dem tatsächlichen Zins).

    Ich habe noch 2 'alte' Verträge. Einmal eine Kapitallebensversicherung und einmal eine (stillgelegte) bAV. Beide noch mit Garantieverzinsungen, die heute völlig utopisch erscheinen (3,5% und 2,75%).

    Daher werde ich wohl auf absehbare Zeit weiterhin nicht von irgendwelchen 'kalkulatorischen Überschüssen' meiner Policen profitieren.


    Meine KLV kennt seit über 15 Jahren nur eine Richtung. Die prognostizierte Rendite meines Vertrags sinkt alle paar Jahre und nähert sich immer mehr der vertraglichen Garantiesumme an. Und gerade die steigenden Zinsen 2022 haben die Prognose meiner Versicherung nochmal um 15% absinken lassen, weil die Bewertungsreserven der Versicherungen unter den steigenden Zinsumfeld leiden. :/

    Also trotz steigender Zinsen wird das erstmal wohl nix mit den steigenden Überschüssen. Es kann also durchaus dauern, bis ein steigendes Zinsniveau sich auch tatsächlich auf den Überschuss des jeweiligen Vertrags auswirkt.

    Im schlimmsten Fall, läuft eine alte KLV sogar aus, bevor man überhaupt noch von steigenden Zinsen profitieren konnte. Wer das Pech hatte, dass die Versicherung 2022/2023 ausgezahlt wurde, bekam durch das steigende Zinsniveau nochmal einen schönen Abschiedsgruß seiner Versicherung in Form einer gesenkten Überschussbeteiligung.:/

    Daher rechne ich zur Fälligkeit meiner KLV2031 nur noch mit der Garantiesumme.


    Meine (stillgelegte) bAV hat seit 2013 keinerlei Überschuss erzielt. Macht also über 10 Jahre in denen die Inflation jetzt schon an meiner schönen Garantierente ab 2037 genagt hat. Und das ärgerliche daran, dass ich noch die nächsten 13 Jahre weiter nur zusehen kann.

    Aber wer weiß, evtl. kommt es ja in den nächsten Jahren wieder zu einem Zinsniveau wie in den 70'ern (10% p.a.). Dann werde ich evtl. auf die letzten Tage noch richtig 'absahnen' mit meinen Versicherungen! :D

    Wie hoch war eigentlich nochmal die Inflation in den 70'ern bei 10% Zinsen? 8o


    Eine Versicherung macht langfristig nur Sinn, wenn ich damit eine reale Rendite nach Inflation erzielen kann. Sonst spare ich mich real arm!

    Und wenn ich über einen Zeitraum von 20-30 Jahren eine Rente aus einer Versicherung beziehe, muss diese ebenfalls einen gewissen Inflationsschutz bieten.

    JustMy2Cent

  • Ausschüttung von 90% der kalkulatorischen Überschüsse, d.h. der Differenz zwischen dem garantierten Zins von 0,25% und dem tatsächlichen Zins

    Diese kalkulatorischen Überschüsse sind doch bestimmt irgendwo Nachzulesen und werden auch im Versicherungsvertrag bzw. in den Standmitteilungen ausgewiesen oder werden die gewürfelt?


    Dann weisen alte Verträge in der Auszahlungsphase bestimmt doch schon diese kalkulatorischen Überschüsse aus und vielleicht kann ja mal irgendjemand eine Zahl nennen wieviel Prozent der Rentenzahlungen diese Ausschüttungen der kalkulatorischen Überschüsse ausmachen. Ich frage für einen Freund, der auch gerne kalkulatorische Überschüsse hätte......

  • ..., der auch gerne kalkulatorische Überschüsse hätte......

    Menno,

    ich will auch diese kalkulatorischen Überschüsse!

    Vor allem würde ich gerne heute schon damit kalkulieren können, was ich denn so 2031 genau bekomme (sind ja nur noch 7 Jahre).

    Meine Versicherung hat mir 1990 ganz, ganz viele dieser 'kalkulatorischen Überschüsse' in Aussicht gestellt (prognostiziert). Hat leider nicht geklappt. ;)

  • In meinem Vertrag werden die kalkulatorischen Überschüsse jedes Jahr gutgeschrieben und garantiert. Ich dachte, das wäre immer so.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • In meinem Vertrag werden die kalkulatorischen Überschüsse jedes Jahr gutgeschrieben und garantiert. Ich dachte, das wäre immer so.

    Dazu müßte es ja 'kalkulatorische Überschüsse' geben.

    Aktuell liegt die Rendite von Kapitallebensversicherungen immer noch deutlich unterhalb meiner Garantieverzinsung. Kommt natürlich auch noch auf die jeweilige Gesellschaft an. Einige Versicherer sind da wohl besser aufgestellt als andere Konzerne.

    Welche Garantieverzinsung hat Dein Vertrag?

  • Dazu müßte es ja 'kalkulatorische Überschüsse' geben.

    Aktuell liegt die Rendite von Kapitallebensversicherungen immer noch deutlich unterhalb meiner Garantieverzinsung. Kommt natürlich auch noch auf die jeweilige Gesellschaft an. Einige Versicherer sind da wohl besser aufgestellt als andere Konzerne.

    Welche Garantieverzinsung hat Dein Vertrag?

    Mein Vertrag ist ein Debeka-Riester von 2002 mit Garantiezins 3,25%.

    Die Überschussbeteiligung ist zwar nicht üppig, wird aber ausgewiesen aus "Garantierte Rente aus Überschussbeteiligung".

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    Grover Norquist

  • Und was kommt denn dann für ein Rentenfaktor für deine DeBeka Riester raus?


    Wäre vielleicht was für das Sammelbecken.


    Sammelbecken der Rentenfaktoren - Altersvorsorge - Finanztip Forum

    Ich habe ihn tatsächlich einmal ausgerechnet und bin auf ~45 gekommen... +-1-2

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    Grover Norquist

  • Mein Vertrag ist ein Debeka-Riester von 2002 mit Garantiezins 3,25%.

    Die Überschussbeteiligung ist zwar nicht üppig, wird aber ausgewiesen aus "Garantierte Rente aus Überschussbeteiligung".

    Ja, aber...

    Das werden sicherlich Überschüsse aus den Anfangsjahren Deines Vertrags sein. Die habe ich bei meiner KLV auch mal erhalten.

    Wird dort als "Leistung aus der erreichten Überschussbeteiligung" aufgeführt. Ich müßte nochmal nachschauen, aber ich meine mich zu erinnern, dass der Betrag der erreichten Überschüsse ca. seit 2010 nicht mehr gestiegen ist.

    Also scheint es ja seither keine 'erreichten Überschüsse' mehr gegeben zu haben. Wenn das bis zum Vertragsende nicht mehr steigt gab es 20 Jahre keine erreichten Überschüsse mehr. Das ist länger als manche Menschen später Ihre Rente beziehen. :/

  • Ja, aber...

    Das werden sicherlich Überschüsse aus den Anfangsjahren Deines Vertrags sein. Die habe ich bei meiner KLV auch mal erhalten.

    Wird dort als "Leistung aus der erreichten Überschussbeteiligung" aufgeführt. Ich müßte nochmal nachschauen, aber ich meine mich zu erinnern, dass der Betrag der erreichten Überschüsse ca. seit 2010 nicht mehr gestiegen ist.

    Also scheint es ja seither keine 'erreichten Überschüsse' mehr gegeben zu haben. Wenn das bis zum Vertragsende nicht mehr steigt gab es 20 Jahre keine erreichten Überschüsse mehr. Das ist länger als manche Menschen später Ihre Rente beziehen. :/

    Gut, ich habe da eine andere Ausgangslage als du. Mein Vertrag läuft noch ca. 25 Jahre. In der Zeit dürfte sich das Problem der stillen Lasten ins Gegenteil verkehrt haben.

    In den letzten Jahren waren es immer nur ein paar Euro, das ist allerdings richtig.

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    Grover Norquist

  • Du wirst wahrscheinlich bei deinem Riester regelmäßig immer etwas mehr einzahlen, wenn Du die 4% p.a. von Deinem Jahresverdienst ausnutzt.

    Mit jeder Beitragssteigerung steigt natürlich auch Dein 'Überschuss'. Das ändert aber nix an den 'Überschüssen' für Deine bereits geleisteten Zahlungen. Hier zählt nur die erzielte Rendite der Versicherung. Und bis die Rendite höher als der Garantiezins wird, könnte es noch etwas dauern.

  • Dann durftest du ja schon garantierte Rentenansprüche von über 300€ haben.... es gibt also Riesterverträge die nicht so schlecht sind.

    In der Tat gibt es sowohl fondsbasierte Riester-Verträge als auch klassische Riester-Verträge die sich gut entwickelt haben.

    In anderen Foren gibt es dazu auch entsprechende Beiträge.

    Gerade das macht die ganze Riester-Geschichte ja zu einem totalen Glücksspiel. Manchmal liegen bei identischen Verträgen nur wenige Monate zwischen gut gelaufen und kannst Du vergessen.:/

    Insbesondere bei fondsbasierten Riester-Verträgen gilt: Hängt der Vertrag erstmal im Garantiekapital fest gibt es daraus fast kein Entkommen mehr.

    Und JackDawson hat mit einen 3,25% Riester noch ein echtes 'Goldstück' erwischt. Wer heute einen Riester zu 0,25% abschließt muss schon den Glauben von Wanderslust haben um davon auszugehen, dass so ein Vertrag über seine Laufzeit eine brauchbare Rendite oberhalb der Inflation erzielt. :/

  • Ich finde es fast schon witzig, wie [Wanderslust] geradezu religiös versucht Versicherungsverträge 'schön' zu rechnen. :)


    Ich würde Dich bitten, meine Beiträge einfach einmal objektiv zu lesen. Ich habe dort nichts "schön gerechnet", sondern einfach nur erklärt, wie das System funktioniert und weshalb es überhaupt wenig Sinn macht, "Rentenfaktoren" zu fetischisieren.


    Außerdem habe ich mich nicht zu Deinen offenbar schlecht gelaufenen Versicherungsverträgen geäußert, die ich nicht kenne, sondern zu der Eingangsfrage des TE, was er mit seinem hervorragend gelaufenen (!) Fondssparplan (nicht: Versicherung!) machen soll.


    Religiös ist allenfalls, dass einige Forenteilnehmer reflexartig zur Kündigung von Riesterverträgen raten, ohne dass sie überhaupt verstanden haben, wie sie funktionieren und weshalb ein Rentenfaktor genauso ein Renditekiller wie eine Beitragsgarantie ist.


    Für den TE sind sowohl die Beitragsgarantie als auch der Rentenfaktor so gut wie irrelevant, da sein Vertrag so gut gelaufen ist, dass
    - 1. die Beitragsgarantie im Moment fast nichts kostet, da genug Puffer ist,

    - 2. der Rentenfaktor ab 85 ebenfalls keine Rolle spielt, da bis dahin noch viel Wasser die Zinslandschaft durchfließen wird,
    - 3. bis 85 die Rente aus einem Auszahlungsplan (= Fondsguthaben) bezahlt wird.


    Es wäre hilfreich, sich mit diesen Sachargumenten zumindest einmal zu beschäftigen. Das hat nichts mit Religion, sondern mit ernsthafter Diskussion zu tun.


    In der Tat gibt es sowohl fondsbasierte Riester-Verträge als auch klassische Riester-Verträge die sich gut entwickelt haben.

    In anderen Foren gibt es dazu auch entsprechende Beiträge.

    Gerade das macht die ganze Riester-Geschichte ja zu einem totalen Glücksspiel. Manchmal liegen bei identischen Verträgen nur wenige Monate zwischen gut gelaufen und kannst Du vergessen.:/


    Aha!


    So ist es halt bei der Geldanlage. Timing ist alles. Gilt auch für Aktien-ETFs, Immobilien etc.


    Deshalb sind auch die Zahlen mies gelaufener Verischerungsverträge seit 2010 nur für diejenigen interessant, die unter den Negativzinsen gelitten haben und jetzt noch einmal unter den Zinserhöhungen. Für alle anderen sind diese Erfahrungen genauso irrelevant wie das Platzen der Dotcom-Blase, bei der sie noch nicht dabei waren...


    Viel Erfolg bei Euren Anlageentscheidungen.

  • Nichts für ungut , aber Anscheinend versuchst du etwas zu erklären was du selbst nicht (richtig) verstanden hast.


    Nur so kann ich mir erklären warum alle, egal ob Studierte Versicherungs-Experten, unabhängige Verbraucher Beratungen oder auch diverse Blogs von Leuten die sowas Beruflich machen oder gemacht haben, immer wieder herunter Beeten das der Rentenfaktor eine der Wichtigsten Stellschrauben wenn nicht die Stellschraube überhaupt bei einem Produkt wie Riester ist.


    Und ich habe mich mir Riester mehr als nur auseinander gesetzt, ich habe unsere Verträge, mit einem befreundeten Mathematiker(er hat meine Berechnungen geprüft), quasi zerlegt.

    Und ich kann dir bei deiner Argumentation leider nicht folgen, auch wenn ich da komplett offen bin.

    Denn auch ich komme nicht vom Fach und kann nicht alles wissen oder übersehe etwas.